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Pollenallergie

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Lesedauer 4 Min.

3.12.2025

Allergie - für viele eine Plage

Während die einen im Frühling förmlich aufblühen, ist es für andere unerfreulich, wenn alles sprießt. Pollenallergiker wären jetzt am besten am Meer oder im Hochgebirge aufgehoben – Urlaub weit weg von fliegenden Pollen. Doch leider können wir nicht immer drei oder mehr Monate in den Ferien verbringen. Die Pollenallergie ist auch als Heuschnupfen bekannt und Symptome reichen von tränenden, geschwollenen oder juckenden Augen über triefende oder blockierte Nasen bis zu Kopfschmerzen oder Niesanfällen. Auslöser einer Pollenallergie sind, wie der Name verrät, Pflanzenpollen, und zwar jeglicher Art: Baum-, Gräser-, Kräuterpollen bzw. Blütenstaub, der in der Luft herumfliegt. Wie kann man sich nun gegen die Symptome der Pollenallergie am besten schützen? Hier ein paar Tipps.

Kreuzallergie

Wie entsteht eine Kreuzallergie?

Die Stoffe, auf die der Körper bei einer Allergie reagiert, sind Eiweiße. Ihre Struktur ist wie ein Schlüssel. Das entsprechende Schloss befindet sich im Körper − die Rezeptoren. Wird ein Schlüssel ins Schloss gesteckt, reagiert das Immunsystem: Dem Allergiker läuft die Nase, die Augen tränen, es juckt im Hals. Die Rezeptoren sind aber keine Hochsicherheitsschlösser. Es kann passieren, dass sie einen lediglich ähnlichen Schlüssel für den richtigen halten. So kann auch ein Eiweiß die Allergie auslösen, das dem nur ähnelt, auf das der Körper eigentlich reagiert.

Wie erkennt man, dass es sich um eine Kreuzallergie handelt?

Das ist ein Detektiv-Spiel. Je nachdem wie ähnlich sich die Eiweiße sind, kann die Reaktion zwar unterschiedlich stark ausfallen. Die Symptome sind aber die einer normalen Allergie. Der Allergologe muss von der Kombination an Stoffen, auf die der Patient allergisch reagiert, darauf schließen, welches die eigentliche Allergie ist und welches die Kreuzreaktion.

Birke / Apfel
Wer auf den Blütenstaub von Birken (Pollen) reagiert, der verträgt oft auch keine Äpfel. Kreuzreaktionen treten bei Allergien gegen früh blühende Bäume häufig auf. 50 Prozent der Birkenpollen-Allergiker leiden darunter. Obst, Karotten, Tomaten, Sellerie, Kiwis und Nüsse sind potenzielle Auslöser.

Beifuß / Sellerie
Pfeffer kitzelt jeden in der Nase. Beifuß-Allergiker reagieren aber auch auf viele andere Kräuter und Gewürze wie zum Beispiel Kümmel, Koriander, Anis, Petersilie oder Dill. Besonders häufig ist die Kreuzreaktion mit Sellerie. Zwiebeln und Karotten stehen auch auf der Liste potenzieller Allergie-Auslöser.

Kiwi / Nüsse / Gräser
Kiwi, Erbsen, Soja und Erdnüsse können bei Heuschnupfen zu einem Jucken in Hals und Rachen zu Verdauungsstörungen oder sogar Atemnot führen.

Tipp: Weg mit der Schale
Viele Eiweiße verändern sich beim Garen oder Einfrieren. Auf Apfelmus oder Aprikoseneis müssen Allergiker mit Kreuzallergien daher nicht verzichten. Nüsse sind allerdings auch nach Backen oder Tiefgefrieren noch gefährlich für die Betroffenen. Sie lösen auch im Kuchen Allergien aus. Noch ein Trick für Apfelfans: Schälen – die meisten der allergieauslösenden Eiweiße sitzen unter der Schale.

Kreuzallergien von Pollen mit Pollen

Nicht nur Lebensmittel lösen Kreuzallergien aus. Auch die Eiweißstrukturen unterschiedlicher Pollen-Arten ähneln einander. Oft sind sie biologisch verwandt.

Birke / Haselpollen
Wenn Birkenpollen-Allergiker schon im Januar mit Niesattacken kämpfen, liegt womöglich eine Kreuzallergie mit Haselpollen vor. Die Eiweiße vieler Baumpollen ähneln sich. Das Immunsystem kann auch Erlen- (Abbildung untere Zeile), Buchen- und Eschenpollen, mit denen der Birke verwechseln.

Gräser / Getreide
Gräser und Getreide sind miteinander verwandt. Beide gehören zur Familie der Süßgräser. Da verwundert es kaum, dass unser Körper ihre Pollen leicht verwechselt. Roggen- (Abbildung untere Zeile), Gerste-, Hafer- und Weizenpollen sorgen auch bei vielen Gräser-Allergikern für tränende Augen, Niesattacken und Jucken in Hals und Rachen.

Beifuß / Sommerblumen
„Vielen Dank für die – hatschi!“. Über einen bunten Strauß Sommer­blumen freut sich leider nicht jeder. Wer auf Beifuß reagiert, dem können auch Kamillen- (Abbildung untere Zeile), Sonnenblumen und Margeritenpollen die Tränen in die Augen treiben.

Kreuzallergie

Pollenflugzeiten

Ein Spaziergang durch Wiesen und Wälder im Frühling und HATSCHI! Für rund 20 Millionen Pollenallergiker in Deutschland ist ein Ausflug ins Grüne mit Niesen, tränenden Augen und Nasenkribbeln verbunden. Denn sie reagieren auf den Blütenstaub von Bäumen, Gräsern oder anderen Pflanzen. Damit Du gut durch die Zeit des Pollenflugs kommst, haben wir beratende Infos und nützliche Tipps zusammengestellt.

Für Deine Gesundheit: Mache den Test

Bevor Du Dich wirksam vor Pollenflug schützen kannst, solltest Du wissen, auf welche Du allergisch reagierst. Klarheit bringt ein Test beim Haus-, Hals-Nasen-Ohren- oder Hautarzt: Mit einem Haut- oder Pricktest kann festgestellt werden, auf welche Pollen Dein Körper anspringt.

Pollenflug: Wo fliegen sie denn?

Ob Erle, Hasel, Birke, Roggen, Ambrosia, Pappel oder Löwenzahn: Wenn Du weißt, welcher Baum, welche Pflanze oder welches Gras Deine Sinne reizt oder eine Allergie hervorrufen könnte, gibt es spezielle Pollenflugkalender. Diese zeigen an, wann welche Pollen in Deiner Region in der Luft sind bzw. wie stark der Pollenflug ist. Wer es ganz genau wissen will, schaut online bei der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst oder dem Deutschen Wetterdienst nach. Die Stiftung bietet neben aktueller Informationen rund um das Thema Pollen zudem eine App inkl. Karte an. Der Wetterdienst hilft (wie der Name bereits sagt) in Sachen Wetter und Klima weiter. Alle, die sich individuell beraten lassen möchten, bekommen in vielen deutschen Städten bei offenen Allergie-Sprechstunden an Universitätskliniken Hilfe. Generell gibt es ein einige Dinge, die Du im Alltag beachten kannst.

Pollenflugkalender

Hier kannst Du den Pollenkalender downloaden und anschließend ausdrucken.

Erle und Hasel: Dezember bis April 

Die so genannten Frühblüher beginnen einen schwachen Pollenflug bereits Mitte/Ende Dezember bis Ende Jänner und wechseln dann in den mäßigen bis starken Pollenflug Anfang Februar bis Mitte/Ende März, wenn die Pollenallergie am schlimmsten ausfallen kann. Es folgt der leichte Pollenflug im April.        

 

Esche, Pappel, Weide und Ulme: Februar bis Anfang Juni

Bei diesen Pollen wird eine Pollenallergie hauptsächlich zu ihren starken Pollenflugzeiten im März und April ausgelöst. Aber auch die restlichen Zeiträume mit schwach bis mäßigem Pollenflug können Pollenallergikern Probleme bereiten.

Birke/Buche/Eiche: März bis Mitte Juni

Die Birke hat ihren stärksten Pollenflug Mitte April, weshalb diese Pollen oft Symptome einer Pollenallergie auslösen können. Die Eiche wiederum eher im Mai. Die Buche hat einen eher leichten bis mäßigen Pollenflug.

Ampfer, Gräser & Wegerich: April bis September/Oktober

Der Ampfer erreicht seinen stärksten Pollenflug Ende Juni und im gesamten Juli, während die Gräser am stärksten von Ende Mai bis Ende Mitte Juli streuen. Der Wegerich erreicht seinen Pollenflughöhepunkt im Juli.

Roggen: April bis Anfang Juli

Die Pollen des Roggens fliegen Anfang Juni am stärksten. Pollenallergiker können jedoch aufatmen, da der Roggen lediglich kurz stark fliegt.

Beifuß: Ende Juni bis Anfang Oktober

Dieser „Spätblüher“ löst Symptome einer Pollenallergie vor allem im August aus, da der Pollenflug in den ersten Augustwochen am stärksten ist.

Ambrosia: Mitte/Ende Juli bis Anfang Oktober

Ambrosia kommt nur sehr vereinzelt vor, weshalb hier der Pollenflug als eher schwach bis mäßig eingeschätzt wird. Der Höhepunkt liegt jedoch Ende August / Anfang September.

Tipps für Pollengeplagte

Insbesondere im Schlafzimmer, aber auch auf dem Sofa möchte man Pollen vermeiden, wenn man unter einer Pollenallergie leidet. Um Symptome zu lindern, solltest Du penibel vorgehen. Außerdem kannst Du Pollen loswerden, indem Du

  • Deine Haare zumindest gut durchbürstet, wenn Du sie nicht täglich waschen möchtest, damit nichts auf dem Kopfkissen landet
  • Böden, Polstermöbel und Teppiche täglich gründlich absaugst
  • Möbeloberflächen regelmäßig feucht abwischst
  • bei Pollenallergie die Wäsche möglichst nicht im Freien trocknen und
  • ggf. Luftreiniger aufstellen, die Pollen und Staub aus der Luft filtern und so bei Pollenallergie Erleichterung schaffen können
  • am Land ca. zwischen 19.00 und 24.00 Uhr, in der Stadt am besten morgens zwischen 6.00 und 8.00 Uhr lüftest. Zu diesen Zeiten ist die Pollenbelastung und demnach die Symptome der Pollenallergie jeweils am geringsten.
  • am besten nach einem Regenguss lüftest oder danach an die frische gereinigte Luft gehst
  • Straßenkleidung, die draußen Pollen ausgesetzt war, nicht im Schlafzimmer ausziehst
  • in den Wohn- und Schlafräumen nasse Handtücher aufhängst. So können herumfliegende Pollen abgefangen und etwas minimiert werden.
  • Führe ein Pollentagebuch, in dem Du festhältst, wann welche Beschwerden aufgetreten sind. Diese Daten kann Dein betreuender Arzt auswerten und für Deine persönliche Beratung nutzen.

Lass Dich behandeln

Medikamente

So genannte freiverkäufliche Antihistaminika können die allergische Reaktion auf Pollen hemmen und Symptome lindern. Diese gibt es sowohl als Nasensprays, Augentropfen als auch in Tablettenform. Bevor Du zu medizinischen Präparaten greifst, lohnt sich ggf. eine ärztliche Rücksprache, um Symptome genau abzuklären und eine Pollenallergie zu diagnostizieren. Ein Arzt kann zudem auch über andere Behandlungsmöglichkeiten einer Pollenallergie wie z. B. eine Immuntherapie informieren.

Immuntherapie

Wer jahrelang besonders unter der Pollenallergie oder einem Heuschnupfen leidet, kann sich einer spezifischen Immuntherapie unterziehen. Die Behandlung sollte vor Blühbeginn – also im Herbst – starten. So funktioniert die Hyposensibilisierung: Über drei Jahre hinweg bekommt der Patient regelmäßig eine bestimmte Dosis Pollen unter die Haut gespritzt. Von Sitzung zu Sitzung wird die Menge der Pollen gesteigert. Dadurch soll sich eine Immunität entwickeln. In den meisten Fällen wird die Häufigkeit der Beschwerden reduziert oder die Allergie möglicherweise sogar komplett verschwindet.

Spray, Salz, Spülung & Co

  • Spüle Deine Nase täglich mit einer Nasendusche und speziellem Nasenspülsalz, um Staub und Pollen zu entfernen und wieder befreit durchatmen zu können.
  • Gegen Pollenallergie-Beschwerden und um die empfindliche Nase vorbeugend zu schützen, verwende mehrmals täglich Nasencreme, die die Nasenschleimhaut befeuchtet.
  • Nasensprays, etwa mit Meersalz, sind schnelle und praktische Helfer für zwischendurch, um die Nase zu pflegen und feucht zu halten. So haben Pollen weniger Chance, sich festzusetzen.
  • Tränen oder jucken die Augen und ist die Bindehaut gereizt, helfen Augentropfen – optimalerweise spezielle gegen Pollenallergie-Beschwerden.
  • Gegen geschwollene Augen hilft eine Kühlbrille.
  • Dampfbäder und Inhalation können die Schleimhäute befeuchten und so Pollenallergie-Symptome wie z. B. Schwellungen oder Juckreiz lindern.

FAQ Allergie & Pollenallergie

Was ist eine Allergie?

Unter einer Allergie versteht man eine Überempfindlichkeitsreaktion des Körpers gegen bestimmte Fremdstoffe.

Dabei handelt es sich in erster Linie um körperfremde Eiweißstoffe, die entweder mit der Atemluft aufgenommen werden, wie beispielsweise Blütenpollen, Tierhaare und Hausstaub oder über die Nahrung in den Körper gelangen. Auch auf Metalle, Chemikalien oder Kunststoffe reagieren manche Menschen bei Berührung allergisch. Solche allergieauslösende Substanzen heißen Allergene.

Symptome einer Allergie

Je nach Art der Allergie sind verschiedene Reaktionen des Körpers zu beobachten: Sie reichen von starkem Schnupfen und Asthma über Ekzeme bis hin zum allergischen Schock. Deshalb steht vor jeder erfolgreichen Behandlung die Suche nach dem Auslöser der Allergie. Häufige Allergieformen sind:

  • Heuschnupfen
  • Tierhaarallergien
  • Kontaktallergien (z. B. auf Nickel, Latex oder Kosmetika)
  • Sonnenallergien
  • Nahrungsmittelallergien

Entstehung einer Allergie

Die körpereigene Abwehr sorgt dafür, dass Fremdstoffe erkannt und falls nötig unschädlich gemacht werden. Beim Allergiker jedoch reagiert das körpereigene Abwehrsystem zu stark und attackiert auch Stoffe und Substanzen, die bei einem gesunden Nichtallergiker überhaupt keine Reaktionen hervorrufen.

Beim ersten Kontakt mit einer allergieauslösenden Substanz, zum Beispiel Blütenpollen, erkennen bestimmte Körperzellen den Stoff als fremd und beginnen Antikörper zu produzieren. Diesen Vorgang nennt man Sensibilisierung.

Erst beim zweiten Kontakt können die Antikörper jetzt eine heftige Immunreaktion auslösen, in deren Verlauf ein spezieller Botenstoff – das Histamin – vermehrt in das Blut ausgeschüttet wird. Trifft das Histamin auf entsprechende Rezeptoren im Körpergewebe, löst es dort allergische Beschwerden aus.

Was sind Symptome einer Pollenallergie?

Symptome können unterschiedlich sein – verbreitet sind jedoch:

  • juckende, brennende, gerötete oder tränende Augen
  • juckende, laufende oder blockierte Nase
  • Niesreiz
  • trockene oder gereizte Nasenschleimhaut
  • Hals- oder Kopfschmerzen

Warum treten Pollenallergien vermehrt auf?

Warum das Auftreten von Pollenallergien zunimmt, kann mehrere Ursachen haben. Ein Grund ist z. B., dass die Pollenflugzeit immer länger wird. In milden Wintern blühen manche Gewächse wie die Haselnuss bereits ab Dezember oder Jänner anstatt Februar oder März. Bei der Ambrosia z. B. handelt es sich um eine eingewanderte Pflanze, bei der die Pollenzeit bis Oktober reicht. Wer unter einer Pollenallergie leidet, bekommt nur wenige Monate eine Auszeit von Pollen. Auch der Klimawandel leistet seinen Beitrag zur vermehrten Pollenallergie – Temperaturen steigen, was bedeutet, dass viele Pflanzen mehr Pollen produzieren. Der Pollen an sich verändert sich zudem und kann aggressiver wirken: Gestresste Pflanzen verändern den Pollen so, dass er vor negativen Umwelteinflüssen geschützt ist. Dieser hingegen kann bei einer Pollenallergie aggressiver wirken.   

Was kann man gegen eine Pollenallergie tun?

Symptome einer Pollenallergie lassen sich u. U. lindern, indem Du Deine Schleimhäute feucht hältst, d. h. inhalieren, Nasensprays und -cremes sowie Augentropfen verwenden. Auch Kompressen oder feuchte Waschlappen können Erleichterung verschaffen. 

Welche Pollen sind zur Zeit aktiv?

Um herauszufinden, welche Pollen täglich aktiv sind, reicht ein kurzes Nachlesen im Internet:
Frühblüher im Februar/März: Hasel und Erle
April/Mai: Birke, Eiche, Eibe, Esche, Flieder, Rotbuche
Tipp: Lade Direinen Pollenflugkalender herunter, dieser gibt Dir einen Überblick über starkem, mäßigen oder schwachen Pollenflug.

Dieser Beitrag dient der Information und ersetzt keine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Wenn Du Fragen hast oder unsicher bist, wende Dich bitte an eine Ärztin, einen Arzt oder eine andere qualifizierte Fachkraft. Entscheidungen, die Du aufgrund dieser Informationen triffst, erfolgen auf eigene Verantwortung.