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Zahnstein entfernen und vorbeugen

dm-drogeriemarkt

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Lesedauer 5 Min.

12.11.2025

Ein Mann in einem weißen T-Shirt berührt sein Zahn mit der Hand

Was ist Zahnstein – und wie entsteht er?

Als Zahnstein werden die festen Ablagerungen bezeichnet, die entstehen, wenn weicher Zahnbelag (Plaque) nicht regelmäßig entfernt wird und sich durch Mineralien im Speichel verhärtet. Besonders anfällig für Zahnstein sind die Bereiche, in denen Speichel häufig mit den Zähnen in Kontakt kommt – die Innenseiten der unteren Schneidezähne und die Außenseiten der oberen Backenzähne. Auch die Zahnzwischenräume sind oft betroffen.

So baut sich Zahnstein auf

Nach dem Essen, besonders bei zucker- oder stärkehaltiger Nahrung, bilden sich auf den Zähnen bakterielle Beläge. Wird diese Plaque nicht gründlich weggeputzt, lagern sich nach kurzer Zeit Mineralien aus dem Speichel in ihr ein. Innerhalb weniger Tage kann sich die Plaque verhärten. Aus weichem Zahnbelag, den Du wegputzen könntest, wird harter, fester Zahnstein. Den spürst Du mit der Zunge als raue, manchmal scharfkantige Oberfläche. Sichtbar wird er oft als gelblich bis bräunlicher Rand am Zahnfleisch oder zwischen den Zähnen.

Die Entstehung von Zahnstein wird gefördert durch:

  • hohen Zuckerkonsum,
  • viel Kaffee oder schwarzen Tee,
  • Rauchen und
  • geringe Speichelproduktion (z. B. aufgrund von bestimmten Erkrankungen oder bestimmten Medikamenten).

Welche Folgen hat Zahnstein?

Zahnstein ist viel mehr als nur ein ästhetisches Problem – unbehandelt kann er Zähne und Zahnfleisch schädigen und so die Gesundheit beeinträchtigen. Mögliche Folgen sind:

  • Zahnfleischentzündung (Gingivitis): Zahnstein reizt das Zahnfleisch und schafft eine gute Oberfläche für Bakterien. Dadurch kann sich das Zahnfleisch entzünden – es wird rot, schwillt an und blutet beim Zähneputzen.
  • Parodontitis: Wird eine Zahnfleischentzündung nicht behandelt, kann sie sich ausbreiten und das Zahnbett angreifen – man spricht dann von einer Parodontitis. Dabei wird der Halt der Zähne im Kiefer geschwächt. In schweren Fällen kann Zahnverlust die Folge sein.  
  • Karies: Die Bakterien, die sich auf Zahnstein ansiedeln und vermehren, produzieren Säuren, die den Zahnschmelz (die harte, sichtbare, äußere Schicht der Zähne) angreifen und Karies verursachen können.
  • Mundgeruch: Bakterien im Zahnstein zersetzen Speisereste und produzieren dabei übelriechende Schwefelverbindungen, die schlechten Atem verursachen.

Wie wird Zahnstein entfernt?

Wer Zahnstein bei sich entdeckt, ist oft versucht, selbst Hand anzulegen. Doch Vorsicht: Mit spitzen Gegenständen oder improvisierten „Werkzeugen“ im Mund zu hantieren, kann das Zahnfleisch verletzen oder den Zahnschmelz beschädigen. Dabei wird Zahnstein womöglich sogar tiefer unter das Zahnfleisch gedrückt – und das erhöht das Risiko für Entzündungen.

Auch Hausmittel wie Backpulver, Natron oder Zitronensaft bringen keine echte Hilfe – sie sind oft zu aggressiv für den empfindlichen Zahnschmelz. Außerdem kommt man damit kaum an die Stellen, an denen sich Zahnstein besonders hartnäckig festsetzt.  

Deshalb gilt: Eine gründliche und schonende Entfernung von Zahnstein gehört in die Hände von zahnmedizinischen Profis.

  • Zahnsteinentfernung
    Einmal jährlich übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Zahnsteinentfernung – das betrifft aber meist nur den sichtbaren Zahnstein oberhalb des Zahnfleischs und keine Politur oder Tiefenreinigung.
  • Professionelle Zahnreinigung (PZR)
    Bei der professionellen Zahnreinigung (PZR) wird Zahnstein gründlich und schonend mit speziellen Ultraschallgeräten und Handinstrumenten entfernt. Auch hartnäckige Verfärbungen, etwa durch Kaffee, Tee oder Nikotin, werden dabei beseitigt. Anschließend werden die Zähne poliert, sodass sich neue Beläge nicht so leicht festsetzen können.

Empfehlung: ein- bis zweimal pro Jahr – bei erhöhtem Risiko (z. B. Parodontitis) auch öfter

Mit guter Mundhygiene vorbeugen: So geht es

Zahnstein kannst Du zwar nicht selbst entfernen, aber mit der richtigen Pflege gut vorbeugen. Denn: Ohne Plaque entsteht auch kein Zahnstein. Das beste Mittel ist deshalb regelmäßige und gründliche Mundhygiene. Das bedeutet:

  • Zähne zweimal täglich gründlich putzen – mindestens zwei Minuten.
  • Täglich Zahnseide oder Interdentalbürsten verwenden, um auch die Zahnzwischenräume zu reinigen.
  • Mundspülung mit antibakterieller Wirkung kann zusätzlich unterstützen, Bakterien in Schach zu halten.
  • Zucker reduzieren – vor allem wenig Süßgetränke konsumieren.
  • Ausreichend Wasser trinken, um den Speichelfluss anzuregen.
  • Regelmäßige Vorsorge beim Zahnarzt – mindestens einmal im Jahr.

Tipp: Du hast schnell Zahnstein trotz guter Pflege? Dann lass Deine Putztechnik bei Deinem Zahnarzt oder Deiner Zahnärztin prüfen – bereits kleine Änderungen können Großes bewirken! 

Ist es schlimm, wenn man Zahnstein hat?

Zahnstein an sich ist nicht gefährlich, aber er kann Zahnfleischerkrankungen und Karies begünstigen – deshalb sollte er entfernt werden.

Kann ich Zahnstein selbst entfernen?

Besser nicht – Verletzungsgefahr! Lass das lieber Profis übernehmen.

Wie schnell bildet sich Zahnstein?

Das ist individuell verschieden – bei manchen Menschen innerhalb weniger Tage, bei anderen dauert es länger. Speichelzusammensetzung, Zahnstellung, Ernährung und Putzverhalten spielen eine Rolle.

Können Kinder Zahnstein bekommen?

Ja, auch Kinder können Zahnstein entwickeln, auch bei ihnen spielt Mundhygiene eine entscheidende Rolle. 

Fazit: Zahnstein kann sich bei jedem bilden – wichtig ist, ihm rechtzeitig Aufmerksamkeit zu schenken. Mit guter Zahnpflege, einer bewussten Ernährung, regelmäßigen Zahnarztkontrollen sowie regelmäßiger Zahnsteinentfernung lässt er sich oft in Schach halten oder sogar weitgehend vermeiden.  

Quellen

Internetquellen

Bundeszahnärztekammer (BZÄK). (2024). Die Professionelle Zahnreinigung zur Prophylaxe von Zahnkaries und Parodontalerkrankungen. Abgerufen am 09. Mai 2025 unter https://www.bzaek.de/service/positionen-statements/einzelansicht/die-professionelle-zahnreinigung-zur-prophylaxe-von-zahnkaries-und-parodontalerkrankungen.html 

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (2023). Welche Vor- und Nachteile hat die professionelle Zahnreinigung?  https://www.gesundheitsinformation.de/welche-vor-und-nachteile-hat-die-professionelle-zahnreinigung.html 

Printquellen

Bundeszahnärztekammer (BZÄK), Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK). (2019) Patienteninformation: Professionelle Zahnreinigung (PZR).