Beckenbodentraining: Tipps & Übungen

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Lesedauer 8 Min.
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2.12.2025

Beckenbodentraining – zum ersten Mal fällt der Begriff meist während einer Schwangerschaft oder kurz nach der Geburt bei der sogenannten Rückbildung. Wer keine eigenen Kinder hat, wird vielleicht erst in den Wechseljahren mit seinem Beckenboden konfrontiert, denn dann wird er langsam schwächer. Wo der Beckenboden sich genau befindet, welche Funktion er hat und wie Du ihn mit einfachen Übungen stärkst, liest Du hier.
Häufige Fragen
Was ist der Beckenboden?
Was ist der Beckenboden?
Als Beckenboden bezeichnet man den Boden der Beckenhöhle – sowohl bei Frauen als auch bei Männern. Er besteht aus Bindegewebe, Sehnen und drei unterschiedlichen Schichten von Muskeln:
Die erste Schicht sitzt zwischen Scham- und Steißbein. Sie ist die kräftigste der drei Schichten.
Die mittlere Schicht spannt sich wie ein Fächer zwischen den beiden Sitzbeinhöckern.
Die dritte Schicht umschließt die Körperöffnungen Scheide, Harnröhre und After bei der Frau sowie Penis und After beim Mann.
Welche Funktion hat der Beckenboden?
Welche Funktion hat der Beckenboden?
Der Beckenboden stützt die inneren Organe und ermöglicht uns dadurch den aufrechten Gang. Seine Muskulatur sorgt dafür, dass die Schließmuskeln von Darm und Blase zuverlässig funktionieren. Außerdem trägt ein gut trainierter Beckenboden zu einer erfüllten Sexualität bei, weshalb er auch als Liebesmuskel bezeichnet wird.
Sind die Muskeln des Beckenbodens der Frau fest und stark, werden sie gut durchblutet. Das führt zu einer höheren Empfindsamkeit. Durch die reflektorische Kontraktion während des weiblichen Orgasmus wird das Lustempfinden gesteigert. Beim Mann sorgt ein durchtrainierter Beckenboden für eine kraftvolle und ausdauernde Erektion.
Welche Ursachen für eine Beckenbodenschwäche gibt es?
Welche Ursachen für eine Beckenbodenschwäche gibt es?
Eine sogenannte Beckenbodenschwäche kann bei Frauen und Männern auftreten. Die Gründe dafür können ganz unterschiedlicher Natur sein. Zu den häufigsten Ursachen einer Schwächung der Beckenbodenmuskulatur zählen diese fünf:
Schwangerschaft und Geburt eines oder mehrerer Kinder
Übergewicht
starke körperliche Belastung
Bewegungsmangel
chronischer Husten
Auch Rauchen und Alkoholkonsum können eine Beckenbodenschwäche fördern.
Beckenbodentraining – ist das was für mich?
Ziemlich wahrscheinlich, ja! Der Beckenboden ist eine etwa drei Zentimeter dicke Schicht aus Muskeln und Bindegewebe, die den Rumpf abschließt. Er sorgt dafür, dass wir Harn und Stuhl zurückhalten können und innere Organe an ihrem Platz bleiben. Ein schwacher Beckenboden nimmt diese Aufgaben nur unzureichend wahr – Blasenschwäche und Gebärmutterabsenkung können die Folgen sein. Leider gibt es einiges, was dem Beckenboden zusetzt: Schwangerschaft und Geburt, Übergewicht, die Hormonumstellung in den Wechseljahren und die Muskelerschlaffung im Alter. Mit den Kugeln kannst Du die Beckenbodenmuskulatur trainieren.
Beckenbodentraining: 7 Übungen
Mit dem folgenden Übungsprogramm trainierst Du zusätzlich Deine dritte Beckenbodenschicht. Diese stützt Gebärmutter, Darm und Blase und spielt eine wichtige Rolle für eine aufrechte Körperhaltung.
Für die Übungen empfiehlt sich zu Beginn eine Übungszeit von 15 Minuten sowie einige Stunden später das erneute Tragen der Konen für weitere 15 Minuten. So solltest Du nach wenigen Wochen eine deutliche Besserung bemerken.
Was Du für die Übungen brauchst:
- Bequeme Kleidung
- Die Beckenboden-Trainingshilfe
- Ein Kissen sowie eine bequeme Unterlage
- Einen Stuhl/ Hocker
- Optional: ein Kirschkernkissen/ eine Wärmflasche
Übung 1: Anblinzeln
- Sitze aufrecht und entspannt (bitte kein Hohlkreuz machen) auf der vorderen Hälfte des Stuhls, die Beine hüftbreit. Deine beiden Sitzhöcker solltest Du auf der Unterlage deutlich spüren.
- Setze Dich auf den Konus. Schiebe ihn unter die Vagina. Spüre den Druck und blinzle ihm mehrmals mit einer kleinen Muskelbewegung zu. Von außen sollte dies völlig unsichtbar sein. Fühlt es sich fast wie ein Greifen an? Das ist genau richtig.
- Schiebe das Gewicht nach hinten unter den Damm. Versuche, die Sitzhöcker ein klein wenig zum Konus hin zu bewegen, sie zusammenzuziehen. Wieder ist es dann richtig, wenn die Bewegung von außen nicht zu bemerken ist.
- Zu guter Letzt schiebedie Trainingshilfe noch weiter, so dass er unter dem Anus liegt. Wieder blinzeln und behutsam zugreifen. Kontrolliere mit den Händen Deine Po-Muskeln. Wenn Du diese ruhig halten kannst und trotzdem bewegt sich um den Konus herum ganz deutlich etwas nach innen, dann aktivierst Du Deinen Beckenboden.
Übung 2: Zugreifen
- In bequemer Rückenlage, den Oberkörper leicht erhöht, entweder mit festeren Kissen oder auf dem Sofa, das nicht zu weich ist und eine geeignete Seitenlehne hat. Die Beine sind aufgestellt in hüftbreitem Abstand.
- Führe den Konus nur so weit ein, dass er gerade verschwindet und halte das Bändchen fest. Wenn Du Deine Vaginalmuskulatur jetzt leicht anspannst, solltest Du das Gewicht deutlich spüren, denn er sitzt genau in Höhe dieser Muskelschicht.
- Wenn Du etwas kräftiger anspannst, bewegt sich der Konus mit der Muskelbewegung mit, vielleicht rutscht er heraus oder wird tiefer hineingezogen. Versuche, den Konus möglichst präzise zu umschließen und zu bewegen.
- Spiele mit ihm, indem Du mal fester, mal nur ganz leicht anspannst. Po, Oberschenkel und Bauch bleiben ganz ruhig. Achte vor allem darauf, nicht mit den Bauchmuskeln zu pressen. Die richtige Bewegung ist ganz klein und „raffiniert“.
- Achtung, bitte unbedingt beachten:
- Wenn das Üben für Dich unangenehm und erschöpfend ist und Du beim Anspannen das Gefühl hast, dass „alles nach unten drückt“, dann presst Du zu sehr mit den Bauchmuskeln. Damit tust Du Dir nichts Gutes!
- Probiere, Dich weniger anzustrengen, nur halb so stark, wie Du kannst, und versuche die Kraft „aus dem Becken herauf zu holen“. Du übst richtig, wenn Du das Gefühl hast, dass „es nach oben zieht“, dass es kraftvoll und gleichzeitig irgendwie leicht ist, und Du Dich größer fühlst.
Übung 3: Weiche Beckenrolle
- In leicht erhöhter Rückenlage, wie bei Übung 2.
- Fasse den Stoff Deiner Hose im Schritt. Atmen tief und entspannt ein.
- Mit dem Ausatmen rollst Du Dein Becken hoch: Lasse den Rücken lang werden, als ob er sich zu den Fersen hinunterschieben wollte und ziehe Dein Becken am Stoff Deiner Hose sachte zu Dir her.
- Mit dem Einatmen rollst Du Dein Becken zurück in die Ausgangsposition. Wiederhole diese wiegende Bewegung 10 Mal im Rhythmus Deiner Atmung, noch ganz ohne Muskelanspannung.
Übung 4: Kraftvolle Beckenrolle
- Atme tief und entspannt ein.
- Mit dem Ausatmen spannst Du den Beckenboden an, rollst Dein Becken hoch und drückst gleichzeitig die Fersen in die Unterlage. Rücken lang machen bitte nicht vergessen!
- Mit dem Einatmen lässt Du die Anspannung wieder los, und das Becken sinkt zurück in die Ausgangsposition. Wiederhole dies 10 Mal im Rhythmus Deiner Atmung.
Übung 5: Fußballendrücken
- Atme tief ein.
- Mit dem Ausatmen spannst Du den Beckenboden an, und drückst jetzt mit der vorderen Hälfte der Füße nach unten. Dabei heben sich Fersen und das Becken leicht ab. Die Fersen müssen dabei nicht zwingend in die Luft angehoben werden - wie es Dir besser wohltut. Es ist wichtig, dass Du kein Hohlkreuz machst!
- Der Po darf ein wenig mitarbeiten, der Bauch möglichst nicht. Vielleicht hast Du das Gefühl, den Konus mit Deiner Vagina und den Sitzhöckern fest zu umschließen. Das ist genau richtig.
- Mit dem Einatmen lässt Du die gesamte Anspannung wieder los, und das Becken sinkt zurück in die Ausgangsposition. Wiederhole das 10 Mal im Rhythmus Deiner Atmung.
Übung 6: Hockertanz
- Im Sitzen auf einem Hocker oder Stuhl mit gerader, nicht zu weicher Sitzfläche.
- Lege Dir in Kissen oder Kirschkernsäckchen auf den Kopf.
- Spanne Deinen Beckenboden mit dem Ausatmen an und hebe das rechte Bein langsam vom Boden. Es wäre einfach, das Bein durch Gewichtsverlagerung zu heben, indem Du den Oberkörper nach links neigst. Widerstehe dieser Versuchung und holen Dir die Kraft, um das Bein anzuheben, aus Deinem Becken. Es ist hilfreich, wenn Du den linken Fuß leicht in den Boden drückst und die linke Schulter etwas nach vorne drehst.
- Stelle Dir vor, immer wenn Du den Beckenboden anspannst und den Fuß hebst, ein Stück zu wachsen.
- Setze den Fuß mit dem Einatmen langsam und konzentriert wieder ab.
Übung 7: Treppensteppen
- Lege Dir sich das Kirschkernsäckchen auf den Kopf.
- Stelle den rechten Fuß auf eine Treppenstufe. Spanne den Beckenboden mit dem Ausatmen an und verlagere langsam das Gewicht vollständig auf das rechte Bein bis der linke Fuß nur noch mit den Zehenspitzen den Boden berührt.
- Hole viel Kraft dazu aus dem Becken – auch wenn der Oberschenkel hier natürlich sehr gebraucht wird – und wachse wieder ein Stückchen.
- Mit dem Einatmen verlagerst Du Dein Gewicht wieder auf den linken Fuß und setzt ihn ab.
- 5 Mal rechts und 5 Mal links. Wiederhole die ganze Abfolge 3 Mal. Dann 20 Mal rechts und links im Wechsel.
- Entspannung
- Diese ist wichtiger, als Du vielleicht denkst. Damit Muskeln nach geleisteter Arbeit vom Körper aufgebaut werden, müssen sie kräftig durchblutet und so mit Nährstoffen versorgt werden. Dies geschieht am wirkungsvollsten durch Entspannen. Gönne es Dir! Du kannst Dich ausgiebig strecken und langziehen. Oder Du legst Dir eine Wärmflasche oder ein warmes Kirschkernsäckchen auf den Unterbauch. Die Wärme sorgt für Tiefenentspannung
Liebeskugeln – was ist das Prinzip dahinter?
Liebeskugeln – was ist das Prinzip dahinter?
Liebeskugeln – was ist das Prinzip dahinter?
Wenn die Liebeskugeln in der Vagina eingeführt sind, muss der Beckenboden sie halten. Hinzu kommt: Im Inneren der Hohlkugeln befindet sich eine Metallkugel. Diese rotiert bei jeder Bewegung und regt die Muskulatur so zu Kontraktionen an. Wie hart die Muskeln arbeiten, merkst Du – im Unterschied zu einem normalen Beckenbodentraining – nicht. Allenfalls spürst Du einen leichten Druck.
Was haben die Liebeskugeln mit Liebe zu tun?
Zunächst eine Menge mit Selbstliebe. Denn eine stabile Körpermitte verhilft insgesamt zu einer aufrechteren Haltung und fließenderen Bewegungen. Nicht umsonst spielt der Beckenboden beim Yoga und beim Pilates (dort heißt er „Powerhouse“) so eine wichtige Rolle. Und auch für das Liebemachen ist der Beckenboden der zentrale Ort. Gut durchblutet, kann er uns stärkere Empfindungen schenken. Den Beckenboden beim Sex zu entspannen und anzuspannen, kann bei beiden Partnern die Lust steigern.
Liebeskugel nutzen: so geht’s:
- REINIGEN
Reinige die Kugeln und Deine Hände mit Wasser und Seife. - EINFÜHREN
Wähle zu Beginn die kleinste Kugelgröße. Wenn Du trainierter bist, kannst Du auf größere Kugeln umsteigen. Führe die Liebeskugeln wie einen Tampon ein. Gleitgel erleichtert das Einführen – geeignet ist ausschließlich wasserbasiertes Gleitgel, weil es die Silikonoberfläche nicht angreift. - BEWEGEN
Bewege Dich! Es muss kein Sport sein, schon bei einfachen Haushaltstätigkeiten oder einem kleinen Spaziergang ist die Muskulatur gefordert. Später, wenn Dein Beckenboden fitter ist, kannst Du beim Tragen der Liebeskugeln auch gezielte Beckenboden-Übungen durchführen. - RÜCKHOLEN
Nach 10 bis 15 Minuten ziehst Du die Kugeln am Rückholband wieder raus. Reinige die Kugeln mit Wasser und Seife. Zur Desinfektion gibt es spezielle Toy Cleaner. Bis zum nächsten Training sind die Liebeskugeln in einer Schatulle oder einem Stoffsäckchen gut aufgehoben. Die besten Erfolge erzielst Du, wenn Du täglich trainierst.
Auf ein Training mit Liebeskugeln verzichten solltest Du in diesen Phasen:
- Bis etwa acht Wochen nach der Geburt ist die Muskulatur noch zu schwach. Frage Deinen Arzt oder Deine Hebamme, bevor Du startest.
- Auch für ein Training in der Schwangerschaft solltest Du Rücksprache halten.
- Während der Menstruation kann das Tragen unangenehm sein und Infektionen begünstigen.
- Bei einer vaginalen Infektion beeinträchtigen die Kugeln die Heilung.
Liebeskugel nutzen: so geht’s:
Liebeskugel nutzen: so geht’s:
- REINIGEN
Reinige die Kugeln und Deine Hände mit Wasser und Seife. - EINFÜHREN
Wähle zu Beginn die kleinste Kugelgröße. Wenn Du trainierter bist, kannst Du auf größere Kugeln umsteigen. Führe die Liebeskugeln wie einen Tampon ein. Gleitgel erleichtert das Einführen – geeignet ist ausschließlich wasserbasiertes Gleitgel, weil es die Silikonoberfläche nicht angreift. - BEWEGEN
Bewege Dich! Es muss kein Sport sein, schon bei einfachen Haushaltstätigkeiten oder einem kleinen Spaziergang ist die Muskulatur gefordert. Später, wenn Dein Beckenboden fitter ist, kannst Du beim Tragen der Liebeskugeln auch gezielte Beckenboden-Übungen durchführen. - RÜCKHOLEN
Nach 10 bis 15 Minuten ziehst Du die Kugeln am Rückholband wieder raus. Reinige die Kugeln mit Wasser und Seife. Zur Desinfektion gibt es spezielle Toy Cleaner. Bis zum nächsten Training sind die Liebeskugeln in einer Schatulle oder einem Stoffsäckchen gut aufgehoben. Die besten Erfolge erzielst Du, wenn Du täglich trainierst.
Auf ein Training mit Liebeskugeln verzichten solltest Du in diesen Phasen:
- Bis etwa acht Wochen nach der Geburt ist die Muskulatur noch zu schwach. Frage Deinen Arzt oder Deine Hebamme, bevor Du startest.
- Auch für ein Training in der Schwangerschaft solltest Du Rücksprache halten.
- Während der Menstruation kann das Tragen unangenehm sein und Infektionen begünstigen.
- Bei einer vaginalen Infektion beeinträchtigen die Kugeln die Heilung.
Dieser Beitrag dient der Information und ersetzt keine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Wenn Du Fragen hast oder unsicher bist, wende Dich bitte an eine Ärztin, einen Arzt oder eine andere qualifizierte Fachkraft. Entscheidungen, die Du aufgrund dieser Informationen triffst, erfolgen auf eigene Verantwortung.



