Kaugummi
Kaugummi: Frische-Kick zwischendurch
Kaugummi zählt zwar technisch betrachtet zu den Süßigkeiten. Allerdings verhält es sich mit der in großer Geschmacksvielfalt erhältlichen Kaumasse anders als mit Schokolade und Co. Zum einen wird Kaugummi nicht verzehrt. Er dient im Wesentlichen als Trägermaterial, um einen Geschmack und (im Fall von medizinischen Kaugummis) spezielle Wirkstoffe freizusetzen. Kaugummi wird von vielen Erwachsenen zudem nicht primär als reines Genussmittel eingesetzt. Vielmehr werden die Kaustreifen oder Kugeln aufgrund der Möglichkeit geschätzt, damit den Atem zu erfrischen. Zuckerfreie Varianten sind eine kalorienarme Methode, Hunger zu dämpfen. Hier erfährst Du Wissenswertes über Kaugummis und die Effekte, die ihr Konsum mit sich bringt.
Was genau ist Kaugummi?
Kaugummi ist die Verbindung einer unverdaulichen Kaumasse mit geschmackstragenden Zusatzstoffen. Letztere unterscheiden sich je nach Rezeptur; für die Kaugummi-Basis sind im Wesentlichen diese drei Spielarten in Gebrauch:
- Polymerverbindungen (zum Beispiel Polyisobutylen und Polyvinylacetat): Dabei handelt es sich um petrochemische synthetische Kunststoffe
- Chicle: Das ist eine natürliche, kautschukartige Masse, die aus dem Milchsaft von Manilkara-Bäumen gewonnen wird, in tropischen Gebieten heimische Gewächse.
- Mastix: Dieser Basisstoff pflanzlichen Ursprungs ist das Harz eines unter anderem im Mittelmeerraum beheimateten Strauches. Wissenswert: Mastix wurde schon in der Antike für pharmazeutische Zwecke verwendet.
Die jeweiligen Kaugummi-Basen werden mit Zucker beziehungsweise Süßungsmitteln und Süßstoffen, Füllstoffen wie Zellulose und weiteren Komponenten wie Aromen, Säuren und Farbstoffen zum Endprodukt kombiniert.
Konventioneller „europäischer“ Kaugummi basiert überwiegend auf Polymerverbindungen. Einige Kaugummi-Marken, wie True Gum oder Forest GUM, setzen mit natürlichen Kaumassen einen Gegentrend.
Welche Kaugummi-Sorten gibt's?
Kaugummi ist in verschiedenen Darreichungsformen im Handel. Am bekanntesten sind:
- Streifenkaugummi: dünne einzeln verpackte rechteckige Plättchen mit rauer Oberflächentextur
- Dragees beziehungsweise Kaugummi-Kugeln: mit einem glatten Überzug versehene Kaugummi-Stücke; meist die übliche Variante für Zahnpflege-Kaugummis
- Bubblegum: besonders weiche und elastische Kaugummis, geschmacklich häufig auf Vorlieben von Kindern abgestimmt und zum Formen von Blasen geeignet
Beliebte Geschmacksrichtungen für Kaugummi sind Minze- und Spearmint-Noten, Menthol und Eukalyptus. All diese Varianten sorgen für frischen Atem. Beliebt sind außerdem Fruchtnoten wie Melone, Cassis, Mango oder Zitrusfrüchte. Wer überraschenden Geschmack schätzt, findet mit Nuancen wie Donut oder Ingwer seine Lieblingssorte. Für Kinder (und für die Kindheits-Nostalgie) gibt es das charakteristische „Bubblegum“-Aroma.
Warum hat zuckerfreier Kaugummi Kalorien?
Bei der Produktion von Kaugummi ohne Zucker kommen in der Regel Süßungsmittel zum Einsatz. Diese sind nicht zu verwechseln mit kalorienfreien Süßstoffen (die jedoch zusätzlich enthalten sein können). Süßungsmittel sind Zuckeraustauschstoffe, sogenannte Zuckeralkohole, die künstlich oder auf Basis von natürlichen Substanzen (wie Xylit) hergestellt werden. Sie bieten Karies-Bakterien keine Grundlage und sind daher zahnfreundlich. Sie haben allerdings einen gewissen (wenn auch im Vergleich zu Zucker geringeren) Nährwert, der sich in Kalorien abbildet.
Wie "gut" ist Kaugummi?
Im Direktvergleich mit süßen Leckereien wie Bonbons und Schokolade schneidet Kaugummi gleich in mehrfacher Hinsicht gut ab. Zum einen hält der Geschmack längere Zeit vor als der von Pralinen und Co.
Kaugummi hat darüber hinaus selbst in einer zuckerhaltigen Variante gegenüber einem Bonbon die günstigere Kalorienbilanz. So haben 100 Gramm Kaugummi durchschnittlich 250 Kalorien, dieselbe Menge Bonbons liegt bei 394 Kalorien, bei Schokolade sind es sogar 535 Kalorien.
Wenn Du auf die schlanke Linie achtest, kann Dir der Konsum von Kaugummi ohne Zucker helfen, die Lust auf Süßigkeiten zu kontrollieren.
Welche Anwendungsbereiche gibt's?
Manche Kaugummi-Varianten versprechen neben dem reinen Genuss positive Effekte.
- Zahnhygiene: Zahnpflege-Kaugummis sind praktisch, wenn Du nach einer Mahlzeit keine Gelegenheit zum Zähneputzen hast. Diese Art von Kaugummi trägt zur Neutralisierung von Plaque-Säuren und der Remineralisierung bei. Der durch das Kauen erhöhte Speichelfluss hilft, Speisereste zu lösen. Achtung: Kaugummi ist trotzdem kein Ersatz für Zahnbürste und Zahncreme!
- Extra weiße Zähne: Solchen Produkten sind in geringen Mengen Schleifpartikel zugesetzt, die Zahnverfärbungen entgegenwirken sollen.
- Frischer Atem: Bestimmte zugesetzte Aromen überdecken ungewollte Gerüche wie die „Fahne“ nach scharf gewürztem Essen. Diese Wirkung hält allerdings nur kurzfristig an.
Erwähnung finden sollen außerdem medizinische Kaugummis aus der Apotheke. Sie enthalten Zusatzstoffe, die auf den Organismus wirken. Darunter fallen etwa Nikotin-Kaugummis zur Raucherentwöhnung oder solche gegen Reisekrankheit oder Übelkeit.
Was bringt es, Kaugummi zu kauen?
Abgesehen von der Kalorienersparnis hat der Kaugummi-Genuss eine Reihe weiterer bemerkenswerter Folgen. So haben Studien ergeben, dass Kaugummikauen die Aufmerksamkeit fördert und zugleich entspannende Wirkung hat. Das hängt damit zusammen, dass durch die kontinuierliche Kaubewegung die Blutversorgung im Kopf und somit die Sauerstoffzufuhr im Gehirn verbessert werden. Kaugummikauen unterstützt zudem den Druckausgleich während Flugreisen.
Was passiert, wenn ich Kaugummi verschlucke?
Die Kaumasse, egal ob synthetischen oder natürlichen Ursprungs, ist unverdaulich. Solltest Du versehentlich einen Kaugummi herunterschlucken, wird dieser nach einiger Zeit wieder ausgeschieden.