Kalt duschen und Wechselduschen

dm-drogerie markt
Lesedauer 5 Min.
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1.3.2024
Haarentfernung & Rasur
Rund um Duschroutinen kursieren viele Empfehlungen. Wie Wechselduschen funktionieren und ob kalt duschen Vorteile bringt, klären wir in diesem Beitrag.
Wechselduschen – was, wie, warum?
Unter Wechselduschen versteht man genau das, was das Wort vermuten lässt: Man wechselt beim Duschen abwechselnd zwischen warmem und kaltem Wasser. Das kostet die ersten Male vielleicht Überwindung, ist aber eine Wohltat für Körper und Seele. Bereits im Römischen Reich erfreuten sich Wechselbäder großer Beliebtheit. Kein Wunder: Die Abwechslung aus warmen und kalten Reizen bringt den Organismus ordentlich in Schwung, belebt den Kreislauf und fördert die Durchblutung. Und das Beste: Wechselduschen lässt sich ganz einfach in die Duschroutine integrieren.
Wechselduschen – wie geht das?
Wechselduschen funktioniert im Rhythmus warm/kalt, warm/kalt. Das heißt: Man beginnt gemütlich mit einer warmen oder sogar heißen Dusche, je nach Belieben. Dadurch weiten sich die Blutgefäße und die Muskeln entspannen sich. Nach einem Weilchen (die Empfehlungen reichen von 40 Sekunden bis 3 Minuten) wird das Wasser auf kalt gestellt und man beginnt mit dem ersten kalten Abduschen. Nun ist die richtige Reihenfolge gefragt! Mit dem kalten Wasserstrahl beginnt man an der Stelle, die am weitesten vom Herz entfernt ist: am rechten Fuß außen. Langsam wandert man immer höher bis zur rechten Hüfte, wechselt anschließend auf die Oberschenkelinnenseite und strahlt von oben wieder zum Fuß zurück. Danach wird die linke Seite auf dieselbe Art kalt abgebraust. Nach den Beinen sind die Arme an der Reihe, die Vorgehensweise ist gleich: vom Handrücken erst außen in Richtung Schulter und dann auf der Innenseite zurück zur Hand duschen. Erst ganz zum Schluss kommen Oberkörper, Gesicht und eventuell auch Kopf an die Reihe. Nach dem kalten Duschgang darf man sich mit warmem Wasser belohnen, bevor es schließlich in die zweite (und optional dritte oder vierte) kalte Runde geht. Wichtig: am Ende wird immer kalt geduscht, damit die Blutgefäße verengt bleiben.
Wie können Wechselduschen wirken?
Mit Sebastian Kneipp erlebten Anwendungen mit kaltem Wasser eine Renaissance, die bis heute andauert. Ob Wechselduschen eine Wirkung auf unsere Gesundheit hat, konnte wissenschaftlich noch nicht geklärt werden. Fest steht jedoch, dass sich die Blutgefäße durch die Abwechslung von warmen und kalten Reizen weiten und verengen. Dadurch wird der Kreislauf angeregt und die Durchblutung gefördert. Es stimmt also: Wechselduschen beleben, besonders morgens. Auch das Lymphsystem kommt in Schwung, was helfen kann, Giftstoffe schneller aus dem Körper zu transportieren. Man sagt, dass Wechselduschen das Immunsystem stärken, die Regeneration der Muskeln unterstützen und sogar die Laune heben können. Dass Wechselduschen zur Hautstraffung beitragen, ist zwar wissenschaftlich nicht erwiesen, nachteilig ist die gesteigerte Durchblutung für Haut und Bindegewebe aber keinesfalls.
Durchblutung anregen
Wie geht das Wechselduschen der Beine richtig?
Zugegeben, Wechselduschen am ganzen Körper erfordern schon eine gewisse Überwindung. Einfacher und schneller durchzuführen sind Wechselduschen, die sich auf die Beine beschränken. Sie sind eine Wohltat bei müden oder geschwollenen Beinen – und das nicht nur an heißen Sommertagen. Wie bereits erwähnt, weiten und verengen sich die Blutgefäße durch den Wechsel aus warmem und kaltem Wasser. Dadurch kommt nicht nur der Kreislauf in Schwung, auch die Pumpfunktion der Venen wird unterstützt. Daher können kalte Güsse oder Wechselduschen gegen geschwollene Beine helfen. Bei Wechselduschen an den Beinen geht man übrigens gleich vor wie oben bereits beschrieben: erst warm duschen, dann kalt/warm wechseln und am Schluss ein kalter Wasserguss. Empfohlen werden zwei kalte Wassergüsse, wobei ein Durchgang bis zu zwei oder drei Minuten dauern kann.
Hat kalt duschen Vorteile?
Dass kalt duschen Vorteile bringt, stimmt tatsächlich – vor allem für die Haut. Warmes Wasser trocknet die Haut nämlich schneller aus. Wer an trockener Haut oder gar an Neurodermitis leidet, sollte deshalb besser kalt duschen und die Haut anschließend richtig pflegen. Auch die Haare freuen sich über kaltes Wasser, da Haarfollikel durch den Reiz gestärkt werden können. Außerdem kann eine kalte Dusche die braunen Fettzellen aktivieren, wodurch die Fettverbrennung angekurbelt wird. Darüber hinaus liefern Studien immer wieder interessante Ergebnisse, zum Beispiel über positive Effekte auf das Immunsystem und die Psyche, da beim kalten Duschen Endorphine und Noradrenalin ausgeschüttet werden.
Duschgel sensitiv
No-Gos für kaltes Duschen und Wechselduschen
Die wichtigste Regel bei Kaltwasser-Anwendungen lautet: Niemals den ganzen Körper schlagartig mit kaltem Wasser abduschen! In diesem Fall droht nämlich ein Kälteschock. Vorsicht ist auch in der Schwangerschaft oder bei Herz-Kreislauf-Krankheiten geboten – in diesem Fall sollte ärztlicher Rat eingeholt werden, um sicherzugehen, dass der Kreislauf durch den Kältereiz nicht übermäßig belastet wird. Bei Erkältungen raten Expert:innen übrigens zu warmen Duschen, da die Kälte das Immunsystem zusätzlich strapazieren kann. Ansonsten steht dem coolen Duschvergnügen nichts im Weg.
Auch, wenn wir beim Gedanken an kaltes Duschen eine Gänsehaut bekommen: Wechselduschen wirken auf jeden Fall belebend und sollten nicht nur im Sommer in die Duschroutine eingebaut werden.