Blüten und Papier – selbst Papier schöpfen

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Ob zum Basteln, Bemalen, Bedrucken oder Beschreiben, Papier ist eine wirklich tolle Erfindung, findet ihr nicht? Wie soll aus einem dicken Stamm, den ihr mit euren Armen kaum umfassen könnt, ein dünnes Papier werden? Wir nehmen euch mit auf eine kleine Reise in die Welt des Papiers und zeigen euch, wie ihr selbst welches herstellen könnt.
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Wo kommt Papier eigentlich her?
Möchtet ihr etwas mehr über Papier erfahren? Na, dann los: Papier wurde früher aus Lumpen, also aus alten Kleidern und Stofffetzen gemacht. Es gab sogar Lumpensammler, die durchs ganze Land zogen, um alte Kleidungsstücke einzusammeln. Diese Lumpen verkauften sie an Papiermühlen, wo daraus Papier gefertigt wurde. Doch dann machte der Erfinder Friedrich Gottlob Keller eine Entdeckung, die die Welt verändern sollte. Immer wieder probierte er, Papier aus Holz herzustellen. Mit einem Schleifstein und Wasser zerkleinerte er Holz zu kleinen Fasern, bis er das perfekte Gemisch gefunden hatte. Es funktionierte! Im Jahr 1843 hielt Keller sein erstes Blatt Papier in der Hand, das aus Holz hergestellt war. Weil es zu jener Zeit viel mehr Bäume als alte Kleiderlumpen gab, machte man Papier bald nur noch aus Holz. Im mittelalterlichen Europa wurden dann von Papiermachern Maschinen und Arbeitsprozesse entwickelt, die die Papierherstellung erleichterten und vor allem die Papiermenge erhöhten. Mit Papierpressen konnte Papier viel schneller gefertigt und getrocknet werden. Und Papier wurde gebraucht: Denn Mitte des 15. Jahrhunderts erfand Johannes Gutenberg den Buchdruck mit austauschbaren Buchstaben. Sein bekanntestes Werk ist die Gutenberg-Bibel. Durch Gutenbergs Ideen und sein Geschick war es möglich, Bücher in größeren Mengen maschinell zu drucken.
Wie wird Papier hergestellt?
Papier besteht aus klitzekleinen Fasern, die aneinandergepresst werden. Um diese Fasern zu gewinnen, verwendet man vor allem Holz und Altpapier. In Papierfabriken werden die Fasern mit viel Wasser zu einem zähen Brei verrührt, den man mit einem Sieb abschöpft. Nun kann das darin enthaltene Wasser ablaufen. Schließlich wird die Papiermasse mit chemischen Stoffen vermischt und gepresst. Das macht das Papier glatter, reißfester und besser beschreibbar.
Besser Recyclingpapier verwenden
Bei der Produktion von Papier unterscheidet man zwischen Recycling- und Frischfaserpapier. Recyclingpapier wird aus Altpapier hergestellt. Dafür braucht man etwa nur halb so viel Energie wie für die Produktion von Papier aus frischen Holzfasern. Auch beim Wasser kann man ein Drittel einsparen. Wer Frischfaserpapier herstellen will, muss hingegen extra gefälltes Holz verwenden und dieses mit viel Energie und Wasser weiterverarbeiten. Das hat sich inzwischen herumgesprochen: Fast drei Viertel des von uns verwendeten Papiers wird aus Altpapier gewonnen. Übrigens: Altpapier kann man durchschnittlich vier bis sechs Mal wiederverwenden, ehe die Fasern für die Papierproduktion unbrauchbar werden.
Welche Papiersorten gibt es?
Habt ihr ein Lieblingspapier? Wenn ja, welches und wofür verwendet ihr es? Wusstet ihr, dass es rund 3.000 Papiersorten gibt, die teilweise für ganz unterschiedliche Zwecke verwendet werden? Grob teilt man Papier in vier große Gruppen ein. Die Unterteilung bezieht sich darauf, wofür das Papier verwendet werden soll:
- Grafische Papiere eignen sich gut zum Beschreiben, Kopieren oder Bedrucken. Zu dieser Kategorie gehören Zeitungen, Zeitschriften oder Kataloge. Auch das ganz normale Schreibpapier oder Zeichenblöcke, die ihr aus der Schule kennt.
- Verpackungspapiere und -kartons verwendet man wie der Name schon sagt für Verpackungen. Das können Geschenkpapiere für eure Lieben sein, Papiertüten für Obst oder Gemüse im Supermarkt oder Kartonagen für große Versandpakete.
- Hygienepapiere sind zum Beispiel Taschentücher, Toilettenpapier oder Küchentücher. Sie sind sehr saugfähig und können Flüssigkeiten gut aufnehmen.
- Spezialpapiere und technische Papiere müssen besondere Eigenschaften erfüllen, beispielsweise besonders robust sein wie für Geldscheine oder ganz fein, wie für dünnes Kaffeefilterpapier oder Teebeutel.
Abgesehen von den Geldscheinen könnt ihr in fast allen dieser vier Kategorien ganz einfach natürliche Ressourcen sparen, indem ihr Produkte aus Altpapier verwendet. Was für eine gute Nachricht!
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