Wie soll unser Kind heißen?

Es ist nicht immer einfach, den passenden Namen für das eigene Kind zu finden. © macniak, iStock
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Vornamen für sein Kind zu finden. Wir stellen Dir einige vor, machen Dich mit einer Namensberaterin bekannt und sagen Dir, wo der Fantasie der Eltern Grenzen gesetzt sind.
Wer um alles in der Welt will sein Kind denn bloß Kuchen oder Krümel nennen? Mehr Menschen, als man sich vorstellen kann. Man muss nur Frauke Rüdebusch fragen. Auf den ausgefallensten Vornamen, den sie je gehört, möchte sie sich zwar nicht festlegen, aber da kämen so einige infrage. Löwenherz zum Beispiel. Wundern tut sich die Sprachwissenschaftlerin über ungewöhnlich klingende Vornamen nicht. Das ist schließlich ihr Job. Frauke Rüdebusch berät Eltern, deren Namenswünsche das Standesamt ablehnt.
Der etwas andere Vorname ist gefragt
„Die Eltern, die mich anrufen, suchen ja alle den etwas anderen Vornamen“, sagt die Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Gesellschaft für deutsche Sprache in Wiesbaden. „Vornamen, von denen die deutschen Standesbeamten noch nie etwas gehört haben.“ Wenn die Eltern auf den Namenswunsch bestehen, müssen sie beim Standesamt eine Bestätigung vorlegen. Eine Bestätigung, wie sie Frauke Rüdebusch erstellen kann. Die Namensexpertin überprüft nämlich, ob ein Vorname eintragungsfähig ist und ob er den Kriterien entspricht, die er in Deutschland erfüllen muss.
Wieso Standesbeamte bei „Coca-Cola“ streiken
Anders als in den USA ist hierzulande bei der Namensgebung nicht alles möglich. Familiennamen sind als Vornamen nicht erlaubt. Zum Missfallen vieler Mütter und Väter, die keinen gemeinsamen Nachnamen tragen. „Manchmal möchten sie einen der Nachnamen dem Kind zum Vornamen geben. Das geht aber nur bei Namen wie Walter oder Werner“, erläutert Frauke Rüdebusch. Gegenstands-, Marken- und geografische Namen sind auch nicht erlaubt. Kuchen, Coca-Cola oder Compostela kommen bei deutschen Standesbeamten nicht in die Tüte.
Warum Paris erlaubt und Berlin verboten ist
Paris gehört Frauke Rüdebusch zufolge zu den wenigen Namen mit geografischem Bezug, die hierzulande erlaubt sind. Der Grund: „Der Name der Stadt war schon zuvor als Personenname bekannt, nämlich durch die Gestalt Paris aus der griechischen Mythologie. Und auch heute ist er wieder als Personenname geläufig, denk nur an Paris Hilton“, sagt die Sprachwissenschaftlerin. Eltern, die ihr Kind Berlin nennen wollen, muss sie hingegen enttäuschen. Hier stehe eindeutig die Assoziation mit der deutschen Hauptstadt im Vordergrund.
Im Zweifel einen Zweitnamen aussuchen
In den meisten Fällen kann Frauke Rüdebusch aber grünes Licht geben. Das signalisierte die Namensberaterin auch der Mutter der kleinen Semena. „Semena ist zwar ein Fantasiename. Er klingt aber wie ein ‚normaler‘ Frauenname und lädt nicht zu Hänseleien ein.“ Letzteres ist ein wichtiges Kriterium. Denn das Kindeswohl ist entscheidend. Wenn sie den Eindruck hat, der Name könne seinem Träger peinlich sein, rät Frauke Rüdebusch den Eltern zu einem Zweitnamen. „Wer Pixie heißt, ist vielleicht froh, wenn er den Klassenkameraden oder Kollegen später sagen kann: ‚Nennt mich einfach Anja, das ist mein zweiter Name.‘“
Du hast schon einen Favoriten?
Gestalte den Namen Deines Babys in Form einer bunten Wimpelkette. Alle Buchstaben und eine Anleitung findest Du hier als Download.
Kreative Namenssuche
Kennst Du den Namensfinder von dm?
Wir helfen Dir bei der Namenssuche: Egal, ob Du einen Mädchennamen oder einen Jungennamen suchst – bei glückskind warten eine Menge schöner, ausgefallener und beliebter Babynamen darauf, von Dir entdeckt zu werden.
Stöbere in in unserem Lexikon für Mädchennamen und Jungennamen oder lasse Dich von den Vorschlägen im Namensfinder inspirieren. Lies Tipps und Einschränkungen für die Namenswahl und finde den Namen, der perfekt zu Dir und Deinem Kind passt.
Spielerisch zum Ziel: "Stadt-Land-Name"
Versetze Dich für diese Kreativtechnik einfach zurück in Deine eigene Kindheit: Erinnere Dich an das Spiel "Stadt-Land-Fluss"? Genauso einfach und spielerisch funktioniert auch diese Namensfindung:
Setze Dich mit Deinem Partner, Freunden oder Familie zusammen und verteilen an jeden Mitspieler Stift und Zettel. Reihum wird nun zufällig ein Buchstabe aus dem Alphabet aufgerufen und alle müssen so schnell wie möglich einen Mädchen- und einen Jungennamen, der mit diesem Buchstaben beginnt, notieren. Das Spiel kann natürlich um andere Kategorien erweitert werden.
Alle machen mit: "Familien-Notizbuch"
Für diese Kreativtechnik solltet Ihr etwas mehr Zeit einplanen, schließlich soll jeder in seinem eigenen Tempo mitmachen können.
Die Methode basiert auf einem offenen Notizbuch, das für alle gut erreichbar aufbewahrt wird – zum Beispiel auf dem Küchentisch. Im Laufe der nächsten Wochen dürfen Familienmitglieder und Freunde ihre Ideen schriftlich ergänzen. Am Ende kann man beim gemeinsamen Durchstöbern Inspirationen sammeln und Favoriten formulieren.
Lasse den Gedanken freien Lauf: "Reizworttechnik"
Unser Gehirn ist ein riesiger Schatz an Erfahrungen, die wir in unseren "grauen Zellen" abgespeichert haben. Vielleicht hast Du den richtigen Namen also schon längst im Kopf! Diese Technik kann Dir auf die Sprünge helfen:
Nimm Du und Deine Mitspieler ein Wörterbuch zur Hand. Wählt abwechselnd nach dem Zufallsprinzip einen Begriff aus und notiert alles, was Euch spontan dazu einfällt. Denkt dabei besonders an Menschen, die Ihr mit den Begriffen verbindet. Ein Beispiel: Bei "Blume" fällt Dir Deine Freundin Sonja ein, die Tulpen liebt.
Eine handfeste Sache: "Knetmasse"
Es klingt komisch, aber auch Kneten ist ein probates Mittel zur Ideenfindung. Kneten ist eine tolle Möglichkeit, das Gehirn kreativ zu fordern, ohne dabei Leistungsdruck zu verspüren. Forme einfach, was Dir in den Sinn kommt. Aus dieser Situation heraus ergeben sich häufig gute Ideen und unterschiedliche Ansätze.
Dein glückskind-Team ♥