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Die Hausapotheke für Baby und Kind: gut gerüstet für den Notfall

Kind bekommt einen Löffel mit Medizin

Im Notfall ist es beruhigend, in der Hausapotheke alles Wichtige vorzufinden, was dem Kind hilft. © triocean, iStock

Erkältungen, manche Kinderkrankheiten und kleine Verletzungen gehören mit zum Großwerden. Eine gut ausgestattete Hausapotheke wird da schnell zum Retter in der Not. Denn so lassen sich Schnupfennasen, Fieber und aufgeschürfte Knie selbst behandeln.

Überall, wo viele Menschen aufeinandertreffen, haben Krankheitserreger leichtes Spiel. Während sich Erwachsene bevorzugt in öffentlichen Verkehrsmitteln oder bei der Arbeit anstecken, tauschen Kinder Viren, Bakterien und Co. auf dem Spielplatz, im Kindergarten oder in der Schule aus. Anders als bei den Großen ist das kindliche Immunsystem aber noch nicht ausgereift. Erreger haben es daher einfach, weshalb zehn Infekte pro Jahr bei Kindern keine Seltenheit sind. Sie alle sind lästig, aber letztlich auch hilfreich: Das Immunsystem der Kleinen lernt jedes Mal dazu und geht gestärkt daraus hervor. Daneben bleiben auch Verletzungen bei Kindern nicht aus. Mit einer gut sortierten Hausapotheke bekommen Eltern viele der Wehwehchen aber schnell selbst in den Griff.

Das gehört in die Hausapotheke für Kinder:

Medikamente:

  • Zäpfchen oder Saft gegen Fieber und Schmerzen mit einem für Kinder geeigneten Wirkstoff
  • Erkältungsmittel gegen Halsschmerzen, Husten und Schnupfen: Erkältungstee bzw. Hustentee für Kinder, schleimlösender Hustensaft, Lutschtabletten, Fenchelhonig gegen Hustenreiz, Erkältungsbalsam zum Einreiben und Salbeitee zum Gurgeln für größere Kinder. Ebenso Nasenspray gegen verstopfte Schnupfennasen. Dem Alter des Kindes entsprechend eventuell ein abschwellendes Nasenspray. Nasentropfen mit Meersalz- oder Kochsalzlösung für kleine Kinder und Nasensauger für Babys.
  • Antihistaminikum in Form eines Gels oder einer Salbe gegen Schwellungen und Juckreiz bei Insektenstichen und Sonnenbrand
  • Mittel gegen Magen-Darm-Beschwerden: Entschäumer-Tropfen gegen schmerzhafte Blähungen bei Babys, Fenchel- und Kamillentee gegen Bauchschmerzen und bei Übelkeit, Elektrolytlösung für Kinder, um bei Durchfällen oder starkem Erbrechen den Flüssigkeits- und Elektrolytverlust auszugleichen
  • Desinfektionsmittel zum Säubern von Wunden
  • Salbe oder Gel gegen Verstauchungen, Zerrungen und Prellungen, zum Beispiel mit Arnika
  • Wundsalbe auf Zinkbasis oder mit Panthenol
  • Individuelle Medikamente, die Dein Kind benötigt

Tipp: Wenn Du für Dein Kind homöopathische Arzneimittel in der Hausapotheke bereithalten möchtest, dann lasse Dich dazu von einem Homöopathen, von Deinem Kinderarzt oder in der Apotheke beraten.

Verbandsmaterial

  • Heftpflaster und Wundschnellverbände, um kleinere Wunden abzudecken, sowie Mullbinden (unsteril), Verbandmull (steril) und Verbandpäckchen (steril), um etwas größere Wunden zu versorgen
  • Sprühpflaster
  • Elastische Binden, die als Stütz- und Entlastungsverband angelegt werden können
  • Blasenpflaster, um wundgeriebene Stellen oder Blasen zu polstern
  • Brandwunden-Verbandpäckchen, um Brandwunden abzudecken
  • Dreieckstuch, um Wundauflagen zu fixieren oder Armschlingen zu binden

Sonstige Hilfsmittel:

  • Kühlkompressen (in der Kühltruhe/im Eisfach lagern), um Insektenstiche, Entzündungen oder Prellungen zu kühlen
  • Wärmflasche oder Kirschkernkissen, um Bauchschmerzen oder Muskelbeschwerden zu lindern
  • Zeckenzange/-karte/-haken/-pinzette
  • Pinzette, um kleine Splitter oder Spreißel aus der Haut zu entfernen
  • Sicherheitsnadeln und Verbandsklammern
  • Einmalhandschuhe, damit keine Keime von den Händen auf offene Wunden übergehen
  • Verbandsschere

Wo bewahrt man die Hausapotheke auf?

Die Hausapotheke soll im Ernstfall leicht zugänglich sein und trotzdem sicher vor Kinderhänden. Wo bewahrt man die Hausapotheke also am besten auf?

Die Hausapotheke gehört nicht in Küche oder Bad

Nicht selten hat das Apothekenschränkchen seinen Platz in Küche oder Badezimmer, weil diese für alle Familienangehörigen offen zugänglich sind. Als Aufbewahrungsort sind beide Räume trotzdem völlig ungeeignet. Denn: Kochen, Duschen und Baden erhöhen die Luftfeuchtigkeit, außerdem werden beide Räume an kälteren Tagen auf Wohlfühltemperatur geheizt. All das tut aber Salben, Cremes und Co. nicht gut.

Flur oder Abstellraum eignen sich für die Hausapotheke

Besser aufgehoben ist die Hausapotheke an einem kühlen, trockenen und dunklen Platz wie dem Flur oder einem Abstellraum. Dort, in einer verschließbaren Kiste oder einem Schränkchen kindersicher verstaut, fühlt sich die Hausapotheke am wohlsten. Achte auch auf individuelle Aufbewahrungshinweise, die auf der Verpackung und dem Beipackzettel stehen. Kühlpflichtige Produkte gehören in den Kühlschrank, Kühlpads ins Eisfach.

Tipp: Bewahre die Mittel für Groß und Klein getrennt auf, damit es im Ernstfall keine Verwechslungen gibt. Denn Medikamente für Erwachsene sind nicht für Kinder geeignet, auch nicht in geringerer Dosierung. In die Kinder-Hausapotheke gehören nur Arzneimittel, die tatsächlich für Kinder gedacht sind oder die der Kinderarzt empfohlen oder verschrieben hat. Verbandsmaterialien und Hilfsmittel können Kinder hingegen mitbenutzen – wobei Du die tröstende Wirkung eines bunten Motivs nicht unterschätzen solltest.

Check-up für die Hausapotheke

Einmal im Jahr gehört die Hausapotheke auf den Prüfstand. Ist alles sauber, und ist nichts ausgelaufen? Schaue, ob noch alles in ausreichender Menge vorhanden ist oder ob Du Nachschub brauchst. Kontrolliere das Verfallsdatum, über das die Verpackung oder der Beipackzettel Aufschluss gibt. Denn im Gegensatz zum Mindesthaltbarkeitsdatum von Lebensmitteln haben Medikamente ein tatsächliches Verfallsdatum und gehören nach dessen Ablauf entsorgt.
Achtung: Manche Medikamente sollen nach Anbruch nur eine begrenzte Zeit im Einsatz bleiben, obwohl das Verfallsdatum noch nicht erreicht ist. Bei Augentropfen zum Beispiel ist das so, um das Risiko einer Infektion zu minimieren. Deshalb: Immer den Tag des Anbruchs auf der Packung notieren!

Wann sollte man mit dem Kind zum Arzt?

Die Erkältung bessert sich nicht? Die kleine Wunde hat sich entzündet? Das Fieber steigt, Dein Kind leidet und wirkt apathisch oder abwesend? Das sind alles Gründe dafür, zum Kinderarzt zu gehen. In der Regel gilt: Alles, was nach zwei Tagen nicht abgeklungen ist, gehört in die Hände eines Mediziners.
Selbstverständlich kannst Du im Zweifel schon vorher jederzeit einen Arzt aufsuchen: wenn Du als Eltern an Deinem Kind etwas ungewöhnlich findest oder wenn Du beunruhigt bist und auf der sicheren Seite sein möchtest.

Was ist bei einem Notfall zu tun?

In manchen Situationen tickt die Zeit. Dann sollten ernstere Probleme im Krankenhaus behandelt werden. Typische Notfallsituationen im Kindesalter, die sofort in die Hände eines Arztes gehören, sind:

  • Kopfverletzungen
  • Verdacht auf Gehirnerschütterung
  • Tiefe und/oder pulsierend blutende Wunden
  • Atemprobleme
  • Bewusstlosigkeit
  • Verschluckte Fremdkörper
  • Krampfanfälle
  • Verbrennungen

Fahre Dein Kind niemals selbst ins Krankenhaus! Du stehst unter Stress und bist damit ein Risiko im Straßenverkehr. Rufen stattdessen den Rettungsdienst.

Unter Umständen müssen bis zum Eintreffen des Krankenwagens lebensrettende Sofortmaßnahmen eingeleitet werden. Frische Deine Erste-Hilfe-Kenntnisse in einem speziellen Kurs „Erste Hilfe für Kinder“ auf. Befestige eine Liste der Notfall-Telefonnummern neben dem Telefon und hinterlege diese auch in der Hausapotheke.

Wichtige Notfallnummern:

  • Rettungsdienst: 112
  • Notdienst des örtlichen Krankenhauses
  • Giftnotruf: 0761 19240 (Vergiftungszentrale Freiburg)

Vergiftungen sind ein Sonderfall: Hat ein Kind versehentlich eine giftige Pflanze, ein Reinigungsmittel oder falsche Medikamente geschluckt, solltest Du sofort die Giftinformationszentrale anrufen. Dort wird man Dir sagen, welche Maßnahmen Du durchführen kannst und ob eine Klinikbehandlung notwendig ist. Bewahre Reste der Substanz auf, die das Kind eingenommen hat. Dies kann die Diagnose und Behandlung erleichtern.

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Dein glückskind-Team