
Wir treten kräftig in die Pedale, um das Klima zu schützen.
Ganzheitliche Klimaschutzmaßnahmen

Michael Laumann und Annelie Jente, Mitarbeiter im dm-Markt in Ibbenbüren und Gronau
Wir alle müssen heute anfangen, klimabewusster zu leben. Nicht erst morgen.
Erst wenn wir wissen, wie sich unser Handeln auf das Klima auswirkt, können wir daran etwas ändern. Was es dazu braucht: Erkenntnis, wie die Dinge zusammenhängen, und Zuversicht, dass wir gemeinsam Veränderungen bewirken können. Michael Neumann arbeitet im dm-Markt in Ibbenbüren und hat gemeinsam mit Kollegen aus dem Gebiet vor rund zwei Jahren den Klima-Arbeitskreis gegründet. „Uns ist es wichtig, Bewusstsein und Verständnis bei Kollegen und Kunden zu schaffen. Und das ist bei so einem komplexen Thema gar nicht so leicht.“
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Deswegen hat er mit Kollegin Annelie Jente unter anderem Infomaterial zusammengestellt. Ganz im Sinne des voneinander Lernens. Auch für Kunden haben Michael Neumann und seine Kollegen Angebote geschaffen. „Wir haben beispielsweise einen Recyclinghof besucht, um die Kreislaufwirtschaft anschaulich zu machen. Und auch aufzuzeigen, wo wir uns als Unternehmen bereits engagieren.“ Durch die vielen Aktionen und Gespräche konnte sich der Klima-Arbeitskreis mit verschiedenen Partnern und Einrichtungen aus der Region vernetzen und so die lokale Verbundenheit stärken. Michael Neumanns bisheriges Highlight: eine Messe in Osnabrück. „Gemeinsam mit Partnern haben wir an mehreren Ständen über den Klimawandel und seine Folgen informiert. Denn jeder Einzelne und jede Stadt kann einen Beitrag leisten.“
Vielfältige Aktionen und Gespräche machten Kunden und Bürger auf das Thema Wertstoffkreislauf aufmerksam
Wie wir es sehen
Die Bilder eines Polarbären auf der schmelzenden Eisscholle braucht es längst nicht mehr – inzwischen haben Dürresommer, Waldbrände und extreme Wetterereignisse Deutschland eine Ahnung von den Folgen eines ungebremsten Klimawandels vermittelt. Die Klimakrise wirkt sich weltweit aus – und in vielen Weltgegenden deutlich schlimmer als bei uns. Deshalb ist internationales Handeln gefragt. Der Sonderbericht des Weltklimarats (IPCC) von 2018 empfiehlt hierzu die globale Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu halten.
Die deutliche Reduzierung von Treibhausgas-Emissionen ist eine der dringlichsten Herausforderungen unserer Gesellschaft, da diese maßgeblich zur Erderwärmung beitragen. In Deutschland erwarten die Menschen deshalb ein Handeln von der Politik, aber auch von den Unternehmen. Die Politik ist in der Verantwortung, mit Gesetzen und Verordnungen die Strukturen und den Rahmen für umweltfreundliches Handeln zu schaffen. Unternehmen können dazu beitragen, indem sie durch Innovationen und Selbstverpflichtungen den Klimaschutz voranbringen, beispielsweise durch Energieeinsparungen und Reduktion ihrer verursachten CO₂-Emissionen.
Als Unternehmen haben wir viele Stellschrauben, mit denen wir unseren Energiebedarf und unsere CO₂-Emissionen reduzieren können: Angefangen beim Bau, Ausbau und dem Betrieb unserer dm-Märkte, beim Herstellungsprozess unserer Produkte bis hin zum Thema Mobilität. Das bedeutet viel Verantwortung – aber auch viel Gestaltungsspielraum.
Durch konkrete Vermeidungs- und Verminderungsstrategien möchten wir die durch dm verursachten Treibhausgas-Emissionen wesentlich reduzieren. Die größten direkten Hebel für die Reduktion unserer klimarelevanten Emissionen sehen wir in unserem Gebäude- und Energiemanagement. Dabei ist uns jedoch auch bewusst, dass unser Sortiment und damit verbunden alle vor- und nachgelagerten Prozesse den größten klimatischen Fußabdruck hinterlassen. Aus diesem Grund haben wir im Jahr 2018 begonnen, bei einem Teil unserer dm-Markenprodukte den ökologischen Fußabdruck zu messen. Hierbei wurde uns schnell klar, dass der alleinige Blick nur auf klimarelevante Emissionen zu kurz gegriffen ist: Wir müssen die Produkte und deren Herstellungsprozess ganzheitlich betrachten. Deshalb haben wir ein Kernsortiment an umweltneutralen* Produkten entwickelt, die diese Aspekte berücksichtigen (siehe hierzu auch „Unser Herzensprojekt: Umweltneutrale Produkte“ im Kapitel „Sortimentsgestaltung“).
Zentrale Fragen
- Welchen aktiven Beitrag können wir als Unternehmen leisten, um die Erderwärmung zu begrenzen und damit zur Klimastabilität beizutragen?
- Wie können wir Menschen bestmöglich dabei unterstützen, im Sinne des Klimaschutzes zu handeln?
Was wir konkret tun
Im Rahmen unseres Gebäudemanagements war die Umstellung auf die Wärmepumpentechnologie zum Heizen und Kühlen unserer dm-Märkte im Jahr 2011 ein wichtiger Meilenstein. Seit 2012 beziehen wir für unsere Betriebsstätten (dm-Märkte, Verteilzentren und dm-dialogicum) den Strom fast ausschließlich aus regenerativen Energiequellen. Im Jahr 2019 haben wir ein ganzheitliches Energiemanagement nach DIN EN ISO 50001 eingeführt. Denn nur durch eine systematische Erfassung unserer Verbräuche können wir Einsparungspotenziale konsequent auswerten und daraus die wirkungsvollsten Maßnahmen ableiten.
Im Jahr 2020 haben wir unsere Energie- und Klimastrategie erweitert und konkretisiert. Seitdem arbeiten wir auch mit dem Institut für Energie- und Umweltforschung (ifeu) zusammen, um unsere Unternehmensklimabilanz ganzheitlich zu messen.
Im Bereich Mobilität sind wir bestrebt, unsere Transportwege fortwährend zu reduzieren. Zudem möchten wir auch die klimafreundliche Mobilität unserer Mitarbeiter und Kunden fördern.
Was wir planen
Um zukunftsfähig zu bleiben, wollen wir unseren Energiebedarf so weit wie möglich reduzieren. Zudem streben wir als Unternehmen die Klimaneutralität an. Um das zu erreichen, lassen wir unsere Emissionen durch das Insitut für Energie- und Umweltforschung (ifeu) berechnen. Wir möchten die Hintergründe und Zusammenhänge verstehen, um dann logische Schlüsse zu ziehen und konsequent handeln zu können. Wir planen im Detail zu analysieren, in welchen Bereichen CO₂-technisch unsere Schwachstellen liegen – mit einer Bewertung unserer gesamten Wertschöpfungskette, vom Rohstoffanbau bis hin zur Entsorgung unserer Produkte. So können wir gezielt wirksame Maßnahmen ergreifen, um Emissionen konsequent zu reduzieren und effektiv auf die Klimaneutralität hinzuarbeiten.
Unsere Ziele sind:
- Bis 2022 möchten wir ökologische Kriterien festlegen, die bei der Auswahl der Baumaterialien beim Aus- und Umbau unserer dm-Märkte berücksichtigt werden müssen.
- Im Jahr 2021 möchten wir für unsere eingesetzten Baustoffe und Möbel in den dm-Märkten vor dessen Einsatz einen Lebenszyklus inklusive dessen Recycling und Wiederverwendung bestimmen.
- Pro Jahr möchten wir 75 weitere dm-Märkte mit vollautomatischer standardisierter Haustechnik ausstatten.
- Wir möchten weiterhin den durchschnittlichen Energieverbrauch pro Quadratmeter in unseren dm-Märkten senken.
- Wir möchten unsere Energieeffizienzmaßnahmen in den Verteilzentren weiter steigern (z. B. durch die komplette Umstellung auf LED-Technik).
- Im Jahr 2021 möchten wir insgesamt 40 weitere E-Ladesäulen auf den Parkplätzen von dm-Märkten und je zwei Ladesäulen an den Verteilzentren Weilerswist, Wustermark und Waghäusel errichten.
- Im Jahr 2021 werden wir konkrete Ziele und Schritte definieren, mit denen wir unsere Klimaneutralität erreichen.
- Im Jahr 2021 möchten wir die Klimabilanz für Scope 3 ermitteln.
Titelfoto: (c) Manfred Jarisch
*Die Kompensation erfolgt durch Flächenaufwertung für fünf Umweltkategorien: Klimawandel, Eutrophierung, Versauerung, Sommersmog, Ozonabbau.





