Karies verstehen: Ursachen, Symptome & Schutz

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Lesedauer 6 Min.
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17.11.2025

Karies hat es auf Deine Zähne abgesehen. Eine heimliche Gefahr, die oft unbemerkt beginnt. Sie ist nicht nur ein kosmetisches Problem, sondern kann Deine Zahngesundheit ernsthaft beeinträchtigen. Doch keine Sorge: In diesem Artikel erfährst Du, wie Karies entsteht, welche Anzeichen Du beachten solltest und vor allem, wie Du sie vermeiden kannst. Gemeinsam gehen wir Schritt für Schritt durch alles, was Du über die „Zahnkrankheit der Welt“ wissen musst.
Was ist Karies?
So entsteht Karies
Karies: ein Begriff, den wir alle kennen und den jeder schonmal gehört hat. Aber wusstest Du, was genau dahintersteckt? Es handelt sich um eine bakterielle Zahnkrankheit, die Deine Zahnhartsubstanz angreift und zerstört. Schuld daran sind bestimmte Bakterien in unserem Mund. Diese Bakterien wandeln Zucker in Säure um. Durch die Säure wird dem Zahnschmelz wertvolle Mineralstoffe entzogen, weichen ihn langsam auf und lässt den harten Zahnschmelz langsam erodieren. Wenn Du also oft zuckerhaltige Snacks isst und Deine Zähne nicht gründlich reinigst, geben die Bakterien in Deinem Mund Vollgas und das Risiko für Karies steigt deutlich.
Entwicklungsprozess
Der Prozess beginnt oft unscheinbar: Wenn sich Essensreste und Speichel auf Deinen Zähnen verbinden, bildet sich eine klebrige Schicht: die sogenannte Plaque. In dieser Plaque vermehren sich die Bakterien und produzieren nach jeder Zuckeraufnahme Säuren. Gerade Süßigkeiten, Fruchtsäfte oder auch versteckter Zucker in Brot und Fertiggerichten liefern Nahrung für diese Mikroorganismen. Bleibt die Plaque unangetastet, kann die Säure Deine Zähne angreifen und zerstören.
Karies entwickelt sich dabei in mehreren Stadien. Anfangs zeigt sie sich als matte, weiße Flecken auf dem Zahnschmelz das sogenannte Anfangsstadium. Wenn Du diese Flecken ignorierst, dringt die Säure tiefer ins Zahninnere vor und verursacht sichtbare Löcher. Im schlimmsten Fall erreicht die Karies das Zahnmark, wo die Nerven liegen. Das ist nicht nur schmerzhaft, sondern kann auch zu ernsthaften Zahnproblemen wie einer Entzündung oder sogar Zahnverlust führen.
Anzeichen und Symptome von Karies
Hast Du schon mal einen weißen, matten Fleck auf Deinem Zahnschmelz entdeckt? Das könnte der erste Hinweis auf beginnende Karies sein. Diese Flecken entstehen, wenn Mineralstoffe im Zahnschmelz durch Säure angegriffen werden. Im Frühstadium bemerkst Du vielleicht noch keine Schmerzen, aber die Struktur Deines Zahns ist bereits geschädigt. Auch eine zunehmende Empfindlichkeit gegenüber heißen, kalten oder süßen Speisen kann der erste Weckruf sein.
Karies bleibt oft lange unentdeckt, bis sie tiefer in den Zahn eindringt. Während im Anfangsstadium nur die äußere Schicht betroffen ist, breitet sich die Erkrankung später auf das Dentin – die innere Zahnsubstanz – aus. Das macht sich durch Schmerzen bemerkbar. Ein fortgeschrittener Schaden reicht schließlich bis zum Zahnmark, woraufhin Du pochende Zahnschmerzen spürst. Ein klares Zeichen, dass Dein Zahn dringend professionelle Hilfe braucht.
Typische Problemzonen: Kauflächen, Zahnzwischenräume und mehr
Karies schlägt besonders gern an Stellen zu, die schwer zu reinigen sind. Dazu gehören die tiefen Grübchen und Furchen der Kauflächen, eng stehende Zahnzwischenräume und der Übergang zwischen Zahn und Zahnfleisch. Dort bleibt Plaque oft unbemerkt zurück und bietet Bakterien den perfekten Lebensraum.
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Den Zahn retten: Behandlungsmöglichkeiten bei Karies
Wenn Karies entdeckt wird, heißt das nicht automatisch das Schlimmste. Moderne Zahnmedizin bietet zahlreiche Methoden, um Deine Zähne zu retten – und das oft schmerzfrei. Doch je früher Karies erkannt wird, desto sanfter und einfacher fällt die Behandlung aus. Von der Fluoridanwendung bis zur Wurzelbehandlung: Was hilft, je nach Stadium?
- Fluoridpräparate: Im Anfangsstadium ist eine Behandlung noch unkompliziert. Dein Zahnarzt kann spezielle Fluoridpräparate auftragen, um die Zähne zu stärken und den Abbauprozess zu stoppen.
- Füllung: Hat sich jedoch schon ein kleines Loch gebildet, muss das geschädigte Gewebe entfernt und mit einer Füllung versehen werden. Füllungen gibt es in unterschiedlichen Materialien. Keramikfüllungen sind besonders langlebig und unauffällig, während Komposit eine kostengünstigere, farblich anpassbare Lösung ist. Amalgam wird heutzutage seltener verwendet: es ist robust, aber optisch weniger ansprechend.
- Wurzelbehandlung: Wenn die Bakterien und Schäden das Zahnmark erreichen, hilft eine Wurzelbehandlung. Dabei wird der befallene Bereich im Inneren des Zahns gereinigt und mit einer speziellen Füllung verschlossen. So bleibt der Zahn erhalten, auch wenn er stark beschädigt ist.
Versteckte Gefahr: Karies in Zahnzwischenräumen
Die Zahnzwischenräume sind die geheimen Rückzugsorte für Plaque und Bakterien. Mit der Zahnbürste kommst Du hier nur schwer hin, und oft entgehen frühe Anzeichen von Karies selbst Deinem prüfenden Blick. Genau deshalb entdecken Zahnärzte oft erst bei Kontrolluntersuchungen, dass sich hier erste Schäden eingeschlichen haben. Besonders gefährlich: In diesen Bereichen breitet sich Karies oft schneller aus, weil der Schutz des Zahnschmelzes dünner ist.
Mit der richtigen Pflege kannst Du Karies in den Zahnzwischenräumen vorbeugen. Zahnseide und Interdentalbürsten sind Deine besten Helfer, um Speisereste und Plaque zu entfernen. Ergänzend kannst Du auf Mundspülungen zurückgreifen, die antibakteriell wirken und selbst in die kleinsten Zwischenräume gelangen.
Wird in den Zahnzwischenräumen Karies entdeckt, hängt die Behandlung vom Fortschritt der Erkrankung ab. Kleine Schäden können oft minimalinvasiv behandelt werden. Das bedeutet, dass Dein Zahnarzt nur die erkrankte Stelle entfernt und mit einer Füllung versorgt. Ist der Schaden größer, kann es notwendig sein, größere Bereiche des Zahns zu behandeln. Gerade deshalb ist Vorsorge hier unerlässlich.
Karies wirksam vorbeugen
Karies kommt nicht über Nacht. Mit den richtigen Maßnahmen im Alltag kannst Du Deine Zähne langfristig schützen und schmerzhafte Zahnprobleme vermeiden. Die gute Nachricht: Alles, was Du dafür brauchst, passt bequem in Dein tägliches Leben.
Effektive Mundhygiene
Effektive Mundhygiene
Der Schlüssel zur Vorbeugung ist regelmäßige und gründliche Zahnpflege. Putze Deine Zähne mindestens zweimal täglich – idealerweise morgens und abends – für jeweils zwei Minuten. Achte dabei darauf, auch schwer zugängliche Stellen wie die Zahnzwischenräume zu reinigen. Ergänzend hilft eine Mundspülung, Bakterien im gesamten Mundraum zu reduzieren.
Ein Geheimtipp: Wechsel Deine Zahnbürste alle zwei bis drei Monate, damit die Borsten effektiv bleiben und Deine Zähne optimal reinigen. Elektrische Zahnbürsten können zusätzlich unterstützen, da sie oft gründlicher reinigen als Handzahnbürsten.
Ernährung
Ernährung
Ja, Deine Ernährung hat großen Einfluss auf Deine Zahngesundheit. Knackiges Obst und Gemüse regen den Speichelfluss an und helfen, schädliche Säuren zu neutralisieren. Zuckerhaltige Snacks hingegen bieten den Bakterien in Deinem Mund ein Festmahl – versuche, sie nur in Maßen zu genießen.
Fluorid ist Dein Freund: Es stärkt den Zahnschmelz und macht ihn widerstandsfähiger gegen Säureangriffe. Verwende deshalb fluoridhaltige Zahnpasta und – wenn nötig – ergänzende Fluoridpräparate, die in Absprache mit Deinem Zahnarzt genutzt werden können.
Regelmäßige Zahnarztbesuche
Regelmäßige Zahnarztbesuche
Auch wenn Du Deine Mundhygiene ernst nimmst, ist der Zahnarztbesuch unerlässlich. Mindestens zweimal im Jahr solltest Du Deine Zähne professionell kontrollieren lassen. So kann Karies in einem frühen Stadium erkannt und ohne großen Aufwand behandelt werden. Die Zahnreinigung entfernt außerdem hartnäckige Beläge und sorgt für ein strahlendes Lächeln.
Besondere Vorsicht bei Milchzähnen: Schonende Behandlungsoptionen
Milchzähne mögen früher oder später ausfallen, aber das heißt nicht, dass man Karies an ihnen ignorieren sollte. Sie erfüllen eine wichtige Platzhalterfunktion für die bleibenden Zähne. Bei Kindern wird oft besonders behutsam vorgegangen. Kleinere Schäden können durch fluoridhaltige Versiegelungen oder einfache Füllungen behoben werden.
FAQ
Wie entsteht Karies genau?
Wie entsteht Karies genau?
Karies entsteht durch einen komplexen Prozess: Bakterien in Deinem Mund verarbeiten Zucker aus der Nahrung und produzieren dabei Säuren. Diese greifen den Zahnschmelz an und entziehen ihm wichtige Mineralien. Wenn der Zahnschmelz geschwächt ist, können Bakterien immer tiefer in den Zahn eindringen.
Ist Karies ansteckend?
Ist Karies ansteckend?
Ja, Karies ist tatsächlich ansteckend. Die Bakterien, die Karies auslösen, können durch Speichel übertragen werden, zum Beispiel beim gemeinsamen Benutzen von Gläsern oder durch Küssen. Deshalb ist besonders bei Kindern Vorsicht geboten.
Muss jede Karies mit einer Füllung behandelt werden?
Muss jede Karies mit einer Füllung behandelt werden?
Nicht unbedingt. Karies im Anfangsstadium, also bevor ein Loch entsteht, kann manchmal durch Fluorid und eine verbesserte Zahnhygiene rückgängig gemacht oder gestoppt werden. Sobald jedoch ein Loch im Zahn entstanden ist, ist eine Füllung notwendig, um weitere Schäden zu verhindern.
Welche Zahnpasta hilft wirklich gegen Karies?
Welche Zahnpasta hilft wirklich gegen Karies?
Fluoridhaltige Zahnpasten sind der Goldstandard, wenn es um die Vorbeugung von Karies geht. Fluorid stärkt den Zahnschmelz und macht ihn widerstandsfähiger gegen Säureangriffe. Es gibt auch spezielle Zahnpasten für empfindliche Zähne oder solche, die zusätzlich das Zahnfleisch pflegen.
Kann man Karies allein durch die Ernährung verhindern?
Kann man Karies allein durch die Ernährung verhindern?
Die Ernährung spielt eine wichtige Rolle bei der Vorbeugung von Karies, aber sie allein reicht nicht aus. Durch die Vermeidung von zuckerhaltigen Speisen und Getränken kannst Du das Risiko deutlich verringern. Trotzdem bleiben eine gründliche Zahnpflege und regelmäßige Zahnarztbesuche der wichtigste Schutz.
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Quellen
Internetquellen
Internetquellen
- KZBV - Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung. (2025, 28. März). Karies und Füllungen - KZBV. KZBV. https://www.kzbv.de/patienten/medizinische-infos/karies-und-fuellungen/