HauptnavigationKategorienavigationHauptinhalt

Sicherer Babyschlaf: Wissenswertes für Eltern

Erwachsener legt Baby ins Gitterbett

© Michele Pevide, Getty Images

Mit einem Neugeborenen stehst Du vor vielen Herausforderungen, darunter auch dem Thema Babyschlaf. Besonders am Anfang fehlt noch der Schlafrhythmus des Säuglings und es herrscht viel Unsicherheit wie Babys sicher und bequem schlafen. Die richtige Schlafumgebung ist dabei essenziell für guten Schlaf und zur Vorbeugung des plötzlichen Säuglingstod (SIDS). So konnte durch die Aufklärung über den sicheren Babyschlaf in Deutschland die Häufigkeit des plötzlichen Säuglingstods laut Stiftung Kindergesundheit um 93 % gesenkt werden.

Für den sicheren Babyschlaf sollten Eltern die Position des Babys beim Schlafen beachten, den Ort des Schlafes, welche Kleidung das Baby dabei trägt und ​​​dass sie in einer rauchfreien Umgebung schlafen​. In diesem Beitrag erfährst Du von Nibras und Florian von Hand, Fuß, Mund, wie Du für eine sichere und bequeme Schlafumgebung sorgst.

In welcher Position sollte Dein Baby schlafen?

​​Im ersten Lebensjahr ist es wichtig, dass Dein Baby zum Schlafen stets in Rückenlage liegt. Diese Schlafposition gewährleistet die beste Atmung und trägt maßgeblich zur Vermeidung des Plötzlichen Säuglingstods bei. Die Seitenlage als Schlafposition wird ebenfalls nicht empfohlen, da sie ein erhöhtes Risiko birgt und die Gefahr besteht, dass das Baby auf den Bauch rollt. Sollte Dein Kind bevorzugt auf dem Bauch einschlafen wollen, drehe es in Schlaf behutsam auf den Rücken und versuche, das Einschlafen in dieser Position zu fördern.

​​Wenn Dein Kind tagsüber wach ist, solltest Du es aber unbedingt regelmäßig auf den Bauch legen. Dies stärkt die Nacken- und Rückenmuskulatur, verhindert mögliche einseitige Verformungen des Schädels und ermöglicht Deinem Baby eine vielseitige Perspektive auf die Welt.​​​

​​Viele Kinder schlafen in den ersten Lebensmonaten immer häufiger auch in Körpernähe der Eltern in einer Babytrage oder einem Tragetuch. Hierbei ist es sehr wichtig darauf zu achten, dass die Atemwege des Kindes stets frei bleiben. Außerdem sollte aufgrund der natürlichen Körperwärme darauf geachtet werden, dass das Kind nicht überwärmt ist. Eltern sollten besonders in den ersten 3 Lebensmonaten zwischendurch immer wieder nachsehen, ob ihr Kind in der Trage wohlauf ist.​

Was sollte Dein Baby beim Schlafen anhaben? 

Die richtige Kleidung ist entscheidend, um sicherzustellen, dass Dein Baby während des Schlafes nicht überhitzt oder unterkühlt​. Wähle Kleidung aus natürlichen Materialien wie Baumwolle und achte darauf, dass Dein Baby weder zu warm noch zu kalt angezogen ist. Ob Deinem Baby zu warm oder zu kalt ist, prüfst Du am besten zwischen den Schulterblättern Deines Babys. Solltest Du feststellen, dass Dein Baby​ zwischen den Schulterblättern schwitzt, ist es​ zu warm ​angezogen. ​​Z​ögere nicht, es auch im Schlaf umzuziehen. Händchen und Füßchen sind bei Babys übrigens oft kühl, ohne dass es ihnen insgesamt zu kalt wäre. Das ist völlig normal.

Viele Eltern sind anfangs zu besorgt darum, dass ihrem Kind zu kalt sein könnte und ziehen es in der Folge zu warm an. ​Säuglinge mögen es lieber etwas kühler und laufen schnell Gefahr, sich zu überwärmen. Beim Schlafen genügen eine Windel, Body und ein Schlafsack – im Sommer und insbesondere bei Hitzetagen und -nächten sogar weniger. Auch wenn das Kind krank ist und Fieber hat, genügt im Bett eher weniger Kleidung – niemals mehr.

Schlafsäcke sind besonders gut geeignet für Babys, da diese nicht verrutschen und die Kinder sie sich auch nicht aus Versehen über den Kopf ziehen können – dass die Atemwege nachts frei bleiben ist enorm wichtig! Achte darauf, dass der Schlafsack nicht zu groß ist. Außerdem bietet bei der Wahl des richtigen Babyschlafsacks der TOG Wert (Thermal Overall Grade) eine gute Orientierung. Dieser Wert aus der Textilbranche gibt an, wie wärmend ein Stoff ist. Es gilt, je höher der Wert desto wärmender. Sommerschlafsäcke haben beispielsweise einen TOG wert von 0,5 bis 1, Winterschlafsäcke bis zu 3,5.

Wenn Dein Baby es mag, kannst Du ihm gern nachts einen Schnuller anbieten. Es macht nichts, wenn es den Schnuller im Schlaf verliert. Zieh Deinem Baby zu Hause und vor allem im Bett bitte kein Mützchen auf. Denn wenn ihm zu warm ist, gibt es die überschüssige Wärme über den Kopf ab.

Ein Beitrag in Zusammenarbeit mit den Ärzten von HFM

Kinderärzte aus Düsseldorf und Gründer von Hand, Fuß, Mund

Dr. med Nibras Naami & PD Dr. med. Florian Babor

Wo sollte Dein Baby schlafen? 

Dein Baby sollte in einem sicheren und gemütlichen Schlafplatz schlafen, idealerweise in einem eigenen Kinderbett, das im Schlafzimmer der Eltern steht. Durch seine begrenzte Größe fühlt sich das Baby darin geborgen und sicher. Wenn ihr von Anfang an ein Gitterbett nutzen möchtet, gibt es Möglichkeiten, den Schlafplatz optisch zu begrenzen, um dem Baby ein Gefühl der Geborgenheit zu vermitteln.

Ein Kurzhimmel, der bis zu den Gitterstäben reicht, ist hierfür eine Option, jedoch sollte das Bettchen keinesfalls mit weichen oder bauschigen Materialien verkleinert werden, die ein Ersticken oder Überhitzen des Babys zur Folge haben könnten. Je nach Größe und Wachstumsgeschwindigkeit Deines Babys können Stubenwagen und Wiege spätestens nach sechs Monaten zu klein werden. In diesem Fall ist es Zeit, auf ein Kinderbett umzusteigen.
Unabhängig von der Wahl des Schlafplatzes ist es von größter Bedeutung, dass dieser ausreichend Platz für eine gute Luftzirkulation bietet. Daher raten wir generell davon ab, Babys dauerhaft im Kinderwagen oder in einer Baby-Tragetasche schlafen zu lassen.

Wenn es um die Ausstattung des Schlafplatzes geht, ist weniger oft mehr. Hier sind einige wichtige Punkte zu beachten: 

  • Vermeide Überfüllung: Ein übersichtlicher Schlafplatz reduziert das Risiko von Unfällen und fördert eine bessere Luftzirkulation. Halte das Bettchen frei von unnötigen Gegenständen wie Kissen, Decken, Stofftieren oder Nestchen. Statt einer Decke sollte Dein Baby einen Schlafsack tragen.  

  • Keine weichen Materialien: Verzichtet auf weiche oder bauschige Materialien im Bettchen, die ein Erstickungsrisiko darstellen können. Das Baby könnte mit dem Gesicht darin versinken oder sich darin verheddern. Eine feste Matratze und ein enganliegendes Bettlaken sind ausreichend. 

  • Temperatur regulieren: Achte darauf, dass der Schlafplatz nicht zu warm ist, um Überhitzung zu vermeiden. Eine Raumtemperatur zwischen 18 und 20 Grad Celsius ist ideal für das Schlafen Deines Babys. Verwende bei Bedarf am besten einen Schlafsack, um Dein Baby warm zu halten. 

  • Rauchfrei: Bitte rauche nicht in der Umgebung des Babys und halte ​die gesamte Wohnung frei von​​ Rauch und Rauchpartikeln, da dies das Risiko von Atemwegsproblemen und somit auch dem plötzlichen Säuglingstod erhöhen kann.

Im ersten Lebensjahr empfehlen wir, das Babybett im Elternschlafzimmer aufzustellen. Auf diese Weise ist das Kind nachts ganz ​in ​Deiner Nähe. Die gleichmäßigen Atemgeräusche der Eltern können sich positiv auf die Atemregulation des Babys auswirken, und für stillende Mütter ist es äußerst praktisch, wenn das Babybett in Reichweite steht.

Es gibt mittlerweile auch kleine Babybetten, sogenannte Beistellbetten, die an das Elternbett "angedockt" werden können – so hat das Baby seinen eigenen Schlafplatz und ist dennoch ganz nah bei Dir. Obwohl es verlockend sein kann, Dein Baby auf Deinem Bauch schlafen zu lassen, ist es wichtig, dass es in einem eigenen sicheren Schlafbereich schläft. Das Schlafen auf dem Bauch der Eltern birgt Risiken für Erstickung und Überhitzung. 

Stell das Babybett unbedingt so auf, dass das Kind nicht an Lampen, Steckdosen, Stromkabeln oder Bilderrahmen gelangen kann. Achte darauf, dass es nicht in der Nähe von Heizkörpern oder direktem Sonnenlicht steht, und vermeide Zugluft, insbesondere am Kopfende.

Wie lange und oft sollten Babys schlafen? 

In den ersten Wochen und Monaten passt sich der Schlafzyklus Deins Babys an. Mit der Zeit wird sich der Schlaf Deines Babys besser regulieren, und Du wirst feststellen, dass es längere Perioden durchschläft. Geduld und eine konsequente Schlafumgebung sind wichtig, um Deinem Baby dabei zu helfen, einen gesunden Schlaf-Wach-Rhythmus zu entwickeln.

Neugeborene haben unterschiedliche Schlafbedürfnisse, aber im Allgemeinen schlafen sie etwa 16 bis 18 Stunden pro Tag. Achte dabei auf die Signale Deines Babys und lass es schlafen, wenn es müde ist. Wenn es übermüdet ist, wird das Einschlafen oft erschwert.

Tagsüber sollte Dein Baby in einem gut belüfteten und ruhigen Raum schlafen. Vermeidet direktes Sonnenlicht und haltet den Schlafbereich des Babys frei von Ablenkungen. Ein Stubenwagen oder eine Wiege in Deinem Wohnzimmer oder Schlafzimmer kann eine gute Option sein, um das Baby tagsüber schlafen zu lassen, während Du in seiner Nähe bist.

Insgesamt ist es wichtig, dass Du Dich mit den sicheren Schlafempfehlungen vertraut machst und eine sichere Schlafumgebung für Dein Baby schaffst. Indem Du die richtigen Schlafgewohnheiten von Anfang an förderst, legst Du den Grundstein für einen gesunden und erholsamen Schlaf Deine Babys. Wenn Du jedoch Fragen oder Bedenken hast, zögere nicht, Deinen Kinderarzt, Deine Kinderärztin oder eine Fachkraft für Babyschlafberatung um Rat zu fragen.

Dein Hand, Fuß, Mund und glückskind-Team ♥