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Lesenlernen leicht gemacht 

Eine Frau in einem blauen Latzkleid sitzt mit einem Kind auf einem Sofa und hält ein aufgeschlagenes Buch

Kindern, die gut lesen können, eröffnet sich eine völlig neue Welt: Dein Nachwuchs taucht in fantastische Welten ein, erfährt Neues über seine Umwelt, die Natur, die Menschen – und trainiert dazu korrekte Rechtschreibung und Grammatik. In der Grundschule steht das Lesenlernen im Mittelpunkt: Dein Kind verbindet die bis dato noch geheimnisvollen Buchstaben miteinander, bildet daraus Worte und Sätze. Dabei kannst Du Deinen Nachwuchs bereits vor dem ersten Schultag und darüber hinaus unterstützen. Wir verraten Tipps und Tricks, wie Dein Kind spielerisch lesen lernt. 

Warum ist es wichtig, lesen zu lernen?

Lesen ist mehr, als Buchstaben und Silben zu erkennen sowie aus Konsonanten und Vokabeln Wörter zu bilden: Es fördert die kognitiven Fähigkeiten und die Sprachentwicklung, trainiert die Konzentration sowie das Gedächtnis. Darüber hinaus ist Lesen zu lernen entscheidend für den Schulerfolg und die Teilhabe an der Gesellschaft. Praktisch alles, was Dein Kind während der Schulzeit lernt, basiert auf Lesekompetenz: ob Textaufgaben oder mathematische Formeln, geografische Daten und Fakten oder biologische Zusammenhänge.

Viele Kinder können es kaum abwarten, endlich lesen zu können – doch das fällt manchen schwerer als anderen. Du kannst Deinem Kind die Freude an der Welt der Bücher und Buchstaben vermitteln und es dabei unterstützen, mit Spaß lesen zu lernen. Und wie gelingt das am besten? 

Wie lernen Kinder Lesen und Schreiben?

Kinder beginnen schon vor der Grundschule mit dem Lesenlernen, denn die Grundlagen für das Erlernen der Schriftsprache werden bereits in der Vorschule gelegt. Mit etwa zwei bis drei Jahren entwickeln Kinder ein Sprachbewusstsein, erweitern stetig ihren Wortschatz und lernen komplexere Satzstrukturen. Und: Der Spracherwerb und die kognitive Entwicklung sind eng miteinander verknüpft. Je abwechslungsreicher der Wortschatz, desto besser verstehen Kinder Zusammenhänge und abstrakte Konzepte.

glückskind-Tipp
Mit Reimen, Liedern und kleinkindgerechten Leseübungen lernt Dein Kind auf unterhaltsame Weise, Laute voneinander zu unterscheiden und Buchstaben zu erkennen. Damit legst Du die Basis für erfolgreiches Lesenlernen. 

Wie sollte man mit dem Lesen beginnen?

Lesen zu lernen, ist ein komplexer Prozess und wird am besten Schritt für Schritt erlernt. Man spricht von fünf Phasen: 

  • In Phase eins lernen Vorschulkinder, Laute zu erkennen und ihnen Buchstaben zuzuordnen – zum Beispiel, dass das Wort „Mama“ mit einem „M“ und das Wort „Ball“ mit einem „B“ beginnt. 

  • In Phase zwei verbindet Dein Kind einzelne Buchstaben zu Silben. Es übt, diese auf einen Blick zu erkennen und sie zu einem Wort zusammenzuführen: Aus „Ma-Ma“ wird „Mama“, aus „Au-to“ das Auto. 

  • In der dritten Phase lesen Kinder nach und nach längere, komplexere Wörter, die das Gehirn nach einiger Zeit als Bilder abspeichert: Dein Nachwuchs erkennt sie auf einen Blick, ohne einzelne Buchstaben und Silben miteinander zu verknüpfen. 

  • In Phase vier ist es an der Zeit, mehrere Wörter zu ganzen Sätzen zu verbinden. Das Erkennen von einzelnen Lauten und Silben ist nun kein Thema mehr, und Dein Kind erfasst Informationen aus den Sätzen, die es liest. 

  • In der fünften und letzten Phase des Lesenlernens ist es fast geschafft: Aus Sätzen werden kurze Texte, bekannte Worte liest Dein Kind bereits flüssig. Lediglich unbekannte Begriffe stellen mitunter noch ein Hindernis dar. Doch keine Sorge: Durch regelmäßiges, auch gemeinsames Lesen erweitert es stetig den Wortschatz. 

glückskind-Tipp ★ 
Jedes Kind lernt in seinem eigenen Tempo lesen. Manche brauchen länger, andere lesen bereits nach kurzer Zeit einfache Texte fließend. Beachte bei gemeinsamen Leseübungen die Bedürfnisse Deines Kindes und überfordere es nicht. Kurze Lektionen mit regelmäßigen Pausen und Lob für Erfolge tragen dazu bei, mit Freude lesen zu lernen. 

Einfach lesen lernen – Helfer für den Lesekurs

Cleveres Lernmaterial und durchdachte Methoden unterstützen Dein Kind dabei, schnell lesen zu lernen

  • Eine Lauttabelle ist eine tolle Möglichkeit, mit Bildern lesen zu lernen: Sie illustriert die Verbindung zwischen Buchstaben und Lauten, zeigt also Buchstaben gemeinsam mit Gegenständen, Tieren oder Menschen, die mit diesem Buchstaben beginnen (A wie Apfel, B wie Ball, C wie Clown …). 

  • Mit der Silbenmethode trainieren Kinder, Silben als Ganzes zu erkennen, statt nur isolierte Buchstaben aneinanderzureihen. Dabei werden Wörter in Silben geteilt, jeweils farblich markiert und gemeinsam gesprochen oder gesungen. 

  • Ein Silbenschieber, eine aus Karton oder Kunststoff bestehende Karte, mit der sich Silben beliebig verschieben lassen, trainiert den Aufbau und die Struktur von Wörtern und fördert den Lesefluss. 

Wie können Eltern ihre Kinder beim Lesen und Schreiben unterstützen?

Spätestens in der ersten Klasse der Grundschule lernen Kinder, Buchstaben zu erkennen und selbst zu schreiben: Lehrer vermitteln mit pädagogischer Erfahrung das Einmaleins des Lesenlernens – und Du kannst Deinen Nachwuchs dabei unterstützen. Doch wie kann man ihm das Lesen beibringen? Wir haben da den einen oder anderen Tipp für wirksame Übungen zum Lesenlernen

  • Plane kurze, spannende Leseübungen in den Alltag ein. Schreibt gemeinsam einen Einkaufszettel und lass Dein Kind einzelne Wörter finden, lest Straßenschilder oder Werbeplakate. 

  • Ein unterhaltsamer Spielenachmittag ist eine tolle Gelegenheit für Leseübungen. Mit Wort-Memorys kann Dein Kind mit Bildern lesen lernen, Wort-Domino ist perfekt, um ganz nebenbei Silben zu lernen

  • Lesen zu lernen, kann für Dein Kind anstrengend sein. Dennoch sollte der Spaß nicht zu kurz kommen: Wählt zusammen Literatur aus, die Dein Kind interessiert, die es zum Lachen und Staunen bringt. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um klassische Kinderbücher, Comics oder Zeitschriften handelt. 

Welche Bücher zum Lesenlernen? 

Erstlesebücher unterstützen beim Lesenlernen: Sie bestehen aus kurzen Texten mit großen Buchstaben, einfachen Wörtern und eindeutigen Bildern, die sich dem Geschriebenen konkret zuordnen lassen. Sie erzählen kindgerechte Geschichten, sind spannend, humorvoll und vermitteln häufig interessante Fakten, die zum Lesevergnügen beitragen.

glückskind-Tipp ★ 
Dein Kind liebt Superhelden, eine bestimmte Zeichentrickserie oder eine Comic-Figur aus dem Kino? Nutze das aus und besorge Dir Erstlesebücher und/oder Lernmaterial, in dem die favorisierten Figuren im Mittelpunkt stehen. Das funktioniert auch mit Lieblingstieren oder einem Thema, das Dein Kind fasziniert – von Geschichten aus dem All bis zu lustigen Abenteuern mit Zootieren.

Was sind häufige Probleme beim Lesenlernen?

Ein wenig Übung ist notwendig, um flüssig und fehlerfrei zu lesen. Bis das gelingt, ist es mitunter ein holpriger Weg. Das sind typische Probleme beim Lesenlernen

  • Buchstaben werden als Einzelnes, anstatt als Silben gelesen. 

  • Kinder lassen Worte, Silben oder Buchstaben im Lesefluss aus

  • Ähnlich aussehende Buchstaben, wie „B“ und „D“, werden verwechselt

  • Häufig kommt es zu Konzentrationsschwierigkeiten, durch die Dein Kind beim Lesen schnell abschweift oder den Sinn der Sätze nur schwer erfassen kann. 

glückskind-Tipp ★ 
Gemeinsam spielerisch Lesen zu lernen, kann die Lesekompetenz steigern und das Interesse an Literatur wecken. Bleiben Schwierigkeiten über einen längeren Zeitraum bestehen, empfiehlt es sich, Rat von einer Fachperson einzuholen. Inspiration für gemeinsame Leseübungen findest Du auch in manchen Elternratgebern.

Bereite Dein Kind auf eine nahezu unendliche Welt der Fantasie, der neuen Erfahrungen und des Wissens vor: Lesen zu lernen, macht Freude – erst recht mit Büchern, die Dein Kind interessieren. 

Wir wünschen Dir viel Spaß dabei! 

Dein glückskind-Team