Welche Milch für Babys?

Kinder sollen auch mit Einführung der Beikost nicht auf Muttermilch oder Fläschchenmilch verzichten.
Von der Muttermilch über Anfangsnahrung oder Pre-Nahrung bis zur Folgemilch – was ist das Beste für Dein Baby?
Wer sein Baby stillt, kann sicher sein, dass es durch die Milch optimal mit allem versorgt wird, was es zu seiner körperlichen Entwicklung braucht. Doch nicht jede junge Mutter will oder kann (immer) stillen. Und selbst wenn Du stillst, stellt sich irgendwann die Frage: Wann hört man mit dem Stillen auf und wie füttert man sein Kind eigentlich danach?
Muttermilchersatzprodukte kommen in ihrer Zusammensetzung, wie der Name schon sagt, der natürlichen Muttermilch sehr nahe. Ihre Inhaltsstoffe und deren Zusammensetzung sind in der Verordnung über diätetische Lebensmittel genau geregelt. Erhältlich sind diese Anfangsnahrungen in Form von Milchpulver, das mit abgekochtem und abgekühltem Wasser aufbereitet und per Fläschchen verabreicht wird.
Das Angebot an Babynahrung kann junge Eltern vor allem nach der Geburt durchaus überfordern und es stellen sich viele Fragen. Aber so kompliziert ist es gar nicht! Wir haben die wichtigsten Begriffe und Definitionen rund um das Thema Säuglingsnahrung, Milchnahrung und Co. für Dich sortiert und zusammengefasst:
Pre-Nahrung, Folgemilch, Kindermilch – wo liegt der Unterschied?
Pre-Nahrung (Anfangsmilch)
Pre-Nahrung (Anfangsmilch)
Das Verdauungssystem eines Säuglings ist sehr empfindlich. Sogenannte Pre-Nahrung oder Pre-Milch enthält natürliche Nährstoffe, wie sie auch in der Muttermilch zu finden sind und ist daher die Nahrung der Wahl für die ersten Monate im Leben Deines Babys. Sie enthält – wie die Muttermilch – nur Milchzucker (Laktose) als Kohlehydratquelle, ist arm an Proteinen und sehr dünnflüssig. Ihre Nährstoffzusammensetzung ist auf die Bedürfnisse eines Säuglings in der ersten Lebensphase abgestimmt und kann wunderbar auch parallel zum Stillen verabreicht werden. In diesem Fall spricht man von Zwiemilchernährung, die dann sehr praktisch ist, wenn Du nicht immer stillen kannst oder willst.
Folgemilch
Folgemilch
Bei der Folgemilch unterscheidet man zwischen Folgemilch 2 und 3. Die Folgemilch 2 ist an die Bedürfnisse eines Babys nach dem sechsten Monat angepasst, Produkte der Stufe 3 an die von zehn Monate alten Babys. Folgemilch hat eine sämigere Konsistenz und enthält weitere Kohlenhydratquellen wie Stärke oder Maltodextrin zum Milchzucker der Pre-Nahrung. Sie sollten aufgrund ihres Gehaltes an Zucker und diversen süßen oder fruchtigen Geschmacksstoffen nicht vor dem siebten bzw. zehnten Lebensmonat gefüttert werden. Ein kritischer Blick aufs Etikett verrät Dir, welche Zusätze dem jeweiligen Produkt beigefügt sind.
Unser Tipp: Es spricht nichts dagegen im ersten Lebensjahr anstatt Folgemilch weiterhin Pre-Milch zu füttern, da diese der Muttermilch am Ähnlichsten ist und alles enthält, was Dein Baby braucht.
Kindermilch
Kindermilch
Unter Kindermilch verstehen die Hersteller eine Milch für Kinder ab dem Alter von einem Jahr, die auf Basis von normaler Kuhmilch hergestellt wird. Von dieser Kuhmilch wird zunächst der Eiweißgehalt reduziert und danach zusätzliche Nährstoffe, Mineralstoffe und Vitamine, wie beispielsweise Eisen oder Vitamin D zugesetzt.
Beikost plus Milch
Beikost plus Milch
Der Zeitpunkt, an dem Dein Kind im Hochstuhl am gemeinsamen Familientisch sitzt und seinen Löffel selber hält, scheint in weiter Ferne, wenn man erst vor Kurzem Mutter geworden ist. Und doch ist genau das das Ziel. Voraussetzung dafür ist es, das Verdauungssystem des Babys langsam, aber sicher an feste Nahrung wie zum Beispiel Brei zu gewöhnen. Etwa ab dem siebten Monat kann der Mineralstoffbedarf des Kindes allein mit Muttermilch oder Säuglingsnahrung nicht mehr vollkommen gedeckt werden. Es wird daher Zeit für Beikost. Den richtigen Zeitpunkt gibt es hier nicht. Es ist individuell sehr verschieden, wann ein Kind dafür reif ist – das eine früher, das andere später. Wer ein Baby hat, das Brei nicht mag, kann zum Beikost-Start auch Baby-Led Weaning (Beikost nach Bedarf) ausprobieren. Doch unabhängig von der Beikost braucht das Kind weiterhin seine Milch, sei es in Form von Muttermilch oder Ersatznahrung bei ungestillten Kindern.
Welche Milch für den Milch-Getreide-Brei?
Im zweiten Lebenshalbjahr kann für die Zubereitung des Vollmilch-Getreide-Breis (Abendbrei) Vollmilch verwendet werden. Allerdings sollte die tägliche Menge Kuhmilch 200 ml nicht überschreiten und es sollte nur handelsübliche pasteurisierte oder hocherhitzte Kuhmilch für den Brei verwendet werden. Als Alternative zu Vollmilch kannst Du den Brei auch mit Pre-Milch zubereiten.
Ist das Kind alt genug für Kuhmilch?
Kleinkinder haben weiterhin andere Ernährungsbedürfnisse als die übrigen Familienmitglieder. Milch spielt dabei eine große Rolle. Gerade wenn noch ältere Geschwister da sind, die schon Kuhmilch trinken, stellt sich für Eltern die Frage, ob sie auch ihrem Jüngsten mit einem Jahr schon davon geben sollten.
Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) empfiehlt: Kuhmilch soll im ersten Lebensjahr nicht als Getränk gegeben werden. Denn sie kann nachteilige Wirkung auf die Eisenaufnahme beim Kind haben, so die Begründung der DGKJ.
Für Kinder ab einem Jahr empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung eine Menge von 300 bis 330 Milliliter Milch oder Milchprodukte täglich. Zum Beispiel Joghurt, Käse oder einfach Milch pur trinken.
Milchnahrung für Frühchen und besonders empfindliche Babys
Hat Dein Kind besondere Ansprüche? Viele Hersteller bieten zum Beispiel Pre-Milch speziell für Frühgeborene an. Dies sind Baby-Milchpulver Präparate, die einen erhöhten Nährstoffgehalt aufweisen und sehr gut mit Muttermilch gemischt werden können.
Auch für Säuglinge, die vermehrt unter Durchfall, Verstopfung oder Erbrechen leiden, gibt es spezielle Milchnahrung. Diese Präparate helfen dem kindlichen Verdauungssystem, sich an die noch ungewohnte Nahrung anzupassen – mit dem Ziel, nach einer gewissen Weile wieder herkömmliche Milchnahrung verdauen zu können.
Sogenannte HA-Milch eignet sich für Babys mit erhöhtem Allergierisiko, die auf bestimmte Stoffe besonders sensibel reagieren. HA heißt hypoallergen und HA-Nahrung gibt es als Pre-Milch und als Folgemilch 2. Hast Du jedoch einmal begonnen, hypoallergene Milchnahrung zu füttern, empfiehlt es sich dabei zu bleiben, um das Verdauungssystem Deines Kindes nicht zu überfordern und eventuell einen Allergieausbruch zu riskieren. Im Zweifel wird Dich auch Dein Kinderarzt oder Deine Kinderärztin gerne beraten.
Dein glückskind-Team ♥