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Berührende Babymassage – praktische Anwendung und Kolikmassage

Ein Baby bekommt den Fuß massiert.

Bei der Massage ihres Babys sollten Eltern sich von ihrem Gefühl und ihrer Intuition leiten lassen. © naumoid, iStock

Sein Baby zu massieren, hat nur Vorteile: Es stärkt die Beziehung von Eltern und Kind, fördert die kindliche Entwicklung, wirkt entspannend, bringt Linderung bei Dreimonatskoliken und schenkt Liebe und Nähe. Wir haben viele einfache und praktische Übungen zur Babymassage für Dich zusammengestellt.

Babys haben ein großes Bedürfnis nach Berührung. Hautkontakt bedeutet für sie Geborgenheit und Nähe. Durch eine Babymassage entwickeln Mutter, Vater und Kind ein besseres Gespür füreinander. „Während sie ihr Baby massieren, lernen Eltern die Körpersignale des Kindes zu deuten und auf seine Bedürfnisse einzugehen. Dadurch wird die Bindung zwischen Eltern und Baby gestärkt“, sagt Thordis Zwartjes aus Bad Aibling. Sie ist Trainerin der Deutschen Gesellschaft für Baby- und Kindermassage (DGBM).

Babymassage: Wofür ist sie gut?

Eine Massage regt die Sinne des Babys an und unterstützt seine geistige und körperliche Entwicklung. „Durch die Berührung entstehen Reize, die dazu führen, dass sich die Nervenverzweigungen im Gehirn entwickeln und miteinander verbinden“, erklärt Thordis Zwartjes. Eine Massage fördert auch die motorische Entwicklung des Babys. Es lernt viel über seinen Körper – zum Beispiel, von wo bis wo seine Arme und Beine reichen.

Babymassage: Entspannung auch für massierende Eltern

Allein der Hautkontakt sorgt dafür, dass sowohl die Körper der Eltern als auch der des Babys das Hormon Oxytocin ausschütten. „Bei der Babymassage entspannen sich Mama und Papa. Das sorgt langfristig dafür, dass sie deutlich belastbarer werden. Darüber hinaus wird das Immunsystem gestärkt“, betont Thordis Zwartjes. Die Massage sollte maximal 15 Minuten dauern, bei Neugeborenen sogar nur fünf Minuten. Wenn Du nur wenig Zeit hast, massiere nur eine Körperstelle achtsam statt den ganzen Körper im Schnellverfahren.

Babymassage: die richtigen Massagegriffe anwenden

Die Massagetechniken können sich Eltern zum Beispiel in einem Babymassagekurs von einer zertifizierten Kursleiterin der DGBM zeigen lassen. Basis der Babymassage ist der liebevolle Körperkontakt zwischen Eltern und Kind. „Beim Baby sorgt es für mehr Ausgeglichenheit und innere Balance, wenn sich entspannende Massagebewegungen, die vom Körper wegführen, mit anregenden Griffen, die zum Körper hinführen, abwechseln“, erklärt Thordis Zwartyes. Und weil Kinder Regelmäßigkeit mögen, wiederholen Mama oder Papa die Massagegriffe mindestens drei Mal und führen sie für beide Körperhälften gleich aus. Damit das Baby nicht zu viele Reize auf einmal erfährt, massieren die Eltern am besten nur Teilbereiche des Körpers wie Arme, Beine oder den Bauch.

Babymassage von Kopf bis Fuß – eine Anleitung für Eltern

PDF-Download

Eine Anleitung für Teilmassagen mit freundlicher Genehmigung der Beiersdorf AG gibt es als praktisches Poster. Hier geht es zum glückskind-Download-PDF.

Anleitung Babymassage

  1. Babymassage am Kopf

    Beginne, sanft über den Kopf des Babys zu streichen. Erst von der Mitte zu den Schläfen und Wangen. Dann vom Nacken aus über den Hinterkopf.

    1. Kopf

  2. Babymassage im Gesicht

    Dann ziehe mit den Zeigefingern sanfte Kreise um die Augen. Streiche die Nase entlang. Ziehe etwas größere Kreise um den Mund und übers Kinn.

    2. Gesicht

  3. Babymassage an den Armen

    Lege Deine Hände auf die Schultern Deines Babys und streiche die Arme bis zu den Händen hinunter. Massiere sanft jedes einzelne Fingerchen.

    3. Arme

  4. Babymassage an den Händen

    Nehme jeweils eine Hand Deines Babys in die Deine und massiere die Handflächen mit leichtem Druck durch kreisende Bewegungen Deines Daumens.

    4. Hände

  5. Babymassage an der Brust

    Zeichne vom Brustbein ausgehend mit Deinen Fingern die Rippen nach. Streiche mit den Handflächen kreisend über die Brustmuskeln.

    5. Brust

  6. Babymassage am Bauch

    Streiche im Uhrzeigersinn mit der flachen Hand über den Bauch Deines Babys, ohne Druck auszuüben. Wiederhole dies fünf bis zehn Mal.

    6. Bauch

  7. Babymassage an den Beinen

    Streiche mit leichtem Druck über Ober- und Unterschenkel hinunter bis zu den Zehenspitzen. Danach die Beine wie beim Radfahren Richtung Körper bewegen.

    7. Beine

  8. Babymassage am Fuß

    Massiere die kleine Fußsohle in ruhigen, kreisenden Bewegungen mit Deinem Daumen. Streiche danach jede Zehe einzeln sanft aus.

    8. Füsse

  9. Babymassage von Kopf bis Fuß

    Streiche in einer langen Bewegung vom Kopf bis zu den Zehen, danach von den Schultern bis zu den Fingerspitzen. Lege dann das Baby auf den Bauch.

    9. Von Kopf bis Fuss

  10. Babymassage am Rücken

    Mit Zeige- und Mittelfinger seitlich die Wirbelsäule entlangstreichen. Dann mit den Handflächen über den Rücken kreisen. Zuletzt Po- und Beinmuskeln ausstreichen.

    10. Rücken

  11. Tiefe Entspannung nach der Babymassage

    Während der Massage könnte Dein Baby einschlafen. Lege es in seine Decke gekuschelt in sein Bettchen. Nun hast Du Zeit, um Dich selbst etwas zu entspannen.

    11. Tiefe Entspannung

Ende der Auflistung

Tipps, damit Dein Kind die Babymassage so richtig genießen kann:

  • Die Raumtemperatur sollte mindestens  22 bis 24 °C betragen, damit sich das Baby wohlfühlt.
  • Führe alle Bewegungen langsam, sanft und in gleichmäßigem Rhythmus aus.
  • Wiederhole alle Massageschritte maximal drei Mal – vorausgesetzt, dem Baby gefällt es. Beende die Massage, sobald das Baby Entsprechendes signalisiert.
  • Wenn Du während der Babymassage zum Beispiel ein Lied summen, singen oder reimen, wird das Baby die Zeit noch intensiver erleben.

glückskind fragt nach: Öle

Bei der Babymassage die Vorlieben der Kleinen herausfinden

Eltern sollten sich beim Massieren von ihrer Intuition und den Vorlieben des Babys leiten lassen“, rät Thordis Zwartjes. Denn die fallen sehr unterschiedlich aus. Während einige Kinder vor Vergnügen quietschen, möchten andere an bestimmten Körperstellen nicht berührt werden. „Manche Babys mögen nicht am Kopf oder an den Fersen angefasst werden“, weiß die Expertin. Und es gibt natürlich auch Babys, die gar nicht massiert werden wollen. Und das gilt es zu respektieren.

Massage für das Bäuchlein – Kolikmassage

Die sogenannte Kolikmassage regt die Verdauung an und hilft bei Blähungen. Zweimal täglich angewendet, kann sie Bauchweh lindern und ihm vorbeugen. Sie kann sich außerdem positiv auf das Schlafverhalten auswirken.

Und so massierst Du Dein Baby – eine Anleitung für eine Kolikmassage unserer Expertin Thordis Zwartjes:

  • Zunächst gleiten die warmen Hände eines Elternteils nacheinander abwärts über den Bauch Richtung Hüfte. Wiederhole dieses sanfte Streichen mit jeder Hand sechs Mal.
  • Babys Beine behutsam zum Bauch bewegen, kurz innehalten und leicht wiegend strecken. Dann ruhen die Hände auf dem Bauch und kreisen schließlich sanft im Uhrzeigersinn nacheinander um den Nabel.
  • Die gesamte Sequenz noch zwei Mal wiederholen.

Webtipps:

www.babymassage-kurse.de
www.dgbm.de
www.babymassage-ausbildung.de

Dein glückskind-Team