Wie oft stillen?

Tipps für einen guten Stillstart © golubovy, iStock
Unsere Tipps – und eine gute Portion Gelassenheit – helfen dabei, dass Du das Stillen richtig genießen kannst.
Lege Dein Kind möglichst bald nach der Entbindung an. Die sogenannte Vormilch, die es dann bekommt, ist genau das, was es jetzt braucht. Von der Menge her ist das übrigens nicht viel. Doch das frühe Anlegen regt bei der Mutter die Milchbildung an. Der Körperkontakt in diesen besonders emotionalen Stunden nach der Geburt schafft zudem eine ganz besondere Nähe, die beide genießen.
Lasse Dir helfen
Bestehe in der Geburtsklinik ruhig aktiv auf Hilfe beim Anlegen des Babys durch die Hebamme oder Säuglingsschwester. Danach findest Du allmählich selbst heraus, wie es für Dich und Dein Baby am besten klappt. Wenn die Milchmenge in den ersten Tagen gering erscheint, solltest Du Dich nicht verunsichern lassen. Es braucht Zeit, bis die Milch reichlich fließt. Und ein Säugling benötigt anfangs noch gar nicht viel Nahrung, sein Magen ist winzig klein. Frage Deine Hebamme oder Stillberaterin um Rat. Sie kann in Deinem konkreten Fall entscheidend weiterhelfen.
Hauptsache bequem
Beim Stillen gibt es keine Haltungsnoten. Jede Position, die für Dich bequem ist und zu Dir und Deinem Baby passt, ist richtig. Es ist hilfreich, einige Stillpositionen von einer Hebamme zu erlernen. So kannst Du immer einmal variieren, was bei eventuellen Verhärtungen an der Brust oder wunden Brustwarzen Entlastung bringt. Ein Stillkissen bietet zusätzlichen Halt; für viele Mütter ist es unerlässlich.
Alles im Griff
So unterstützt Du Dein Baby: Halte mit der einen Hand Deine Brust zwischen Daumen und Zeigefinger – man nennt dies den C-Griff. Mit der anderen Hand führst Du Dein Baby sanft an die Brust heran. Wenn seine Lippen nicht die ganze Brustwarze umfassen, ist es besser neu anzulegen. Stille zu jeder Mahlzeit möglichst an beiden Brüsten.
Der richtige Rhythmus
Ist das Baby wirklich schon wieder hungrig? Es braucht oft einige Wochen, bis sich ein Stillrhythmus eingependelt hat. Anfangs kann das Stillen durchaus 45 Minuten dauern, und schon nach ein bis zwei Stunden bist Du wieder gefragt. Du kannst Dein Baby in dieser ersten Zeit nicht zu sehr verwöhnen – stille einfach nach Bedarf. Ob es Hunger hat oder wegen anderer Bedürfnisse schreit, erkennst Du im Lauf der Zeit immer besser.
Stillen nach Bedarf
Fest steht: Es gibt fürs Stillen kein Patentrezept. Letztlich muss jede Mutter gemeinsam mit ihrem Kind den Stillmodus finden, der am besten passt. Experten sind sich heute aber darin einig, dass Stillen nach Bedarf den Bedürfnissen des Babys am besten gerecht wird. Die Kinder- & Jugendärzte im Netz (www.kinderaerzte-im-netz.de) zum Beispiel empfehlen, Säuglinge nicht nach einem starren Zeitschema zu füttern. Vielmehr solle die Mutter sich an den Rhythmus des Kindes anpassen und es stillen, wenn es Hunger hat.
Allerdings kann es manchmal hilfreich sein in einem Stilltagebuch festzuhalten, wann, wie lange und an welcher Brust Sie gestillt haben und ob das Kind gut getrunken hat. Zum Beispiel, wenn Sie Zwillinge stillen, bei einer Gedeihstörung oder wenn Sie am Arbeitsplatz stillen oder Milch abpumpen wollen. Diese Aufzeichnungen eignen sich auch gut als Gesprächsgrundlage beim Kinderarzt. (Nähere Informationen zum Stillen bei der Arbeit finden Sie unter www.gesetze-im-internet.de/muschg/).
PDF Download Stilltagebuch
Unser Stilltagebuch gibt es hier im glückskind-Download-PDF. Es kann beispielsweise auch hilfreich sein, wenn Du Zwillinge stillst, am Arbeitsplatz die Brust geben oder dort Milch abpumpen willst.
Trinken für zwei
Eines solltest Du unbedingt tun, solange Du stillst: trinken, trinken, trinken. Geeignet sind Wasser, verdünnte Fruchtsäfte und Kräutertees. Gönne Dir beim Stillen so viel Ruhe wie möglich, denn Entspannung begünstigt den Milchfluss.
Kundige Hilfe
Das Wissen und die Unterstützung durch eine Hebamme können gerade bei Fragen zum Stillen Gold wert sein. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für eine Hebamme: In den ersten zehn Tagen nach der Geburt finanzieren sie bis zu 20 Leistungen, in den ersten acht Wochen weitere 16. Bei Problemen ist die weitere Betreuung durch eine Hebamme möglich.
Webtipp: Auch die La Leche Liga, eine international anerkannte Fachorganisation, gibt zu allen Themen rund ums Stillen unabhängige und kompetente Hilfestellung.
Dein glückskind-Team ♥
