Rosacea: Ursachen & Symptome

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29.10.2025

Rosacea ist eine chronische Hauterkrankung, die sich vor allem durch anhaltende Rötungen, sichtbare Äderchen und in einigen Fällen durch Pusteln und Schwellungen im Gesicht äußert. Sie betrifft weltweit Millionen Menschen und kann durch äußere und innere Faktoren begünstigt werden.
Was ist Rosacea und wer ist betroffen?
Rosacea ist eine entzündliche Hauterkrankung, die vorwiegend das Gesicht betrifft. Typisch sind anhaltende Rötungen, sichtbare kleine Äderchen und in manchen Fällen Pusteln oder Schwellungen. Die Erkrankung ist chronisch und tritt häufig in Schüben auf, wobei sich ruhige Phasen mit einer Verschlimmerung der Symptome abwechseln können.
Besonders betroffen sind häufig Erwachsene ab einem Alter von etwa 30 Jahren, wobei Frauen häufiger als Männer betroffen sind. Männer zeigen jedoch oft schwerere Verläufe, insbesondere wenn die sogenannte Knollennase (Rhinophym) entsteht, die allerdings eher im Alter auftritt. Rosacea kann alle Hauttypen betreffen, tritt jedoch bei Menschen mit heller Haut häufiger auf.
Symptome und Formen von Rosacea
Die Symptome der Rosacea können sich von Person zu Person stark unterscheiden. Häufig beginnt die Erkrankung mit vorübergehenden Rötungen im Gesicht, vor allem auf den Wangen, der Nase, der Stirn oder dem Kinn. Mit der Zeit können sich diese Rötungen verstärken und langfristig bestehen bleiben.
Ein weiteres charakteristisches Merkmal sind sichtbare kleine Blutgefäße, die wie feine rote Linien unter der Haut erscheinen. Bei manchen Betroffenen entwickeln sich zusätzlich entzündete Pusteln und Papeln, die äußerlich an Akne erinnern, weshalb Rosacea oft fälschlicherweise als eine Form von „Erwachsenenakne“ bezeichnet wird. Ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal ist jedoch das Fehlen von Mitessern, die typisch für Akne sind.
Rosacea wird in verschiedene Formen unterteilt, abhängig von den vorherrschenden Beschwerden:
- Erythematöse-telangiektatische Rosacea: Diese Form ist geprägt von dauerhaften Rötungen und erweiterten Blutgefäßen (Teleangiektasien).
- Papulopustulöse Rosacea: Hier treten zusätzlich entzündliche Pusteln und Papeln auf.
- Phymatöse Rosacea: Eine Verdickung der Haut, insbesondere an der Nase, die als Rhinophym bekannt ist. Diese Form ist jedoch selten.
Je nach Ausprägung der Erkrankung können auch die Augen betroffen sein. Diese sogenannte okuläre Rosacea äußert sich durch trockene, gerötete oder brennende Augen und eine erhöhte Lichtempfindlichkeit.
Ursachen und häufige Auslöser
Die genauen Ursachen für Rosacea sind bis heute nicht vollständig geklärt. Experten gehen jedoch davon aus, dass eine Kombination aus genetischen Faktoren, einer übermäßigen Reaktion des Immunsystems und bestimmten Umweltreizen eine Rolle spielt.
Mögliche Ursachen von Rosacea
Ein entscheidender Faktor bei der Entstehung von Rosacea scheint eine Fehlfunktion der Hautbarriere zu sein. Diese kann dazu führen, dass die Haut empfindlicher auf äußere Einflüsse reagiert. Außerdem liegt die Vermutung nahe, dass bestimmte Entzündungsprozesse in der Haut eine Rolle spielen. Auch eine erhöhte Empfindlichkeit der Hautgefäße wird häufig beobachtet.
Zusätzlich gibt es Hinweise, dass eine verstärkte Besiedelung der Haut mit einer bestimmten Milbenart namens Demodex folliculorum die Symptome verschlimmern könnte. Diese Milben sind natürlicher Bestandteil der Hautflora, kommen bei Rosacea-Betroffenen jedoch oft in größerer Zahl vor.
Häufige Auslöser für Rosacea-Schübe
Neben den zugrundeliegenden Ursachen gibt es zahlreiche Faktoren, die Rosacea-Schübe auslösen oder verschlimmern können. Dazu zählen.
- Temperaturschwankungen: Extreme Kälte, Hitze oder schnelle Temperaturwechsel können die Haut reizen.
- Stress: Emotionaler Stress ist ein häufiger Auslöser.
- Ernährungsgewohnheiten: Heißgetränke, scharfe Speisen, Alkohol und koffeinhaltige Getränke werden oft als Trigger genannt.
- UV-Strahlung: Sonnenexposition ohne ausreichenden Schutz kann zu einer Verschlechterung der Symptome führen.
- Kosmetikprodukte: Parfümierte oder reizende Inhaltsstoffe verstärken bei manchen Betroffenen die Beschwerden.
Da die Auslösefaktoren individuell stark variieren können, empfiehlt es sich, ein Schub-Tagebuch zu führen. Auf diese Weise lässt sich leichter feststellen, welche Einflüsse die Symptome verstärken.
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Diagnosestellung und Behandlungsmöglichkeiten
Damit Rosacea zielgerichtet behandelt werden kann, ist eine präzise Diagnose essentiell. Da viele der Symptome mit anderen Hauterkrankungen, wie beispielsweise Akne oder allergischen Reaktionen, verwechselt werden können, sollte die Diagnose immer von einem Facharzt für Dermatologie gestellt werden.
Wie wird die Diagnose gestellt?
Ein erfahrenes Auge erkennt Rosacea meist schon anhand des typischen Erscheinungsbildes der Haut. Der Arzt fragt zudem nach der Krankengeschichte des Patienten und eventuellen Auslösern für die Symptome. In speziellen Fällen, etwa bei unsicherer Diagnose, kann auch eine Diagnostik veranlasst werden, um andere Erkrankungen auszuschließen.
Medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten
Die Behandlung von Rosacea erfolgt individuell und richtet sich nach der Ausprägung der Erkrankung:
- Entzündungshemmende Cremes oder Gele: Wirkstoffe wie Metronidazol, Azelainsäure oder Ivermectin helfen, Entzündungen zu mindern und Rötungen zu reduzieren.
- Antibiotika: Insbesondere bei papulopustulöser Rosacea werden oft niedrig dosierte Antibiotika wie Doxycyclin verschrieben, da sie entzündungshemmend wirken.
- Isotretinoin: In schweren Fällen kann der Wirkstoff, der aus der Aknebehandlung bekannt ist, eingesetzt werden. Allerdings erfolgt diese Behandlung off-label, d.h., dass Isotretinoin ursprünglich nicht dafür zugelassen ist, dennoch gut helfen kann.
Therapien für spezifische Symptome
Einige Therapiemethoden zielen speziell auf bestimmte Symptome ab: - Laser- und IPL (intense pulsed light): Sie können erweiterte Blutgefäße und dauerhafte Rötungen gezielt behandeln.
- Behandlung des Rhinophyms: Bei starken Hautverdickungen, wie etwa an der Nase, kommen oft chirurgische oder laserbasierte Verfahren zum Einsatz.
Sanfte Alternativen und Hausmittel
Einige Betroffene berichten von einer Linderung der Symptome durch kühlende Kompressen, milde feuchtigkeitsspendende Cremes und den Verzicht auf reizende Inhaltsstoffe in Pflegeprodukten. Auch Präparate mit beruhigenden Wirkstoffen wie Kamille oder Aloe Vera werden häufig ergänzend zur Behandlung eingesetzt.
Sanfte Pflege für empfindliche Haut
Die richtige Hautpflege spielt bei Rosacea eine entscheidende Rolle, da die Haut oft empfindlich und gereizt ist. Eine gut abgestimmte Pflegeroutine kann dabei helfen, die Haut zu beruhigen, die Symptome zu mildern und neuen Schüben vorzubeugen.
Die richtige Reinigungsroutine
Die Hautreinigung sollte mild und schonend erfolgen. Empfohlen werden Produkte ohne Parfüm, Alkohol oder aggressive Inhaltsstoffe, die die Haut zusätzlich reizen könnten. Lauwarmes Wasser ist dabei ideal.
- Waschgele oder Reinigungsmilch: Verwende Produkte, die speziell für empfindliche Haut entwickelt wurden.
- Kein starkes Rubbeln: Tupfe die Haut nach der Reinigung vorsichtig trocken, anstatt sie kräftig abzureiben.
Geeignete Pflegeprodukte
Bei der Wahl von Cremes und Seren solltest Du auf Produkte setzen, die feuchtigkeitsspendend sind und beruhigende Inhaltsstoffe enthalten. Hyaluronsäure, Niacinamid oder Aloe Vera sind oft gut verträglich und können helfen, die Haut zu stärken. Außerdem ist es wichtig, den pH-Wert der Haut nicht aus dem Gleichgewicht zu bringen.
Sonnenschutz nicht vergessen: Da UV-Strahlung einer der häufigsten Auslöser für Rosacea-Schübe ist, sollte ein täglicher Sonnenschutz mit mindestens LSF 30 in die Routine integriert werden. Ideal sind mineralische Sonnenschutzmittel, da diese oft hautfreundlicher sind als chemische Filter.
Die Dos and Don'ts in der Hautpflege
Es gibt ein paar einfache Regeln, die helfen können, die Gesichtshaut zu schützen:
- Dos:
- Verwende reizarme, dermatologisch getestete Pflegeprodukte.
- Kühlende Produkte können bei akuten Rötungen lindernd wirken.
- Don’ts:
- Vermeide alkohol- oder mentholhaltige Produkte, die stark austrocknen.
- Peeling-Produkte oder Produkte mit groben Körnern sollten nicht verwendet werden.
Eine individuell abgestimmte Pflegeroutine, gerne in Absprache mit einem Dermatologen, bildet die Grundlage, um die Haut optimal zu unterstützen und die Symptome im Alltag zu reduzieren.
FAQ
Wie fängt Rosacea an?
Wie fängt Rosacea an?
Rosacea beginnt oft mit vorübergehenden Rötungen im Gesicht, die bei verschiedenen Auslösern wie Hitze, Kälte oder Stress auftreten. Mit der Zeit bleiben die Rötungen länger bestehen und gehen oft mit sichtbaren kleinen Blutgefäßen einher. In manchen Fällen kommen Pusteln oder Schwellungen dazu.
Wie ist Rosacea bei Männern?
Wie ist Rosacea bei Männern?
Männer entwickeln Rosacea seltener als Frauen, zeigen jedoch häufig schwerere Verläufe. Besonders die phymatöse Form, bei der sich die Haut verdickt und die sogenannte Knollennase (Rhinophym) entsteht, tritt bei Männern häufiger auf – diese ist jedoch insgesamt seltener.
Welche Pflege bei Rosacea verwenden?
Welche Pflege bei Rosacea verwenden?
Die Pflege sollte auf die empfindliche Haut abgestimmt sein:
- Reizarme Produkte ohne Parfüm oder Alkohol
- Milde feuchtigkeitsspendende Cremes mit Inhaltsstoffen wie Niacinamid oder Hyaluronsäure
- Täglicher Sonnenschutz mit LSF 50 (im Winter kann auch LSF 30 aufgetragen werden)
Welches Make-up bei Rosacea?
Welches Make-up bei Rosacea?
Wichtig ist, Produkte zu wählen, die speziell für empfindliche oder zu Rosacea neigende Haut entwickelt wurden. Empfehlenswert sind
- Leichte, nicht komedogene (nicht porenverstopfende) Foundations
- Grüntönige Primer, die helfen können, Gesichtsrötungen optisch zu neutralisieren
- Make-up, das frei von Duftstoffen oder hautreizenden Inhaltsstoffen ist
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Quellen
Printquellen
Printquellen
- Van Zuuren, E. J., Arents, B. W. M., Van der Linden, M. M. D., Vermeulen, S., Fedorowicz, Z. & Tan, J. (2021). Rosacea: New Concepts in Classification and Treatment. American Journal Of Clinical Dermatology, 22(4), 457–465. https://doi.org/10.1007/s40257-021-00595-7
