Rasieren mit Rasierhobel

dm-drogerie markt
Lesedauer 9 Min.
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6.3.2024
Der Rasierhobel gilt als zeitloser Klassiker unter den Rasierern. Er erweist sich heutzutage als stillvolle und nachhaltige, weil plastikfreie, Alternative zu herkömmlichen Systemrasierern. Mittlerweile haben fast alle bekannten Hersteller Rasierhobel (wieder) im Programm. Es gibt also genug Auswahl.
Im Gegensatz zum Rasiermesser, ist die Handhabung des Hobels erstaunlich einfach für einen solchen Opa der Nassrasur - und gründlich rasiert er auch. Mit unserer Anleitung und Tipps schaffen auch Anfänger den Umstieg und die Rasur wird zur entschleunigten Me Time.
Nach- und Vorteile des Rasierhobels
Vorteile
- Nachhaltiger: Rasierer und Klingen kommen komplett ohne Plastik aus (auch wenn es natürlich auch Modelle mit Plastik-Griff gibt). Die Rasierklingen haben keine Plastikfassung wie andere Nassrasierer.
- Günstiger: Je nach Material ist der Hobel zwar teurer in der Anschaffung als ein Systemrasierer. Dafür sind die Klingen unschlagbar günstig: eine Klinge bekommt man schon für 26 Cent.
- Schonender: Da nur eine Klinge über die Haut rasiert und nicht fünf, kommt es auch zu weniger Hautirritationen.
- Schicker: Im Vergleich zu einem Systemrasierer macht ein Rasierhobel schon etwas mehr her.
- Wellness: Mit einem Hobel lässt sich die Rasur als Me-Time zelebrieren.
Nachteile
- Gefahr: im Gegensatz zu einem Systemrasierer, bei dem eine Verletzung nahezu ausgeschlossen ist, erfordert der Hobel etwas Übung. Da das Messer beim Hobel nicht von Sicherheitsbügeln geschützt wird, ist es einfacher sich zu schneiden.
- Zeit: Gerade bei den ersten Malen wirst Du mit dem Hobel mehr Zeit für's Rasieren brauchen.
- Die Faktoren Gefahr und Zeit werden mit der Zeit geringer. Geübte Hobler rasieren ebenso schnell wie Normalo-System-Rasierer.
Die Wahl des Hobels – offener oder geschlossener Kamm?
Zuerst mal zum Aufbau. Ein Rasierhobel besteht aus Griff, Klingenhalterung (Halter) und Klinge. Der Griff kann aus Holz, Metall (verchromt) oder Plastik bestehen. Bei der Klingenhalterung unterscheidet man zwischen einem geschlossenen und einem offenen Kamm.
Keine Angst, wir wollen jetzt keine Haare kämmen. Bei Rasierhobeln gibt es einfach zwei Varianten: solche mit offenem und solche mit geschlossenem Kamm. Beim geschlossenen Kamm liegt die eingesetzte Rasierklinge direkt in der Fassung und steht nur wenig aus der Halterung heraus. Das Verletzungsrisiko ist geringer, und damit ist diese Variante eher für Anfänger geeignet. Die Rasur fühlt sich sanfter an und die Haut wird weniger strapaziert.
Der offene Kamm hat zur Klinge einen weiteren Abstand. Die Klinge steht weiter heraus. Somit rasiert der Rasierhobel mit offenem Kamm mehr weg, benötigt aber auch etwas Erfahrung bei der Führung.
Hier ein Rasierhobel mit geschlossenem Kamm.
Rasierhobel ausgewählt? Check! Auf zur Vorbereitung
Wie bei jeder Nassrasur, solltest Du Deine Haut vorher auf die Rasur vorbereiten. Das schützt vor Hautirritationen und erleichtert die Rasur. Um die Barthaare und die Haut weich zu bekommen, kannst Du warm duschen oder ein warmes, feuchtes Handtuch auf Dein Gesicht legen.
Wie bei der „normalen“ Nassrasur brauchen wir nun Rasierschaum, Gel, Öl oder Creme. Um die Barthaare aufzustellen, empfehlen wir Dir einen Rasierpinsel und eine Rasierseife. Außerdem passt der Rasierpinsel rein stilistisch besser zum schicken Rasierhobel als eine Dose Rasierschaum. Funktionieren tut aber natürlich beides ;)
Tipp: Egal, welche Körperpartie Du mit dem Rasierhobel rasierst: Ein Peeling ist ebenfalls zur Vorbereitung hilfreich. Das entfernt Hautschuppen und lässt die Klinge besser über die Haut gleiten.
So klappt's mit Rasierpinsel und -seife
Bei der Rasierseife gilt ähnliches wie bei fertiger Rasiercreme, -gel und -schaum: Probiere aus, welches am besten zu Deiner Haut und Bart passt. Es gibt auch Seifen speziell für empfindliche Haut
- Zunächst den Rasierpinsel in Wasser einweichen.
- Anschließend den Pinsel mit etwas Wasser über die Rasierseife reiben – es entsteht Rasierschaum.
- Den Rasierschaum mit dem Rasierpinsel aufnehmen und großzügig im Gesicht verteilen.
- Den Rasierpinsel danach mit kaltem Wasser ausspülen.
Ende der Auflistung
Jetzt wird gehobelt: Beginn der Rasur
Damit die Rasur mit dem Rasierhobel nicht in einem Blutbad endet, gilt es ein paar einfache Regeln zu beachten:
- Die Klinge muss scharf sein. Im Zweifel und für das perfekte Ergebnis bei jeder Rasur am besten eine neue Klinge verwenden. Natürlich hängt das auch davon ab, wie dick und zahlreich Deine Haare sind. Übrigens: Eine klassische Rasierklinge hat zwei scharfe Seiten.
- Den Rasierhobel niemals ohne Rasierschaum über die Haut ziehen.
- Die Rasierklinge niemals gerade über die Haut ziehen, sodass sie schneiden kann. Zugrichtung immer im rechten Winkel zur Haut.
- Sollte die Klinge mal runterfallen solltest du, um Schnitte zu vermeiden und aus hygienischen Gründen, eine neue Klinge einsetzen.
Nun also los:
- Du setzt nun also den Hobel und dessen Klinge auf die Haut und ziehst ihn langsam in Wuchsrichtung der Barthaare über die Haut.
- Dabei ist der Winkel entscheidend. Die Klinge sollte zur Haut einen Winkel von 30 Grad haben. Mit Übung hat man Dreh schnell raus.
- Die freie Hand kann dazu verwendet werden, die Haut zu spannen. Durch das Spannen wird die Haut geglättet und das sorgt für eine gründlichere Rasur und reduziert Reizungen. Die scharfen Klingen gleiten ohne Druck über die Haut. Zu starkes Aufdrücken führt eher zu Verletzungen als zu einem gründlicheren Rasurergebnis.
- Vorsicht an schwierigen Stellen wie am Kehlkopf oder unter der Nase. Der Rasierhobel hat keinen beweglichen Kopf - an schwierigen Stellen also Vorsicht. Dort die Klinge nur langsam und vorsichtig einsetzen.
- Wer es besonders gründlich will, kann die Rasur entgegen der Wuchsrichtung der Barthaare wiederholen. Aber Vorsicht, bei empfindlicher Haut kann das die Irritationen verstärken. Und auch bei diesem zweiten Gang unbedingt an den Rasierschaum denken!
Nach der Rasur?
Die Rückstände des Rasierschaums auf der Haut werden am besten mit kaltem Wasser entfernt. Das kalte Wasser schließt die Poren. Anschließend sollte das Gesicht mit einem frischen, weichen Handtuch trocken getupft werden.
Abschließend wird ein After-Shave aufgetragen, um die Haut zu desinfizieren und zu beruhigen. Für besonders sensible Haut empfiehlt sich ein Balsam.
Den Rasierhobel selbst ebenfalls gründlich reinigen und abtrocknen. Damit die Rasierklinge keinen Rost ansetzt, den Hobel an einem trockenen Ort lagern.
Beinrasur mit dem Rasierhobel: Mit unseren Tipps klappt's
Ja, wirklich: Mann und Frau können sich auch mit einem Rasierhobel die Beine rasieren. Auch auf den unteren Extremitäten spielt der klassische Rasierer seine Stärken voll aus. Bevor wir zu den Vorteilen kommen noch ein Wort zum einzigen Nachteil. Die Rasierklinge hat im Gegensatz zu Systemrasierern keine Schutzbügel oder ähnliches. Man kann sich also leichter beim Rasieren schneiden. Das ist aber eigentlich nur eine Übungsfrage.
Die Vorbereitung ist ähnlich wie im Gesicht: die Beine am besten vor dem Rasieren Warm abwaschen. Ebenso wichtig wie im Gesicht ist das Auftragen von Rasieröl, Rasiercreme, -schaum oder -gel. Diese Rasierhilfen bereiten die Haut vor, spenden Feuchtigkeit und sorgen dafür, dass das Messer gut über die Haut gleitet.
Beim Rasieren fängst Du unten an und ziehst den Rasierer in Etappen und in einem 30 Grad-Winkel nach oben. Richtig erkannt: Du rasierst am Bein also zunächst gegen den Strich. Das ist gründlicher und wegen der unempfindlicheren Haut am Bein kein Problem. Natürlich kannst Du auch noch einmal in Wuchsrichtung der Haare die Beine rasieren. Vorsicht an kantigen Stellen wie Knie und Knöchel. Mach' hier langsam um Dich nicht zu schneiden.
Falls ein Mann einen richtigen Urwald am Bein trägt, kann es sinnvoll sein, die Beinhaare elektrisch vorzurasieren.
Nach dem Rasieren das Abwaschen der Schaumreste mit kaltem Wasser (wegen der Poren) und das Aftershave nicht vergessen. Beim Aftershave gerne etwas feuchtigkeitsspendendes verwenden. Das beruhigt die Haut und macht sie weich.
Rasierhobel-Profis rasieren sogar Achseln und Intimbereich mit dem Ein-Klingen-Rasierer ;)
Rasierhobel-FAQ
Was ist ein Rasierhobel?
Ein Rasierhobel ist ein Rasierer zur Nassrasur. In einem Halter wird eine Rasierklinge befestigt, welche die Körperhaare abschneidet. Dabei ragt die Klinge nur wenig aus der Halterung heraus, um Verletzungen zu verhindern. Bei seiner Erfindung war er eine sicherere Alternative zum damals üblichen Rasiermesser. Daher auch die damals übliche Bezeichnung Sicherheitsrasierer.
Wie oft sollte ich beim Rasierhobel die Klinge wechseln?
Das ist von vielen Faktoren abhängig. Wie gut ist Dein Preshave? Wie dick sind Deine Barthaare? Wie viele Haare hast Du? Auch die Reinigung und Lagerung nach der Rasur sind wichtig für die Schärfe. Spätestens nach der 10. Rasur solltest Du aber definitiv die Klinge wechseln. Mit etwas Erfahrung merkst Du auch, wenn die Klinge unscharf wird.
Wie herum gehört die Klinge in den Rasierhobel?
Bei den Rasierklingen gibt es kein Unten und kein Oben. Du kannst also die Rasierklinge nicht falsch herum einsetzen.
Passen alle Rasierklingen in alle Rasierhobel?
Ja! Und das ist ein Riesenvorteil des Rasierhobels. Auf einen Rasierhobel passt jede herkömmliche, handelsübliche double edge Klinge.
Kann ich den Rasierhobel einfach in der Dusche oder am Waschbecken liegen lassen?
Damit die Klingen des Rasierers keinen Rost ansetzen, solltest Du den Hobel nach der Verwendung säubern und gut abtrocknen. Sofern die Stelle trocken ist, kannst Du ihn ablegen wo du willst.
Wie entsorge ich die Rasierklingen?
Rasierklingen kommen in den Restmüll. Soll die Klinge den Müllsack nicht aufschneiden, empfiehlt es sich, die Klinge vorher einzuwickeln.




