Sehschwäche verstehen: Arten, Ursachen & Symptome

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2.12.2025

Sehen ist ein grundlegender Teil unseres Lebens – wir nehmen Farben, Formen und Bewegungen wahr und erkennen Gesichter und Landschaften. Doch was passiert, wenn die Sehfähigkeit nachlässt? Sehschwächen können schleichend oder plötzlich auftreten und vielseitige Auswirkungen auf Deinen Alltag haben. Dabei sind die Ursachen und Arten so unterschiedlich wie die Menschen selbst. Von genetischen Faktoren bis hin zu modernem Bildschirmstress – hier erfährst Du alles, was Du wissen musst, um Sehprobleme frühzeitig zu erkennen und aktiv anzugehen.
Was bedeutet Sehschwäche?
Sehschwäche – ein Begriff, den viele kennen, aber nicht genau einordnen können. Was heißt es eigentlich, nicht mehr klar sehen zu können? Es handelt sich dabei um eine eingeschränkte Sehfähigkeit, die auf einem oder beiden Augen auftreten kann. Sei es ein unscharfer Blick in die Ferne, das mühsame Lesen von kleinen Buchstaben oder das Problem, Farben zu unterscheiden – Sehschwächen können ganz unterschiedliche Gesichter haben.
Der Unterschied zu Sehfehlern wie Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit oder Schielen liegt oft nur in der genauen Begrifflichkeit. Während Sehfehler die Ursache beschreiben, sprechen wir von Sehschwächen, wenn die Einschränkung bereits unseren Alltag beeinflusst.
Ob Du als Kind, Jugendlicher oder im Erwachsenenalter betroffen bist, spielt ebenfalls eine Rolle. Sehschwächen können in jedem Lebensabschnitt auftauchen – bei Kindern etwa durch angeborene Probleme, im Erwachsenenalter durch Überbeanspruchung der Augen und später durch altersbedingte Veränderungen.
Arten und typische Symptome von Sehschwächen
Sehschwächen sind bunt und vielfältig, genau wie unsere Augen selbst. Sie können sich auf unterschiedliche Weise bemerkbar machen. Hier sind die häufigsten Arten und ihre Merkmale:
- Kurzsichtigkeit (Myopie): Dinge in der Nähe erscheinen klar, während weiter entfernte Objekte verschwommen wahrgenommen werden. Menschen mit Kurzsichtigkeit haben Schwierigkeiten, beispielsweise Straßenschilder oder die Tafel in der Schule zu erkennen.
- Weitsichtigkeit (Hyperopie): Hierbei ist das Sehen in der Entfernung klar, während das Lesen oder der Blick auf nahe Objekte anstrengend und unscharf sein können. Dies kann vor allem bei stundenlanger Naharbeit zu Beschwerden führen.
- Alterssichtigkeit (Presbyopie): Diese Form tritt meist ab dem 40. Lebensjahr auf und erschwert das Sehen im Nahbereich, wie etwa beim Lesen. Ursache sind natürliche Veränderungen der Augenlinse, die weniger flexibel wird.
- Stabsichtigkeit (Astigmatismus): Bei dieser Sehschwäche ist die Hornhaut ungleichmäßig geformt, was zu einem verzerrten oder verschwommenen Bild führen kann – unabhängig davon, ob ein Objekt nah oder fern ist.
- Nachtblindheit (Nyktalopie): Betroffene haben Schwierigkeiten, sich in der Dunkelheit oder bei schwachem Licht zu orientieren. Autofahrten bei Nacht werden dadurch oft problematisch.
- Farbfehlsichtigkeit (z. B. Rot-Grün-Schwäche): Farben werden nicht so wahrgenommen wie von Menschen mit normaler Farbwahrnehmung. Besonders häufig ist die Schwierigkeit, Rot- und Grüntöne zu unterscheiden.
- Schielen (Strabismus): Hierbei sind die Augen nicht korrekt ausgerichtet, was die Raumwahrnehmung beeinträchtigen kann. Oft tritt Schielen im Kindesalter auf, kann jedoch auch Erwachsene betreffen.
Doch nicht nur die Art einer Sehschwäche ist vielseitig – auch ihre Symptome können unterschiedlich ausfallen. Verschwommenes Sehen, Kopfschmerzen, Doppeltsehen oder ein Brennen in den Augen gehören zu den bekanntesten Anzeichen. Bei Kindern ist es wichtig, auf Verhaltensauffälligkeiten wie zusammengekniffene Augen oder das häufige Näherkommen an Bücher und Bildschirme zu achten.
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Die Ursachen von Sehschwäche
Sehschwächen entstehen durch eine Vielzahl von Faktoren. Während einige Ursachen wie genetische Veranlagung nicht beeinflusst werden können, spielt auch unser Lebensstil eine entscheidende Rolle. Die folgende Tabelle zeigt Dir die häufigsten Ursachen im Überblick:
| Ursache | Beschreibung | Beispiele / Folgen |
|---|---|---|
| Genetik | Angeborene Faktoren bestimmen die Form, Struktur und Funktionalität des Auges. Häufig sind bestimmte Sehprobleme, wie Kurz- oder Weitsichtigkeit, familiär bedingt. | Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit |
| Altersbedingte Veränderungen | Mit zunehmendem Alter verändert sich die Elastizität der Linse, und bestimmte Funktionen werden eingeschränkt. Diese Prozesse sind natürlicher Bestandteil des Alterns. | Alterssichtigkeit, Grauer Star |
| Lebensstil | Belastungen durch stundenlange Bildschirmarbeit, mangelnde Pausen oder schlechte Beleuchtung führen zur Überanstrengung der Augen. Auch ungesunde Ernährung oder ein Mangel an Bewegung tragen dazu bei. | Bildschirmarbeit, Stress, schlechte Beleuchtung |
| Erkrankungen | Verschiedene allgemeine Krankheiten können die Augengesundheit negativ beeinflussen. Beispielsweise kann Diabetes die Netzhaut schädigen und Bluthochdruck die feinen Blutgefäße im Auge belasten. | Diabetes, Bluthochdruck |
| Verletzungen | Physische Schäden durch Unfälle oder Fremdkörper können die Augen dauerhaft beeinträchtigen. | Augenverletzungen, Unfälle |
| Umwelteinflüsse | Bestimmte äußere Faktoren, wie langanhaltende UV-Strahlung oder Luftverschmutzung, setzen die Augen unter Stress. | UV-Strahlung, Luftverschmutzung |
Da viele Ursachen beeinflussbar sind, lohnt es sich, genauer hinzuschauen. Im nächsten Abschnitt erfährst Du, welche Maßnahmen Du selbst ergreifen kannst, um Deine Augen zu schützen und zu stärken.
Neben all den genannten Sehschwächen können verschiedene Augenerkrankungen die Sehfähigkeit beeinflussen. Dazu gehören zum Beispiel der Graue Star, Makuladegeneration oder Retina-Ablösung. Vor allem akute, aber auch schleichende Veränderungen der Sehfähigkeit sollte immer und regelmäßig ärztlich abgeklärt werden.
Behandlungsmöglichkeiten: Kann Sehschwäche besser werden?
Für viele Menschen stellt sich die Frage: Kann eine Sehschwäche wieder verschwinden oder zumindest besser werden? Die gute Nachricht ist, dass es zahlreiche Möglichkeiten gibt, um Sehprobleme zu korrigieren oder zu lindern.
Eine der bekanntesten Lösungen ist die Brille. Sie passt sich exakt den Bedürfnissen Deiner Augen an und ist eine einfache, nicht-invasive Methode, um die Sehqualität zu verbessern. Alternativ bieten Kontaktlinsen eine unsichtbare Option, die vor allem für sportlich Aktive oder Menschen, die keine Brille tragen möchten, attraktiv ist.
Für eine dauerhafte Korrektur entscheiden sich viele für einen operativen Eingriff, wie die Augenlaser-Behandlung. Dabei wird die Hornhaut so modelliert, dass das Licht korrekt auf die Netzhaut fällt. Diese Methode eignet sich besonders bei Kurz- und Weitsichtigkeit sowie bei Stabsichtigkeit.
Auch Augenübungen werden oft als sanfter Ansatz empfohlen – etwa zur Entspannung oder Stärkung der Augenmuskulatur. Während solche Übungen durchaus Erleichterung verschaffen können, reichen sie alleine oft nicht aus, um Sehfehler vollständig zu beheben.
Es gibt jedoch auch Sehschwächen, die schwer oder nicht behandelbar sind, wie beispielsweise die Farbfehlsichtigkeit. Hier bleibt oft nur die Möglichkeit, sich an die Einschränkungen anzupassen und sie so gut wie möglich in den Alltag zu integrieren.
Welcher Ansatz für Dich der richtige ist, hängt von der Art und Schwere Deiner Sehschwäche ab. Ein Augenarzt oder ein Optiker kann Dich hier individuell beraten und die besten Optionen für Deine Bedürfnisse empfehlen.
Vorbeugung und Tipps für gesunde Augen
Unsere Augen leisten jeden Tag Großartiges – umso wichtiger ist es, dass wir sie gut pflegen und schützen. Auch wenn nicht jede Sehschwäche verhindert werden kann, gibt es Schritte, die Du unternehmen kannst, um Deine Augengesundheit zu fördern und Risiken zu minimieren.
- Ein erster, einfacher Ansatz ist regelmäßige Bildschirmpausen einzulegen. Viele von uns verbringen tagtäglich Stunden vor Smartphones, Tablets oder Computern. Dabei wird der Blick starr und wir zwinkern deutlich weniger. Das führt zu trockenen und überanstrengten Augen.. Die sogenannte 20-20-20-Regel kann hier helfen: Schau alle 20 Minuten für 20 Sekunden auf ein Objekt, das 20 Fuß (ca. 6 Meter) entfernt ist. Diese kleine Maßnahme gibt Deinen Augen die notwendige Entlastung.
- Auch eine ausgewogene Ernährung spielt eine entscheidende Rolle. Deine Augen profitieren von wichtigen Nährstoffen wie Vitamin A, C und E sowie von Omega-3-Fettsäuren. Lebensmittel wie Karotten, Spinat, Paprika, Fisch und Nüsse versorgen Deine Augen mit allem, was sie brauchen, um gesund zu bleiben.
- Ein oft unterschätzter Punkt ist das richtige Licht. Schlechte Beleuchtung belastet die Augen unnötig, sei es beim Arbeiten, Lesen oder Schreiben. Achte also darauf, dass Du immer in gut ausgeleuchteten Räumen arbeitest und blendendes Licht vermeidest.
- Für sonnige Tage gilt: Schütze Deine Augen vor UV-Strahlen. Eine hochwertige Sonnenbrille mit ausreichendem UV-Schutz ist hier Pflicht. Sie bewahrt Deine Augen vor schädlicher Strahlung, die langfristig die Entstehung von Grauem Star oder anderen Augenschäden begünstigen kann.
- Und schließlich: Vernachlässige nicht die regelmäßigen Augenarztbesuche. Nur ein Experte kann frühzeitig erkennen, ob bei Dir eine neue Sehschwäche entsteht oder andere Augenerkrankungen vorliegen. Gerade bei Kindern sollte dies nicht zu lange hinausgezögert werden, da eine frühzeitige Behandlung entscheidend sein kann.
Deine Augen sind es wert. Mit ein paar kleinen Anpassungen in Deinem Alltag kannst Du langfristig viel für sie tun – von der Entlastung bis zum Schutz vor schädlichen Einflüssen. Sie schenken Dir jeden Tag unzählige Eindrücke und Momente – behandle sie gut und lasse sie nicht aus den Augen!
Dieser Beitrag dient der Information und ersetzt keine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Wenn Du Fragen hast oder unsicher bist, wende Dich bitte an eine Ärztin, einen Arzt oder eine andere qualifizierte Fachkraft. Entscheidungen, die Du aufgrund dieser Informationen triffst, erfolgen auf eigene Verantwortung.



