Biologisch abbaubar
Die biologische Abbaubarkeit nimmt Bezug auf den biologischen Kreislauf, in dem organische Substanzen wieder in die Natur zurück geführt werden, ohne die Meere und den Boden zu belasten. Eine Vielzahl an Produkten bzw. Inhaltsstoffen ist biologisch abbaubar, jedoch ist die Dauer des Abbauprozesses ganz unterschiedlich und wird von verschiedenen Kriterien beeinflusst, wie Temperatur oder Umgebungsmedium (Luft oder Wasser). Ein Apfel beispielsweise ist zu 100 % biologisch abbaubar, allerdings dauert es mehrere Wochen, bis er vollständig inklusive Stengel und Kernen abgebaut ist. Plastikflaschen benötigen etwa 50 Jahre, bis sie abgebaut sind.
Für die dm-Marken haben wir uns die Verbesserung der Umweltverträglichkeit und Abbaubarkeit unserer Rezepturen und Produkte zum Ziel gesetzt, sodass die Inhaltsstoffe in den Rezepturen dem biologischen Kreislauf zuträglich sind.
Dabei liegt der Fokus insbesondere auf Produkten, die durch ihre Anwendung in die Umwelt gelangen können, wie zum Beispiel Körperpflege und Kosmetik.
Baby & Kind
Bei kosmetischen Produkten wird die biologische Abbaubarkeit der Inhaltsstoffe meist gemäß den OECD-Richtlinien 301 / 302 oder äquivalenter Methoden eingestuft, jeweils bezogen auf die Summe der einzelnen Inhaltsstoffe.
Bei der Testmethode nach OECD 301 beispielsweise ist das Kriterium für leichte biologische Abbaubarkeit erfüllt, wenn nach 28 Tagen 60 % einer organischen Substanz biologisch abgebaut ist. Der Stoff baut sich dann im weiteren Zeitverlauf in der Umwelt vollständig ab.
Die biologische Abbaubarkeit eines Produkts garantiert jedoch noch nicht eine umweltverträgliche Wirkung auf die Natur. So hängt die Abbaubarkeit beziehungsweise der Zeitraum, der für den Abbau benötigt wird, von unterschiedlichen Faktoren ab, zum Beispiel von der Menge des in die Natur eingebrachten Produkts, dem Sauerstoffgehalt des Wassers, den vorhandenen Mikroorganismen, der Wassertemperatur, usw.
Grundsätzlich kann also jedes Einbringen von Fremdstoffen – auch natürlichen Ursprungs – in die Natur und insbesondere in die Gewässer eine Umweltgefährdung darstellen. Pflanzliche Öle sind prinzipiell biologisch abbaubar; jedoch kann der Abbau lange Zeit in Anspruch nehmen und kann insbesondere in Gewässern ein Problem für die Pflanzen- und Tierwelt darstellen.
Handpflege & Seife
Wasch- und Reinigungsmittel
Die EU-Detergenzien-Verordnung (EG) Nr. 648/2004 fordert die vollständige biologische Abbaubarkeit der Tenside. Seit Oktober 2005 ist europaweit für alle Tensid-Gruppen der Nachweis zur End-Abbaubarkeit verbindlich. Das bedeutet, dass alle zu Reinigungszwecken in Wasch- und Reinigungsmitteln eingesetzten Tenside vollständig aerob biologisch abbaubar sein müssen.
Spülmittel
Was bedeutet die Abbaubarkeit von Tensiden?
Bei Tensiden handelt es sich um waschaktive Substanzen; sie sind Hauptbestandteil von vielen Wasch- und Reinigungsmitteln. Ihre vollständige biologische Abbaubarkeit ist besonders wichtig, da sie für Wasserorganismen giftig sind. Nach dem Waschen gelangen sie mit dem Abwasser in die Kläranlage.
Man unterscheidet zwischen dem Primär-Abbau und dem End-Abbau, dem vollständigen Abbau.
Primär-Abbau: Im ersten Schritt verlieren das Tensid seine schmutzlösende Wirkung und wird dadurch für Wasserorganismen ungefährlich.
End-Abbau: Beim End-Abbau durchläuft das Tensid mehrere Stufen bis es sich in die Bestandteile Wasser, Mineralsalze und Kohlendioxid zerlegt. Dabei entsteht in den Kläranlagen „Biomasse“, das heißt während des Vorgangs vermehren sich die Bakterien.
Tenside müssen unter Laborbedingungen innerhalb von 28 Tagen vollständig abgebaut sein. Bestehen Tenside diesen Test, sind sie in der Kläranlage innerhalb weniger Stunden bereits zur Hälfte abgebaut.
Seit einigen Jahren entsprechen fast alle eingesetzten Tenside den Richtlinien der End-Abbaubarkeit.
Auch bei insgesamt weniger umweltbelastenden Wasch- und Reinigungsmitteln mit Umweltzeichen wie Blauer Engel oder das EU-Umweltzeichen (EU-Blume) sollte auf die korrekte Dosierung geachtet werden, denn nur dann sind sie tatsächlich umweltfreundlicher als andere Produkte.
Duschen
Kompostierbar
Kompostierbar bedeutet, dass ein Produkt unter bestimmten Bedingungen und in einem festen Zeitraum biologisch abbaubar ist.
Das Thema wirft verschiedene Fragen auf.
- Wann darf eine Verpackung oder ein Produkt in den Biomüll?
- Wann sogar in den Gartenkompost?
- Welche Normen gibt es?
Kompostierbar in einer industriellen Kompostieranlage bedeutet, dass sich das Material bei etwa 60 °C in höchstens zwölf Wochen zersetzt.
Kompostierbar auf dem Gartenkompost bedeutet, dass sich das Material bei etwa 30 °C innerhalb eines Jahres zersetzen muss.
Bei Produkten wie Bio-Müllbeuteln findet sich häufig ein Hinweis auf die Kompostierbarkeit, denn die Müllbeutel bestehen meist ganz oder teilweise aus nachwachsenden Rohstoffen und sind biologisch abbaubar.
Bio-Müllbeutel sind meist für die industrielle Kompostierung geeignet und müssen entsprechend zertifiziert sein. Eine gängige Norm ist hier die DIN EN 12432 oder äquivalente Methoden. Nch DIN EN 12432 zertifizierte Produkte tragen das Keimling-Logo.
Bio-Folien-Müllbeutel mit DINplus Zertifizierung müssen in nur 6 Wochen verrotten. Damit entsprechen Sie der aktuellen Bio-Abfallverordnung.
Einige Produkte oder Verpackungen sind gartenkompostierbar. Sie tragen häufig eine entsprechende Auslobung oder auch das „ok compost home“-Logo.
Auch wenn ein Produkt oder eine Verpackung grundsätzlich kompostierbar und entsprechend gekennzeichnet ist, gilt es, immer die regionalen Richtlinien zu Entsorgungsmöglichkeiten über die Biotonne zu beachten.


