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Schwangerschaftsstreifen: vorbeugen, reduzieren, pflegen

In der Schwangerschaft erfährt Dein Körper eine der größten vorstellbaren Veränderungen. Unübersehbar wächst Dein Bauch, die Brüste bereiten sich schon auf das Stillen vor und je nachdem können auch Hüfte und Oberschenkel anwachsen: Für Deine Haut ist dies eine besondere Herausforderung, die durch Schwangerschaftsstreifen sichtbar werden kann. Wir haben einige Tipps für Dich zusammengestellt, mit denen Du diesen Dehnungsstreifen vorbeugen kannst, aber auch Hinweise zur optimale Pflege, wenn die Streifen doch entstanden sind.

Werdende Mutter beugt Schwangerschaftsstreifen durch Massage mit Lotion vor.

Deinen Babybauch regelmäßig einzucremen hilft in der Schwanger­schaft, Dehnungs­streifen vorzubeugen. © gpointstudio, iStock

Was sind Schwangerschaftsstreifen?

Schwangerschaftsstreifen (lat. Striae gravidarum) sind eine Sonderform der Dehnungsstreifen der Haut, die sich bei starker Dehnung in der Unterhaut (Subcutis) bilden. Diese Streifen können nicht nur in der Schwangerschaft auftreten, sondern z.B. auch bei Übergewicht, schnellem Wachstum oder auch beim Bodybuilding. Da während der Schwangerschaft die Hautelastizität durch hormonelle Einflüsse zusätzlich verringert ist, sind diese Streifen eine sehr häufige Begleiterscheinung. Hier ein paar schnelle Fakten:

  • Schwangerschaftsstreifen entstehen, wenn das Bindegewebe, das für die Elastizität der Haut verantwortlich ist, überdehnt wird. Wenn dies geschieht, entstehen irreparable Risse in der Unterhaut, die ähnlich wie Narben ein Leben lang bleiben.
  • Optisch sind Schwangerschaftsstreifen unverkennbar: Am Babybauch der betroffenen Frauen zeichnen sich die Streifen in Rosa bis Bläulich-Violett ab. Bei manchen Schwangeren treten die “Striae gravidarum” zudem auch an den Brüsten, der Hüfte oder den Oberschenkeln auf.
  • Die Dehnungsstreifen entstehen meist im letzten Schwangerschaftsdrittel. Es ist sogar möglich, dass die Bildung erst unter der Geburt erfolgt.
  • Nach der Geburt des Babys verblassen die Dehnungsstreifen zwar allmählich, bleiben jedoch als perlmuttfarben schimmernde, unebene bis gekräuselt wirkende Hautpartien sichtbar.

Was begünstigt die Entstehung von Schwangerschaftsstreifen an Bauch, Oberschenkeln und Po?

„In meiner Hebammenpraxis beobachte ich, dass etwa drei Viertel der Frauen keine bleibenden Schwangerschaftsstreifen haben oder keine in einem störenden Ausmaß“, berichtet glückskind-Expertin Bettina Breunig. Aus ihrer Erfahrung als freiberufliche Hebamme weiß sie, dass jüngere Frauen häufiger Schwangerschaftsstreifen bekommen als ältere. Der Grund: Die Haut ist noch fester und erweist sich in der Schwangerschaft als weniger dehnbar.

Frauen, die anlagebedingt ein eher schwaches Bindegewebe haben, sind ebenfalls stärker von den Dehnungsstreifen betroffen, ebenso wie Schwangere, die sehr schnell an Körperfülle zunehmen, sodass die Haut in Wachstum und Dehnbarkeit nicht mehr nachkommt. Gerade bei diesen Frauen können dann auch Schwangerschaftsstreifen an anderen Stellen, wie den Oberschenkeln oder dem Po, auftreten.

Schwangerschaftsstreifen vorbeugen: Produkte und Tipps

Hebamme Bettina Breunig gibt Tipps, wie die Haut widerstandsfähiger gegen Dehnungsstreifen wird. Der Bildung der Streifen kann dadurch nicht vollständig vorgebeugt, wohl aber deren Häufigkeit und Intensität abgemildert werden.

  • Viel trinken! Ruhig zwei bis drei Liter am Tag, am besten Wasser. Eine hohe Trinkmenge erhöht auch die Elastizität der Haut.
  • Auch eine gesunde und vitaminreiche Ernährung für einen ausgewogenen Säure-Basen-Haushalt wirkt sich positiv auf das Bindegewebe aus.
  • Bewegung an der frischen Luft und moderater Sport für Schwangere sorgen zusätzlich für eine gute Durchblutung der Haut, was sie widerstandsfähiger gegen Schwangerschaftsstreifen macht.
  • Eine ausgewogene Ernährung und Bewegung beugen auch einer übermäßigen Gewichtszunahme in der Schwangerschaft vor. Da Fettgewebe weniger elastisch ist, führt es eher zur Bildung von Dehnungsstreifen. Normal ist eine Gewichtszunahme von 12 bis 18 Kilo. Was darüber liegt, belastet nicht nur das Bindegewebe der Schwangeren, ihren Kreislauf und ihre Gelenke, sondern macht das letzte Schwangerschaftsdrittel mit Babybauch auch um Einiges beschwerlicher.
  • Der Einsatz von pflegenden, die Durchblutung verbessernden Maßnahmen ist sehr zu empfehlen. Dazu zählen z.B. eine spezielle Hautpflege und die Anwendung von Zupfmassage, Ölmassage, Bürstenmassage oder Wechselduschen.

★ glückskind-Tipps ★

Spezielle Pflegeprodukte für die Schwangerschaft, wie Lotionen und Öle zur Vorbeugung von Schwangerschaftsstreifen, enthalten Inhaltsstoffe, die die Haut besonders geschmeidig halten und in der Zeit dieser starken Beanspruchung intensiv pflegen. Lotionen, die die Haut mit Feuchtigkeit versorgen, vermindern zudem unangenehmen Juckreiz und Spannungsgefühle.

Manche Schwangere schwören auch auf Naturprodukte, um streifenfrei durch die Schwangerschaft zu kommen. Mandelöl, Kokosöl oder Aloe Vera können gegen Schwangerschaftsstreifen auf die Haut aufgetragen und einmassiert werden, um die Elastizität zu erhöhen.

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Schwangerschaftsstreifen behandeln: Pflege, Massagen, Therapien

Hebamme Bettina Breunig gibt Tipps, wie Du Dehnungsstreifen nach der Schwangerschaft pflegen kannst, wenn sie trotz aller Vorbeugung entstanden sind:

  • Regelmäßige Hautpflege und durchblutungsfördernde Massagen wie Zupf-, Bürsten- und Ölmassagen sowie Wechselduschen tragen dazu bei, dass Schwangerschaftsstreifen nach der Geburt verblassen und nicht mehr so stark hervortreten. Ist die Haut besser durchblutet, ist sie auch elastischer und regeneriert sich leichter. Öle zur Pflege von Narben können auch bei Schwangerschaftsstreifen optische Verbesserungen herbeiführen.
  • Gerade Frauen, die sehr viele oder sehr ausgeprägte Dehnungsstreifen haben, empfinden diese trotz intensiver Pflege weiterhin als störend. Hier gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, dem entgegenzuwirken. Sprich am besten mit Deinem Hautarzt über die Möglichkeiten, die Schwangerschaftsstreifen mittels Microneedling oder Lasertherapie zu behandeln.
  1. Den Körper sanft einölen. Die oberste Hautschicht zwischen Daumen und Zeigefinger nehmen, mit leichtem Druck ziehen und wieder loslassen. Auf diese Weise zweimal am Tag Oberschenkel, Po, Bauch und Brust massieren

    Zupfmassage

  2. Idealerweise morgens nach dem Duschen auf die noch feuchte Haut ein hochwertiges Pflegeöl auftragen und mit kreisenden Bewegungen zum Herzen hin sanft einmassieren. Ab dem 3. Schwangerschaftsmonat am besten zweimal täglich anwenden.

    Ölmassage

  3. Führe mithilfe einer Naturhaarbürste oder eines Massage­handschuhs unter der lau­warmen Dusche oder als „Trocken­übung“ an Bauch, Ober­schenkeln, Po und Brüsten auf der Haut sanfte, kreisende Bewegungen aus.

    Bürstenmassage

  4. Mit mäßig kaltem Wasser bei den Füßen be­gin­nen und, wenn mög­lich, bis auf Brust­höhe kalt ab­duschen. Das Gleiche mit mäßig heißem Wasser durch­führen. Höchs­tens drei­mal im Wech­sel wieder­holen. Da dies den Kreis­lauf an­regt, ruhen Dich nach dem Duschen am besten aus.

    Wechseldusche

Kurz zusammengefasst: Dehnungsstreifen in der Schwangerschaft

In der Schwangerschaft wird die Haut stark gedehnt. Dadurch können kleine Hautrisse entstehen, die als rosa bis bläulich-violett verfärbte Schwangerschaftsstreifen sichtbar werden. Regelmäßige Hautpflege und spezielle Massagen können dazu beitragen, dass die Dehnungsstreifen gar nicht erst entstehen oder zumindest nicht so ausgeprägt sind. Wenn sie dennoch auftreten, verblassen sie zwar mit der Zeit, verschwinden aber nie ganz. Eine Therapie beim Hautarzt kann störende Schwangerschaftsstreifen reduzieren.

Dein glückskind-Team