Grippe (Influenza)

dm-drogerie markt
Lesedauer 7 Min.
•
2.12.2025

Ein unbedachtes Niesen in der Bahn, ein flüchtiger Händedruck – und schon ist es passiert: Ein winziges Tröpfchen macht sich auf den Weg zu seinem nächsten Wirt. Wird es eingeatmet oder gelangt es über die Hände an Mund oder Nase, kann es schnell gehen, bis sich mit Fieber, Husten, Kopf- und Gliederschmerzen eine Grippe ankündigt.
Was ist die Grippe?
Die Grippe, auch Influenza oder „Echte Grippe“, ist eine Infektionskrankheit, die durch Influenzaviren verursacht wird. Die Erreger werden in verschiedene Gruppen eingeteilt, wobei die Typen Influenza A und B am häufigsten vorkommen. Sie verbreiten sich typischerweise in der Grippesaison, dem Zeitraum zwischen Oktober und Mai, und lösen die saisonale Influenza aus.
Die saisonale Influenza bleibt meist auf bestimmte Regionen beschränkt. Doch in der Vergangenheit gab es immer wieder auch Influenza-Pandemien, bei denen sich neue Virusvarianten weltweit ausbreiteten. Ein besonders schwerwiegendes Beispiel ist die Spanische Grippe, die zwischen 1918 und 1920 in großen Teilen der Welt ausbrach und viele Millionen Menschen das Leben kostete. Auch die Schweinegrippe (H1N1) von 2009 ging um die Welt, verlief aber sehr viel milder.
Das Auftreten und der Verlauf von Grippewellen werden in Deutschland von der Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI) des Robert Koch-Instituts (RKI) überwacht. Um zu erkennen, wie stark sich die Grippeviren verbreiten, werden laufend Daten von Arztpraxen, Laboren und Krankenhäusern ausgewertet. So kann bestimmt werden, welche Grippeviren gerade zirkulieren und wie gut der aktuelle Grippeimpfstoff wirkt.
Symptome der Grippe – so macht sie sich bemerkbar
Meistens kommt die Grippe sehr plötzlich: Am Morgen ist man noch fit – wenige Stunden später fühlt man sich krank und muss ins Bett. Typische Symptome sind:
- Fieber, oft über 38.5 und höher,
- Schüttelfrost,
- Kopfschmerzen,
- Muskel- und Gelenkschmerzen,
- schweres Krankheitsgefühl,
- trockener Reizhusten,
- verstopfte oder laufende Nase.
Allerdings: Nicht jede Person erlebt die Grippe gleich. Manche trifft sie mit voller Wucht, andere spüren nur leichte Symptome und einige bleiben beschwerdefrei.
Influenza, Erkältung, Bronchitis, Covid-19 – wie lässt sich das unterscheiden?
Husten, Schnupfen, Fieber – bei diesen Anfangssymptomen stellt sich oft die Frage: Handelt es sich um eine Grippe oder nur um eine Erkältung? Bahnt sich da vielleicht eine Bronchitis an? Oder womöglich „Corona“? Hier ein paar Unterscheidungsmerkmale:
- Die Grippe tritt häufig abrupt mit hohem Fieber, starken Gliederschmerzen und ausgeprägtem Krankheitsgefühl auf. In der Regel ist sie nach einer Woche überstanden, das Schwächegefühl hält oft noch über mehrere Tage an.
- Eine Erkältung („grippaler Infekt“) ist eine in der Regel harmlose Infektion der oberen Atemwege, ausgelöst durch Erkältungsviren. Sie entwickelt sich meist schleichend mit Halsschmerzen, Husten und Schnupfen, manchmal begleitet von leichtem Fieber. Die Erkrankung verläuft in den meisten Fällen mild und klingt innerhalb einer Woche ab.
- Die akute Bronchitis ist eine durch Viren ausgelöste Entzündung der Atemwege. Meist kündigt sie sich mit trockenem Hustenreiz und Schnupfen an. Innerhalb weniger Tage entwickelt sich daraus quälender Husten, häufig mit Auswurf von Schleim und Schmerzen im Brustkorb. Fieber und Atemrasseln sind weitere mögliche Symptome. Eine unkomplizierte Bronchitis ist nach ein bis zwei Wochen überstanden.
- COVID-19 („Corona“) – die Infektion durch eine der Varianten des Coronavirus beginnt häufig mit grippeähnlichen Symptomen wie Husten, Halsschmerzen, Schnupfen, Fieber. Kommen weitere Symptome dazu wie Kurzatmigkeit, Atemnot, Bauchschmerzen, eventuell auch Störungen des Geruchs- und Geschmackssinns, kann es sich um eine Coronainfektion handeln.
In Zweifelsfällen testen! In vielen Fällen ist es schwer möglich, die verschiedenen Erkrankungen anhand der Symptome sicher zu unterscheiden. Für Personen mit einem erhöhten gesundheitlichen Risiko wird daher bei akuten grippeähnlichen Symptomen ein Labortest, wie ein Nasen- oder Rachenabstrich, empfohlen.
Die Influenza einfach auskurieren – oder doch zum Arzt?
Normalerweise klingt eine Grippe nach fünf bis sieben Tagen von selbst wieder ab. Bei anhaltend hohem Fieber oder falls sich Deine Beschwerden verschlimmern, solltest Du jedoch ärztlichen Rat einholen. Grund: Bei einer Influenza kann es zu Sekundärinfektionen (z.B. zu einer Lungenentzündung) kommen, die schlimmstenfalls zu gefährlichen Komplikationen führen. Dies betrifft vor allem sogenannte Risikopatientinnen und -patienten – Babys, ältere Menschen ab 60 sowie Personen mit Vorerkrankungen. Schwangere sollten bei hohem Fieber in jedem Fall Ärztin oder Arzt aufsuchen – ihrem ungeborenen Baby zuliebe.
Was hilft bei einer Grippe?
Hat es Dich erwischt, gilt vor allem: Ruhe und Geduld bewahren! Der Körper braucht Zeit, um Antikörper zu bilden, die das Virus bekämpfen. Es gibt jedoch einige Maßnahmen, die helfen können, Deine Beschwerden zu lindern:
- Viel trinken! Flüssigkeit hilft, die Schleimhäute feucht zu halten und den Flüssigkeitsverlust durch Fieber und Schwitzen auszugleichen. Besonders geeignet sind Wasser, Tee oder Brühe.
- Bettruhe unterstützt, vor allem bei Fieber, den Heilungsprozess.
- Lutschpastillen können Reizhusten und Halsbeschwerden erleichtern.
- Dampfinhalationen befeuchten die Atemwege und können den Abfluss von hartnäckigem Schleim fördern.
- Präparate wie Vitamin C, D oder Zink können das Immunsystem unterstützen.*
- Medikamente wie Paracetamol, Ibuprofen oder Acetylsalicylsäure (ASS) können helfen, Schmerzen zu lindern und Fieber zu senken. Antivirale Medikamente, die verschreibungspflichtig sind, kommen nur in bestimmten Fällen zum Einsatz – etwa bei Risikopatientinnen und -patienten. Ob sie sinnvoll sind, sollte ärztlich abgeklärt werden. Antibiotika sind bei einer Virusinfektion nicht wirksam und sollten nur bei bakteriellen Sekundärinfektionen eingesetzt werden.
So kannst Du Dich vor der Grippe schützen
Grippeviren verbreiten sich über Tröpfcheninfektion – beim Husten, Niesen oder durch kontaminierte Oberflächen (z.B. Türklinken oder Treppengeländer). Einfache Schutzmaßnahmen können das Ansteckungsrisiko deutlich reduzieren:
- regelmäßig Hände waschen,
- Lüften von Räumen,
- Husten und Niesen in die Armbeuge,
- engen Kontakt mit Erkrankten vermeiden.
Auch eine Impfung kann das Risiko einer Ansteckung deutlich senken und schwere Verläufe verhindern. Da sich Grippeviren ständig verändern (mutieren), wird der Impfstoff jedes Jahr angepasst. Eine jährliche Auffrischung sorgt daher für den bestmöglichen Schutz.
Die markierten Aussagen basieren auf zugelassenen Health Claims gemäß EU-Verordnung (EU) Nr. 432/2012:
* 1 Vitamin C, Vitamin D und Zink tragen zu einer normalen Funktion des Immunsystems (körperliche Abwehr) bei.
Dieser Beitrag dient der Information und ersetzt keine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Wenn Du Fragen hast oder unsicher bist, wende Dich bitte an eine Ärztin, einen Arzt oder eine andere qualifizierte Fachkraft. Entscheidungen, die Du aufgrund dieser Informationen triffst, erfolgen auf eigene Verantwortung.
Weitere Beiträge
Quellen
Internetquellen
Internetquellen
- Bundesministerium für Gesundheit. (2024, Januar 12). Influenza (Grippe).
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/gesundheitsgefahren/influenza.html - Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG). (2024, Oktober 19). Grippe (Influenza). https://www.gesundheitsinformation.de/grippe.html
- Robert Koch-Institut. (2024, Oktober 22). Häufig gestellte Fragen und Antworten zu akuten Atemwegserkrankungen und Covid-19. https://www.rki.de/SharedDocs/FAQs/DE/COVID-19/FAQ-gesamt.html
- Robert Koch-Institut. (2024, Oktober 22). Häufig gestellte Fragen und Antworten zur Grippe. https://www.rki.de/SharedDocs/FAQs/DE/Influenza/FAQ_Liste.html
Printquellen
Printquellen
- Jefferson, T., Del Mar, C. B., Dooley, L., Ferroni, E., Al-Ansary, L. A., Bawazeer, G. A., van Driel, M. L., Jones, M. A., Thorning, S., Beller, E. M., Clark, J., Hoffmann, T. C., Glasziou, P. P., & Conly, J. M. (2020). Physical interventions to interrupt or reduce the spread of respiratory viruses. Cochrane Database of Systematic Reviews. https://doi.org/10.1002/14651858.CD006207.pub5





