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Sodbrennen

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Lesedauer 4 Min.

2.12.2025

Sobrennen Beitragsbild

Ein spätes, üppiges Abendessen, dazu ein Gläschen Wein – und schon meldet sich ein brennendes Gefühl in Brust und Hals? Kommt Dir das vertraut vor, bist Du damit nicht allein: Bis zu 25 % der Menschen in den westlichen Ländern haben mit Sodbrennen zu tun. Die Beschwerden sind unangenehm, in den meisten Fällen aber harmlos. Wer häufig betroffen ist, sollte aber die Ursachen kennen und wissen, was dagegen hilft.

Was „brennt“ beim Sodbrennen?

Sodbrennen entsteht, wenn Magensäure in die falsche Richtung fließt – aus dem Magen zurück in die Speiseröhre. Normalerweise verhindert ein ringförmiger Schließmuskel am Übergang von Magen zur Speiseröhre genau das: Er sorgt dafür, dass der Mageninhalt dort bleibt, wo er hingehört. Doch bestimmte Auslöser können den Muskel schwächen oder ihn aus dem Takt bringen. Die Folge: der sogenannte Reflux – Magensäure steigt auf. Der Magen selbst ist durch eine schützende Schleimhaut gut gegen die aggressive Säure geschützt, die Speiseröhre aber nicht. Kommt sie mit der Säure in Kontakt, reagiert sie gereizt.

Wie fühlt sich Sodbrennen an?

Sodbrennen äußert sich als brennendes Gefühl, das hinter dem Brustbein oder vom Oberbauch nach oben bis zum Hals zieht. Manchmal kommt noch mehr dazu:

  • saures Aufstoßen
  • schlechter Geschmack im Mund
  • Druck- oder Völlegefühl im Oberbauch
  • Übelkeit oder sogar Brechreiz
  • Reizhusten, Asthmaanfälle, Heiserkeit oder Zahnschmerzen, wenn die Säure in die Luftröhre gelangt und die Atemwege reizt oder bis in den Mund aufsteigt

Wann kommt es zu Sodbrennen?

Sodbrennen ist oft die Folge einer üppigen Mahlzeit. Denn ist der Magen überfüllt, dehnt er sich so stark, dass der Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre vorübergehend nachgeben kann. So gelangt Magensäure in die Speiseröhre und verursacht das unangenehme Brennen.  

Wer anfällig ist für Sodbrennen, reagiert meist auf folgende Nahrungsmittel und Getränke:  

  • fettige oder stark gewürzte Speisen
  • Schokolade
  • Kaffee
  • Zitrusfrüchte
  • kohlensäurehaltige Getränke

Auch Sport und bestimmte Körperhaltungen – zum Beispiel Vorbeugen oder Hinlegen – können das Sodbrennen begünstigen. Nicht zu unterschätzen ist außerdem die Wirkung von Nikotin, Alkohol und Stress, die den Magen reizen oder den Schließmuskel schwächen kann.

Sodbrennen in der Schwangerschaft

In der Schwangerschaft ist Sodbrennen besonders häufig. Der Grund: Hormone lockern den Schließmuskel, gleichzeitig drückt die wachsende Gebärmutter von unten auf den Magen. Die gute Nachricht: In den meisten Fällen verschwinden die Beschwerden nach der Geburt von selbst.

Wenn’s öfter brennt: Refluxkrankheit

Hast Du regelmäßig mit Sodbrennen zu tun und sind die Beschwerden sehr stark, kann eine gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD) dahinterstecken. Hierbei ist die Funktion des Schließmechanismus dauerhaft gestört – Magensaft gelangt immer wieder in die Speiseröhre. Die genauen Ursachen sind nicht immer eindeutig. Häufige Auslöser sind:

  • Rauchen, Alkohol und Stress
  • Übergewicht
  • Bewegungsstörungen der Speiseröhre oder des Magens
  • bestimmte Medikamente (z.B. gegen Bluthochdruck, Beruhigungsmittel oder hormonelle Präparate wie die Anti-Baby-Pille)
  • Zwerchfellbruch (Hiatushernie)
  • altersbedingte Schwächung des Schließmuskels

Eine unbehandelte Refluxkrankheit kann langfristig zu Entzündungen führen. Also: besser ärztlich abklären lassen! 

Was hilft gegen Sodbrennen?

Wie Sodbrennen behandelt wird, hängt davon ab, wie häufig und wie stark die Beschwerden auftreten. In vielen Fällen helfen schon Hausmittel und einfache Veränderungen im Lebensstil, manchmal sind aber auch Medikamente oder ärztliche Maßnahmen nötig.

Hausmittel

Bei gelegentlichem Sodbrennen können kleine, alltägliche Helfer die Beschwerden lindern. Die Wirkung ist allerdings sehr individuell – was dem einen guttut, hilft dem anderen vielleicht nicht. Deshalb: ausprobieren und beobachten, was für Dich funktioniert.

  • Kaugummi kauen (ohne Pfefferminze) regt die Speichelproduktion an, Speichel kann überschüssige Magensäure neutralisieren.
  • Haferflocken oder Mandeln kauen bindet Magensäure und wirkt beruhigend.
  • Kräutertees (z.B. Kamille oder Fenchel-Anis-Kümmel) verdünnen die Magensäure, unterstützen den Rückfluss in den Magen, können beruhigend wirken.
  • Heilerde (in Wasser aufgelöst) kann das Zuviel an Magensäure binden.

Lebensstil-Änderungen

Auch Veränderungen im Alltag können helfen, Sodbrennen vorzubeugen oder die Beschwerden zu lindern:

  • regelmäßige, kleine Mahlzeiten statt großer Portionen zu sich nehmen
  • fettarme, leicht verdauliche Kost bevorzugen
  • Alkohol und Zigaretten meiden
  • nicht sofort nach dem Essen hinlegen
  • Stress reduzieren, z.B. durch Bewegung oder Entspannungstechniken
  • Übergewicht abbauen, falls vorhanden
  • Kopfteil des Betts leicht erhöhen

Medikamente

Wenn Lebensstil-Änderungen nicht ausreichen, kommen Medikamente infrage, um die Symptome zu lindern. Je nach Wirkstoff werden sie regelmäßig oder nur bei Bedarf eingenommen.  

  • Protonenpumpenhemmer (PPI), z.B. Omeprazol, bremsen die Produktion von Magensäure. Bei starken Beschwerden können hochdosierte, rezeptpflichtige Präparate helfen. Niedrig dosierte Präparate sind rezeptfrei erhältlich, aber nur für eine kurzzeitige Anwendung gedacht.
  • H2-Rezeptorantagonisten (H2-Blocker) wirken ähnlich, aber etwas sanfter. Sie sind für Personen geeignet, die regelmäßig, also mindestens zweimal in der Woche, unter Sodbrennen leiden. Auch hier sind einige Mittel ohne Rezept erhältlich.
  • Antazida, Alginat-Präparate oder Prokinetika können bei gelegentlichem Sodbrennen Linderung verschaffen. Sie neutralisieren die Säure, schützen die Speiseröhre oder helfen dem Magen, sich schneller zu leeren. Viele davon sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. 

Sodbrennen auf einen Blick

  • häufig, aber meist harmlos
  • Entsteht durch aufsteigende Magensäure.
  • typische Beschwerden: Brennen im Brustkorb, saures Aufstoßen, Druck im Bauch
  • Hausmittel und Lebensstiländerungen können helfen, bei starken und häufigen Beschwerden sind Medikamente sinnvoll.
  • bei häufigem oder langanhaltendem Sodbrennen: ärztlicher Check

Dieser Beitrag dient der Information und ersetzt keine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Wenn Du Fragen hast oder unsicher bist, wende Dich bitte an eine Ärztin, einen Arzt oder eine andere qualifizierte Fachkraft. Entscheidungen, die Du aufgrund dieser Informationen triffst, erfolgen auf eigene Verantwortung.

Quellen

Internetquellen

Printquellen

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