Baby im 3. Monat: So entwickelt sich Dein Kind

Viel entdecken, gezielter bewegen, am Tag länger wach sein: Dein Baby im 3. Monat
Herzlichen Glückwunsch, Dein Baby ist nun 3 Monate alt! Hinter Dir liegen spannende Wochen voller Kennenlernen und Entdecken. Im dritten Monat wirst Du Dein Baby als wach und neugierig erleben. Es beginnt auf seine Art mit Dir zu kommunizieren und bewegt sich zunehmend aktiver. In Bauchlage kann es seinen Kopf schon ein paar Minuten halten. Das verspricht ganz neue Perspektiven.
Natürlich gilt auch für den 3. Monat: Kein Kind ist gleich, jedes Baby entwickelt sich in seinem eigenen Tempo. Es besteht kein Grund zur Sorge, wenn Du nicht jede Entwicklung, die wir in diesem Artikel beschreiben, an Deinem Kind beobachten kannst.

Überblick: Babys Entwicklung ab der 9. Woche
Wahrnehmung und Kommunikation: Fixieren, lauschen, brabbeln
Das Baby kann Gesichter und Gegenstände fixieren und verfolgen, die 30 cm entfernt sind. Es dreht seinen Kopf nach Geräuschen und lauscht gespannt auf Stimmen. Mehr lesen
Neue Perspektiven: Bauchlage und Hände entdecken
In Bauchlage kann das Baby nun schon für einige Minuten seinen Kopf halten und so die Welt ganz neu entdecken. Es erkennt seine Hände als spannendes Spielzeug. Mehr lesen
Schlaf: Längere Schlafphasen in der Nacht, tagsüber häufiger wach
Dein Baby ist am Tag häufiger wach, vielleicht hat es schon einen Rhythmus gefunden und hält drei kleine Nickerchen über den Tag verteilt. In der Nacht können die Schlafphasen zwischen den einzelnen Mahlzeiten nun länger werden. Mehr lesen
Was der 3. Monat sonst noch bringt
Im 3. Monat steht die U4 Vorsorgeuntersuchung an. Auch kannst Du überlegen, mit Deinem Kind einen PEKiP-Kurs oder eine Krabbelgruppe zu besuchen. Wenn sich Dein Baby beim Stillen leicht ablenken lässt, kann ein Stillschal helfen. Mehr lesen
Wahrnehmung und Kommunikation: Fixieren, lauschen, brabbeln

Im 3. Monat entdecken viele Eltern in ihrem Baby zum ersten Mal einen Kommunikationspartner. Es beobachtet die ihm vertrauten Personen genau bei dem, was sie tun, lauscht auf Geräusche und Stimmen und dreht ihnen den Kopf entgegen. Einem freundlichen Gesicht wird es vielleicht auch ein Lächeln schenken. Dein Baby beginnt nun auch Dich beim Sprechen zu beobachten. Vielleicht siehst Du auch schon erste Versuche, Laute zu produzieren. Gerade bei großer Freude ist hin und wieder ein Glucksen zu hören.
Ist Dein Baby fast 3 Monate alt, ist seine Sehfähigkeit schon viel besser als kurz nach der Geburt. Dinge und Gesichter, die ca. 30 cm entfernt sind, kann es schon gut fixieren und mit dem Blick verfolgen. Vor allem Eltern, Geschwister und andere bekannte Personen ziehen seine Aufmerksamkeit auf sich. Aber auch farbenfrohe Spielzeuge oder ein kontrastreicher bunter Stoff können sein Interesse wecken. Beim Spazieren blickt es interessiert in die Baumkronen, wo die Sonne durch die Blätter scheint.
Dein Säugling kann jetzt unterscheiden, ob das Gesicht, in das er blickt, freundlich oder ärgerlich ist.
Wenn Dein Baby 9 Wochen alt ist, beginnt es langsam, die regelmäßigen Abläufe in seinem Alltag wiederzuerkennen. Du kannst in den nächsten Wochen wahrscheinlich beobachten, wie Dein Baby sich freut, wenn Du das Stillkissen zum Füttern platzierst oder wie es aufgeregt zu strampeln beginnt, wenn das Badewasser einläuft.
★ glückskind-Tipp ★
Du wirst bei Deinem Baby im dritten Monat merken, dass es Dir aufmerksam zuhört, denn es bereitet sich darauf vor, in einigen Monaten selbst sprechen zu können. Erzähle Deinem Kind also ruhig, was Du tust: Was wird gerade angezogen? Was passiert beim Windeln wechseln? Was kaufst Du ein? Du kannst jetzt auch beginnen, kleine Bilderbücher anzuschauen. Bestens geeignet sind spezielle Fühl-Bücher, bei deren Betrachtung Dein Kind Deine Sprache auch mit bestimmten Tast-Erlebnissen in Verbindung bringen kann.
Neue Perspektiven: Bauchlage und Hände entdecken
Auch motorisch wird Dein Baby in den Wochen 9-12 einige Entwicklungsschritte machen. Einer der wichtigsten ist wohl, dass es nun sein Köpfchen in Bauchlage halten kann. Als Dein Baby im 2. Monat noch in aufrechter Haltung trainierte, seinen Kopf kurze Zeit selbst zu halten, hat es seinen Nacken bereits gut vorbereitet. Jetzt kann es auch in Bauchlage nach vorn schauen und einen ganz neuen Blickwinkel genießen. Manche Kinder stützen sich in dieser Position auch ein wenig auf die Unterarme, wodurch sie noch stabiler liegen oder zum Ende des dritten Monats hin vielleicht auch schon ein Spielzeug in den Händen halten können.
★ glückskind-Tipp ★
Wenn Deinem Baby die Bauchlage gefällt, dann leg es ruhig täglich für einige Minuten so hin. Auf diese Weise kann Dein Baby optimal seine Nackenmuskulatur trainieren.
Ein 3 Monate altes Baby schafft es in der Regel noch nicht, sich selbst vom Rücken auf den Bauch zu drehen. Dennoch gilt ab jetzt besondere Vorsicht, wenn Dein Baby auf dem Wickeltisch oder dem Sofa liegt. Nun, wo es die neue Perspektive der Bauchlage kennt, wird es auch vermehrt üben, diese durch Drehen selbst zu erreichen.
Doch auch in Rückenlage kannst Du bei Deinem Baby im 3. Monat Veränderungen im Vergleich zu den vergangenen Wochen entdecken. Es berührt nun alles, was es erreichen kann und interessiert sich umso mehr für seine Liege-Umgebung. Auch die eigenen Hände sind ein interessantes Spielzeug. Im 3. Monat kann Dein Baby seine Hände schon gezielter bewegen, vielleicht schafft es sogar schon, sie vor der Körpermitte zusammenzuführen. Wenn Du Deinem Baby einen kleinen Gegenstand, wie z.B. einen Greifling, in die Hand gibst, wird es ihn vor sein Gesicht halten und genau studieren. Dein Baby lernt nun mehr und mehr, Dinge zu greifen, zu halten und gezielt loszulassen. Während Dein Kind im dritten Monat den Gegenstand noch plötzlich loslässt, wirst Du bei Deinem Baby ab dem 4. Monat schon Veränderungen sehen, bis es dann um den 6. Monat sicher mit einer Hand zugreifen und loslassen kann.
Doch nicht nur die Hände, auch die Beine kommen immer mehr zum Einsatz. Wenn sich das Baby freut, beginnt es zu strampeln. In Rückenlage sind die Beine immer öfter angewinkelt. Fast sieht es auch, als sitze das Baby liegend. Und tatsächlich ist dieses Anhocken eine wichtige Vorbereitung auf das spätere Sitzen.
Unterstütze Dein Baby beim Kennenlernen seines Körpers mit passenden Spielzeugen für den dritten Monat. Diese könnten zum Beispiel sein:
- Mobilitätstrainer / Spielbogen: Die bogenförmige Aufhängung beherbergt zumeist kleine, vielseitige Spielzeuge, die Dein Kind im Liegen entdecken kann. Wenn es zum ersten Mal „versehentlich” mit der Hand ein Element in Schwingung versetzt, wird es staunen.
- Mobiles: Ideal zum Betrachten auf dem Wickeltisch oder im Bett. Wenn Du das Mobile ein wenig in Bewegung setzen, wenn das Baby darunter liegt, wird es ihm gespannt mit den Augen folgen.
- Rassel: Eine kleine bunte Rassel bringt gleich zwei Dinge mit, die das Baby faszinieren: Farben und Geräusche. Ein ideales Spielzeug für den dritten Monat.
- Greiflinge: Das Be-Greifen der Dinge ist für Dein Baby sehr aufregend. Ein kleiner Greifling bietet viel zu entdecken.
glückskind-Tipp:
Ab dem 3. Monat solltest Du für unterwegs immer eine Krabbeldecke und etwas zum Spielen dabei haben. So kann Dein Baby auch an anderen Orten immer bequem auf dem Rücken oder auf dem Bauch spielen.
Schlaf: Längere Schlafphasen in der Nacht, tagsüber häufiger wach
Im dritten Monat schläft Dein Baby täglich ungefähr 15 Stunden. Davon fallen ca. 10 Stunden auf die Nacht, die übrigen 5 verteilen sich auf zumeist 3 Tagschläfchen. Langsam zeichnet sich ein Schlafrhythmus ab, der Dir hilft, Deinem Kind optimale Bedingungen zum Schlafen zu schaffen.
Es ist gut möglich, dass Dein Baby im dritten Monat in der Nacht bereits längere Schlafphasen hat und seltener zum Trinken aufwacht. Natürlich betrifft auch dies nicht alle Babys, aber in den kommenden Monaten wird Dein Kind seinen eigenen Schlafrhythmus finden und immer längere Schlafphasen entwickeln.
Vielleicht beobachtest Du auch an manchen Tagen, dass Dein Baby sehr unruhig schläft und schlecht zur Ruhe kommt. Die vielen neuen Eindrücke, die Dein Kind durch die neuen Perspektiven und Bewegungsabläufe erlangen kann, werden vor allem am Ende des Tages verarbeitet.
★ glückskind-Tipp ★
Da Dein Baby jetzt anfängt, Routinen zu erkennen, lohnt es sich, über ein Ritual für das Zu-Bett-Gehen nachzudenken. Waschen, Windel wechseln, kurz Quatsch auf dem Wickeltisch machen, Schlafanzug anziehen, Stillen, Spieluhr hören und kuscheln - diese und andere Abläufe, die jeden Abend wiederkehren, helfen Deinem Baby dabei, das Ende des Tages zu erkennen und in den Schlaf zu finden.
Was der 3. Monat sonst noch bringt
Zwischen dem 3. und 4. Monat steht auch die nächste Vorsorgeuntersuchung U4 an. Bei dieser Untersuchung wird die Kinderärztin oder der Kinderarzt neben dem routinemäßigen Messen und Wiegen ein besonderes Augenmerk auf das Hör- und Sehvermögen Deines Babys legen. Die Organe werden abgetastet und auch die Größe der Fontanelle überprüft. Und auch die motorische Entwicklung Deines Kindes wird im Fokus stehen: Kann es in Bauchlage seinen Kopf halten?
Wenn Du Dich dafür entschieden hast, Dein Kind impfen zu lassen, wird es im Rahmen der U4 auch seine erste Sechsfach-Impfung erhalten. Dein Kinderarzt kann Dich umfassend zu allen Fragen rund ums Impfen beraten.
Der 3. Monat ist übrigens auch eine gute Zeit, über den Besuch eines PEKiP-Kurses (Prager Eltern-Kind-Programm) nachzudenken. Unter Anleitung einer speziell geschulten Trainerin führen die Kinder spielerisch Bewegungsübungen durch und fördern so ihre motorischen Fähigkeiten. - Alles in diesen Kursen sind natürlich nur Anregungen und Dein Baby wird auch ohne Kurs alles Lernen, was es braucht. Doch viele Eltern schätzen den Austausch mit Eltern gleichaltriger Kinder, der in diesen Kursen stattfindet. Natürlich kann auch eine private Krabbelgruppe den Rahmen für diesen Austausch bilden.
★ glückskind-Tipp ★
Die immer schärfer werdenden Sinne sorgen bei manchen Babys für Unruhe und Ablenkung beim Stillen oder Trinken aus dem Fläschchen. Wenn Du dies bei Deinem Kind beobachtest, empfiehlt es sich, eine ruhige, reizarme Umgebung zu schaffen. Zieh Dich in ein Zimmer zurück, dunkel den Raum ab und vermeide Geräuschquellen. Unterwegs ist es manchmal schwierig, einen Platz mit ausreichender Ruhe zu finden. Ein Stillschal kann hier eine gute Hilfe sein.
Dein glückskind-Team ♥