Der Schwangerschaftstest war negativ – was jetzt?

• Umgang mit negativen Gefühlen
• Strategien zur Bewältigung negativer Gefühle
• Fazit

Probiert und gehofft – und leider war der Schwangerschaftstest negativ. Vielleicht auch schon seit mehreren Monaten. Die Enttäuschung ist groß und möglicherweise fühlst Du Dich hilflos, traurig oder hast Angst, dass es im nächsten Zyklus wieder nicht gelingt. In diesem Artikel wird Dir nahegebracht, wie Du mit der Enttäuschung eines negativen Tests umgehen kannst.

Wenn ein Wunsch besteht, fragen sich viele: „Was ist, wenn mein Wunsch nicht in Erfüllung geht? Wie gehe ich damit um, damit die Enttäuschung nicht so schmerzhaft ist?“ Diese Gedanken sind völlig normal und verständlich, da man sich auf etwas vorbereiten möchte. Ein Kinderwunsch ist ein bedeutender Lebensentwurf und dementsprechend wichtiger als viele andere Dinge im Leben. Ein negativer Schwangerschaftstest kann sich dann so anfühlen, als würde eine Welt zusammenbrechen.

Sich so vorzubereiten, dass einem der Moment mit dem negativen Testergebnis nichts mehr ausmacht, wird wohl nicht funktionieren. Vielleicht entlastet es ein wenig, dies zu wissen. Mit entlasten ist gemeint, dass die Erwartung nicht sein sollte, dass es nach einem negativen Schwangerschaftstest nicht schlecht geht. Gefühle wie Enttäuschung, Traurigkeit oder Wut (oder auch eine Mischung daraus) werden also erst einmal da sein. Es ist daher eher die Frage: Wie kann ich gut mit diesen „negativen“ Gefühlen umgehen? 

Umgang mit negativen Gefühlen

Der erste Schritt ist, zu erkennen, welches Gefühl bei Dir im Vordergrund steht. Denn danach richtet sich die sogenannte Bewältigung. Je nachdem, welches Gefühl stark ist, benötigen Menschen unterschiedliche Ansätze, um damit umzugehen. Zum Beispiel brauchen wir bei Angst Ermutigung und bei Traurigkeit etwas, das uns tröstet. Wenn das stärkste Gefühl besser eingegrenzt ist, dann ist der nächste Schritt, sich zu fragen: Wer oder was kann jetzt helfen, um eine Pause von diesem Gefühl zu bekommen?

Es geht dabei um eine kurze Gefühlspause und nicht darum, das Gefühl vollständig und dauerhaft loszuwerden. Manchen hilft es, in den Arm genommen zu werden, wenn sie traurig sind. Oder sie hören ein bestimmtes Lied. Was bei Traurigkeit auch oft hilft, ist weinen. Denn durch echte Tränen werden Stresshormone abgebaut. Danach fühlen sich viele Menschen etwas besser, also weniger traurig und ein bisschen erleichtert.

Es könnte die Frage aufkommen, ob das nicht Verdrängung oder Ablenkung ist anstatt Bewältigung. Das wäre es, wenn das Gefühl damit weggeschoben oder betäubt werden soll, um sich nicht mehr damit zu beschäftigen. Deshalb wird hier von einer „Gefühlspause“ gesprochen und nicht von Ablenkung. Denn nach der Pause beschäftigt man sich wieder mit dem Gefühl und spürt es auch wieder. Es wird also nicht weggeschoben oder betäubt.

Mit der Zeit wird die Gefühlspause wahrscheinlich größer werden. Das Ziel der Gefühlspause ist, langsam aus dem gefühlten „Loch“, in das man gefallen ist, wieder herauszukommen. Die Gefühlspausen helfen dabei zu sehen, dass es im eigenen Leben auch noch andere und auch schöne Dinge gibt.

Ein negativer Schwangerschaftstest ist immer eine Enttäuschung, wenn Du Dir eine Schwangerschaft wünschst. Das ist normal und nachvollziehbar. Die Chancen schwanger zu werden liegen bei 20 - 30 % pro Zyklus. Bei Frauen über 35 Jahren ist etwas Geduld gefragt. Nach 12 Monaten (bei über 35-Jährigen nach 6 Monaten) ohne Schwangerschaft ist es ratsam, einen Arzt zu konsultieren. Dann bleibt mehr Zeit für Diagnostik und Behandlungsversuche falls Du (und/oder Dein Partner) medizinische Unterstützung brauchst. 

Strategien zur Bewältigung negativer Gefühle 

1. Emotionale Unterstützung suchen
   Ein wichtiger Aspekt der Bewältigung ist, emotionale Unterstützung zu suchen. Dies kann durch Gespräche mit vertrauten Personen wie Partnern, Freunden oder Familienmitgliedern geschehen. Manchmal hilft es, einfach nur zuzuhören und Verständnis zu zeigen, ohne sofort Lösungen anzubieten. Auch professionelle Unterstützung durch Therapeutinnen und Therapeuten kann hilfreich sein, um Deine eigenen Gefühle besser zu verstehen und zu verarbeiten.

2. Selbstfürsorge praktizieren
   Selbstfürsorge ist ein weiterer wichtiger Baustein im Umgang mit negativen Gefühlen. Dazu gehört, dass Du Dir selbst Zeit und Raum gibst, um die eigenen Emotionen zu verarbeiten. Aktivitäten, die Freude bereiten und entspannen, können Dich dabei unterstützen. Das kann ein Spaziergang in der Natur sein, ein gutes Buch lesen oder ein entspannendes Bad nehmen. Auch regelmäßige Bewegung und eine ausgewogene Ernährung tragen zu Deiner emotionalen Stabilität bei.

3. Achtsamkeit und Meditation
   Achtsamkeit und Meditation können Dir helfen, im Moment zu bleiben und die eigenen Gefühle bewusst wahrzunehmen, ohne sie zu bewerten. Durch Achtsamkeitsübungen kannst Du lernen, negative Gefühle anzunehmen und ihnen Raum zu geben, ohne von ihnen überwältigt zu werden. Es gibt viele geführte Meditationen und Achtsamkeitsübungen, die dabei unterstützen können.

4. Kreative Ausdrucksformen
   Kreative Ausdrucksformen wie Malen, Schreiben oder Musizieren können Dir ebenfalls helfen, negative Gefühle zu verarbeiten. Durch kreatives Schaffen können Emotionen auf eine andere Weise ausgedrückt und verarbeitet werden. Es kann befreiend sein, Deine eigenen Gefühle in Kunst oder Musik zu verwandeln und so einen neuen Zugang zu ihnen zu finden.

5. Struktur und Routine
   Eine feste Struktur und Routine im Alltag können Dir Halt und Sicherheit geben. Regelmäßige Abläufe und Rituale können dabei helfen, den Tag zu strukturieren und sich auf positive Aktivitäten zu konzentrieren. Dies kann besonders in Zeiten emotionaler Belastung stabilisierend wirken. 

Fazit 

Der Umgang mit einem negativen Schwangerschaftstest ist eine emotionale Herausforderung. Es ist wichtig, Dir selbst Zeit und Raum zu geben, um Deine eigenen Gefühle zu verarbeiten. Durch emotionale Unterstützung, Selbstfürsorge, Achtsamkeit, kreative Ausdrucksformen und eine feste Struktur im Alltag kannst Du negative Gefühle besser bewältigen. Es geht darum, Deine innere Balance zu finden und Dich selbst mit Mitgefühl und Verständnis zu begegnen.

Dein glückskind-Team ♥