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Verbotene Lebensmittel in der Schwangerschaft

Frisches Sushi mit Stäbchen gehalten

Ganz gleich, wie hoch die Qualität: Sushi ist in der Schwangerschaft verboten. © Shutterstock

Verbotene Lebensmittel auf einen Blick

  • Rohmilchprodukte (z.B. Camembert, Gorgonzola, Feta, Brie)
  • Rohes Fleisch (z.B. Serrano, Salami, Carpaccio, Tatar)
  • Roher & kaltgeräucherter Fisch (z.B. Sushi, Räucherlachs,Thunfisch)
  • Rohe Eier und Speisen, die damit hergestellt werden (z.B. Tiramisu)
  • Ungewaschenes Obst und Gemüse
  • Vorgefertigte, abgepackte Salate und Rohgemüse
  • Alkohol

Warum sind einige Lebensmittel verboten?

Das Heranwachsen des ungeborenen Babys kostet den Körper viel Energie und kann das Immunsystem werdender Mütter schwächen, wodurch es während der 40 Schwangerschaftswochen anfälliger für Infekte, Bakterien und Viren sein kann. Um das Wohl des Kindes sowie das eigene nicht zu gefährden, sollten Schwangere daher Lebensmittel meiden, die Krankheitserreger wie Listerien, Toxoplasmen oder Salmonellen übertragen können.

Was ist Listeriose?

Listeriose wird durch mit Listerien verseuchte Lebensmittel – überwiegend in rohem oder unzureichend erhitztem Zustand - übertragen. Die Erreger können bei einer angesteckten Mutter sowohl während der Schwangerschaft über die Plazenta als auch bei der Geburt bei der Passage durch den Geburtskanal weitergegeben werden. Eine unbehandelte Listeriose-Infektion kann ernsthafte Folgen für das Baby haben: Sie erhöht die Gefahr von Fehl- und Frühgeburten sowie schweren Erkrankungen des Kindes nach der Geburt, wie beispielsweise Lungenentzündung, Hirnhautentzündung oder Blutvergiftung.

Lebensmittel, die Listerien übertragen können:

  • rohe (nicht pasteurisierte) Milch und daraus hergestellte Erzeugnisse (Rohmilchbutter, Rohmilchkäse)
  • Rotschmierkäse, Sauermilchkäse, Blau- und Weißschimmelkäse sowie Käse aus offenen Behältern
  • rohe oder halbgare Wurst- und Fleischwaren
  • Pasteten jeder Art, auch vegetarische
  • roher oder halbgarer Fisch
  • gesalzene, geräucherte oder gebeizte Fische
  • vorgefertigte Sandwiches
  • vorgefertigte, abgepackte Salate und Rohgemüse
  • ungekochte oder nur kurz gekochte Fertiggerichte

Was ist Toxoplasmose?

Toxoplasmose-Parasiten können durch den Verzehr von rohem bzw. nicht ausreichend erhitztem Fleisch infizierter Tiere sowie durch den Verzehr von ungewaschenem verseuchtem Obst und Gemüse übertragen werden. Auch der Kontakt mit Katzenkot kann eine Infektion mit dem Erreger zur Folge haben.
Toxoplasmose ist eine eigentlich harmlose Infektion, die weit verbreitet ist und normalerweise kaum bemerkt wird. Während der Schwangerschaft kann die Infektionskrankheit jedoch im frühen Stadium zu Missbildungen beim ungeborenen Kind sowie zu einem erhöhten Risiko von Tot- und Fehlgeburten führen. Das Baby kann die Infektion auch während der Geburt (konnatal) erwerben und Symptome wie einen Wasserkopf (Hydrozephalus), Verkalkungen im Gehirn und Entzündungen der Augeninnenhaut aufweisen.

Sofern eine werdende Mutter vor der Schwangerschaft einmal an Toxoplasmose erkrankte, hat sie bereits Antikörper (auch zum Schutz des Kindes) gebildet und ist immun. Ob man Immunität besitzt, zeigt ein Toxoplasmose-Test zu Beginn der Schwangerschaft. Positiv getestete Frauen müssen zwar keine erneute Toxoplasmose-Infektion fürchten, sollten dennoch keine rohen oder halbgaren Wurst- und Fleischwaren verzehren, da sich darin auch Listerien oder andere Erreger befinden können.

Lebensmittel, die Toxoplasmose auslösen können:

  • rohe, geräucherte oder halbgare Wurst- und Fleischwaren
  • Rohmilcherzeugnisse aus Ziegen- und Schafsmilch
  • rohes ungewaschenes Gemüse
  • ungewaschener Salat
  • ungewaschenes bodennah wachsendes Obst

Was sind Salmonellen?

Salmonellen können durch infizierte Lebensmittel, meist tierischen Ursprungs, auf den Menschen übertragen werden. Im Gegensatz zu Listerien und Toxoplasmen ist eine direkte Übertragung der Salmonellen-Erreger von der infizierten Mutter auf das Ungeborene nicht möglich. Dennoch wird Schwangeren geraten, auf Lebensmittel, die Salmonellen in sich tragen können, zu verzichten. Denn eine schwere Salmonellen-Infektionen der Mutter kann eine Unterversorgung des Babys zur Folge haben und schlimmstenfalls zu einer Früh- oder Fehlgeburt führen.

Lebensmittel, die Salmonellen übertragen können:

  • rohe oder nicht vollständig durchgegarte Eier
  • aus rohen Eiern hergestellte Speisen (z.B. Tiramisu, Mousse au chocolat, Zabaione, Speiseeis oder selbstgemachte Mayonnaise)
  • rohes oder nicht ausreichend erhitztes Fleisch, vor allem Geflügel
Roh gebratenes Stück Fleisch

Während der Schwangerschaft heißt es beim Steak: Bitte durch! © Shutterstock

Häufige Fragen zu Wurst- & Fleischprodukten

Wurst- und Fleischwaren: Was ist erlaubt, was nicht?

Fleisch liefert wertvolles Eisen für Schwangere. Daher wird Schwangeren oft empfohlen, Fleischprodukte auf ihren Speiseplan zu setzen. Allerdings muss man beim Konsum darauf achten, dass gerade das Innere des Fleisches ausreichend (mindestens zwei Minuten über 70°C) gekocht, gebraten oder gebacken bzw. die jeweilige Wurstsorte im Herstellungsprozess ausreichend erhitzt wurde. Denn rohe oder halbgare Wurst- und Fleischwaren sind verbotene Lebensmittel, da sie Toxoplasmose-Erreger, Listerien oder andere Keime enthalten können und bei einer Infektion der Mutter für das Ungeborene gefährlich werden.

Ist geräuchertes und getrocknetes Fleisch für Schwangere unbedenklich?

Geräuchertes oder luftgetrocknetes Fleisch wie Salami, Serrano- oder Parmaschinken zählen streng genommen ebenfalls zur Kategorie „rohes Fleisch“, das Schwangere meiden sollten. Allerdings besitzen sie durch den Reifungsprozess nur noch einen sehr geringen Wassergehalt, der es Erregern schwer macht, sich zu vermehren. Es ist daher eher unwahrscheinlich, aber nicht mit Sicherheit auszuschließen, dass luftgetrocknete oder geräucherte Rohwursterzeugnisse Toxoplasmose-Erreger oder Listerien enthalten. Nur gekochte Wursterzeugnisse oder gegarte Pökelfleischprodukte sind sicher frei von diesen Erregern. Auch gegen Salami auf der Pizza spricht nichts: Die hohen Temperaturen beim Backen im Ofen vernichten alle schädlichen Bakterien.

Welche Wurst- und Fleischwaren können Schwangere essen?

  • Brühwurst: Wiener Würstchen, Frankfurter Würstchen, Weißwurst, Fleischwurst, Bierschinken, Bierwurst, Käsekrainer, Debreziner, Bockwurst, Jagdwurst, Lyoner, Gelbwurst, Mortadella, Leberkäse
  • Kochwurst: Leberwurst, Blutwurst, Sülzwurst, Corned Beef, Grützwurst, Presswurst, Presskopf, Zungenblutwurst
  • gegarte Pökelfleischprodukte: Kochschinken, gekochtem Kassler.

Auf welche Wurst- und Fleischwaren sollten Schwangere verzichten?

  • rohes oder halbgares Fleisch: Hackfleisch, Mett, Carpaccio, Tatar
  • Rohwurst: Mettwurst, Teewurst, Schmierwurst, Salami, Landjäger, Zervelatwurst, Katenwurst, Plockwurst, Schlackwurst, Thüringer Knackwurst
  • rohe Pökelfleischprodukte: rohes Kasseler, Schwarzwälder Schinken, Serrano-Schinken, Parmaschinken, Rollschinken, Nussschinken, Lachsschinken, Katenschinken, Räucherspeck, Schinkenspeck, Rauchfleisch, Bündnerfleisch

Sollten Schwangere auf Leberwurst oder Innereien verzichten?

Da Innereien eine erhöhte Konzentration an Schadstoffen aufweisen können, sollten sie in der Schwangerschaft besser gemieden werden. Insbesondere um einer möglichen Vitamin A Überdosierung, die dem Baby schaden könnte, vorzubeugen, ist bei Leber Vorsicht geboten. Zur Orientierung: In kleinen Mengen ist Leber unbedenklich. Auf Leberpastete sollten Schwangere allerdings verzichten. Demgegenüber können werdende Mütter bei (frisch aufgeschnittener) Leberwurst getrost zugreifen. Denn die gehört zu den sogenannten Kochwürsten, also zu erhitzten Fleischerzeugnissen, und enthält auch nur geringe Mengen an Leber, respektive geringen Mengen Vitamin A.

Ende der Auflistung

Käselaib aufgeschnitten

Welche Käsesorten sind für werdende Mütter erlaubt? © Shutterstock

Häufige Fragen zu Käse, Fisch & Co.

Käse: was ist erlaubt & was nicht?

Der Konsum von Käse ist in der Schwangerschaft sehr zu empfehlen, da er ein wichtiger Proteinspender und reich an Mineralstoffen wie Kalzium und Magnesium ist. Doch nicht alle Käsesorten und Milchprodukte können von Schwangeren bedenkenlos gegessen werden. Vorsicht ist bei Rohmilchkäse geboten. Hierbei handelt es sich um ein Rohmilcherzeugnis, das bei der Verarbeitung auf höchstens 40°C erwärmt wird. Nicht alle Krankheitserreger aus der Milch werden bei diesen Temperaturen abgetötet, sodass Rohmilchkäse Keime wie Listerien oder Salmonellen enthalten kann. Eine Ausnahme ist aus Rohmilch hergestellter Hartkäse. Aufgrund seiner langen Reifezeit ist der Wassergehalt so gering und der Salzgehalt so hoch, dass darin in der Regel keine unerwünschten Keime mehr enthalten sind – diese Käsesorte ist nicht verboten.
Das Verzehren von Käse aus pasteurisierter und erhitzter Milch ist für Schwangere hingegen unbedenklich. Allerdings können sich auch bei diesen Käsearten Listerien auf der Rinde ansiedeln. Daher sollten Schwangere grundsätzlich vor dem Verzehr von Käse die Rinde abschneiden. Auch Rotschmierkäse, Sauermilchkäse, Blau- und Weißschimmelkäse sowie Käse aus offenen Behältern können Listerien enthalten und sollten daher von Schwangeren gemieden werden.

Tipp: Es besteht Kennzeichnungspflicht bei allen Lebensmitteln, die aus Rohmilch hergestellt wurden. Das bedeutet, dass sich auf den verpackten Produkten der Hinweis „Aus Rohmilch hergestellt“ findet. Steht kein Hinweis dieser Art auf der Verpackung, wurde der Käse aus pasteurisierter Milch gewonnen.

Welche Käseprodukte sind während der Schwangerschaft bedenklich?

  • Schnitt- und Weichkäse aus Rohmilch: Camembert, Brie, Roquefort
  • Weichkäse mit Rotschmiere: Esrom, Harzer, Limburger, Münster, Romadur
  • Sauermilchkäse: Harzer Rolle, Handkäse, Mainzer Käse, Olmützer Quargel, Spitzkäse, Stangenkäse
  • vorgefertigter Reibekäse
  • eingelegter Frischkäse oder aus offenen Gefäßen: Feta, Schafskäse, Hüttenkäse, Mascarpone, Mozzarella, Ricotta
  • Weißschimmelkäse: Camembert, Chèvre, Brie, Cambozola, Chaumes, Pont-l'Évêque, Prince Jean, Taleggio, Vacherin Fribourgeois
  • Blauschimmelkäse: Gorgonzola, Roquefort, Bayerischer Blauschimmelkäse, Bergader, Bleu d'Auvergne, Danablu, Romano, Roncal, Stilton, Tomme

Welche Käseprodukte können Schwangere essen?

  • Schnitt- und Weichkäse aus pasteurisierter Milch, aber ohne Rinde: Gouda, Butterkäse, Leerdammer, Tilsiter, Edamer, Cheddar, Brie, Camembert
  • Hartkäse (ggf. auch ein Rohmilchprodukt), ohne Rinde: Parmesan, Emmentaler, Bergkäse
  • Kochkäse, Schmelzkäse
  • Backcamembert, Ofenkäse, Käsefondue, Raclette
  • industriell verpackter Käse: Feta, Schafskäse, Hüttenkäse, Mascarpone, Mozzarella, Ricotta

Fisch: was ist während der Schwangerschaft erlaubt, was tabu?

Fisch sollte bei Schwangeren regelmäßig auf dem Speiseplan stehen. Denn er ist gesund und liefert viele wertvolle Nährstoffe wie gesunde Omega-3-Fettsäuren, Vitamin D, Zink und Jod. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt Schwangeren daher, zwei Mal pro Woche Fisch zu essen. Am besten wird der Fettsäure-Speicher von Kind und Mutter durch fettreiche Seefische wie Lachs, Makrele oder Hering aufgefüllt.
Ob frisch oder gefroren – der Fisch muss gut durchgaren, bevor er auf dem Teller landet. Denn ähnlich wie bei Rohmilchprodukten und ungekochten Fleischwaren besteht bei rohen oder nicht vollständig durchgegarten Fischen die Gefahr einer Listeriose-Infektion.

Lies hier mehr über eine ausgewogene Ernährung in der Schwangerschaft und welche Vitamine in der Schwangerschaft gut für Dich und Deinen Nachwuchs sind.

Welche Fischprodukte sind während der Schwangerschaft bedenklich?

  • roher Fisch: Fisch-Sushi, Sashimi, Fisch-Carpaccio
  • rohe Meerestiere: Austern, Kaviar, Garnelen oder Schrimps
  • gesalzene, geräucherte oder gebeizte Fische: Räucherlachs, Räucherforelle, Räucheraal, Schillerlocken, Sahnehering, Rollmops oder Matjes

Welche Fischprodukte können Schwangere essen?

  • gekochte, gedünstete oder gebratene Fische
  • gekochte, gedünstete oder gebratene Meerestiere
  • Fisch in Konserven: Brathering oder Hering in Tomatensoße

Sind Obst & Gemüse während der Schwangerschaft unbedenklich?

Verbote gibt es bei Salat, Obst und Gemüse nur bezüglich der Verarbeitung. Grundsätzlich sollten Schwangere auf frische Produkte setzen und auf Abgepacktes verzichten. Fertigsalate in Tüten, vorgeschnittenes Obst oder Gemüse und nicht erhitzte Sprossen sollten gemieden werden. Diese könnten mit Keimen belastet sein und dem Ungeborenen schaden.
Wichtigster Punkt: Das Waschen. Bevor Du Radieschen dem Salat beifügst oder Pasta mit einer Handvoll Rucola abrunden willst, wasche alles gründlich. Achte insbesondere beim Folsäure-Lieferant Spinat darauf, dass die frischen Blätter gut abgespült werden. Dabei ist es vollkommen ausreichend, Obst und Gemüse unter fließendem kaltem Wasser abzuwaschen und danach etwas abzureiben. Die Verwendung von warmem oder heißem Wasser ist nicht notwendig und wird aus hygienischer Sicht auch nicht empfohlen. Bevor Du Speisen zubereitest, sollten auch immer die Hände gründlich gewaschen werden – ganz besonders, nachdem rohe Lebensmittel verarbeitet wurden und selbstverständlich nach jedem Toilettengang.

Desserts und Süßes während der Schwangerschaft: was ist bedenklich?

Wer schwanger ist und gerne nascht, muss während der Schwangerschaft nicht automatisch auf Süßes verzichten. Auch hier gilt erst einmal die Maxime: Alles in Maßen. Wirklich alles?

Ganz so einfach ist es dann doch nicht. Gerade mit Blick darauf, dass rohe Eier zu den verbotenen Lebensmitteln während der Schwangerschaft zählen, sollten werdende Mütter auch bei bestimmten Süßspeisen Acht geben: etwa bei Tiramisu, Mousse au Chocolat und Zabaione. Diese Speisen werden klassischerweise mit rohen Eiern zubereitet. Sie können Salmonellen übertragen und sollten wegen der Infektionsgefahr gemieden werden. Wer auf Tiramisu absolut nicht verzichten kann, findet im Netz auch alternative Rezepte, die weder Alkohol noch Eier enthalten.

Vorsicht ist auch bei Kuchen und Schnittchen mit nicht-durchgebackener Füllung (z.B. Creme, Sahne) von Verkaufstheken geboten. Für die Babyparty ist ein Schokokuchen mit flüssigem Kern schon fest eingeplant? Keine Sorge und schön durchatmen, wir haben gute Nachrichten: Auch Schwangere dürfen sich getrost ein Stückchen vom Schokoladenglück nehmen. Zwar ist die Füllung streng genommen nicht durchgebacken, aber schon bei einer Temperatur ab 70°C verabschieden sich die Bakterien.

Lakritze, Salzlakritz und Salmiakpastillen sind ebenfalls Kandidaten, denen Du während der Schwangerschaft abschwören solltest. So empfiehlt der Bundesverband der Frauenärzte e.V. (BVF) Schwangeren, Lakritz-haltige Nahrungsmittel besser zu meiden, um die Gesundheit des Kindes nicht zu gefährden. Es liegen finnische Studien vor, die belegen, dass Süßholzwurzel – ein wesentlicher Bestandteil von Lakritze – Einfluss auf die Entwicklung von Kindern habe. Genauer: Bereits ein Gramm Lakritze pro Woche reicht aus, um die Plazenta der Mutter für das Stresshormon Cortisol durchlässig zu machen, was wiederum nach der Geburt zu erhöhten Cortisol-Werten der Kinder führt.

Auf welche Getränke sollte man während der Schwangerschaft verzichten ?

In puncto Genussmittel ist allgemein bekannt: Auf Alkohol sollten Schwangere grundsätzlich verzichten – und zwar schon ab dem positiven Schwangerschaftstest. Auch Zigaretten sind in allen Stadien der Schwangerschaft giftig. Doch wie steht es mit dem Kaffee-Genuss? Kaffee ist erlaubt, allerdings nur in Maßen. Denn das Aufputschmittel Koffein geht über die Plazenta auch auf das Kind über und regt so den Stoffwechsel und die Herzfrequenz des Heranwachsenden an. Zu große Mengen können das Baby unruhig werden lassen. Da Cola, Mate-Tee oder Energydrinks ebenfalls Koffein enthalten, ist auch dort Achtsamkeit geboten.

Süßholz, der ebenfalls in Lakritze, Salakritz und Salmiapastillen enthalten ist, sollte auch bei Getränken wie Tees gemieden werden. Auch hier kann auf die Ergebnisse der finnischen Studie verwiesen werden, laut der die Süßholzwurzel Einfluss auf die Entwicklung des Kindes habe. Deshalb ist es Ratsam, auch bei Kräuter- oder Gewürztees ein Blick auf die Inhaltsstoffe zu werfen.

Essen in der Schwangerschaft: weitere Tipps

Was muss ich bei der Küchenhygiene in der Schwangerschaft beachten?

Selbst wenn Du es sonst locker siehst: Jetzt solltest Du bei der Küchenhygiene super-pingelig sein. Vermeide Hautkontakt mit rohem Fisch oder Fleisch – vor allem mit rohem Geflügel. Auch Schweinegehacktes, roher Braten oder nicht gegarte Steaks sind eine potenzielle Gefahrenquelle. Denn durch jede noch so kleine offene Wunde an den Händen, beispielsweise eingerissene Nägel oder kleine Schnitte, können Keime durch die Haut eindringen. Da Du Deine Hände nicht bei 60 Grad reinigen kannst, besteht die Gefahr, dass die Erreger noch lange auf der Hautoberfläche am Leben bleiben und so irgendwann zum Mund gelangen. Wer kein Risiko eingehen mag, kann Handschuhe tragen.
Nach dem Kochen sollten alle Küchenutensilien, die mit rohem Fisch oder Fleisch in Kontakt gekommen sind, so heiß wie möglich abgewaschen werden. Behandle Holz mit Scheuerpulver nach und spüle die Küchenhandtücher immer mit 60 Grad. Gefahr steckt außerdem in den Wischlappen, mit denen Flächen sauber gemacht werden. Sie müssen nach Kontakt mit Fleischwasser ebenfalls bei 60 Grad gewaschen werden und sollten zuvor nicht für weitere Flächen in der Küche verwendet werden.

Essen auswärts für Schwangere: auf was sollte man achten?

Die beste Freundin, die eigene Mama, der Freund oder Mann laden zum Essen ein. Aus der Freude auf einen schönen Abend mit den leckeren Köstlichkeiten kann für Schwangere schnell eine Nervenprobe werden. Denn der Blick in die Speisekarte erzeugt nicht selten Unsicherheiten darüber, wie die einzelnen Lebensmittel verarbeitet wurden. Mögliche Gefahrenquellen können nicht sicher ausgeschlossen werden, wenn man nicht sieht, wie es in der Küche zugeht.

Ist das Salatblatt im Burger vorher wirklich gewaschen worden? Sind die vegetarischen Sushi-Rollen auf Brettchen geschnitten worden, auf denen zuvor roher Lachs und Thunfisch lag? Wie lange steht der Kuchen mit Sahneüberzug schon im Kühlschrank? Sind in der Sauce rohe Eier verarbeitet worden? Sind die Chili-Mengen im Curry zu hoch für SSW 20 oder wurden verbotene Gewürze verwendet?

Die allermeisten Restaurants bieten eine Auswahl, in der auch werdende Mütter ohne Bedenken etwas Leckeres finden. Solltest Du jedoch den leisesten Zweifel bei der Wahl Deiner Bestellung haben, gehe lieber auf Nummer sicher. Achte darauf, dass die Speisen frisch zubereitet sind. Salate, eingelegten Käse oder Antipasti aus offenen Auslagen oder Gefäßen sowie vorbelegte Brötchen und Sandwiches aus der Theke solltest Du lieber nicht essen.

Dein glückskind-Team