Renaturierung mit GREENZERO

In der Industriebrache sollen sich wieder Tiere und Pflanzen ansiedeln

Wo früher Industrie den Takt vorgab, soll heute wieder die Natur zurückkommen. Aber wie geht das? Einfach die Natur sich selbst überlassen? Nicht ganz. Genau hier setzen die Renaturierungsprojekte von GREENZERO an. 

Eine sonnige Lichtung, umgeben von vielen hochgewachsenen Bäumen. Mittendrin: eine alte Schmiede aus rotem, inzwischen verwittertem Backstein. Über 80 Jahre trotzte sie hier Wind und Wetter, umgeben von Gruben, Schächten und dem Klappern schwerer Maschinen. Heute erstrahlt die Umgebung in Grün. In der Schmiede flattern Eulen umher, Marder huschen durch die Löcher, und dutzende Fledermäuse finden dort jeden Morgen einen Schlafplatz. Was inzwischen viele Tiere anlockt, war mehr als ein Jahrhundert lang Teil eines Kohlebergwerks: „Ewald 5“ heißt die stillgelegte Zeche in Herten im Ruhrgebiet. 

Im Einsatz für die Zukunft

Ewald 5 ist eines von knapp zehn Renaturierungsprojekten des Unternehmens GREENZERO. „Renaturierung ist der Versuch, auf einer bestimmten Fläche ein Maximum an Biodiversität zu erzeugen“, erklärt Dirk Gratzel. Als Geschäftsführer von GREENZERO unterstützt er Unternehmen, Kommunen und Organisationen dabei, Umweltverschmutzungen zu analysieren, zu senken und der Natur wieder Raum zu geben. Dafür erwirbt GREENZERO brachliegende Flächen in Deutschland. Zusammen mit Partnern wird dann versucht, der Natur so viel Starthilfe wie möglich zu geben, erklärt Dirk Gratzel. 

dm ist stolz, einer dieser Partner zu sein, und hat seit 2021 insgesamt mehr als 11 Millionen Euro in die Renaturierungsprojekte von GREENZERO investiert. Darüber hinaus wurde in Zusammenarbeit mit GREENZERO auch die dm-Produktreihe „Pro Climate“ weiterentwickelt, um mehr nachhaltig optimierte Produkte anbieten zu können. 

Natur nicht sich selbst überlassen

Lebensräume entstehen nicht einfach so. Tatsächlich ist Renaturierung ein „vielschichtiger und komplexer Prozess, der immer von dem Gebiet abhängt“, erklärt Robin Gottlieb. Er ist Ökologe für GREENZERO und kümmert sich mit anderen Biologen, Forstwirten und Artenschützern um die Lebensräume vor Ort. In Zusammenarbeit mit den Experten werden Biotope klassifiziert und die Flächen kartographiert. 

Am Anfang des Prozesses steht dabei immer die Bestandsaufnahme: Welche Lebensräume gibt es auf einer Fläche? Welche Eigenschaften haben sie, und wie ist ihr genereller Zustand? 

Im Falle von Industriebrachen kann dabei oft viel in kurzer Zeit angestoßen werden. Böden werden entsiegelt, vorbereitet, Saatgut ausgebracht – und mit ausreichend Pflege kann aus jedem Parkplatz bald ein artenreiches Offenland werden. In einem Wald, der in einem schlechten Zustand ist, ist so etwas schwieriger. Hier stellt sich die Frage, welche Pflanzen sich sinnvoll ergänzen lassen, ob man Totholz als Nährstoffgrundlage liegen lassen kann oder Nisthilfen für Tiere anbringt, die sich hier besonders wohlfühlen könnten. 

Fast ausgestorbene Pflanzen finden ein Zuhause

Robin Gottlieb betont, dass es nicht darum geht, eine Entwicklung vorzugeben und davon auszugehen, dass die Natur einfach mitspielt. Vielmehr gleicht diese Entwicklung einem Trampelpfad, und die Natur entscheidet, welche Abzweigung sie nehmen möchte. 

Und so gibt es schon manche Erfolge zu verbuchen: Während auf einer der Flächen eine fast ausgestorbene Orchideenart ein neues Zuhause gefunden hat, tummelt sich auf anderen die als gefährdet eingestufte Wildkatze wieder. Trotzdem sind die Flächen keine abgeriegelten Bereiche. Im Gegenteil: Spaziergänger sind willkommen, Wege ausgewiesen und Informationstafeln aufgestellt. Und online können schon jetzt erste Schnupperrunden gedreht werden. 

📍 Greenzero-Fläche Ewald 5 
 Nimrodstraße, 45699 Herten 

Mehr zu Ewald 5: https://greenzero.eu/de/projekte/ewald