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Milch abpumpen – Infos & Tipps

Richtig Milch abpumpen

Übung macht den Meister – das gilt auch fürs Milch abpumpen. Welche Möglichkeiten es gibt, Muttermilch zu gewinnen und wie Du den Milchfluss steigern kannst, erfährst Du hier.

Milch abpumpen – warum?

Muttermilch ist die beste Nahrung für Dein Baby – so viel steht fest. Muttermilch versorgt Dein Kind mit allem, was es braucht. Außerdem fördert Stillen das Bonding, die emotionale Bindung zwischen Mutter und Kind. Manchmal ist das Stillen aus unterschiedlichen Gründen aber nicht möglich:

  • Einige Babys haben Schwierigkeiten an der Brust zu saugen, weil sie zu früh geboren wurden oder einfach Probleme mit dem Saug-Schluck-Reflex haben. Dann kann es sinnvoll sein, Milch abzupumpen und sie mit der Flasche zu geben.
  • Viele Mütter müssen oder wollen sich auch mal von ihrem Baby trennen, sei es für eine kleine Auszeit oder für den Wiedereinstieg in den Job. Statt abzustillen, kann dann Milch auf Vorrat angepumpt werden.
  • Milchstau, Mastitis, wunde Brustwarzen – gerade in den ersten Wochen und Monaten kommt es häufiger zu Stillproblemen. Dann kann das Abpumpen von Milch helfen, diese zu beseitigen.

Es lohnt sich daher, sich frühzeitig mit dem Abpumpen von Milch zu beschäftigen, damit Du im Notfall darauf zurückgreifen kannst.

glückskind-Tipp★ Bemerkst Du, dass Dein Baby Schwierigkeiten hat, an der Brust zu saugen oder nicht genug Milch zu sich nimmt, ziehe den Rat Deiner Hebamme oder einer Stillberaterin hinzu. In manchen Fällen können anatomische Besonderheiten, wie zum Beispiel eine Verkürzung des Zungenbändchens bei Deinem Baby, ein Grund für Stillprobleme sein.

Das Mutterschutzgesetz sieht für stillende Mütter übrigens Stillpausen am Arbeitsplatz vor:

  • Du hast Anspruch auf mindestens zweimal 30 Minuten oder einmal eine Stunde Stillzeit.
  • Bei einer zusammenhängen Arbeitszeit von mehr als acht Stunden sieht das Gesetz eine Stillzeit von zweimal 45 Minuten oder einmal 90 Minuten vor.
  • Diese Stillpausen müssen vom Arbeitgeber gewährt werden. Er darf nicht verlangen, diese Zeiten vor- oder nachzuarbeiten.
  • Auch ein Verdienstausfall oder die Anrechnung auf anderen Pausen ist rechtswidrig.

Kannst Du Dein Baby in den Stillpausen nicht stillen, solltest Du die Zeit nutzen, um Milch abzupumpen. So bleibt der Milchfluss erhalten und Du gewinnst Muttermilch für die darauffolgenden Tage.

Arten von Milchpumpen

Es gibt zwei Möglichkeiten, um Muttermilch ohne Stillen zu gewinnen: das Abpumpen von Milch mit einer Milchpumpe und das sogenannte Ausstreichen mit der Hand. Das Entleeren der Brust mit der Hand erfordert etwas Übung, kann aber durchaus eine effektive Methode der Muttermilchgewinnung sein. Der Vorteil: Du brauchst keine Milchpumpe. Allerdings dauert das Ausstreichen einer Brust ca. 20 bis 30 Minuten. Etwas schneller geht es mit der elektrischen Milchpumpe oder einer Handmilchpumpe – ca. 15 Minuten pro Brust.

Handpumpe

Pumpst Du nur ab und zu Milch ab, ist eine Handpumpe ausreichend. Die kleinen Geräte funktionieren ohne Strom und sind recht günstig. Du findest sie in Deiner dm-Filiale sowie in Apotheken. Gepumpt wird händisch mit einem Griff, der zusammengedrückt wird. Das kann auf Dauer allerdings etwas anstrengend sein.

Wichtig ist, dass der Trichter der Pumpe zur Größe Deiner Brust sowie zu Deinen Brustwarzen passt: Die Warze sollte den Tunnel des Trichters ausfüllen, sich aber noch frei bewegen können. Die meisten Handpumpen sind mit nur einer Trichtergröße ausgestattet. Passt diese nicht, solltest Du Dich nach einem anderen Modell umsehen. Frage Deine Hebamme oder eine Stillberaterin vor dem Kauf um Rat.

Elektrische Milchpumpe

Pumpst Du regelmäßig Muttermilch ab, solltest Du Dich für eine elektrische Milchpumpe entscheiden: Du hast die Wahl zwischen transportablen, etwas kleineren Modellen sowie professionellen Milchpumpen, die auch in Geburtskliniken zum Einsatz kommen. Einige Pumpen ermöglichen Dir das Abpumpen beider Brüste gleichzeitig. Elektrische Pumpen arbeiten schneller als Handpumpen und sind komfortabler, da das Abpumpen als weniger anstrengend empfunden wird.

Auch bei den elektrisch betriebenen Milchpumpen sollte der Trichter perfekt zu Deiner Brust passen: Viele dieser Pumpen liefern drei bis fünf unterschiedliche Trichtergrößen mit. Da elektrische Milchpumpen einen stolzen Preis haben, bieten Krankenhäuser, aber auch Apotheken Dir die Möglichkeit, eine elektrische Milchpumpe zu leihen. Bei Stillproblemen, z. B. Milchstau oder einer Mastitis, oder wenn Dein Baby aus medizinischen Gründen nicht saugen kann, bekommst Du sogar ein Rezept für das Ausleihen der Milchpumpe. Das bedeutet, die Krankenkasse bezahlt die Gebühren für einen bestimmten Zeitraum, meist zunächst einen Monat. 

Richtig abpumpen

Für viele Frauen ist das Abpumpen von Muttermilch zu Beginn etwas befremdlich. Doch wer häufiger abpumpt, gewöhnt sich schnell daran. Es lohnt sich also!

Milch abpumpen – ab wann?

Hebammen und Stillberaterinnen empfehlen, erst nach sechs bis acht Wochen, mit dem Abpumpen zu beginnen. Nicht, weil es vorher nicht funktioniert, sondern um dem Kind die sogenannte Saugverwirrung zu ersparen. Wenn Du zu früh mit dem Fläschchen geben beginnst, kann es passieren, dass Dein Baby erst einmal nicht mehr an der Brust trinken möchte.

Im Prinzip kannst Du aber direkt nach dem Milcheinschuss mit dem Abpumpen beginnen. Und das ist manchmal auch nötig, z. B. bei Frühgeburten, Stillproblemen oder Babys mit unzureichendem Saugreflex.

Der richtige Zeitpunkt

Die meisten Frauen pumpen direkt nach einer Stillmahlzeit ab: Sie geben dem Baby dann eine Brust und entleeren die andere mit der Milchpumpe. Andere warten etwa eine Stunde nach dem Stillen. Es lohnt sich, etwas zu experimentieren, um den richtigen Zeitpunkt zum Abpumpen zu finden. Dieser kann individuell unterschiedlich sein.

Wie viel Milch abpumpen?

Zu Anfang ist die Milchmenge, die durch das Abpumpen gewonnen wird, noch relativ klein. Der Körper muss die Milchproduktion erst an die erhöhte Nachfrage anpassen. Doch schon nach wenigen Tagen wirst Du merken, dass mehr Milch da ist kommt. Wie viel Milch Du abpumpst, hängt von Euren Bedürfnissen ab. Kann Dein Baby nicht an der Brust trinken, musst Du ca. sechs- bis achtmal am Tag abpumpen. Je nach Alter und Appetit des Säuglings benötigt er pro Mahlzeit zwischen 50 und 200 ml Muttermilch.

Stillst Du Dein Kind parallel und möchtest Dir nur einen Vorrat an Muttermilch anlegen, kannst Du nach Bedarf abpumpen.

Milchfluss anregen

Nicht immer fließt die Milch beim Abpumpen so wie sie sollte. Mit ein paar Tricks kannst Du den Milchfluss aber fördern:

  • Entspannung: Milch fließt nur, wenn Du entspannt bist. Denn dann wird das Hormon Oxytocin ausgeschüttet, das für die Milchbildung mitverantwortlich ist. Mach es Dir daher bequem und sorge dafür, dass Du ungestört bist. Schaffe eine Wohlfühl-Atmosphäre, z. B. mit Deiner Lieblingsmusik oder einer Tasse Tee.
  • Häufiges Stillen und Abpumpen: Je mehr Nachfrage da ist, desto mehr Milch produziert Deine Brust.
  • Viel Kuscheln und Hautkontakt: Beim Kuscheln mit Deinem Baby wird ebenfalls Oxytocin ausgeschüttet. Das regt den Milchfluss an. Es kann also unter Umständen helfen, wenn Dein Baby beim Abpumpen auf Tuchfühlung mit Dir ist. Bei einigen Müttern fließt die Milch sogar schon besser, wenn sie Fotos von ihrem Kind betrachten.
  • Ausreichend trinken und essen: Eine ausgewogene Ernährung und viel Flüssigkeit fördern die Milchproduktion ebenfalls. 
  • Wärme und Massagen: Bei vielen Frauen fließt die Milch besser, wenn die Brust vor dem Abpumpen erwärmt und/oder sanft massiert wurde. Erwärmen kannst Du sie z. B. mit einem warmen Umschlag oder einem Körnerkissen.
  • Auslösen des Milchspendereflexes durch kurzes Anlegen Deines Babys.

Probiere einfach aus, mit welcher Methode Du die Milch am besten zum Fließen bekommst.

Milch abpumpen und aufbewahren

Mit speziellen Muttermilchbeuteln oder -gefäßen hast Du die Möglichkeit, Deine abgepumpte Milch über einen längeren Zeitraum aufzubewahren.

Milch abpumpen und aufbewahren

Die abgepumpte Milch wird, wenn sie nicht sofort verfüttert wird, meistens in sogenannten Muttermilchbeuteln aufbewahrt. Du kannst aber auch ein steriles Gefäß zur Aufbewahrung verwenden. Im Kühlschrank hält sie sich bei einer Temperatur von unter + 5 Grad bis zu 72 Stunden. Ohne Kühlung hält sich abgepumpte Milch zwischen sechs bis acht Stunden.

Muttermilch einfrieren

Länger lagern lässt sich Muttermilch im Gefrierfach bei einer Temperatur zwischen -18 und -22 Grad: nämlich bis zu sechs Monaten. Das Auftauen sollte langsam geschehen – am besten über Nacht im Kühlschrank. Die aufgetaute Milch muss innerhalb von 24 Stunden verbraucht werden. Erwärme sie am besten in einem Flaschenwärmer auf eine Temperatur von 37 Grad.

Beim Abpumpen und Lagern der Muttermilch ist auf penible Hygiene zu achten: Trichter und Gefäße sollten nach Gebrauch gründlich gewaschen und sterilisiert werden. Mit ein bisschen Übung hast Du den Bogen beim Abpumpen bestimmt schnell raus!

Muttermilch richtig aufbewahren...

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