
Auf einen Blick: 6. SSW
- Größe des Babys: ca. 4 mm
- Gewicht des Babys: ca. 1 g
- Entwicklungsfortschritte: Am Embryo sind nun die Arme und Beine zu sehen
- Deine möglichen Symptome: Übelkeit, Müdigkeit, Erschöpfung
- Wichtig zu wissen: In der 6. SSW findet häufig die erste Vorsorgeuntersuchung statt
Dein Baby und seine Entwicklung in der 6. SSW
Aus dem kaum sichtbaren Winzling der letzten Woche ist in der 6. SSW ein schon drei bis vier Millimeter großes, längliches Geschöpf geworden. Das bedeutet, dass Du Dein Baby zum ersten Mal als kleines Lebewesen auf dem Ultraschallbild siehst. Auch kleine Details lassen sich schon erkennen: Der zu diesem Zeitpunkt übergroße Kopf, in dem das Gehirn nun die weitere Entwicklung steuert, die Ansätze der späteren Arme und Beine sowie die Wirbelsäule auf dem Rücken: Da wächst unverkennbar ein kleines Menschlein heran!
In der 6. SSW ereignet sich ein weiterer bedeutender Moment: Die Nabelschnur des Kindes verbindet sich jetzt mit der Plazenta, auch bekannt als Mutterkuchen. Über diese versorgst Du Deinen kleinen Sprössling ab jetzt mit allen wichtigen Nähr- und Abwehrstoffen.
Das ist neu in der 6. SSW
- Kopf und Gliedmaßen entstehen
- Eine längliche, menschliche Form bildet sich
- Die Nabelschnur verbindet sich mit der Plazenta
Was passiert in Deinem Körper?
Die Plazenta produziert fleißig Hormone, die Du in dieser Zeit deutlich wahrnimmst. Besonders aktiv ist das hCG (Humane Choriongonadotropin), denn dieses ist dafür zuständig, weitere Eisprünge zu verhindern. Das hCG steckt auch hinter der für diese Phase der Schwangerschaft typischen Übelkeit.
Die jetzt produzierten Östrogene sorgen dafür, dass sich die Warzenhöfe Deiner Brüste dunkler färben. Außerdem sind sie besonders empfindlich. Wenn Du möchtest, kann Dich ab jetzt das Tragen eines BHs (unter)stützen, auch wenn Du sonst gerne darauf verzichtest. Probiere aus, was für Dich angenehm ist.
Dein Unterleib bereitet sich darauf vor, dass die Gebärmutter in den kommenden Wochen zusammen mit Deinem Baby wachsen wird. Dabei helfen ihm die Hormone Relaxin und Progesteron. Diesen Prozess bemerkst Du möglicherweise mit unangenehm ziehenden Bauchschmerzen, die kein Anlass zur Sorge sind.
Üblicherweise wirst Du in der 6. SSW allmählich an Gewicht zunehmen und merken, wie sich Dein Bauch und die Hüften runden. Dabei handelt es sich um eine Vorsorgetaktik des Körpers, der damit beginnt, Fett einzulagern. Damit sichert er die Versorgung des Babys, falls im weiteren Verlauf der Schwangerschaft die Nahrungszufuhr verringert wird – ein evolutionäres Überbleibsel aus vergangenen Zeiten.
Mögliche Symptome und Beschwerden
- Müdigkeit und Abgeschlagenheit
- Übelkeit, vorwiegend morgens
- Ziehende Bauchschmerzen
- Gewichtszunahme
- Starke Stimmungsschwankungen
Fun Fact
Auf Ultraschallbildern siehst Du in der 6. SSW meist einen sehr ungewöhnlichen Körperteil: einen Schwanz. Dieser ist evolutionär bedingt und bildet sich mit der weiteren Entwicklung des Embryos vollständig zurück. Nur in sehr seltenen Fällen wächst er mit.
Die Größe Deines Babys entspricht jetzt übrigens etwa der einer Linse.
Ernährung und Gesundheit
Da Du Dein Baby ab der 6. SSW über die Plazenta mitversorgst, hast Du möglicherweise einen größeren Appetit. Achte auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung, die Euch beide mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt. Dass Du dabei manchmal ungewöhnliche Gelüste verspürst oder Lebensmittel auf kreative Weise kombinierst, ist dabei ganz normal: Der Körper weiß, was er nun haben will.
Besonders wichtig: Ab jetzt solltest Du auf bestimmte Lebensmittel verzichten, die eine erhöhte Infektionsgefahr für den Fötus bedeuten, etwa rohe Fleischwaren.
Der Umgang mit der Übelkeit
Leidest Du unter starker Schwangerschaftsübelkeit, fällt Dir das Essen womöglich schwer. Einige Tipps, wie Du damit umgehst:
- Iss lieber mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt statt drei große r Mahlzeiten. Das hält den Blutzuckerspiegel konstant.
- Starte gleich nach dem Aufwachen mit einem kleinen Frühstück im Bett. Dies stabilisiert den Blutzuckerspiegel, ehe sich die Übelkeit überhaupt einstellt.
- Verzichte auf alles, was den Magen zusätzlich reizt, etwa scharf gewürzte Speisen und kohlensäurehaltige Getränke wie Soft Drinks.
- Trink viel stilles Wasser und Tee. Besonders hilfreich sind Kräutertees und Ingwertees, die gegen die Übelkeit helfen.
Manche Frauen leiden unter lang anhaltender, extremer Übelkeit. Diese wird als Hyperemesis gravidarum bezeichnet. Halte Rücksprache mit Deiner Frauenärztin oder Deinem Frauenarzt, um die Gründe zu ermitteln und sie nach Möglichkeit zu behandeln.
Vorsorge in der 6. Schwangerschaftswoche
In der 6. SSW wird es Zeit für die erste Vorsorgeuntersuchung, wenn Du sie nicht schon hattest. Nun wirst Du gründlich untersucht, um sicherzustellen, dass mit Dir und Deinem winzigen Gast alles in Ordnung ist. Damit kannst Du rechnen:
- Blutdruckmessung
- Bluttest
- Urintest
- Chlamydientest
- Manuelles Abtasten der Gebärmutter und des Muttermundes
Auf Wunsch oder bei begründetem Verdacht können weitere Tests auf Herpes, Zytomegalie, HIV und Toxoplasmose erfolgen. Diese Vireninfektionen solltest Du unbedingt behandeln lassen, damit die Viren nicht auf das ungeborene Kind übergehen und ihm schaden.
Bei diesem Termin bekommst Du auch Deinen Mutterpass. Damit kannst Du dann nach Hause gehen und ihn voller Stolz und Glück Deinem Partner oder Deiner Partinerin präsentieren.
Tipps für Dich
- Die 6. SSW mit ihren hormonellen Umstellungen ist eine sehr anstrengende Woche. Achte auf ausreichend Schonung und Entspannung.
- Versuche, täglich einen Spaziergang an der frischen Luft zu unternehmen. Das tut Dir gut und hilft gegen die zuweilen starke Müdigkeit.
- So langsam kannst Du mit Deinem Partner darüber sprechen, wann und wie Ihr Eurer Familie und vielleicht dem engen Freundeskreis die freudige Nachricht mitteilen wollt.
Wir wünschen Dir alles Gute für Deine Schwangerschaft!
Dein glückskind-Team ♥