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Durchfall

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Lesedauer 4 Min.

2.12.2025

Durchfall Beitragsbild

Er ist unangenehm und kommt meist genau zum falschen Zeitpunkt: Durchfall kann den Alltag und unsere Pläne ziemlich durcheinanderwirbeln. Gewusst wie, lässt er sich jedoch zum Glück in den meisten Fällen gut in den Griff bekommen.

Warum bekommt man Durchfall?

Von Durchfall (medizinisch: Diarrhö) spricht man, wenn Du innerhalb von 24 Stunden mindestens dreimal (oft dringenden) Stuhlgang hast und der Stuhl sehr weich oder flüssig ist.  

Häufige Ursachen:

  • Magen-Darm-Infekt durch Viren (z.B. Norovirus), Bakterien (z.B. Salmonellen) oder Parasiten
  • Lebensmittelunverträglichkeiten wie Gluten- oder Laktoseintoleranz
  • Medikamente, insbesondere Antibiotika
  • Darmerkrankungen wie Morbus Crohn, Colitis ulcerosa oder auch ein „nervöser Darm“ (Reizdarmsyndrom)
  • Ungewohntes Essen, zum Beispiel auf Fernreisen

Wenn die natürlichen Abläufe der Verdauung aus dem Gleichgewicht geraten, gibt der Körper aktiv zusätzliche Flüssigkeit in den Darm ab, um die Krankheitserreger oder Reizstoffe möglichst schnell wieder loszuwerden. Das Ergebnis: wässriger, häufiger Stuhlgang – also Durchfall. Dabei gehen wichtige Elektrolyte verloren und Nährstoffe können nicht mehr wie gewohnt aufgenommen werden.

Je nach Art der beteiligten Erreger kommen zum Durchfall häufig weitere Symptome hinzu, wie Übelkeit, Erbrechen, Bauchkrämpfe, Fieber oder ein allgemeines Krankheitsgefühl

Was hilft bei Durchfall?

Egal welche Ursache: Wenn der Darm rebelliert, willst Du vor allem schnelle Linderung. Es gibt eine Reihe bewährter Maßnahmen, mit denen Du Deinen Körper jetzt unterstützen kannst.

Flüssigkeit und Elektrolyte

Bei Durchfall verliert der Körper Wasser und wichtige Mineralstoffe (Elektrolyte). Um Kreislaufproblemen und Erschöpfung vorzubeugen, ist es jetzt besonders wichtig, viel zu trinken. Am besten eignen sich magenschonende Getränke:  

  • stilles, zimmerwarmes Wasser,
  • leicht gezuckerter, gut durchgezogener Schwarztee (am besten mit etwas Wasser verdünnt) oder Kräutertees mit Kamille, Fenchel oder Pfefferminze,
  • Elektrolytlösungen, um den Elektrolytverlust auszugleichen – zum Beispiel: 1 Liter abgekochtes Wasser oder Mineralwasser + 1 Glas Orangensaft + 4 TL Zucker + 3/4 TL Salz. 

Tipp: Fertige Elektrolytpulver gibt es rezeptfrei in der Apotheke. Sie sind praktisch und genau auf den Bedarf abgestimmt. 

Hausmittel gegen Durchfall

Bei leichtem Durchfall kannst Du auf natürliche Helfer wie Heilerde oder Kohletabletten zurückgreifen. Sie können überschüssige Flüssigkeit und Schadstoffe im Darm binden. Eine Wärmflasche oder ein Kirschkernkissen auf dem Bauch hilft der Muskulatur zu entspannen und kann Bauchkrämpfe lindern.

Medikamente gegen Durchfall

Zur kurzfristigen Linderung von akutem Durchfall, zum Beispiel auf Reisen, bei langen Autofahrten oder vor wichtigen Terminen, können auch rezeptfrei erhältliche sogenannte Durchfallhemmer (z. B. mit den Wirkstoffen Loperamid oder Racecadotril) vorübergehend helfen. Sie verlangsamen die Darmbewegung und beruhigen somit den Darm.  

Wichtig:  

  • nicht länger als zwei Tage verwenden
  • nicht bei Fieber oder blutigem Stuhl
  • Kinder nur nach ärztlicher Rücksprache damit behandeln

Bei bestimmten bakteriellen und parasitären Infekten kann auch eine Behandlung mit Antibiotika notwendig sein. Das entscheidet die Ärztin oder der Arzt, nachdem die Ursache abgeklärt wurde.

Ernährung bei Durchfall

Ist der Darm aus dem Takt geraten, braucht er vor allem Ruhe. Jetzt ist Schonkost gefragt: leicht verdauliches und dabei nährstoffreiches Essen, das den Körper nicht belastet und ihm gleichzeitig hilft, wieder in Form zu kommen. Auf fettige und scharfe Speisen sowie Kaffee, Alkohol und Softdrinks solltest Du erstmal besser verzichten, um den Darm nicht zu reizen.

Wann solltest Du bei Durchfall zum Arzt?

Wenn Du nicht weißt, woher der Infekt kommt, oder sich die Beschwerden verschlimmern, ist ein Arztbesuch sinnvoll. So lässt sich der Erreger bestimmen und klären, ob besondere Maßnahmen nötig sind. Manche Magen-Darm-Infektionen sind meldepflichtig, da sie sich schnell ausbreiten und ein erhöhtes Risiko für andere darstellen können. Dazu gehören zum Beispiel Infektionen mit Noroviren, Rotaviren oder Campilobacter sowie Salmonellen. Als Betroffene(r) musst Du nicht aktiv werden – die Meldepflicht betrifft die Arztpraxis beziehungsweise das Labor, das den Befund erhoben hat.

Achte auf Warnzeichen!

Bestimmte Symptome solltest Du auf keinen Fall ignorieren. Suche bitte bei einem oder mehreren der folgenden Anzeichen eine Ärztin oder einen Arzt auf:  

  • länger anhaltender, starker Durchfall,
  • Blut oder Schleim im Stuhl,
  • starke Bauchschmerzen,
  • hohes Fieber,
  • Anzeichen von Dehydrierung, z.B. Schwindel, Kreislaufprobleme, schneller Puls, trockene Lippen.

Wichtig: Kleine Kinder, ältere Menschen oder Personen mit chronischen Erkrankungen reagieren empfindlicher auf Flüssigkeitsverlust. Für sie gilt: Bei Durchfall frühzeitig ärztlichen Rat einholen.

Durchfall vorbeugen

Auch wenn sich Durchfall nicht in jedem Fall verhindern lässt, gibt es einige einfache Maßnahmen, um das persönliche Risiko zu senken:

  • Wasche regelmäßig die Hände – insbesondere vor dem Essen, nach dem Toilettengang und nach dem Kontakt mit möglicherweise verunreinigten Flächen.
  • Gare rohes Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte und Eier immer gut durch.
  • Schwangere, Kleinkinder, ältere oder immungeschwächte Menschen sollten auf Rohmilchprodukte, rohes Fleisch (z. B. Mett), rohe Wurstsorten (z. B. Mettwurst) und rohen Fisch (z. B. Sushi) besser verzichten.
  • Wasche Obst und Gemüse gründlich.
  • Stelle kühlpflichtige Lebensmittel nach dem Einkauf sofort kalt.
  • Im Krankheitsfall: Verwende eigene Handtücher, teile keine Kosmetik- oder Pflegeprodukte und – wenn möglich – nutze eine separate Toilette und einen eigenen Schlafbereich.
  • Probiotika können helfen, die natürliche Darmflora im Gleichgewicht zu halten – insbesondere nach einer Antibiotikatherapie.

Dieser Beitrag dient der Information und ersetzt keine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Wenn Du Fragen hast oder unsicher bist, wende Dich bitte an eine Ärztin, einen Arzt oder eine andere qualifizierte Fachkraft. Entscheidungen, die Du aufgrund dieser Informationen triffst, erfolgen auf eigene Verantwortung.

Quellen

Internetquellen

Printquellen