Bienenstich - was tun?

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2.12.2025

Barfuß über die Wiese laufen, im Garten arbeiten, Blumen pflücken – das gehört für Dich zum Sommer einfach dazu? Dabei könntest Du auf eine Biene treten oder aus Versehen danach greifen. Die gute Nachricht: Bienenstiche sind meist harmlos – aber sie können in seltenen Fällen heftige allergische Reaktionen auslösen. Wer schnell und richtig handelt, kann Beschwerden deutlich lindern und Risiken minimieren.
Bienenstiche sind zwar unangenehm, in den meisten Fällen jedoch harmlos. Nur bei allergischen Personen kann Lebensgefahr bestehen. Wichtig ist aber in jedem Fall: Ruhig bleiben und mit Bedacht handeln.
Bienenstiche: Was hilft?
Wenn eine Biene zusticht, dann bleibt der Stachel mit der Giftblase in der Stichwunde stecken. Dies ist eine sichere Unterscheidung zum Wespenstich und Hornissenstich. Während diese Tiere mehrfach zustechen können, stirbt die Biene nach dem Stich ab.
Erste Hilfe
Stachel entfernen
Stachel entfernen
Im ersten Schritt solltest Du den Stachel so schnell wie möglich entfernen, denn er pumpt noch für weitere 20 Sekunden Gift in den Stichkanal. Das gelingt meist mit den Fingernägeln oder einer Pinzette. Achte darauf, die Giftblase nicht zusammenzudrücken, damit nicht unnötig viel Gift in die Wunde gelangt. Bienen bilden ein starkes Eiweißgift, welches dazu gedacht ist, andere Insekten zu töten, für Menschen aber im Normalfall ungefährlich ist. Es löst jedoch heftige Schmerzen aus und dient so zur Abschreckung.
Hitze anwenden oder kühlen?
Hitze anwenden oder kühlen?
Das Eiweißgift der Biene ist wie die meisten Proteine hitzeempfindlich. Deshalb ist es sehr wirksam, wenn Du die Stichwunde so schnell wie möglich auf über 45°Celsius erhitzt. Geeignet ist dafür etwa ein Metalllöffel, den Du für eine Minute in heißem Wasser erwärmst. Wer ein Feuerzeug zur Hand hat, kann es mit der Flamme kurz erhitzen und auf den Stich drücken. Noch praktischer ist ein Insektenstichheiler.
Tipp: Erhitzen lohnt sich nur innerhalb von etwa 10–15 Minuten nach dem Stich. Wenn die erste Schwellung eintritt, ist es zu spät und Du solltest zum Kühlen wechseln. Nutze dafür Eiswürfel, Coolpacks oder kaltes Wasser.
Wann spricht man von einer allergischen Reaktion?
Die Allergie auf Bienenstiche kann schwerwiegend sein. Menschen, die bereits allergische Reaktionen gezeigt haben, sollten bei einem Bienenstich sofort ärztliche Hilfe zurate ziehen. Zeigen sich Symptome wie Schwindel, Übelkeit, Hautausschlag oder Atemnot, handelt es sich um einen Notfall – rufe umgehend den Rettungsdienst!
Wichtig: Rufe den Notruf bei jedem Stich im Mund- und Rachenraum – unabhängig von einer möglichen Allergie!
Notfall anaphylaktischer Schock
Auf Bienenstiche hoch allergische Menschen können einen anaphylaktischen Schock erleiden. Es besteht akute Lebensgefahr durch Blutdruckabfall und Atemnot.
In den meisten Fällen tragen Betroffene ein Notfall-Set bei sich. Als allergische Person: Wende die bereitliegenden Medikamente an, bevor die ersten Symptome eintreten, und informiere Menschen im Umfeld. Wähle außerdem sofort den Notruf. Wenn Du allein zu Hause bist, öffne noch die Wohnungstür, um dem Rettungsteam den Zugang zu erleichtern.
Geringe allergische Symptome
Nicht immer muss eine Allergie so dramatisch verlaufen, dass eine akutmedizinische Behandlung notwendig ist. Oft verschwinden die Symptome nach dem Einsatz der Notfall-Medikation. Viele Menschen haben bei Bienenstichen nur leichte allergische Beschwerden wie starke Schwellungen an der Einstichstelle sowie ein allgemeines Unwohlsein.
Bienenstich: Wie lange Schwellungen anhalten
Bei einer Schwellung nach einem Insektenstich sammelt sich Flüssigkeit im geschädigten Gewebe. In den meisten Fällen hält die Schwellung zwei bis drei Tage an und schwächt sich dann langsam ab. Je nachdem, wo sie gestochen wurden, kann es sein, dass die Schwellung absinkt und auch andere Körperpartien betroffen sind.
Bienenstich – wann zum Arzt gehen?
Ein Besuch in der Arztpraxis ist empfehlenswert, wenn die Schwellung trotz Kühlen immer weiter zunimmt, mehr als drei Tage anhält oder sich die Einstichstelle immer stärker erhitzt und rötet. Gleiches gilt, wenn weitere Symptome wie Quaddeln, Ausschläge oder Rötungen an anderen Körperstellen sowie allgemeines Unwohlsein hinzukommen.
Hausmittel und Medikamente
Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, um die Folgen und Beschwerden durch einen Bienenstich zu verbessern.
Was tun bei Bienenstich?
Hausmittel
Hausmittel
Mit Hausmitteln kannst Du zu folgenden Maßnahmen greifen:
- Frisch halbierte Zwiebel auf die Einstichstelle legen
- Kühlen mit Eiswürfeln oder einem Coolpack
- Aloe-Vera-Gel zur Behandlung in den ersten zwei bis drei Tagen
- Spitzwegerich ist ein natürliches Erste-Hilfe-Mittel und wächst an vielen Wegrändern. Zerkaue ein paar Blätter und streiche die Masse auf den Stich – eine perfekte Lösung für unterwegs!
Zwiebel, Aloe Vera und Spitzwegerich hemmen Beschwerden wie Entzündungen und Schwellungen.
Medikamente
Medikamente
Bei leichten Allergien oder heftigen Beschwerden können bestimmte Arzneimittel Linderung verschaffen. Sogenannte Antihistaminika reduzieren Juckreiz und Schwellung. Du kannst diese entweder als Gel auf den Stich auftragen oder als Tablette einnehmen.
Alternativ erreichen Steroide wie Kortison diese Wirkung. Es gibt sie zur lokalen Anwendung als Salbe. Bei schweren Verläufen mit starken Schwellungen verschreibt Deine Ärztin oder Dein Arzt möglicherweise Kortison-Tabletten. Sie sind hochwirksam und werden nur wenige Tage eingenommen.
Bienen – was Du über sie wissen solltest
Bienen sind nützliche Insekten: Sie bestäuben beim Sammeln des Nektars unsere Nutzpflanzen. Ohne Bienen wäre Landwirtschaft nicht möglich – wir würden verhungern. Wer nun an Honigbienen denkt, sieht nur einen Teil der großen Bienenfamilie. Es gibt mehr als 20.000 Bienenarten weltweit.
Honig- und andere Bienen
Die bekannteste Biene ist die Honigbiene. Sie lebt in einem Bienenstock – auch Staat oder Volk genannt. Bis zu 60.000 Bienen kann ein solches Volk umfassen, wobei alle Tiere weiblich sind. Einmal im Jahr zieht das Bienenvolk männliche Bienen auf, sogenannte Drohnen. Sie verlassen den Stock direkt nach dem Schlüpfen und können nicht stechen.
Nicht alle Bienen leben wie die Honigbiene in einem Bienenstaat. Sogenannte Solitärbienen kommen unter den Wildbienenarten häufig vor. Auch Hummeln zählen zu den Bienen.
Häufigkeit und Auftreten
Viele Menschen haben Angst, von einer Biene gestochen zu werden. In Wahrheit kommen diese Stiche aber sehr selten vor. Bienen und Hummeln sind sehr friedliche Gesellen, die nur zustechen, wenn es unvermeidlich ist. Das ist etwa der Fall, wenn Sie auf eine Biene treten oder versehentlich etwas greifen, worauf eine Biene sitzt. Bienen schützen außerdem ihren Stock. Wächterbienen greifen Eindringlinge oft schon in einigen Metern Entfernung an. Sie sollten also nicht zu nah an einen Bienenstock herangehen.
FAQ
Was sollte man sofort nach einem Bienenstich tun?
Was sollte man sofort nach einem Bienenstich tun?
Entferne den Stachel möglichst vorsichtig und erhitze die Stichstelle für etwa eine Minute innerhalb von zehn Minuten nach dem Stich. Kühle danach die betroffene Stelle und rufe den Notruf, falls eine Allergie bekannt ist, der Stich sich im oder am Mund befindet oder Beschwerden wie Schwindel, Übelkeit oder Atemnot auftreten.
Welche Hausmittel und Medikamente können bei einem Bienenstich helfen?
Welche Hausmittel und Medikamente können bei einem Bienenstich helfen?
Im ersten Schritt ist das Erhitzen mit einem Insektenstichheiler oder heißem Löffel ratsam. Danach oder alternativ kannst Du kühlen, eine frisch halbierte Zwiebel auflegen oder Gele zur Behandlung von Insektenstichen anwenden.
Was tun mit einer Zwiebel bei einem Bienenstich?
Was tun mit einer Zwiebel bei einem Bienenstich?
Halbiere die Zwiebel und lege die Schnittfläche direkt auf den Stich. Die Inhaltsstoffe reduzieren die Wirkung des Eiweißgiftes und wirken entzündungshemmend. Lasse die Zwiebel mindestens 10–15 Minuten einwirken und tauschen sie dann gegen die zweite Hälfte aus.
Dieser Beitrag dient der Information und ersetzt keine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Wenn Du Fragen hast oder unsicher bist, wende Dich bitte an eine Ärztin, einen Arzt oder eine andere qualifizierte Fachkraft. Entscheidungen, die Du aufgrund dieser Informationen triffst, erfolgen auf eigene Verantwortung.


