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Sonnenallergie: Ursachen, Symptome, Hilfe

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Lesedauer 8 Min.

5.11.2025

Auf dem Rücken ist Sonnenallergie zu sehen

Der Sommer lockt uns an sonnige Strände, in grüne Parks und auf gemütliche Terrassen. Doch manchmal spielt unsere Haut nicht ganz so mit, wie wir es uns wünschen. Eine Sonnenallergie kann den Urlaub schnell trüben. Was viele nicht wissen: Hinter der „Sonnenallergie” verbirgt sich keine klassische Allergie, sondern verschiedene unangenehme Hautreaktionen auf Licht und Sonne. Ob plötzlich rote Pusteln, ein juckender Ausschlag oder die Frage, warum eine Sonnenallergie plötzlich auftritt, hier findest Du Antworten.

Sonnenallergie kurz erklärt

Der Begriff "Sonnenallergie" sorgt immer wieder für Verwirrung, denn medizinisch gesehen handelt es sich um keine echte Allergie. Stattdessen bezeichnet er verschiedene Beschwerden, die durch die Einwirkung von Sonnenlicht auf die Haut ausgelöst werden. Diese Beschwerden entstehen vor allem durch die ultravioletten Strahlen (UV-Strahlen) der Sonne, die in bestimmten Situationen eine ungewöhnliche Reaktion der Haut hervorrufen. Besonders häufig tritt die Sonnenallergie auf, wenn die Haut überraschend und intensiv der Sonne ausgesetzt wird – etwa bei den ersten warmen Frühlingstagen oder im Urlaub in sonnenreiche Länder.

Arten: PLD, Mallorca-Akne, foto-toxisch/-allergisch

Es gibt verschiedene Formen der „Sonnenallergie“, die sich durch unterschiedliche Auslöser und Symptome zeigen:

  • Polymorphe Lichtdermatose (PLD): Dies ist die häufigste Form der Sonnenallergie. Die Haut reagiert innerhalb weniger Stunden oder Tage nach der Sonnenexposition mit starkem Juckreiz, Rötungen oder Bläschen.
  • Mallorca-Akne: Sie tritt vor allem bei fettiger Haut auf und wird durch die Kombination von Sonnenstrahlen und fetthaltigen Kosmetika oder Sonnenschutzmitteln ausgelöst. Kleine, entzündete Pickelchen erinnern an Akne.
  • Fototoxische Reaktionen: Diese direkte Zellschädigung entsteht durch UV-Licht + Substanz. Sie tritt schneller auf, wie ein starker Sonnenbrand, klar begrenzt auf bestrahlte Stellen.
  • Fotoallergische Reaktionen: Sie entstehen dadurch, dass UV-Strahlen eine Substanz (z. B. aus Cremes, Kosmetika oder Medikamenten) in der Haut so verändern, dass das Immunsystem sie als fremd erkennt. Es kommt zu einer echten allergischen Reaktion (Ekzem vom Spättyp), meist 24 bis 72 Stunden nach Sonnenexposition. Typisch sind juckende, ekzemartige Hautveränderungen, die auch über die bestrahlten Hautareale hinausgehen können. Es handelt sich bei der Reaktion um eine immunologische Reaktion, verzögert, oft ekzematös. Sie kann auch an nicht-bestrahlten Stellen auftreten.

Symptome im Überblick

Die Symptome einer Sonnenallergie können je nach Art der Reaktion variieren, doch eines haben sie alle gemeinsam: Sie treten meist an den Stellen auf, die der Sonne ausgesetzt sind. Besonders häufig betroffen sind Gesicht, Hals, Arme, Dekolleté und Rücken.

Typische Symptome, die bei der Sonnenallergie auftreten können, umfassen:

  • Rötungen: Die Haut beginnt, sich nach dem Sonnenbad zu röten, oft begleitet von einem unangenehmen Hitzegefühl.
  • Juckreiz: Ein unangenehmes Symptom, das Betroffene oft dazu verleitet, die betroffenen Stellen zu kratzen.
  • Bläschen und Quaddeln: Kleine, erhabene Hautveränderungen, die wie Insektenstiche aussehen können.
  • Pusteln und Pickelchen: Vor allem im Zusammenhang mit Mallorca-Akne treten oft entzündete, pickelähnliche Stellen auf.

Manche Menschen bemerken die Symptome erst Stunden nach der Sonnenexposition, andere schon nach wenigen Minuten. Wie stark die Beschwerden ausfallen, hängt oft von der Intensität der Sonneneinstrahlung, aber auch vom Hauttyp ab. Helle Hauttypen, die weniger Melanin produzieren, sind meist anfälliger für diese Lichtreaktionen als dunklere Hauttypen.

Sonnenallergie richtig behandeln

Manchmal lässt sich eine Sonnenallergie trotz aller Vorsichtsmaßnahmen nicht vermeiden. Doch zum Glück gibt es verschiedene Wege, um Deiner Haut potenziell Linderung zu verschaffen und die Beschwerden zu behandeln.

Akuthilfe: Kühlen & Pflegen

Wenn der Juckreiz und die Rötungen auftreten, brauchst Du rasche Maßnahmen zur Ersthilfe. Kühlung ist der wichtigste Schritt, um die Haut zu beruhigen. Die niedrige Temperatur kann dabei helfen, die Entzündungsreaktion der Haut zu reduzieren und den Juckreiz zu lindern. Ein feuchter Umschlag oder kühle Tücher können Dir oft sofort Erleichterung verschaffen und wirken gegen das unangenehme Hitzegefühl.

Produkte mit Wirkstoffen wie Aloe Vera oder Panthenol können zudem die Heilung unterstützen. Aloe Vera wird eine entzündungshemmende Wirkung zugeschrieben, die gereizte Haut weniger spannen lässt, während Panthenol die Zellerneuerung fördern kann und möglicherweise dazu beiträgt, die natürliche Schutzbarriere der Haut zu stärken. Beide Stoffe spenden außerdem Feuchtigkeit, was besonders wichtig ist, da UV-Strahlung die Haut oft stark austrocknet.

Auch Thermalwassersprays können helfen. Sie enthalten wertvolle Mineralien, die die Haut beruhigen und ihre Balance unterstützen können. Das Aufsprühen des kühlen Wassers schafft zudem oft einen wohltuenden Moment der Erleichterung und kann helfen, die Haut vor Kratzen zu schützen, das die Beschwerden verschlimmern könnte.

Medizinische Therapie

Wenn die Symptome stärker ausfallen oder immer wieder auftreten, führt der Weg oft zum Hautarzt. Dort bekommst Du eine genaue Diagnose sowie individuell abgestimmte Behandlungsmöglichkeiten. Kortisoncremes, die lokal auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden, können Entzündungen und den Juckreiz effektiv lindern. Auch Antihistaminika in Tablettenform kannst Du mit ärztlicher Verschreibung nutzen, vor allem bei ausgeprägteren Reaktionen.

Bei wiederkehrenden Beschwerden, wie etwa einer chronischen Sonnenallergie, ist die Beratung durch den Hautarzt besonders wichtig. In solchen Fällen kann eine Lichttherapie helfen. Hierbei wird Deine Haut schrittweise an die UV-Strahlen gewöhnt, um künftig möglicherweise weniger empfindlich zu reagieren. Der Hautarzt kann Dich auch dabei unterstützen, herauszufinden, ob Medikamente, Pflegeprodukte oder andere äußere Faktoren die Reaktion begünstigen.

Plötzlich betroffen: Warum jetzt?

Manchen Menschen macht die Sonne jahrelang keine Probleme, und plötzlich kommt es zu einer Sonnenallergie. Hast Du Dich auch schon gefragt, wie das passieren kann? Dafür gibt es mehrere mögliche Erklärungen, die oft mit einer veränderten Empfindlichkeit Deiner Haut oder Deines Körpers zusammenhängen.

Immunsystem

Eine Ursache können Veränderungen im Immunsystem sein. Unsere Haut ist ständig äußeren Einflüssen ausgesetzt, und wenn das Immunsystem geschwächt oder anders beansprucht wird – etwa durch Stress, chronische Erkrankungen oder hormonelle Umstellungen – kann es sein, dass die Haut plötzlich stärker auf UV-Strahlen reagiert. 

Medikamente & Pflegeprodukte

Auch äußere Faktoren wie Medikamente oder Pflegeprodukte spielen eine Rolle. Einige Wirkstoffe, wie sie in Antibiotika, Antidepressiva oder entzündungshemmenden Medikamenten vorkommen, können die Haut empfindlicher für die Sonne machen. Selbst Kosmetika oder Parfüms mit bestimmten Inhaltsstoffen können eine phototoxische oder fotoallergische Reaktion hervorrufen. Dies kann sogar auftreten bei Produkten, die man jahrelang im Einsatz hat. 

Intensität der UV-Strahlung

Darüber hinaus kann auch die Intensität der UV-Strahlung ein entscheidender Faktor sein. Wenn Du Deinen Urlaub in einem Land mit starker Sonneneinstrahlung beginnst, wird Deine Haut plötzlich und intensiv ausgesetzt – ein häufiger Auslöser für Sonnenallergien.

Interessant ist auch, dass solche Reaktionen nicht zwingend dauerhaft sein müssen. Die Empfindlichkeit der Haut kann sich von Saison zu Saison verändern, abhängig von Deiner Gesundheit, Lebenssituation oder Pflegegewohnheiten. 

Welches Vitamin hilft bei einer Sonnenallergie?

Die Einnahme von Antioxidantien kann die Beschwerden der Sonnenallergie vorbeugen, denn diese Moleküle binden die freien Radikale. Dazu werden Nahrungsmittel empfohlen, die reich an Kalzium, Omega-3-Fettsäuren, Folsäure, Vitamin E und Beta-Carotin sind. Durch die Neutralisierung der Antioxidantien werden die Symptome besser.  

Bevor Du jedoch auf eigene Faust Nahrungsergänzungsmittel einnimmst, ist es wichtig, zuerst Deinen Bedarf abzuklären. Eine ausgewogene Ernährung ist in vielen Fällen ausreichend. Besprich Dich auch mit Deinem Arzt, wenn Du unsicher bist, ob ein Mangel besteht oder ob eine Ergänzung sinnvoll sein könnte. 

Wie lange dauert es, bis eine Sonnenallergie weg ist?

Wie lange die Symptome einer Sonnenallergie anhalten, hängt von der Art und Schwere der Reaktion ab. Leichte Beschwerden wie Rötungen, Juckreiz oder einzelne Bläschen klingen in der Regel innerhalb von ein bis drei Tagen ab, vor allem, wenn Du die Haut gut kühlst und sie konsequent vor weiterer Sonneneinstrahlung schützt.

Schwerere Ausprägungen, bei denen größere Hautpartien betroffen sind oder starke Bläschenbildung auftritt, können bis zu einer Woche andauern. Hier ist besonders darauf zu achten, den Heilungsprozess mit geeigneter Pflege zu unterstützen. Produkte mit Aloe Vera oder Panthenol können helfen, die gereizte Haut zu beruhigen und die Regeneration zu fördern.

Sollten die Symptome länger als üblich bestehen bleiben, sich verschlimmern oder sogar Narben oder Pigmentveränderungen entstehen, ist der Gang zum Hautarzt wichtig. Eine ärztliche Behandlung ist vor allem dann ratsam, wenn die Haut wiederholt empfindlich auf Sonnenlicht reagiert und die Beschwerden immer wieder auftreten.

Damit sich die Haut vollständig erholt, ist es entscheidend, sie nicht nur während des Schubs, sondern auch danach umfassend zu schützen. Ein erneuter Kontakt mit UV-Strahlung kann die Symptome verstärken oder sogar einen neuen Schub auslösen.

Deine Haut braucht Schutz und Aufmerksamkeit

Eine Sonnenallergie kann Deinen Sommer auf den ersten Blick trüben, doch mit dem richtigen Wissen und ein paar gezielten Maßnahmen lassen sich die Beschwerden in den Griff bekommen. Wichtig ist vor allem, auf die Bedürfnisse Deiner Haut zu achten, sie vor UV-Strahlen zu schützen und im Zweifelsfall ärztlichen Rat einzuholen.

Ob durch vorbeugende Pflege, ausgewogene Ernährung oder gezielte Behandlungsmöglichkeiten – Du kannst aktiv etwas tun, um Deine Haut vor unangenehmen Reaktionen zu bewahren. Und falls die Sonnenallergie doch einmal zuschlägt, helfen Ruhe, Geduld und die richtige Pflege, damit die Haut sich schnell wieder beruhigen kann.

So steht einem unbeschwerten Sommer nichts mehr im Weg – mit gutem Schutz und einer Prise Achtsamkeit. Deine Haut wird es Dir danken!

FAQ

Wie bekomme ich Sonnenallergie schnell weg?

Um die Beschwerden schnell zu lindern, ist es wichtig, die betroffene Haut vor weiterer Sonneneinstrahlung zu schützen. Kühle Umschläge, Thermalwassersprays oder Produkte mit beruhigenden Wirkstoffen wie Aloe Vera und Panthenol können helfen, Juckreiz und Rötungen zu mildern. Bei stärkeren Symptomen kann der Hautarzt eine Kortisoncreme oder Antihistaminika empfehlen, um die Reizung zu reduzieren. 

Wieso bekommt man plötzlich eine Sonnenallergie?

Viele Faktoren können dazu führen, dass die Haut plötzlich empfindlicher auf Sonne reagiert, auch wenn Du vorher keine Probleme hattest. Dazu zählen etwa Veränderungen im Immunsystem, eine neue Medikation oder Kosmetikprodukte mit lichtsensibilisierenden Inhaltsstoffen. Auch ein intensiver Sonneneinstieg, etwa im Urlaub, kann die Haut überfordern und eine Reaktion auslösen. 

Welches Vitamin fehlt bei einer Sonnenallergie?

Ein Vitamin-Mangel ist nicht  der Auslöser für eine Sonnenallergie, aber bestimmte Vitamine können die Haut stärken. Besonders Vitamin C, Vitamin E und Beta-Carotin wirken als Antioxidantien und helfen, die Zellen vor UV-Strahlung zu schützen. Auch Vitamin D kann eine Rolle spielen, denn Menschen mit Sonnenallergie meiden oft die Sonne und haben deshalb ein erhöhtes Risiko für einen Vitamin-D-Mangel. 

Quellen

Printquellen

Kechichian, E. & Ezzedine, K. (2017). Vitamin D and the Skin: An Update for Dermatologists. American Journal Of Clinical Dermatology, 19(2), 223–235. https://doi.org/10.1007/s40257-017-0323-8

Ling, T. C., Gibbs, N. K. & Rhodes, L. E. (2003). Treatment of polymorphic light eruption. Photodermatology Photoimmunology & Photomedicine, 19(5), 217–227. https://doi.org/10.1034/j.1600-0781.2003.00048.x