Zahnpasta mit Fluorid
Fluorid-Zahncreme
Eine effektive Zahnhygiene bewahrt Ihr schönes Lächeln und trägt maßgeblich zum Wohlgefühl bei. Dafür möchten Sie die bestmögliche Zahnpasta nutzen. Doch welche Rolle spielt der Wirkstoff Fluorid dabei?
Den Zusatz „enthält Fluorid“ finden Sie auf vielen Zahnpastas. Er verspricht einen wirksamen Schutz des Zahnschmelzes gegen Karies. Doch was ist Fluorid eigentlich und wie schützt es Ihre Zähne? Erfahren Sie mehr über den Helfer für gesunde Zähne: Wann setzen Sie Fluorid ein und wer sollte besser darauf verzichten?
Was ist Fluorid?
Die schützende Wirkung von Fluorid für Ihre Zähne ist seit etwa 1850 bekannt. Zahncremes mit Fluorid sind hierzulande spätestens seit den 1950er-Jahren verbreitet. Der Wirkstoff wurde viel erforscht – unter anderem auch hinsichtlich seiner gesundheitlichen Folgen.
Fluoride sind in der Natur weit verbreitet. Aus chemischer Sicht handelt es sich dabei um Fluorverbindungen. Das Element Fluor kommt freigesetzt nicht vor, da es sich sehr einfach mit anderen Stoffen verbindet, darunter mit Natrium. Es wird folglich zu Natrium-Fluorid. Das eigentlich flüchtige Gas erhält dadurch eine feste Form und kommt so unter anderem als natürlicher Bestandteil des Zahnschmelzes vor.
Fluorid: die Menge macht‘s
Wie bei vielen Dingen macht auch bei der Aufnahme von Fluorid die Menge den Unterschied. Der in Fluorid-Zahnpasta und anderen Lebensmittel enthaltene Anteil des Spurenelements ist so gering, dass Sie keine gesundheitlichen Gefahren befürchten müssen. Der Richtwert der Deutschen Gesellschaft für Ernährung liegt für Erwachsene bei maximal 3,5 Milligramm täglich.
Auf Zahncremes erfahren Sie den Fluorid-Anteil des jeweiligen Produkts ganz genau. Er wird in parts per million, Anteile pro Million oder kurz ppm angegeben. Ein ppm entspricht etwa einem Milligramm Fluorid pro Liter. In einer handelsüblichen 75-Milliliter-Tube mit einem Gehalt von 500 ppm stecken folglich 37,5 Milligramm Fluorid.
Da Sie den größten Teil davon nicht im Mund behalten oder gar schlucken, beträgt die durchschnittliche Fluorid-Aufnahme eines Erwachsenen über das Zähneputzen zwischen 0,4 und 1,5 Milligramm täglich. Das ist vom Grenzwert weit entfernt.
Mundflora mit Fluorid im Gleichgewicht
Beim Genuss von Speisen und Getränken bilden sich in Ihrer Mundflora Säuren, die den Zahnschmelz angreifen können. Die Mundflora versucht von sich aus, das Gleichgewicht wiederherzustellen, die Säuren also zu neutralisieren. Das geschieht zum einen, in dem Mineralien wie Kalzium und Phosphor zunächst aus dem Zahnschmelz gelöst werden. Anschließend übernimmt insbesondere Ihr Speichel erste Reparaturaufgaben: Die darin enthaltenen Kalziumphosphate verdichten den Zahnschmelz.
Zahnpasta hilft bei diesem Prozess mit verschiedenen Mitteln:
- Putzkörper wie Silikate oder Kalk befreien Ihre Zähne von Speiseresten.
- Minzaromen dienen der Erfrischung.
- Fluorid hilft bei der Remineralisation des Zahnschmelzes.
Fluorid-Zahnpasta sorgt dafür, dass die Kalziumphosphate schneller in den Zahnschmelz eindringen. Sie bilden außerdem einen Schutzfilm, durch den schädliche Bakterien nicht durchdringen, und hemmen die Säureproduktion.
So wirkt Fluorid
Fluorid hat sich zum bewährten Helfer gegen Karies entwickelt. Diesen Job erledigt das Mineral in drei Schritten:
- Antibakterielle Wirkung: Fluorid verändert den Stoffwechsel verschiedener Bakterienarten und verhindert damit ihre Vermehrung.
- Stärkung der Zahn-Widerstandskraft: Gemeinsam mit Mineralien aus dem Speichel sorgt Fluorid für den Aufbau des Zahnschmelzes, macht ihn stabiler und widerstandsfähiger.
- Ausgleich von Mineralverlust: Fluorid sorgt für eine schnellere Remineralisierung mit Kalzium- und Phosphat-Ionen.
In diesen Lebensmitteln steckt Fluorid
Ihre Zähne enthalten bereits einen gewissen Fluorid-Anteil. Er genügt jedoch nicht, um die Schutzwirkung permanent aufrechtzuerhalten. Es wird daher empfohlen, Fluorid aktiv aufzunehmen. Das geschieht einerseits durch Fluorid-Zahnpastas, andererseits durch die Nahrung.
Einige Länder der Erde reichern ihr Trinkwasser mit Fluorid an. In Deutschland ist das allerdings nicht der Fall. Die Alternative ist fluoridhaltiges Mineralwasser. Darüber hinaus helfen diese Lebensmittel dabei, Ihre Zähne gesund zu halten:
- fluoridiertes Speisesalz
- schwarzer Tee
- Fisch und Meeresfrüchte
In geringen Mengen steckt Fluorid außerdem in Milch, Eiern und Knäckebrot.
Wer sollte Fluorid-Zahnpasta verwenden, wer nicht?
Prinzipiell kann jeder Zahnpasta mit Fluorid verwenden. Die empfohlene Menge ist jedoch abhängig vom Alter. Die Deutsche Gesellschaft für Zahnerhaltung empfiehlt zur Kariesprophylaxe Erwachsenen und Kindern ab etwa sechs Jahren nach Durchbruch der bleibenden Zähne die tägliche Anwendung einer Zahnpasta mit 1.000 bis 1.500 ppm Fluorid.
In welchen Zahncremes steckt Fluorid?
Ob für Kinder oder Erwachsene: Sie erhalten eine breite Auswahl an Fluorid-Zahnpastas für jeden Geschmack. Fluorid ist ein wichtiger Bestandteil von Zahncremes und kann mit weiteren Wirkstoffen kombiniert werden.
Mögen Sie Minze, Zitrusfrüchte, Kokos- oder ein neutrales Aroma lieber? Benötigen Sie speziellen Zusatzschutz, etwa für empfindliche Zähne? Verwenden Sie in diesem Fall Fluorid-Zahncremes mit Kaliumsalzen für die Beruhigung sensibler Zähne. Pyrophosphate wirken der Neubildung von Zahnstein entgegen, Chlordioxide haben einen Bleaching-Effekt.
