Baby im 9. Monat: So entwickelt sich Dein Kind

Dein Kind ist nun 9 Monate alt und zeigt einen richtigen Schub in seiner Entwicklung.
Dein Baby wird im 9. Monat immer mobiler. Mit dem vergrößerten Bewegungsradius eröffnen sich neue Möglichkeiten und Perspektiven. Das Baby macht auf anderen Ebenen ebenfalls sprunghafte Entwicklungsfortschritte: Beispielsweise im Bereich Kommunikation. Das Baby begreift immer besser Zusammenhänge und neuerdings auch die Bedeutung bestimmter Worte. Durch das größere Bewusstsein des Babys kann das „Fremdeln” weiter zunehmen. Aber es entdeckt auch viele neue Spiele, die nun besonders Freude machen.
Spätestens jetzt solltest Du die eigene Wohnung kindersicher ausstatten und einen Termin für die U6 zu vereinbaren, die in den nächsten Wochen ansteht.

Überblick: Babys Entwicklung mit mehr als 36 Wochen
Von jetzt geht’s nach oben: Sitzen, robben und hochziehen
Auf der Babydecke liegen und zuschauen ist langweilig geworden. Dein Baby erweitert seinen Radius und hat viel zu entdecken. Die ganz schnellen Babys können sogar schon krabbeln oder üben bereits das Laufen. Mehr lesen
Babys im 9. Monat: Mit Fingerspitzengefühl und einem Sinn für das Unsichtbare
Die Feinmotorik Deines Babys macht enorme Fortschritte: Bald kann das Kleine die kleinsten Dinge aufsammeln und gründlich untersuchen. Dass Dinge sich verstecken, ist kein Geheimnis mehr und führt zu neuen Erkenntnissen. Mehr lesen
Fremdeln im 9. Monat: Vom Klammern und Klagen
Dein Baby sucht verstärkt Deinen Schutz und lehnt Fremde teilweise vehement ab. Aus der Sicht des Babys ist die Welt größer und unberechenbarer geworden - und erzeugt demzufolge mehr Ängste. Mehr lesen
Verstehen und brabbeln: Mit dem Baby im Dialog
Sprachforscher erkennen in diesem Stadium die Einstellung auf die eigene Muttersprache: Dein Baby spricht Dir nach und versteht Dich schon ganz gut. Manche führen bereits ausgedehnte Unterhaltungen. Mehr lesen
Wachsen, essen und (unruhig) schlafen
Dein Baby ist zwischen 7 und 10 Kilogramm schwer und misst etwa zwischen 66 und 76 Zentimeter. Für so viel Wachstum braucht man Nahrung: Babys essen nun schon Brot und weniger fein pürierten Brei. Richtig durchschlafen kann in der Phase nur ein Teil der Babys. Mehr lesen
Spielzeug für Babys im 9. Monat
Es ist laut, es ist beweglich, man kann es umsortieren: Viele neue Spielideen warten auf Dich und Dein Baby. Für einige benötigst Du starke Nerven und Durchhaltevermögen. Mehr lesen
Von jetzt geht’s nach oben: Sitzen, robben und hochziehen
Ein Baby im 9. Monat kann bereits frei sitzen: Fast alle Kinder schaffen es in diesem Alter, etwa eine Minute sitzen zu bleiben, ohne dabei Unterstützung zu benötigen. Merkt das Baby, dass es das Gleichgewicht verliert, stützt es sich zumeist mit einer Hand oder beiden Händen ab. Viele Babys können sich jetzt bereits selbstständig mit den Händen zum Sitzen hochziehen. Einige können sich sogar schon - ohne die geringste Hilfe und ohne sich irgendwo hochziehen zu müssen - selbstständig hinsetzen. Das Krabbeln lässt bei der Hälfte der Babys noch etwas auf sich warten, jedoch gelingt den meisten Babys das Robben schon ganz gut. Wie weit Dein Baby selbst auch immer sein mag: Gemein ist allen Kleinen, dass sie sich nicht mehr nur auf einer Stelle befinden wollen.
Neben den frühen „Krabblern” und vielen „Robbern” gibt es auch Babys, die sich rückwärts bewegen, indem sie sich nach hinten schieben. Es gibt Babys, die auf dem Po durch die Gegend rutschen und andere, die durch Dreh- und Kreiselbewegungen die gesamte Wohnung vermessen.
Wie auch immer Dein Baby „rumkommt”: Spätestens jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, an dem die Wohnung komplett kindersicher eingerichtet sein sollte. Treppen sollten mit Gittern versperrt und Steckdosen, Kabel und Schnüre sollten unerreichbar oder gesichert sein. Kanten- und Eckenschutz schützt die neugierigen Kleinen vor scharfen Kanten und Herdschutzgitter vor heißen Oberflächen und herabfallenden Töpfen. Du kannst darüber hinaus wichtige Schränke, Schubläden oder den Kühlschrank mit Kindersicherung verschließen und auch bei Fenstern und Türen dafür sorgen, dass diese nicht geöffnet werden können. Um Stress zu vermeiden, decken manche ihre Topfpflanzen ab, so dass die Kleinen nicht in der begehrten Blumenerde buddeln können. Wer seine Regale bisher nicht an der Wand fixiert hat, sollte dies jetzt nachholen.
★ glückskind-Tipp ★
Denke daran: Je besser Du Deine Wohnung, Dein Haus und Garten sicherst, umso entspannter ist das Leben für Dich. Du schützt Dein Kind vor Unfällen, gleichzeitig hast Du die Gewissheit, dass Deinem Baby nichts passieren kann und Du es nicht nonstop im Auge behalten musst.
Viele Babys beginnen mit neun Monaten, sich hochzuziehen, um zu stehen. Wenn das Baby oben einen festen Halt findet, versucht es, eine gewisse Zeit stehen zu bleiben. Einige der Schnellstarter gehen sogar bereits seitlich an der jeweiligen Stütze entlang oder lassen sich an den Händen führen. Für die „schnellen” Babys rückt somit das Laufenlernen in greifbare Nähe.
Ob Dein Baby zu den „gemütlichen” oder den „schnellen” Babys zählt, sagt wenig über die Gesamtentwicklung eines Kindes oder gar seinen Gesundheitszustand aus: Babys entwickeln sich extrem unterschiedlich und in einem ganz individuellen Tempo. Sei nicht ungeduldig!
★ glückskind-Tipp ★
Von der Verwendung von Lauflern-Spielzeugen raten mittlerweile viele Kinderärzte ab. Sie zeigen wenig Wirkung auf die Entwicklung der Kinder und sind teilweise sogar gefährlich: Beispielsweise haben die„Gehfrei”-Geräte zu vielen Unfällen geführt. Einige Geräte verleiten außerdem zu einer falschen Körperhaltung beim Gehen. Lass Deinem Kind einfach Zeit und freue Dich über seine vielen kleinen Entwicklungsschritte. Die einzige sichere und auch multifunktionale Alternative zu den Lauflern-Spielzeugen sind die Lauflernwagen. Sie sind ergonomisch gestaltet, kippen nicht um und können als Puppenwagen verwendet werden.
Babys im 9. Monat: Mit Fingerspitzengefühl und einem Sinn für das Unsichtbare
Die meisten Babys im 9. Monat beherrschen den „Scherengriff”. Das heißt, sie greifen mit Daumen und Zeigefinger nach Gegenständen, benutzen aber dafür die gesamte Länge der Finger. Einige kleine Forscher benutzen im 9. Monat sogar bereits den „Pinzettengriff”. Hier greifen die Fingerspitzen von Zeigefinger und Daumen nach interessanten Dingen. So können die Babys die kleinsten Gegenstände aufnehmen - und stecken sie leider auch immer noch allzu gerne in den Mund, um „mit allen Sinnen zu begreifen”.
Ein Baby im 9. Monat hat mittlerweile verstanden, dass Dinge, die aus seinem Gesichtsfeld verschwinden, nicht einfach „weg” sind. Um dieses Wissen zu erproben, spielen viele Babys jetzt wieder verstärkt und mit großer Vorliebe die „Versteck-Spiele”. Kinder in diesem Alter „schenken” ihren Spielpartnern gerne ihr Spielzeug - aber nur, um es sofort zurück zu fordern: Ebenfalls eine Variante des „Weg-da”-Spiels.
★ glückskind-Tipp ★
Die meisten Babys lieben es, Dinge zu suchen. Verstecke Spielzeug unter einem Tuch, einer Decke oder auch in einer Schachtel mit Deckel. Zeige dabei Deinem Baby wie der Gegenstand verschwindet. Mit großer Freude wird das Baby versuchen, das betreffende Objekt wiederzufinden. Dabei kannst Du nicht nur Motorik, sondern auch Sprachentwicklung fördern: Indem Du jeden Gegenstand immer wieder benennst und Namen wiederholst.
Fremdeln im 9. Monat: Vom Klammern und Klagen
Die Fähigkeiten Deines Kindes nehmen rasant zu - damit haben Eltern oft alle Hände voll zu tun.
Mit dem Bewusstsein über Dinge, die zwar „unsichtbar”, aber nichtsdestotrotz „da” sind, geht eine weitere Entwicklungsstufe einher: Die des verstärkten Fremdelns. Nachdem die Fremdelphase im 8. Monat bei vielen eingesetzt hatte, bleibt sie auch im 9. Monat weiterhin bestehen. Zu wissen, dass Mama und Papa zwar aus dem Gesichtsfeld verschwunden sind, aber dennoch in der Nähe sein könnten, führt bei manchen Kindern zu gesteigertem Geschrei. Viele Eltern haben verstärkt das Gefühl, unabkömmlich zu sein - vor allem, wenn das Geschrei länger anhält, obwohl sich gerade eine andere Person liebevoll um das Baby kümmert. Verschiedene Studien haben die Vermutung angestellt, dass Babys zwar wissen, dass eine Person nicht ganz verschwindet, aber dass die fehlende Kontrolle über das Verschwinden zu Unwohlsein führt. Viele Babys lieben es in dieser Phase, Dinge immer wieder weg zu werfen - nur um sie sofort wieder haben zu wollen. Dies könnte eine Beschäftigung sein, die spielerisch die besagte Kontrolle über das „weggehen” und „wiederkommen” herstellt.
★ glückskind-Tipp ★
Gehe auf das verstärkte Bedürfnis des Babys nach Deiner Nähe ein und verlasse es nur, wenn es nötig ist. Ärgere Dich nicht, wenn das Baby zum 100sten Mal seinen Schnuller wegschmeißt, um sofort danach nach ihm zu schreien. Vielleicht lässt Du das Baby unter Aufsicht (!) mit einem Spielzeug spielen, das an einer Schnur hängt, sodass das Baby auch das Zurückholen zelebrieren und üben kann.
Verstehen und brabbeln: Mit dem Baby im Dialog
Dein Baby im 9. Monat verfeinert immer mehr seine sprachlichen Fähigkeiten: Es plappert jetzt vor allem die Silben nach, die es von seinen Mitmenschen gehört hat - es stellt sich also verstärkt auf seine „Muttersprache” ein. Manche Babys halten ganze „Brabbel-Monologe”. Einige lieben es, sich zu „unterhalten”: Sie „sagen” etwas und warten auf eine Antwort. Dies kann sich gerne in einem ebensolchen Gebrabbel erschöpfen oder die Töne des Babys nachahmen. Dann erwidert das Baby etwas und so weiter. Babys lernen das Sprechen übrigens nur, wenn sie direkt angesprochen werden. Sitzen sie vor dem Fernseher oder einem Radio, lernen sie sprachlich nichts. Vielleicht formt Dein Baby bereits erste Wörter? Auf jeden Fall erkennen alle Babys in diesem Stadium, dass sie ihre Stimmlage und -höhe modulieren können und variieren die Lautstärke. Durch die größeren sprachlichen Fähigkeiten der Babys nimmt angenehmerweise eine andere Lautäußerung bei vielen ab: das Schreien. Etwa die Hälfte alle Babys kann mit 9 Monaten „Mama” und/oder „Papa” sagen und zwar ganz gezielt. Viele beginnen, die Bedeutung des Wortes „nein” zu verstehen und lernen so erste Grenzen und Verbote kennen.
★ glückskind-Tipp ★
Mache eine Aufnahme von dem Gebrabbel - so etwas Niedliches hörst Du später nicht mehr in dieser Form. Teste Dein Baby: Schaut Euch gemeinsam ein Bilderbuch an und frag „wo ist der Hund?”, „wo ist der Teddy?”. Viele Babys zeigen schon richtig und beweisen damit ihr großes Sprachverständnis. Andere üben noch und festigen dabei ihren Wortschatz. Mit Reimen, Liedern und Sprachspielen förderst Du die kommunikativen und sprachlichen Fähigkeiten Deines Babys.
Wachsen, essen und (unruhig) schlafen
Ein Baby im 9. Monat ist etwa zwischen 7 und 10 Kilogramm schwer und misst vom Scheitel bis zur Sohle zwischen 66 und 76 cm. Die Spannbreite bei Größe und Gewicht ist also recht weit. Einen guten Appetit haben in diesem Alter aber beinahe alle Babys: Sie können weiterhin ihre Fleisch-Gemüse-Breie essen, diese müssen jedoch nicht mehr ganz so fein püriert werden. Das Frühstück und die Zwischenmahlzeit am Vormittag bleiben noch Milchmahlzeiten - hier kannst Du weiterhin stillen. Zum Abendessen kannst Du neben Abendbrei jetzt bereits Brot anbieten. Verwende dazu weiches Brot ohne Körner und milde Brotaufstriche. Empfehlenswert ist eine Zwischenmahlzeit täglich und zwar am Nachmittag. Hier bietet sich ein Obst-Getreide-Brei an.
Mit 9 Monaten erfahren viele Babys einen Entwicklungsschub, der von einem Wachstumsschub vorbereitet wird. All die neuen motorischen und geistigen Fähigkeiten, müssen im Schlaf verarbeitet werden. Stell Dich also darauf ein, dass es nachts unruhig werden kann. Auch wenn Dein Baby bereits ohne Essen und Trinken seinen gesamten Nachtschlaf überstehen könnte, reicht dies vielen noch nicht, um effektiv durchzuschlafen. Die Mehrheit der Babys wacht im 9. Monat noch zwei Mal in der Nacht auf - einige noch öfter, andere schlafen durch.
Spielzeug für Babys im 9. Monat
Wer mehr kann, hat auch mehr Spaß! Viele neue Möglichkeiten eröffnen sich, wenn Babys sich mehr bewegen und Zusammenhänge besser verstehen können. Die meisten Kleinen lieben es in dieser Phase, Türme aus Bausteinen einstürzen zu lassen. Besonders beliebt ist auch bewegliches Spielzeug. Alles, was rollt oder sich anderweitig bewegt, wird mit großem Interesse beobachtet oder verfolgt. Genauso spannend sind Spielzeuge, mit denen sich Geräusche erzeugen lassen. Hier ist die Ursache-Wirkungskette interessant - „wenn ich hier anfasse, macht es Töne!” - aber auch die Geräusche selbst. Vielen Babys kann es dabei gar nicht laut genug zugehen. Ein weiteres großes Feld der Betätigung ist die Vorliebe der Babys im 9. Monat Dinge ein- und auszuräumen. Mit wahrer Leidenschaft werden Taschen ausgepackt - nicht immer zur Freude des Besitzers. Gib Deinem Baby die Möglichkeit, Gegenstände irgendwo heraus zu holen und sie wieder einzuräumen: Viele Babys lieben es, Dinge „einzusortieren”.
★ glückskind-Tipp ★
Papas große Zeit ist gekommen! Während viele Väter sehr kleiner Kinder sich teilweise ausgeschlossen fühlen, sind sie nun immer stärker gefragt: Als Vorführer, Spaßmacher und Baumeister beeindruckend hoher Türme. Ganz gleich, ob Vater oder Mutter mitspielen: Ihr werdet einige Dinge immer wieder machen müssen, bis Euch selbst schon langweilig ist. Babys im 9. Monat lieben die Wiederholung! Du kannst Spielzeug, das besonders viel Freude macht, ganz einfach selbst bauen: Flaschen mit klappernden Dingen füllen und fest (!) verschließen oder Schlüsselringe zu wundervollen Rasseln umfunktionieren.
Dein glückskind-Team ♥