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Kleine Taten fürs Tierheim

Foto von Sebastian Heck

Links: Hanna ist sehr tierlieb und weiß, was ihre Katze mag. Rechts: Hanna und ihre Freundin Ella verkauften Esskastanien für den guten Zweck. © Sebastian Heck

Willi Weitzels Mutmachgeschichte

Mit Familie Sebastian aus Rheinland-Pfalz hatte ich einen richtig schönen Video-Chat mit Christine, Marco und ihren Kindern Hanna (10 Jahre), Henri (7) und Emilia (2). Heute steht Hanna im Mittelpunkt. Schnell stellt sich heraus, dass ihr Esskastanienverkauf zugunsten des Tierheims vor zwei Jahren nicht ihre einzige Mutmachgeschichte ist. Zuvor rettete sie zwei Vögel in Not und kam so überhaupt erst auf die Idee, dem Tierheim zu helfen. Doch der Reihe nach... 

Die Vogelretterin  

In der Heimat der Sebastians an der Südlichen Weinstraße lebt es sich wie in Astrid Lindgrens Bullerbü: Viele Kinder finden draußen immer etwas, was sie gemeinsam tun können. Doch was war das? Auf der Straße lag ein Vogel! Hanna rannte los, holte einen Karton, hob das verletzte Tier vorsichtig auf und drängte ihren Vater dazu, nach Hilfe zu telefonieren. Nur das Tierheim versprach, sich um den Vogel zu kümmern. Vor Ort sieht Hanna die vielen abgegebenen Tiere und beschließt zu helfen. 

Dann im Urlaub an der Mecklenburgischen Seenplatte wieder ein Vögelchen: Es hatte sich in Schnüre verwickelt und in der Dachrinne verhakt. Auch hier lässt Hanna nicht locker. Schließlich wählt Papa Marco zaghaft die 112. Ob die Feuerwehr wohl für einen kleinen Vogel kommt? Tiernotrettung gehöre definitiv zu ihren Aufgaben, betonen die Feuerwehrleute. Sie befreien den Vogel kurzerhand über die Feuerleiter. Wieder ein Tier gerettet! 

Schnell und beharrlich   

Beide Male ging es um Leben und Tod. Und weil jedes Leben wert ist, gerettet zu werden – und sei es noch so klein wie das eines Vögleins – war Hannas Einsatz jedes Mal eine Heldinnentat. Davon kann ich mir als Erwachsener eine Scheibe abschneiden. „Hanna hat einen starken Willen“, sagt ihre Mutter Christine – und der zieht die ganze Familie und auch andere mit. 

Kastanien für das Tierheim 

Zurück in der Pfalz, geht Hanna erst mit ihren Eltern, dann mit ihrer Oma im Wald Kastanien sammeln. Die will sie mit ihrer Freundin Ella verkaufen. Auf einer Parkbank warten sie, ausgestattet mit Küchenwaage, Papiertüten und einer Kasse, mutig auf Kundschaft. Auch einen Losverkauf haben sich die beiden Mädchen ausgedacht: Ein Los gibt es für einen Euro. Der Gewinn: 500 Gramm Esskastanien. Passanten sind begeistert, der Verkauf läuft gut – am Ende können die Kinder dem Tierheim stolz 70 Euro übergeben. Dafür bekamen sie bei einer spontanen Führung beeindruckende Einblicke in die Arbeit des Tierheims. 

„Ich bin glücklich, dass wir das gemacht haben“, sagt Hanna. Und ich finde: Aus Hannas entschlossenem Handeln sind auch viele schöne gemeinsame Momente mit anderen entstanden: mit den Eltern und der Großmutter in den Wald zu gehen, mit ihrer Freundin Ella, und die Begegnungen mit Menschen beim Kastanienverkauf und Loseziehen – nicht nur die Tiere im Tierheim, auch viele Menschen haben von der Aktion profitiert. Hanna ist eine echte Mutmacherin! „Eigentlich ist es gar nicht so schwer, Gutes zu tun“, meint sie. „Man muss nur Lust dazu haben, Zeit und andere, die einem dabei helfen, dann macht es auch viel mehr Spaß.“