Glutenunverträglichkeit bei Kindern

Eine Herausforderung für Eltern und Kinder: bei Zöliakie konsequent glutenfrei zu essen. © Yana Tatevosian, iStock
Jeder 250. Bundesbürger leidet laut Deutscher Zöliakie Gesellschaft an einer Glutenunverträglichkeit. Lies hier, woran man die Krankheit erkennt und was Eltern betroffener Kinder über sie wissen müssen.
Übelkeit, Durchfall, Blähungen und Bauchkrämpfe – das sind die Beschwerden, an denen Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) leiden. Ihr Dünndarm reagiert mit chronischen Entzündungen, wenn er mit Gluten, auch Klebereiweiß genannt, in Berührung kommt. Gluten steckt in Getreidesorten wie Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Dinkel oder Grünkern. Eine Glutenunverträglichkeit ist nicht nur schmerzhaft. Sie führt auch zu Mangelerscheinungen und Gewichtsverlust, da der Dünndarm Nährstoffe, Vitamine und Spurenelemente wie Kalzium, Eisen, Vitamin B12 und Folsäure nicht mehr aufnehmen kann.
Wie äußert sich Glutenunverträglichkeit bei Kindern?
Bei Kindern deuten aufgeblähte Bäuche oder Gedeihstörungen mit Gewichtsverlust auf eine Glutenunverträglichkeit hin. Sie tritt bei Kleinkindern meist nach der Umstellung auf glutenhaltige Nahrung wie Grießbrei und Haferflocken auf. Bei Verdacht auf die Krankheit untersucht der Kinderarzt zunächst das Blut auf Antikörper und führt dann eine Dünndarmbiopsie durch. Wichtig ist es, die Glutenunverträglichkeit eindeutig zu diagnostizieren und andere Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts auszuschließen.
Bei Glutenunverträglichkeit konsequent auf Klebereiweiß verzichten
Für an Zöliakie Erkrankte gibt es nur eine einzige Behandlungsmöglichkeit: Sie müssen sich ihr Leben lang glutenfrei ernähren. Das fällt vor allem Kindern nicht leicht. Und oftmals wird nach der Diagnose selbst der kleine Snack für zwischendurch zur großen Herausforderung. Denn das Klebereiweiß Gluten steckt nicht nur in Brot, Pizza und Rosinenschnecken. Gluten ist auch Bestandteil vieler Lebensmittel, in denen man es gar nicht vermuten würde: So steckt es etwa häufig in Schokolade, Sojasoße, Wurst oder Fertiggerichten. Sogar manche Zahnpasten enthalten Gluten.
Welche Getreidesorten sind bei Glutenunverträglichkeit erlaubt?
Lebensmittelhersteller sind verpflichtet, Gluten zu deklarieren. Der Blick auf die Verpackung verrät also, ob Du oder Dein Kind das Produkt essen kannst oder nicht. Auf abwechslungsreiches Essen müssen an Zöliakie erkrankte Kinder und Erwachsene aber nicht verzichten. Mais, Buchweizen, Hirse und Reis sind frei von Gluten. Und die Nahrungsmittelindustrie bietet eine große Palette an glutenfreien Produkten an. Gekennzeichnet sind diese Waren mit dem Glutenfrei-Siegel, das die Deutsche Zöliakie Gesellschaft ausgibt. Du findest es zum Beispiel auf den Verpackungen von Frühstückscerealien, Brot, Nudeln, Keksen und Kuchen.
Im Video ist noch einmal alles Wichtige über Zöliakie und glutenfreie Ernährung erklärt.
WEBTIPP
Alles Wissenswerte über Zöliakie und ihr Beschwerdebild, eine Auflistung glutenfreier Nahrungsmittel, Rezepte mit glutenfreien Lebensmitteln und die Sprechzeiten der Arztsprechstunde der Deutschen Zöliakie Gesellschaft findest Du unter www.dzg-online.de.
Dein glückskind-Team ♥