Wie finde ich den besten Schnuller für mein Baby?

Saugen ist ein Grundbedürfnis von Babys – der Schnuller sollte aber nicht zum Dauernuckel werden. © Stocksy
Ob aus Latex, Silikon oder Naturkautschuk, ob symmetrisch oder anatomisch geformt – Eltern haben beim Thema Schnuller eine große Auswahl, die auch etwas überfordernd sein kann. Damit die Entscheidung für die Wahl des richtigen Schnuller leichter fällt, erklären wir die Unterschiede der Formen und verwendeten Materialien.
Schnuller für Neugeborene?
Wusstest Du, dass das Saugbedürfnis von Babys ohne den Zweck der Nahrungsaufnahme "non-nutritives Saugen" genannt wird? Ob Dein Baby an Deiner Brust, einem Schnuller oder dem eigenen Daumen nuckeln möchte - das Saugbedürfnis ist völlig normal und naturgegeben, denn es beruhigt, vermittelt Geborgenheit und hilft Deinem Baby in den Schlaf.
Die Saugtechnik an der Brust unterscheidet sich jedoch von der Saugtechnik beim Nuckeln eines Schnullers bzw. Fläschchentrinkens.
Beim Saugen an der Brust muss der Säugling den Mund um Brustwarze und Warzenhof platzieren und dafür weit öffnen, die Lippen nach vorne stülpen und mit dem Kiefer rhythmisch einen Sog erzeugen. Beim Saugen am Schnuller oder an der Flasche muss das Baby den Mund weniger weit öffnen und auch weniger Kraft aufwenden.
Viele Hebammen empfehlen daher, dem Baby erst dann einen Schnuller anzubieten, sobald sich das Stillen gut eingespielt hat und das Baby sicher an der Brust trinkt: die Stillbeziehung sollte sich nach Empfehlung vieler Hebammen also zunächst etabliert haben.
Alle Babys verspüren also ihr Saugbedürfnis über die reine Nahrungsaufnahme hinaus und die Befriedigung dieses Bedürfnisses wirkt beruhigend und entspannend. Die Beruhigung Deines Babys durch einen Schnuller ist meistens "erfolgreich" sofern das reine Saugbedürfnis im Vordergrund steht, achte jedoch auf eine ausgewogene Balance verschiedener Möglichkeiten zur Beruhigung. Wiegen, Schaukeln, Tragen und Kuscheln schenken Deinem Baby ebenfalls ein Gefühl von Geborgenheit und direkter Körpernähe.
Welcher Schnuller ist für Neugeborene am besten?
Schnuller, die speziell für Neugeborene entwickelt wurden, haben ein extrakleines, leichtes, scheibenförmiges Schnuller-Schild, das sich proportional an dem kleinen Gesicht und Kiefer des Säuglings orientiert. Zudem besitzen Nuckel für Neugeborene ein besonders kleines, symmetrisches Saugteil, welches das Trink- und Saugverhalten in den ersten Wochen unterstützt.
Welcher Schnuller ist der Richtige?
Eltern haben beim Thema Beruhigungssauger die Qual der Wahl. Ob einzeln oder im Doppelpack, das Angebot ist groß – doch was ist der beste Schnuller für Dein Baby? Zwar bestehen alle Schnuller im Wesentlichen aus einem im Mund liegenden Saugteil und einem Schnuller-Schild, das verhindert, dass das Baby den Schnuller ganz in den Mund nehmen und verschlucken kann. Doch es gibt sie in den unterschiedlichsten Formen, Größen, Materialien und Designs: zum Beispiel spezielle Schnuller für Neugeborene oder Nacht-Versionen, die sogar im Dunkeln leuchten und schnell wiedergefunden werden können 😉 . Damit Dir die Entscheidung für einen Sauger leichter fällt, erklären wir die wichtigsten Unterschiede.
Form: symmetrisch und asymmetrisch geformte Schnuller
Asymmetrisch geformte Sauger (kiefergerechte Form)
Asymmetrisch geformte Sauger (kiefergerechte Form)
Diese passen sich der Anatomie des Gaumens und Kiefers an und haben im Vergleich mit runden Schnullern den Vorteil, dass sie mehr Spielraum für die Zunge bieten. Der Ansatz des Saugteils sollte für die Kieferleiste und die Lippen möglichst schmal sein. So kann das Baby den Mund gut schließen.
Schnuller mit asymmetrischem Saugteil © iStockphoto/procurator
Symmetrisch geformte Sauger
Symmetrisch geformte Sauger
Bei symmetrisch geformten Schnullern ist das Saugteil rund bzw. oval. Sie sind der Brustwarze nachempfunden, weshalb Kinder diese Schnullerform tendenziell lieber mögen. Es gibt sogar Spezialschnuller, die besonders an die mütterliche Brust erinnern. Bei symmetrisch geformten Schnullern können Kinder den Schnuller im Mund drehen, ohne dass er viel Raum einnimmt oder durch eine falsche Position starke Auswirkungen auf die Kieferbildung hat. Der Steg zwischen Mundteil und Platte sollte auch hier eher flach sein, um den Kiefer nicht auseinanderzuschieben.
Symmetrischer Sauger in Kirschkernform © iStockphoto/PeopleImages
Symmetrisch flach geformter Sauger © Shutterstock
Größe: Schnuller für Neugeborene, Babys und Kleinkinder
Die Größe des Saugteils richtet sich nach dem Alter des Kindes: Es gibt Sauger für Neugeborene, für Babys ab drei oder sechs Monaten und für Kleinkinder. Allerdings sind die Schnullergrößen nicht genormt und unterscheiden sich von Marke zu Marke. Die Verpackungen der meisten Hersteller sind üblicherweise mit Angaben wie „ab 3 Monate“ oder „0-6 Monate“ gekennzeichnet, um Eltern beim Kauf Orientierung zu bieten. Kinderärzte und Kinderärztinnen empfehlen in der Regel, bei der kleineren Größe zu bleiben, damit der Schnuller im Mund so wenig Platz wie möglich einnimmt. Aus Sicherheitsgründen darf er aber nicht zu klein sein, damit das Kind ihn nicht verschlucken kann. Beobachte, wie Dein Kind mit dem Schnuller umgeht, und hör auf Deinen Instinkt, wenn Du überlegst, einen neuen oder größeren Schnuller zu kaufen.
Unser ★ glückskind-Tipp ★:
Dein Baby nimmt den Schnuller nicht sofort an? Streichen Sie ihm sanft über die Wange, um den Saugreflex auszulösen – und biete den Schnuller noch einmal an.
Material: Schnuller aus Latex, Silikon und Naturkautschuk
Latex
Latex
Latex ist ein hochwertiges Naturmaterial, aus dem bereits seit mehr als 100 Jahren Babysauger hergestellt werden. Weil Latex-Schnuller elastisch und bissfest sind, eignen sie sich besonders für Kinder, die schon Zähne haben. Sie haben eine honiggelbe bis hellbraune Farbe. Durch die Einwirkung von Sonnenlicht kann sich Latex verfärben und porös werden. Daher ist ein Latex-Schnuller in einer speziellen Schnullerbox gut aufgehoben.
Silikon
Silikon
Schnuller aus Silikon sind langlebiger als Schnuller aus Latex oder Naturkautschuk, aber nicht so elastisch und bissfest. Dafür ist der transparente Kunststoff sehr temperaturbeständig sowie geruchs- und geschmacksneutral. Silikon-Schnuller sollten regelmäßig auf Bissspuren oder Beschädigungen untersucht werden. Ist der Beruhigungssauger beschädigt, muss er ausgetauscht werden, weil sich in den Rissen Bakterien ansiedeln können. Auch könnte das Kind ein Stückchen abbeißen und verschlucken.
Naturkautschuk
Naturkautschuk
Naturkautschuk ist ebenfalls ein Naturmaterial. Einerseits ist es reiß- und bissfest, andererseits auch weich und strapazierfähig. Schnuller aus Kautschuk haben oft einen Beigeschmack und das Risiko einer Allergie kann höher sein. Zudem kann ein Schnuller aus Naturkautschuk beim Kontakt mit Sonne, Fetten oder Minusgraden spröde und rissig werden. Es ist dann wichtig, den Schnuller entsprechend zu entsorgen.
Nur BPA-freie Schnuller wählen
Egal, ob Du Dich für einen Latex-Schnuller, einen Silikon-Schnuller oder einen Schnuller aus Naturkautschuk entscheidest: Achte bei der Wahl des Schnullers auf die Kennzeichnung „BPA-frei“. BPA ist die Abkürzung für Bisphenol A: Dabei handelt es sich um einen Weichmacher, der für die Herstellung von Kunststoffen verwendet wird. Der hormonartige Schadstoff steht im Verdacht, krankheitsauslösend und entwicklungsschädigend zu sein.
Unser ★ glückskind-Tipp ★:
Alle bei dm erhältlichen Schnuller sind BPA-frei. Du kannst Dich also in Deiner Filiale oder online im dm-Shop absolut sorgenfrei der Auswahl der passenden Größe, Form, Beschaffenheit und Farbe widmen.
Spezielle Schnuller für besondere Bedürfnisse
Für Frühchen oder Babys, die mit Gaumenspalte zur Welt gekommen sind, gibt es spezielle Sauger, die an die Bedürfnisse dieser Kinder angepasst sind. Gaumenspalten-Sauger dichten durch ihre Form die Gaumenspalte ab und ermöglichen so ein natürliches Saugverhalten. Schnuller für Frühchen entsprechen in Form und Größe den anatomischen Anforderungen der Frühgeborenen. Zudem gibt es Schnuller, die die Körpertemperatur des Kindes anzeigen, sogenannte Schnuller-Thermometer. Sie bieten aber nur eine grobe Orientierung und ersetzen bei Fieber nicht das genaue Messen mit einem Fieberthermometer.
Außerdem gibt es leuchtende Schnuller, die das Baby oder Du nachts in seinem Bettchen leichter wiederfinden kann. Viele Firmen bieten spezielle „Night Editions“ im Doppelpack an, bei denen das Schild des Schnullers oder auch der Greifring mit kindgerechten Motiven, zum Beispiel Sonne, Mond und Sternen, leuchtend gestaltet sind.
Schnuller-Zubehör: Schnullerkette und Schnullerbox
Damit der Schnuller nicht verloren geht und nicht ständig abgewaschen werden muss, weil er auf den Boden gefallen ist, gibt es Schnullerketten. Direkt am Pulli des Kindes befestigt, sorgt die Kette dafür, dass der Nuckel dort bleibt, wo er hingehört. Die Schnullerkette sollte aus Sicherheitsgründen niemals an Schnüren, Bändern, Trägern und losen Teilen der Kleidung befestigt und auch nicht verlängert werden. Gib Deinem Kind die Schnullerkette nicht als Spielzeug und am besten auch nicht, wenn es sich in einem Laufstall, Bett oder in der Wiege befindet. Bei Schnullern ohne Greifring kannst Du ein Schnullerband verwenden, um den Sauger an der Kleidung Deines Kindes zu fixieren. Unterwegs eignen sich Schnullerboxen ideal zur hygienischen Aufbewahrung.
Schnuller reinigen – welche Optionen gibt es?
Vor dem ersten Gebrauch sollte ein neuer Schnuller am besten einige Minuten ausgekocht werden. So lassen sich eventuelle Schadstoffe und Produktionsrückstände entfernen. Ein gut passender, richtiger Schnuller ist gern im Gebrauch – umso wichtiger gestaltet sich dann die gewissenhafte Hygiene. Wie Du den Schnuller reinigst, richtet sich wieder nach dem Alter Deines Babys.
Für den Schnuller von Babys in den ersten Monaten gilt: Den Nuckel jeden Tag etwa fünf Minuten lang abkochen oder im heißen Wasserdampf eines Vaporisators sterilisieren, um den Säugling vor schädlichen Keimen zu schützen.
Ist das Kind schon größer, genügt es, den Schnuller mit heißem Wasser und Spülmittel abzuwaschen und nur bei besonderer Verunreinigung abzukochen bzw. zu sterilisieren.
Eltern sollten den Schnuller ihres Kindes nicht selbst in den Mund nehmen, um ihn zu reinigen. Dieser vermeintlich praktische Trick hat seine Nachteile: Es können über diesen Weg Pilze oder auch Kariesbakterien aus der Mundflora der Eltern auf die des Babys übertragen werden.
Ist Deinem Baby der Schnuller unterwegs auf die Straße oder in den Sand gefallen, kannst Du ihn kurzerhand mit einem Desinfektionstuch oder einem Babyfeuchttuch abwischen.
Den Schnuller abgewöhnen
Wann ist der richtige Zeitpunkt für die Schnullerentwöhnung?
Mit der Umstellung auf feste Nahrung wird der Saugreflex langsam vom Kaureflex abgelöst. Das ist ein guter Zeitpunkt, den Schnuller abzugewöhnen. Denn die Gefahr von Kiefer-Fehlbildungen und Zahnfehlstellungen steigt, je länger das Kind nuckelt und je mehr Zeit es mit dem Nuckeln verbringt. Auch die Sprachentwicklung kann durch intensiven Schnullergebrauch verzögert werden. Um den dritten Geburtstag und mit dem Eintritt in den Kindergarten sollte der Schnuller also spätestens abgewöhnt sein.
Wie gelingt die Schnullerentwöhnung am besten?
Ein Patentrezept, wie man sein Kind vom Schnuller entwöhnt, gibt es nicht. Du solltest auf jeden Fall behutsam vorgehen und dem Kind Zeit lassen. Gib ihm den Schnuller tagsüber nicht mehr oder einigt Euch darauf, das Nuckeln zum Beispiel auf bestimmte Tagesphasen zu reduzieren. So können die Schnullermomente Schritt für Schritt abnehmen – bevor Du ihn zum Schluss nur noch zum Einschlafen gibst.
Unser ★ glückskind-Tipp ★:
Vielleicht hast Du schon von Ritualen, wie beispielsweise der „Schnuller-Fee“ oder dem Schnullerbaum gehört. Dein Kleinkind gibt beispielsweise alle Schnuller der „Schnullerfee“ und bekommt dafür ein Geschenk. Da Dein Kleinkind jedoch noch nicht die Konsequenzen der Abgabe seiner Schnuller erfassen kann (in dem Moment denkt es, das „Ritual“ sei ein Spiel und es freut sich nur auf das Ersatz-Geschenk), empfehlen wir eine sanfte schrittweise Entwöhnung vom geliebten Schnuller. Mit vielen extra Kuschelphasen und kindgerechten Erklärungen wird eine Entwöhnung ganz bestimmt klappen!
Dein glückskind-Team ♥