Baby im 11. Monat: So entwickelt sich Dein Kind

Viel Gebrabbel, sitzen, hochziehen: Dein Baby im 11. Monat
Schon fast ein Jahr ist Dein Baby nun auf der Welt, schon fast ein Jahr lang seid Ihr nun Eltern. In den letzten Monaten hat Dein Baby sich sehr gewandelt: vom hilflosen, von Reflexen geführten Neugeborenen hin zu einem Baby, das Dir die Tage mit seiner Persönlichkeit und seinem Streben nach Selbstbestimmtheit vielseitig bereichert.
Jetzt, wo Dein Baby fast 11 Monate alt ist, spricht es vielleicht schon erste Wörter, vielleicht zieht es sich mithilfe von Möbeln auf die Füße und macht schon erste kleine Schritte entlang von Sofa oder Schrank. - Dein Baby entwickelt sich ganz nach seinem Tempo und seinem Rhythmus; manche Kinder stehen schon sicher auf zwei Beinen, sind aber sprachlich eher ruhig. Andere nutzen schon gezielt Laute und kleine Wörter und sind dabei stets noch auf allen Vieren unterwegs. Mach Dir keine Sorgen, diese Unterschiede sind ganz normal.

Überblick: Babys Entwicklung ab der 44. Woche
Bewegen: Vorwärts kommen und alles genau erkunden
Dein Kind robbt viel, krabbelt vielleicht auch schon und zieht sich an Möbeln hoch. Beim Spielen im Sitzen erkundet es Gegenstände mit beiden Händen. Mehr lesen
Kommunikation: Wörter verstehen und selbst ausprobieren
Du beobachtest jetzt, wie Dein Kind immer mehr Wörter versteht, unter Umständen sogar schon seinen eigenen Namen. Die Sprachnachahmung wird immer melodischer und es kann sein, dass Dein Kind schon gezielt „Mama” und „Papa” sagt, um Dich anzusprechen. Mehr lesen
Baby im 11. Monat: Essen und Trinken (fast) wie die Großen
Dein Baby sitzt bei den Mahlzeiten am Familientisch und freut sich darüber, mundgerechte Stücke selbstständig mit den Händen zu essen. Es übt jetzt, aus dem Becher zu trinken. Mehr lesen
Vorsorge, Schlafen, Persönlichkeit: Was der 11. Monat sonst noch bringt
Die Vorsorgeuntersuchung U6 steht an, das Baby schläft immer noch nach seinem eigenen Rhythmus und testet Grenzen aus. Mehr lesen
Bewegen: Vorwärts kommen und alles genau erkunden
Dass Dein Baby im 11. Monat immer mehr nach Selbstbestimmtheit strebt, zeigt es Dir jeden Tag beim Spielen. Es will sich vorwärts bewegen: es robbt, krabbelt oder rollt. Selbstständig macht es sich auf den Weg, dem Ball oder dem Spielzeug-Auto zu folgen. Viele Babys kommen im 11. Monat auch schon in den sog. „Vierfüßlerstand”, sie stützen sich also auf Hände und Knie und heben den Rumpf vom Boden ab. In dieser Haltung wippen sie hin und her, heben immer mal eine Hand vom Boden und kommen so schließlich ins Krabbeln.
Auch ins Sitzen finden Babys jetzt, nach der 44. Woche, schon allein. Das nutzen sie, wann immer sie etwas Spannendes entdecken, das sie mit beiden Händen halten, betrachten und untersuchen wollen. Dabei wird auch oft der sog. „Pinzettengriff” genutzt, der es erlaubt, kleinste Bestandteile der Dinge zu untersuchen. Im Sitzen hat man außerdem beide Hände zum Klatschen frei: Eine Geste, die Dein Baby jetzt beim gemeinsamen Singen oder bei Erfolgserlebnissen gern nachahmt.
Auch das Stehen wird weiter trainiert. Dein Baby hat in diesem Monat vielleicht schon etwas Übung darin, sich an Möbeln hochzuziehen, vielleicht macht es auch schon erste seitliche Schritte entlang des sicheren Halts. Wo Dein Kind vor wenigen Wochen noch hilflos im Stand verharrte und nicht wieder hinunter in den Sitz fand, ist diese Hürde mittlerweile vermutlich auch überwunden. Dein Kind wird immer selbstständiger. Das Zutrauen in sich selbst, das nötig ist, um sich in diese Selbstbestimmtheit zu trauen, zieht Dein Kind aus der Liebe und Nähe, die Ihr ihm gebt. Das Bewusstsein, dass Du in der Nähe bist und es tröstest und umarmst, wenn die kleinen Füße doch nicht so sicher stehen, wie gedacht, unterstützt Dein Baby umfassend dabei, seine ersten eigenen Wege zu gehen.
★ glückskind-Tipp ★
Die neuen Freiheiten erweitern die Möglichkeiten beim gemeinsamen Spiel: Musik wird für Dein Kind nun immer mehr fühl- und erlebbar. Sing- und Klatschspiele, aber auch kindgerechte Instrumente und Klanghölzer werden Deinem Baby viel Freude bereiten. Auch altersgerechtes Motorikspielzeug, das eine Zuordnung von Farben und Formen fordert, sorgt für kleine Herausforderungen und viel Spaß: Stapeltürme, Holzpuzzle oder Bausteine sind ideal geeignet.
Kommunikation: Wörter verstehen und selbst ausprobieren
Neben dem Vorwärtskommen ist auch die Kommunikation eines der wichtigsten Themen für Dein Baby im 11. Monat. Sicher beobachtest Du schon, dass Dein Kind immer mehr zu verstehen beginnt. Vielleicht hört es schon auf seinen Namen und dreht sich um, wenn Du es rufst. Dein Kind hat auch ein gutes Gespür für die Stimmung, die der Sprechende mit der Sprache transportiert. Ein nachdrücklich ausgesprochenes „Nein!” wird oftmals verstanden - doch nicht immer umgesetzt. Denn auch das Austesten von Grenzen gehört in diesem Alter zur Entwicklung des Babys.
★ glückskind-Tipp ★
Damit das Wort „Nein!” sein Gewicht als Warnung für das Baby behält, empfiehlt es sich, das Wort gegenüber dem Baby nicht zu freigiebig zu verwenden. Nutze es zu diesem Zeitpunkt am besten nur in Gefahrensituationen, damit es für das Baby seinen Gehalt behält und es die ausschließliche Bedeutung des Wortes versteht und befolgt.
Wenn Dein Baby selbst Sprache produziert, kannst Du in einem Alter von etwa 11 Monaten vermutlich immer deutlicher bestimmte melodische Muster erkennen, wie z.B. die Stimmhebung wie bei einer Frage o.ä. Vielleicht beobachtest Du in diesen Wochen auch den zielgerichteten Einsatz von „Mama” oder „Papa”. Die Freude, die Du darüber zeigst, ist die größte Motivation für Dein Baby, das Sprechen weiter zu trainieren und zu verbessern.
Auch im 11. Monat bleiben singen, vorlesen und Reime sprechen wichtige Faktoren für die Sprachentwicklung Deines Babys. Diese wiederkehrenden Impulse geben ihm Sicherheit und helfen ihm, die Laute zu verstehen und schließlich selbst zu produzieren.
Baby im 11. Monat: Essen und Trinken (fast) wie die Großen
Im Alter von fast 11 Monaten nimmt Dein Baby schon an den Mahlzeiten am Familientisch teil. Vom Hochstuhl aus überblickt es den Tisch und zeigt auch schon dann und wann, was es gern probieren würde. Spezielle Babynahrung kann nun genauso auf dem Speiseplan stehen, wie das Familien-Mittagessen. Manche Babys essen im 11. Monat gern Kartoffeln oder Nudeln in mundgerechten Stücken direkt mit den Händen. Ansonsten musst Du nun nicht mehr alles fein pürieren, oft reicht ein Zerdrücken mit der Gabel.
Beim Frühstück oder Abendessen sind auch mundgerecht geschnittenes Brot, kleine Avocado-Stücke oder weiches Obst sehr beliebt. Das selbstständige Essen mit den Händen wird Dein Baby dem Füttern nun immer mehr vorziehen.
★ glückskind-Tipp ★
Dein Baby kann jetzt vielleicht auch schon aus einem Becher trinken. Biete ihm ruhig immer mal wieder Wasser aus einem altersgerechten Becher an, damit es üben kann. Aber Achtung: Nach dem Trinken wird es den Becher vermutlich einfach fallen lassen oder gar auf den Tisch hauen. Behalte Dein Baby gut im Auge, um Überschwemmungen zu vermeiden.
Für unterwegs solltest Du jetzt am besten immer eine kleine Zwischenmahlzeit dabei haben. Ein Nachmittag auf dem Spielplatz kann ziemlich hungrig machen. Eine Banane und altersgerechte Snacks wie Reiswaffeln oder Getreidekringel sind ideal.
(Mutter-)Milch bleibt außerdem auch ein fester Bestandteil von Babys Speiseplan. Die meisten Kinder trinken vor allem morgens und abends gern noch Milch und genießen dabei die besondere Nähe, die das Stillen oder das Gefüttert-werden auf dem Arm ihnen gibt.
Vorsorge, Schlafen, Persönlichkeit: Was der 11. Monat sonst noch bringt
Zwischen dem 10. und dem 12. Lebensmonat steht die nächste Vorsorgeuntersuchung an, die U6. Bei dieser Untersuchung wird die Kinderärztin oder der Kinderarzt ein besonderes Augenmerk auf die motorische Entwicklung des Babys legen: Wie greift es? Wie bewegt es sich fort? Kann es schon allein stehen? Ist sein Verhalten altersgemäß? - Außerdem werden sicher auch einige Fragen an Dich gestellt werden: Wie ist die Ernährung Deines Babys, gibt es Auffälligkeiten bei der Verdauung oder beim Schlafen? Wie läuft es mit der Zahnpflege? - Im Rahmen der U6 wirst Du zudem über alle im 2. Lebensjahr anstehenden Impfungen informiert.
Sicher interessiert Dich auch das Thema „Schlaf” bei Deinem Baby im 11. Monat wieder besonders. Dazu lässt sich vor allem eins sagen: Bleib entspannt! Ja, rein körperlich ist Dein Baby jetzt dazu in der Lage, ohne nächtliches Trinken durchzuschlafen. Doch neben den körperlichen Aspekten gibt es noch so viele weitere, die Deinen Säugling vom Durchschlafen abhalten: aufregende Träume; das Bedürfnis, sich der Nähe von Mama und Papa zu versichern, ein verlorener Nuckel oder vielleicht doch noch etwas Hunger - die Gründe sind so vielseitig wie die Babys selbst.
Kinder im 11. Monat brauchen ca. 13 Stunden Schlaf am Tag, von denen etwa 11 Stunden in die Nacht fallen, die restlichen Stunden verteilen sich auf 1-2 Schläfchen am Tag.
★ glückskind-Tipp ★
Schaffe deinem Kind eine vertrauensvolle Schlafsituation, die ihm dabei hilft, sich dem Durchschlafen anzunähern. Was dabei unterstützen kann, sind Rituale zum Einschlafen, Nähe zu den Eltern und dass Du Deinem Kind durch Deine eigene Ruhe signalisierst, dass es sich die Zeit zum Ein- und Durchschlafen nehmen kann, die es braucht.
Im 11. Monat wirst Du auch die besonderen Charakterzüge Deines Babys weiter kennenlernen. Vielleicht beobachtest Du, wie Dein Kind seine Grenzen testet, indem es bei „Nein!” nicht gleich mit Unterlassen reagiert, sondern abwartet, was Du als nächstes tun wirst. Dies ist keine Provokation, sondern ein ganz natürliches Prüfen der gesteckten Grenzen. Wenn Du mehrere Kinder hast, kann es nun durchaus auch mal zu kleinen Geschwister-Streitigkeiten kommen. Das Baby beginnt seinen Platz in der Familie zu behaupten.
Dein glückskind-Team ♥