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Sauberes Trinkwasser ist ein Menschenrecht

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Wasser ist kein Luxus: Jeder sollte Zugang zu frischem Wasser haben. Âč 

Kolumne von Eckart von Hirschhausen ĂŒber Menschenrechte fĂŒr Trinkwasser

Liebe alverde-Lesende, 

In meinem Lieblingssketch des amerikanischen Duos Penn & Teller kommt in einem schicken Restaurant ein Wasser-Sommelier an die Tische. Dieser hat eine umfangreiche Karte mit zu 100 Prozent wasserhaltigen GetrĂ€nken, die jeweils die verschiedenen Speisen und GĂ€nge optimal begleiten sollten. Es gibt alles: von japanischem Gletscherwasser vom Mount Fuji – zum Fisch und zum Entgiften – bis zu einer Delikatesse, dem französischen Wasser L’eau du robinet, was nichts anderes heißt als direkt aus dem Wasserhahn.

Keiner der GĂ€ste kam beim Verkosten auf die Idee, dass tatsĂ€chlich alle GlĂ€ser genau dasselbe Wasser enthalten könnten: das aus dem Schlauch im Hinterhof. Keiner beschwerte sich, vielmehr fanden alle Befragten den Geschmack abwechselnd „interessant“ oder „mal was anderes“. 

Warum erzĂ€hle ich das? 

In dem einen Teil der Welt laufen Promis mit schicken Flaschen, schicken Namen und Wasser durch die Gegend, das um den halben Erdball transportiert wurde. In anderen Teilen der Welt kommt kein Tropfen aus dem Hahn – wenn es denn ĂŒberhaupt eine Leitung gibt. Und diese Menschen finden medial kaum statt, obwohl mit der galoppierenden Klimakrise die Extremwetter wie Hitze und lange DĂŒrren immer hĂ€ufiger und heftiger werden. 

Seit 2010 gibt es ein Menschenrecht auf Zugang zu sauberem Wasser, festgeschrieben von den Vereinten Nationen. Doch wĂ€hrend viele Millionen von Menschen kein sauberes Trinkwasser haben, machen Konzerne Millionen, indem sie allgemein zugĂ€ngliche Quellen aufkaufen, und aus einem Menschenrecht wird ein profitables Handelsgut. Und wir kaufen ihnen das auch noch ab! Und egal wie sauber das Wasser an der Quelle auch sein mag, spĂ€testens durch den langen Transportweg mit Diesel-Lkw wird es in der Summe „dreckig“. Nennen Sie mich altmodisch, aber meiner Meinung nach sollten die Einzigen auf der Welt, die San Pellegrino trinken, die Menschen rund um Pellegrino sein. 

Ich trinke Wasser sehr gerne saisonal und regional, sprich aus dem Hahn. Der Wasserhahn ist der Unverpacktladen fĂŒr GetrĂ€nke. Ich steh auf Leitung und bin dankbar, in einem Land zu leben, wo das Wasser direkt trinkbar und gesund ist. Dieses Privileg können alle, die bis hierhin gelesen haben, mit all den BeitrĂ€gen rund ums Wasser in dieser alverde-Ausgabe hoffentlich noch mehr schĂ€tzen. Und nutzen, sich dafĂŒr einsetzen, dass Wasser nicht nur auf dem Papier ein Menschenrecht ist, sondern jeder Mensch Zugang dazu bekommt. 

Und einen Trick verrate ich Ihnen noch: Um meinen persönlichen CO₂-Abdruck zu senken, packe ich das einfach noch mit der Bubble-Maschine ins Wasser dazu und schlucke es runter. Jeder kann doch was tun 
 

Ihr
Eckart von Hirschhausen