Hausstaubmilbenallergie bei Kindern
Ins Bett kuscheln können Kinder auch bei Hausstaubmilbenallergie – mit speziellen Bezügen, die Milben fernhalten. © Lisa5201, iStock
Hausstaubmilben sind eigentlich harmlos. Den Allergiker ärgern die winzigen Tiere allerdings gewaltig. Schon kleine Kinder können eine Hausstaubmilbenallergie entwickeln. Wir erklären, wie Du die Symptome erkennst und bei einer diagnostizierten Hausstaubmilbenallergie lindern kannst.
Milben: unsichtbare Mitbewohner
Hausstaubmilben ernähren sich von menschlichen Hautschuppen – in unseren Wohnungen und vor allem in den Schlafzimmern ist der Tisch für Milben immer reich gedeckt. Die meisten von uns merken nichts von den unsichtbaren Spinnentieren. Rund zehn Prozent der Menschen in Deutschland reagieren jedoch allergisch auf den Kot der Milben, so die Schätzung des Deutschen Allergie- und Asthmabundes.
Wenn das Immunsystem auf Milbenkot reagiert
Wie bei jeder Allergie fährt das Immunsystem Abwehrmaßnahmen gegen einen eigentlich völlig ungefährlichen Stoff auf – in diesem Fall den Milbenkot, den wir zusammen mit dem Staub einatmen. Und diese Abwehrreaktion des Körpers führt zu krankheitsähnlichen Symptomen. Typische Beschwerden für die Allergie auf Hausstaubmilben sind beispielsweise:
- Schnupfen oder eine verstopfte Nase
- gerötete, tränende Augen
- Husten und Atemnot
- Hautprobleme
Die Symptome einer Hausstaubmilbenallergie treten verstärkt morgens und in der Nacht auf. Auch im Winter, wenn Heizungsluft den Milbenkot aufwirbelt, leiden Allergiker besonders.
Was tun bei Verdacht auf Hausstaubmilbenallergie?
Ob Dein Kind an einer Hausstaubmilbenallergie leidet, kann nur der Arzt sicher diagnostizieren – der beste Ansprechpartner wäre ein Kinderarzt mit allergologischer Spezialisierung. Gängige Testmethoden sind der Bluttest, bei dem eine Blutprobe auf verschiedene Antikörper gegen Allergene untersucht wird, oder der Pricktest. Dabei werden Lösungen mit jeweils einem Allergen direkt auf eine leicht angeritzte Stelle der Haut geträufelt. Ist Dein Kind gegen eine der Lösungen allergisch, zeigen sich schnell Rötungen und Quaddeln auf der Haut.
Hausstaubmilbenallergie: Wie sauber muss das Kinderzimmer sein?
Den Kontakt zu Hausstaub gänzlich zu vermeiden, ist eine „Mission impossible“. Aber schon einige Maßnahmen können die Allergiebelastung durch Milben im Kinderzimmer vermindern:
- Bettzeug extra „verpacken“
Decke und Kopfkissen Deines Kindes sollten aus Synthetik sein. Ein Waschgang ist dann alle paar Monate empfehlenswert. Bei Matratzen ist ein spezieller milbenfester Überzug (Encasing) hilfreich. Dieser lässt sich waschen – und auch mitnehmen, wenn Dein Kind einmal anderswo übernachtet.
- Eiszeit für Kuscheltiere
Reduziere den Kuscheltierzoo am besten auf zwei Lieblingstiere. Die plüschigen Freunde Deines Schatzes wasche entweder regelmäßig bei 60 Grad. Oder – falls sie für den Waschgang zu empfindlich sind – stecke sie alle paar Wochen für eine Nacht ins Eisfach. Das tötet die Milben ab. Danach spüle das Stofftier warm ab, um die Milben und den Kot loszuwerden.
- Milben den Boden entziehen
In kuscheligen Teppichen können sich Milben richtig schön festsetzen … Lasse den Kinderzimmerboden daher lieber unbedeckt und wische ihn häufig nass. Ein kurzfloriger Teppich, den Du alle paar Tage oder sogar, wenn nötig, jeden Tag saugst, ist ebenfalls eine gute Lösung. Empfehlenswert sind Staubsaugermodelle mit HEPA-Filter („High-efficiency particulate air“-Filter). Verwende außerdem Staubsaugerbeutel mit Anti-Allergen-Filtern. Der Staubsaugerbeutel-Finder von Profissimo hilft Dir, die richtige Filtergröße für Dein Staubsaugermodell zu finden.
- Regelmäßig Staub wischen
Verwende trockene oder feuchte Tücher, die den Staub zuverlässig binden. Und je weniger offene Regale mit Krimskrams im Kinderzimmer stehen, desto leichter ist das Staubwischen. - Frische Luft
Lüfte mehrmals am Tag, um die Luftfeuchtigkeit niedrig zu halten. Wichtig ist frische Luft besonders am Morgen, um die Feuchtigkeit nach dem Schlafen „auszulüften“. Dafür bitte auch die Bettdecke umschlagen.
Hilfe für Schniefnasen
Da sich eine staubfreie Umgebung weder im eigenen Zuhause noch bei Oma und Opa oder den Freunden und schon gar nicht im Kindergarten erreichen lässt, verschreibt der Arzt Deinem Kind bei einer Hausstaubmilbenallergie in der Regel Medikamente. Nasenspray, Augentropfen oder Inhalationsspray sollen verhindern, dass der Körper den Reizstoff Histamin ausschüttet, der wiederum die allergischen Symptome verursacht. Bei starken Beschwerden empfehlen Ärzte auch oft eine Hyposensibilisierung. Dabei wird der Körper über mehrere Jahre schrittweise an das Allergen gewöhnt. Bei dieser Therapie verschwinden deshalb nicht nur die Symptome, sondern die Allergie selbst.
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Dein glückskind-Team ♥