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Haare selber schneiden – Step-by-Step-Guides für zu Hause

dm-drogeriemarkt

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Lesedauer 6 Min.

28.11.2025

Eine Frau in einem dunkelblauen T-Shirt schneidet sich mit einer Schere die Haare vor einem Spiegel.

Ein Friseurbesuch kostet nicht nur Geld, sondern oft auch wertvolle Zeit – und manchmal ist beides gerade knapp. Vielleicht möchtest Du einfach nur Deine Spitzen auffrischen, den Pony wieder in Form bringen oder ein paar lästige Locken bändigen, ohne auf einen Friseurtermin zu warten. Oder Dein Lieblingssalon ist wochenlang ausgebucht? Falls Du Dir schon länger fragst, ob Du Dir das Haare selber schneiden zutraust – hier findest Du die richtige Anleitung dafür. Von praktischen Basics über hilfreiche Werkzeuge bis zu Techniken für verschiedene Haarstrukturen ist alles dabei. Und: Auch Männer finden hier eine klare Anleitung für den Heimhaarschnitt. Ganz gleich, ob Du es zum ersten Mal angehst oder schon etwas Erfahrung mit der Schere hast.

Was Du brauchst: Die richtigen Werkzeuge für den Haarschnitt

Um das Beste aus Deinem DIY-Haarschnitt herauszuholen, lohnt sich eine Grundausstattung, die Dir saubere und haarschonende Ergebnisse ermöglicht:

  • Haarschneideschere: Investiere in eine Haarschere, die scharf ist und leicht in der Hand liegt. Gute Modelle verhindern das Quetschen der Haarstruktur und sorgen für saubere Schnittlinien.
  • Effilierschere: Wer dickes oder sehr voluminöses Haar hat, kann mit einer sogenannten Effilierschere Übergänge ausdünnen – besonders bei Stufen oder kürzeren Schnitten hilfreich.
  • Haarschneidemaschine (für Männer): Wenn Du Dir die Haare kürzen möchtest, kann ein Haarschneider mit verschiedenen Aufsätzen eine gute Wahl sein. Besonders bei kürzeren Schnitten oder für eine gleichmäßige Länge ist der Haarschneider das ideale Werkzeug.
  • Kämme und Bürsten: Ein feiner Kamm ist für präzises Arbeiten notwendig, während ein Breitkamm gut zum Entwirren der Haare vor dem Schnitt geeignet ist. Eine Anti-Frizz-Bürste hilft dabei, das Haar glatt und ohne Frizz zu halten.
  • Haarclips: Damit bleibt jede Haarpartie genau dort, wo sie sein soll. Unerlässlich, wenn Du Dich an klare Abteilungen beim Schneiden halten möchtest. 
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Grundtechniken des Haarschneidens: Die Basics für saubere Ergebnisse

Bevor die Schere zum Einsatz kommt, ist es wichtig, die grundlegenden Techniken des Haarschneidens zu kennen. Diese sorgen dafür, dass das Ergebnis gleichmäßig, harmonisch und gepflegt aussieht – auch ohne Profi-Erfahrung.

  1. Die Finger-Schneidetechnik: Hierbei wird eine Haarsträhne zwischen Zeige- und Mittelfinger gehalten. Die Finger markieren die gewünschte Schnittlänge. Diese Technik eignet sich besonders für das Schneiden der Längen und ist einfach umzusetzen – ob bei glattem Haar oder leichten Wellen.
  2. Point-Cut (Spitzenschnitt): Statt die Schere waagrecht anzusetzen, wird sie senkrecht in die Haarspitzen gehalten. Mit kleinen, präzisen Schnitten entstehen so weiche Übergänge ohne harte Kanten – ideal für natürlich wirkende Frisuren.
  3. Twist- oder Zwirbeltechnik: Besonders beliebt beim Entfernen von Spliss. Eine schmale Haarsträhne wird eingedreht, sodass abstehende, beschädigte Enden sichtbar werden. Diese lassen sich gezielt wegschneiden, ohne die Länge wesentlich zu verändern.
  4. Clipping & Abteilen: Um gleichmäßig zu schneiden, ist das saubere Abteilen der Haare in Sektionen essenziell. Mit Haarclips lassen sich einzelne Partien fixieren – so behält man die Übersicht und vermeidet schiefe Schnitte. 

So schneidest Du verschiedene Haartypen und -längen richtig

Nicht jedes Haar verhält sich gleich. Je nach Struktur, Dicke und Länge sind beim Selberschneiden kleine Anpassungen nötig: 

Feines Haar

  • Vorsicht beim Spitzenschneiden – weniger ist oft mehr.
  • Feines Haar wirkt schnell „ausgedünnt“, daher besser nur gezielt kürzen.
  • Ideal: Point-Cut-Technik für sanfte Übergänge.

Dickes oder lockiges Haar

  • Trocken schneiden, um den natürlichen Fall der Locken zu berücksichtigen.
  • In kleinen Abschnitten arbeiten – große Mengen auf einmal führen zu ungleichmäßigen Ergebnissen.
  • Locken benötigen meist eine leicht gestufte Form – U-Form oder V-Form vermeiden eine „Dreiecks-Silhouette“.

Langes Haar

  • Die vorderen Strähnen dürfen etwas kürzer sein – so fällt das Haar weicher nach vorn.
  • Regelmäßig die Spitzen nachschneiden (alle 6–8 Wochen), um Spliss vorzubeugen.

Kurzes Haar

  • Bei sehr kurzen Schnitten empfiehlt sich ein Haarschneider mit verschiedenen Aufsätzen.
  • Für Stufungen oder Übergänge kann eine Kombination aus Maschine und Schere nötig sein.

Tipps für Pony und Fransen: So wird’s gleichmäßig & stylisch

Ein Pony ist stilistisch ein großer Hingucker – umso wichtiger, dass hier präzise gearbeitet wird. Ob Du nur nachschneiden oder gänzlich neu starten möchtest: Diese Tipps helfen Dir zu einem harmonischen Ergebnis.

Vorbereitung:

  • Haare am besten im trockenen Zustand schneiden – so siehst Du gleich, wie sie fallen.
  • Den restlichen Schopf zurückbinden, um versehentliche Schnitte zu vermeiden.

Technik:

  • Beginne in der Mitte und arbeite Dich zu den Seiten vor.
  • Die Strähne locker zwischen zwei Fingern halten – nicht ziehen!
  • Mit der Schere senkrecht (Point-Cut) in kleinen Bewegungen arbeiten.

Form-Tipps:

  • Ein gerader Pony wirkt klassisch und ruhig – perfekt bei ovalen Gesichtern.
  • Ein fransiger Pony (z. B. Curtain Bangs) ist flexibler und wächst weicher heraus.
  • Bei breiter Stirn empfiehlt sich ein eher seitlich getragener, gestufter Schnitt.

Extra-Tipp:

Keine Lust auf Fehler? Schneide immer etwas weniger ab und kontrolliere im Spiegel. Ein kurzer Pony lässt sich nicht zurückkleben – einen zu langen kann man noch verändern.

Häufige Fehler beim Selbst-Haarschnitt – so klappt’s besser

Auch beim Heim-Haarschnitt gilt: Vorbereitung ist alles! Diese typischen Fehler passieren häufig – hier erfährst Du, wie sie vermieden werden:

  • Zu viel auf einmal abschneiden: Besonders bei nassen Haaren wirken die Längen länger – nach dem Trocknen springen sie zurück. Besser: schrittweise schneiden und lieber nachkorrigieren.
  • Falsche Scherenwahl: Bastel- oder Küchenscheren sind ein No-Go! Sie quetschen das Haar und fördern Spliss. Investiere in eine richtige Haarschneideschere – Deine Spitzen werden es Dir danken.
  • Haare zu stark ziehen: Beim Schneiden Spannung aufbauen (z. B. durch Ziehen mit dem Kamm oder den Fingern) führt oft zu Überraschungen – etwa zu kurzen Ponys. Immer locker halten!
  • Ungleichmäßige Partien: Ohne klare Abteilungen entstehen ungewollte Längenunterschiede. Arbeite stets von unten nach oben und achte auf gleichmäßige Sektionen.
  • Keine Spiegelkontrolle: Besonders bei Längen oder dem Nackenbereich ist ein zusätzlicher Spiegel oder eine zweite helfende Person Gold wert – so siehst Du, ob die Linien sauber sitzen.

Schritt-für-Schritt-Anleitungen

Langes, glattes Haar selbst schneiden

Ziel: Gepflegte Spitzen, eine gleichmäßige Länge und ein natürlicher Fall – ohne Friseurbesuch.

  1. Haare waschen und leicht antrocknen: Wasche Deine Haare wie gewohnt und drücke sie anschließend vorsichtig mit einem Handtuch aus. Die Haare sollten feucht, aber nicht tropfnass sein. So lassen sie sich besser kämmen und schneiden.
  2. Haare gut durchkämmen und Mittelscheitel ziehen: Kämme die Haare sorgfältig durch, bis keine Knoten mehr vorhanden sind. Ziehe anschließend einen geraden Mittelscheitel, der idealerweise bis in den Nacken verläuft. So teilst Du die Haarlängen exakt in zwei gleich große Hälften.
  3. Haare nach vorn über die Schultern legen: Lege die beiden Haarhälften gleichmäßig über die Schultern nach vorne. Auf diese Weise kannst Du bequem Strähne für Strähne arbeiten und die Längen gut im Blick behalten.
  4. Schnittlänge bestimmen: Nimm auf einer Seite eine schmale Strähne zwischen Zeige- und Mittelfinger und führe diese locker nach unten. Deine Finger markieren nun die gewünschte Schnittlänge. Ziehe das Haar dabei nicht zu straff, da es sich sonst nach dem Trocknen nach oben zieht.
  5. Mit der Point-Cut-Technik schneiden: Halte die Schere senkrecht zur Haarsträhne und schneide mit kleinen, zackigen Bewegungen in die Spitzen. Diese Technik (auch „Point Cut“ genannt) sorgt für ein weiches, natürliches Ergebnis – ohne harte Linien.
  6. Weitere Strähnen nach demselben Prinzip kürzen: Arbeite Dich von innen nach außen durch die erste Haarhälfte. Verwende die erste geschnittene Strähne als Maßstab für die nächste. Kontrolliere zwischendurch die Länge mit einem Spiegel oder an einem gemusterten Oberteil, um die Symmetrie gut beurteilen zu können.
  7. Zweite Seite angleichen: Wiederhole die Schritte auf der anderen Seite. Achte darauf, dass die Längen auf beiden Seiten möglichst gleich sind. Kleine Unterschiede lassen sich zum Schluss noch vorsichtig ausgleichen.
  8. Optional: Sanfte U-Form einarbeiten: Wenn Du wünschst, dass die vorderen Strähnen etwas kürzer fallen, schneide diese leicht schräg – also mit der Schere in einem kleinen Winkel. So entsteht eine weiche U-Form, wie man sie oft beim Friseur bekommt.
  9. Endkontrolle: Kämme das Haar erneut durch und prüfe das Ergebnis im Spiegel. Gegebenenfalls kannst Du nun noch kleine Unebenheiten angleichen. Tipp: Mache bei Unsicherheit eine kurze Pause – mit frischem Blick lassen sich Korrekturen oft besser beurteilen.

Mit dieser Technik kannst Du Deine Haarspitzen regelmäßig selbst pflegen – ganz ohne Stress und immer dann, wenn es für Dich passt. Für aufwändigere Schnitte oder Stufungen empfiehlt sich dennoch ein professioneller Haarschnitt.

Lockiges Haar selbst schneiden

Ziel: Gesunde Spitzen, definierte Locken und eine natürliche Form – ohne die Sprungkraft der Haare zu verlieren.

  1. Haare im trockenen Zustand schneiden: Lockiges Haar wird am besten im trockenen und ungekämmten Zustand geschnitten. Nur so erkennst Du den natürlichen Fall Deiner Locken und vermeidest unangenehme Überraschungen durch "Hochspringen" der Haare nach dem Trocknen. Wichtig: Die Locken vorher nicht bürsten oder kämmen, um die Struktur nicht zu zerstören.
  2. Haare grob abteilen: Stecke die obere Haarpartie oberhalb der Ohren mit Clips oder Haarklammern ab, sodass Du zunächst nur das untere Deckhaar schneiden kannst. Arbeite Dich Schicht für Schicht von unten nach oben vor. Diese Vorgehensweise sorgt für Übersicht und ein gleichmäßigeres Ergebnis.
  3. Locke für Locke schneiden: Nimm jeweils eine einzelne Locke zwischen Daumen und Zeigefinger. Halte die Locke locker an der Stelle, an der Du kürzen möchtest – in der Regel reicht es, die Spitzen um 0,5–2 cm zu kürzen. Schneide mit einer scharfen Schere leicht schräg oder in Zacken, um harte Kanten zu vermeiden.
  4. Frizz erkennen und gezielt entfernen: Achte darauf, welche Locken frizzig oder ausgefranst aussehen und nicht mehr schön kringeln. Diese Stellen kannst Du selektiv kürzen – so behältst Du die Form und Definition Deiner Locken und verbesserst gleichzeitig die Haarstruktur. Dies ist besonders hilfreich, wenn Du nur die geschädigten Partien entfernen möchtest, ohne die gesamte Haarlänge zu verlieren.
  5. Übergänge prüfen: Löse die hochgesteckten Haarpartien und lasse die nächste Schicht Locken herunter. Schneide nun nach dem gleichen Prinzip – Locke für Locke, mit Blick auf Sprungkraft und Form. Arbeite Dich so Schicht für Schicht durch das gesamte Haar.
  6. Natürliches Volumen schaffen: Möchtest Du zusätzlich Volumen einarbeiten? Dann kannst Du im oberen Bereich des Kopfes einzelne Locken leicht kürzer schneiden – besonders dort, wo Du mehr Fülle wünschst. Dabei nur behutsam kürzen, um den natürlichen Look zu erhalten. Noch ein Tipp: Locken „leben“ von Bewegung – verzichte auf starre Längenverläufe oder sehr symmetrische Linien.
  7. Letzter Check vor dem Spiegel: Gehe einen Schritt zurück und betrachte Deine Frisur von vorne, seitlich und hinten (ggf. mit einem zweiten Spiegel). Die Locken müssen nicht perfekt gleich lang sein – es geht vielmehr darum, dass sie insgesamt harmonisch und gesund wirken. Kleinere Unregelmäßigkeiten fallen bei Locken meist gar nicht auf – Hauptsache, die Struktur stimmt.

Diese Methode ist ideal, um lockiges Haar aufzufrischen, Spliss zu entfernen oder den natürlichen Schnitt zu erhalten. Bei komplexeren Schnitten oder Stufungen kann ein Friseurbesuch sinnvoll sein – gerade bei sehr dichter oder unregelmäßiger Lockenstruktur.