Aloe vera: Feuchtigkeit für Haut & Haar

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Lesedauer 6 Min.
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11.10.2024

Auf den ersten Blick scheint die Aloe vera unscheinbar – doch weit gefehlt! Die Blätter der Aloe vera (auch „Echte Aloe“ oder „Aloe barbadensis Miller“) enthalten ein Gel, das so einiges drauf hat: Gerade im Bereich der Haut- und Haarpflege gelten Produkte mit Aloe vera als feuchtigkeitsspendend, hautberuhigend und sind selbst für das Haarstyling geeignet. Es lohnt sich also, einen genaueren Blick auf die Pflanze und ihre Inhaltsstoffe zu werfen.
Aloe vera: Pflege für Haut und Haare mit langer Tradition
Hättest Du es gewusst? Für ihre Wirksamkeit bekannt ist die Pflanze schon seit über 6.000 Jahren. Eine Kaiserin für eine Königin – so könnte man sagen. Bereits Königin Cleopatra war eine der berühmten Anwenderinnen von Aloe vera. Traditionell wurde die Lilienart schon damals als Abführmittel, zur Wundheilung und zur Behandlung von Hautirritationen eingesetzt.
Wissenschaftler forschen seit Jahren an der Wirksamkeit von Aloe vera. Einige Anwendungsgebiete sind heute belegbar, andere nicht.

Was steckt in der Wüstenlilie?
Um die Anwendung der Pflanze zu verstehen, müssen wir uns mit den Inhaltsstoffen befassen.
Hinter der Aloe vera verbirgt sich botanisch die Art „Aloe barbadensis Miller“ – eine der über 500 bekannten Aloe-Arten. In Pharmazie und Kosmetik kommt nur diese Echte Aloe zum Einsatz. Die Pflanzenart stammt aus den trockenen Zonen Nordafrikas, des Nahen Ostens und Asiens. Obwohl die Aloe vera mit ihren langen, fleischigen und dornenbesetzten Blättern an einen Kaktus erinnert, ist sie ein Liliengewächs – genauer: eine Wüstenlilie.
Die Wüstenpflanze kommt mit erstaunlich wenig Wasser aus, da sie mit jedem kostbaren Tropfen bis zu einen Liter in ihren dicken Blättern speichert. Diese sind zur Abwehr von Fressfeinden am Rand mit kleinen Zacken ausgestattet. Auch die Schale des Blattes ist sehr hart und dick, um das gespeicherte Wasser zu schützen. Schneidet man die Blätter ab und danach der Länge nach auf, so gelangt man an das kostbare Geheimnis der Pflanze: das Blattmark – besser als Aloe-vera-Gel bekannt.
Es enthält neben Vitaminen auch Polysaccharide sowie andere Verbindungen, wie etwa Salicylsäure – eine entzündungshemmende und schmerzlindernde Substanz. Daher findet das Gel oft bei der Therapie von entzündlichen Hauterkrankungen, Verbrennungen und Sonnenbrand Verwendung. In der Kosmetikindustrie ist es als Feuchtigkeitsspender in Salben, Cremes und Haarpflegeprodukten enthalten.
Inhaltsstoffe im Überblick
Aloe vera enthält mehr als 200 unterschiedliche Inhaltsstoffe. Das sind ganz schön viele. Als potenziell physiologisch wirksam werden in der Wissenschaft allerdings nur 75 davon eingestuft. Experten sind sich einig, dass bestimmte im Aloe-vera-Gel vorkommenden Inhaltsstoffe wie folgt wirken können:
Worauf ist bei Produkten mit Aloe vera für die Haut zu achten?
In der Liste der Inhaltsstoffe findest Du Aloe vera unter den Bezeichnungen Aloe Barbadensis Leaf Juice und Aloe Barbadensis (Aloe) Leaf Juice Powder. Wichtig ist hier zu unterscheiden:
- Aloe Barbadensis Leaf Juice: Hierbei handelt es sich um das gepresste Aloe-vera-Gel. Bei der Kälteextraktion gehen Stoffe wie Aloin, die aus den Blättern bei der Gelgewinnung mit abgeführt werden können, in der Regel verloren. Die restlichen wertvollen Nährstoffe des Gels bleiben erhalten.
- Aloe Barbadensis (Aloe) Leaf Juice Powder: Dies ist auch als Aloe Barbadensis Leaf Extract bekannt und ein Extrakt von Aloe vera, das die Hersteller aus dem pulverisierten Gel (Konzentrat) gewinnen und mit Wasser anreichern. Es enthält in der Regel weniger als zehn Prozent der ursprünglichen Inhaltsstoffe.
Bei feuchtigkeitsspendenden Pflegeprodukten für die Haut gilt Aloverosa (Acemannan) als wichtigster Inhaltsstoff der Echten Aloe. Dieser komplexe Zucker sorgt dafür, dass die Feuchtigkeit auf der Haut festgehalten wird und sich nicht verflüchtigt. Bei der Verarbeitung zum Pulver geht Aloverosa fast vollständig verloren.
Ob nun also das reine Gel oder Aloe-vera-Extrakt enthalten ist, spielt je nach Verwendungszweck der Produkte eine Rolle. Die größte kosmetische Wirkung wird dem echten Inhalt der Blätter nachgesagt.
Gut zu wissen: Wie viel Prozent der Aloe vera ein Drogerie- oder Kosmetikartikel tatsächlich enthält, ist für Verbraucher meist nicht ersichtlich. Die Hersteller sind gesetzlich bei diesen Produkten nicht zu den Angaben verpflichtet.
Für wen sind Haut- und Körperpflegeprodukte mit Aloe vera zu empfehlen?
Die äußerliche Anwendung mit Aloe-vera-Produkten ist für Kinder und Erwachsene gleichermaßen geeignet. Aufgrund ihrer entzündungshemmenden Eigenschaften gelten Aloe-vera-Pflegeartikel für empfindliche, gereizte oder entzündete Haut als gut verträglich.
Nach der Rasur sind After-Shave-Lotions mit Aloe vera empfehlenswert. Auch After-Sun-Pflegeprodukte oder Mittel zur Behandlung von leichten Verbrennungen greifen auf natürliche Inhaltsstoffe wie die der Aloe vera zurück und sind gut geeignet.
Haarpflege mit Aloe vera – wie funktioniert es?
Heute ist Aloe vera zudem ein klassischer Bestandteil vieler Shampoos und Haarkuren. Grund dafür sind auch hier die feuchtigkeitsspendenden Fähigkeiten. In den Produkten wird das Aloe-vera-Gel allerdings nur in geringeren Mengen verwendet, um ein Beschweren der Haare oder ein schnelles Nachfetten zu vermeiden.
Durch das Extra an Feuchtigkeit eignen sich Produkte mit Aloe vera beispielsweise für Menschen mit trockenem Haar, Frizz oder Locken. Aloe vera kann die Haare besser mit Feuchtigkeit versorgen und so zusammen mit weiteren Inhaltsstoffen die Struktur der einzelnen Haare glätten. Auch der Kopfhaut kommen die beruhigenden Eigenschaften zugute.
Aloe-vera-Gel als wahrer Alleskönner
Nach der Sonne als kühlende Pflege des Sonnenbrands oder als feuchtigkeitsspendende Hautpflege - Aloe-vera-Gel findet vielseitig Anwendung. Oft unterscheidet sich das Gel von den anderen Aloe-vera-Produkten durch eine höhere Konzentration des Aloe-vera-Safts der Pflanze. Neben Gelen zur äußerlichen Anwendung von Kopf bis Fuß, gibt es auch sogenannte Aloe-vera-Trink-Gele zur innerlichen Anwendung, welche zu den Nahrungsergänzungsmitteln zählen.





