Wenn Kinder erkältet sind

Kranke Kinder brauchen besonders viel Zuwendung und Fürsorge – nicht selten ist das die beste Medizin. © Wavebreakmedia, iStock
Das Kind hat Schnupfen und hustet. Eine Erkältung ist kein Grund zu großer Besorgnis. Aber wenn die Kleinen schlecht Luft oder Fieber bekommen, leiden die Eltern natürlich mit. So lässt sich der grippale Infekt kurieren.
Eltern können leichte Beschwerden selbst lindern, wenn ein Kind trotz Husten und Schnupfen wohlauf ist. Quält es sich aber oder wirkt es teilnahmslos, ist das ein Fall für den Kinderarzt. Denn ein Kind hat viel weniger Energiereserven als ein Erwachsener. Sein Gesundheitszustand kann sich daher schneller verschlechtern.
Das macht die Nase frei
Babys atmen meist durch die Nase. Deshalb ist eine Schnupfennase lästig, besonders beim Trinken. Daher lautet die Devise: Nase frei machen! Eine Kochsalzlösung kann hier helfen. Manche schwören auch auf Muttermilch, die eine Vielzahl an Antikörpern enthält: Ein Tröpfchen davon mit einer Pipette ins verstopfte Nasenloch träufeln, das befeuchtet die Schleimhäute und kann zur Genesung beitragen. Nasenschleim wird mit einem angefeuchteten zusammengerollten Stück Pflegetuch entfernt, wenn er von außen sichtbar ist. Wattestäbchen sollte man nicht benutzen. Die Gefahr, damit das Sekret nach oben zu schieben oder die Schleimhäute zu verletzen, ist zu groß. Auch Nasensauger für Säuglinge machen Babys Nase frei. Bei größeren Kindern tragen ein Meersalz-Nasenspray und Inhalieren dazu bei, dass die Schleimhaut feucht bleibt und die Nase frei wird.
Dem Husten was husten
Hat ein Kind Husten, ist es wichtig, dass es den Bronchialschleim abhustet. Auch sollte es nicht zu flach liegen. Erhöhe möglichst das Kopfende des Betts und sorge für frische Luft, indem Du stoßlüftest, bevor Du das Kleine schlafen legst. Die Raumtemperatur sollte nicht mehr als 18 Grad Celsius betragen. Kommt Fieber ins Spiel, müssen Eltern entscheiden, ob sie mit dem Kind zum Arzt gehen.
Alles rund um Fieber
Wann spricht man bei Kindern von Fieber und wie sollten Eltern darauf reagieren?
Wir haben bei unserem Experten Dr. Genn Kameda nachgefragt:
„Von Fieber spricht man erst ab einer Temperatur von 38,5 Grad Celsius. Tritt es bei Neugeborenen oder Babys unter drei Monaten auf, sollten Eltern gleich reagieren und zum Kinderarzt gehen. Bei älteren Kindern ist es in der Regel nicht erforderlich, gleich am ersten Tag, an dem das Fieber steigt, zum Kinderarzt zu gehen. Das Fieber muss auch nicht gleich gesenkt werden. Wichtig ist, dass das Kind ausreichend trinkt und isst, Ruhe hat und viel Zuwendung von den Eltern bekommt. Und es gilt natürlich die Ursache für das Fieber herauszufinden.“
Welche Bedeutung hat Fieber für den Körper?
„Rund ums Fieber gibt es viel Unwissen: Es ist zum Beispiel Unfug, dass es im Körper Eiweiße zerstört oder zu Gehirnschäden führt. Fieber ist an sich nicht kritisch. Indem man es senkt, verkürzt man auch keine Infekte, die ja oft mit Fieber einhergehen. Im Gegenteil unterstützt Fieber das Immunsystem im Kampf gegen die Krankheitserreger.“
Wann soll man das Fieber senken?
„Es ist nicht gut, einem Kind bei Fieber gleich Medikamente zu geben, da sie die Ursache nicht bekämpfen und sogar Nebenwirkungen haben können. Fiebersenkung spielt erst dann eine Rolle, wenn die Eltern merken, dass das Kind leidet. Bewährte Methoden sind Wadenwickel, etwa 30 Minuten lang. Die Beine müssen dafür warm und das Wasser lauwarm sein.“
Dein glückskind-Team ♥