Pickel in der Schwangerschaft

Ein verbreitetes Beauty-Problem in der Schwangerschaft: Pickel und Mitesser. © Stocksy I Boris Jovanovic
Viele Frauen kennen Pickel und Mitesser bereits aus der Pubertät und bei manchen Frauen treten auch noch im Erwachsenenalter vor oder während der Regelblutung Hautunreinheiten auf. Hormonbedingte Hautveränderungen können zudem auch während der Schwangerschaft wieder für Leidensdruck sorgen und Gesprächsthema sein: Neben den schwangeren Frauen, deren ebenmäßiger Teint so richtig strahlt, gibt es diejenigen, die durch Pickel in der Schwangerschaft ein unreines Hautbild oder sogar Akne bekommen. Aber wodurch kommt es eigentlich zu den nervigen Mitessern und Pusteln und wie kannst Du Dein Hautbild verbessern?
Hautunreinheiten bei Schwangeren: Was sind die Ursachen?
Während der Schwangerschaft verändert sich der Körper einer Frau ganz massiv. Teil des Wandels sind auch Veränderungen im Hormonhaushalt. Das Level an Östrogen und Progesteron nimmt zu und auch die Testosteronwerte im Blut steigen. Inwiefern wirkt sich das auf die Haut, unser größtes Organ, aus?
Die hormonelle Umstellung hat eine stärkere Durchblutung des Hautgewebes zufolge. Gleichzeitig wird jedoch die Talgproduktion in den Talgdrüsen angeregt und die Hornzellen-Produktion der Haut intensiviert. Es setzen sich daher mehr Hornzellen an den Öffnungen der Talgdrüsen ab. Und voilà – die perfekte Grundlage für Mitesser und Pickel in der Schwangerschaft ist geschaffen.
Folgende Hautareale sind bei Schwangeren am häufigsten von Pickeln, Mitessern und Akne betroffen:
- Gesicht
- Dekolleté
- Brust
- Rücken
Bei manchen Frauen zieht sich das störende Beauty-Problem konstant durch die gesamte Schwangerschaft, bei anderen tritt es nur phasenweise auf. Bei den meisten ist es im ersten Trimester besonders auffällig.
Pickel ab der Einnistung
So kommt es auch, dass Frauen, die noch gar nicht wussten, dass sie schwanger sind, ganz überrascht und irritiert die Bildung von Pickeln bemerken. Im Nachhinein stellen sie fest, dass die Unreinheiten direkt nach der Einnistung der Eizelle in die Gebärmutter begonnen haben. Das Phänomen, dass Pickel ab der Einnistung die Schwangerschaft begleiten, ist durchaus verbreitet. Es gibt auch Mütter, die aus der Vergangenheit bereits Schwangerschaftspickel kennen und anhand erneut auftretender Unreinheiten die Feststellung machen, dass sie wieder schwanger sind.
Viele Frauen, ob junge Mütter oder erfahrene Großmütter, berichten daher in ihren Anekdoten sowohl von der klassischen Übelkeit und dem Spannen der Brüste als auch von Mitessern und Pusteln als spürbares Schwangerschaftsanzeichen.
Pickel und Mitesser: Hautpflege-Tipps für Schwangere
Da Hormone die Ursache des lästigen Übels sind, lässt sich unreine Haut in der Schwangerschaft nur schlecht verhindern. Schließlich ist die Hormonumstellung die Grundlage für alle funktionellen Anpassungen des Körpers an die Schwangerschaft. Während Du durch Deine Ernährung in der Schwangerschaft sicherstellen kannst, dass Deine Haut alle Mineralstoffe und Vitamine bekommt, die sie braucht, bleibt äußerlich nur die Vorbeugung durch achtsame Pflege. Dazu gehören die regelmäßige Reinigung, die passende Pflege und wirksame SOS-Helfer bei besonders schlimmen Pusteln.
Wichtig ist, dass Du Deine Pflege und Reinigungsprodukte auf Deinen Hauttyp abstimmst, denn Unreinheiten können sowohl bei fettiger als auch bei trockener Haut auftreten.
Anti-Pickel-Produkte
Anti-Pickel-Produkte
Sobald Pickelchen und Mitesser auftreten, ist man schnell dazu geneigt, Pflegeprodukte zu kaufen, die mit der Eigenschaft „Anti-Pickel” bezeichnet sind. Die verbreiteten Wirkstoffe Benzoylperoxid und Salicylsäure (BHA) sind in frei verkäuflichen Kosmetikprodukten dieser Art lediglich in unbedenklicher Konzentration enthalten und somit auch für Schwangere eine Option.
Reinigung
Reinigung
Die morgendliche und abendliche Reinigung der Haut ist bei Pickeln in der Schwangerschaft natürlich maßgeblich. Das Waschgel der Wahl sollte am besten einen hautfreundlichen pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5 aufweisen. Wer zu trockener Haut neigt, kann stattdessen eine Reinigungsmilch in Betracht ziehen, um weiterer Austrocknung entgegenzuwirken. Wer zu besonders fettender Haut tendiert, wird vielleicht die erfrischende Wirkung eines klärenden Gesichtswassers nicht missen wollen. Je nach Hauttyp oder Hautbereich, kannst Du ausprobieren, was sich für Dich am besten anfühlt.
Wenn Du gerne Waschhandschuhe oder waschbare Microfaser-Reinigungstücher benutzt, wasche diese im Sinne der Hygiene regelmäßig in der Waschmaschine bei mindestens 60°C.
★ glückskind-Tipp ★
Wie wäre es ab und zu mit einer porenreinigenden Dampfbehandlung mit Meersalz? Einfach Wasser aufkochen, mit ein paar Esslöffeln Meersalz in eine Schüssel füllen und samt Untersetzer auf einen Tisch stellen. Dann hinsetzen und für circa 10 Minuten den Kopf über den aufsteigenden Dampf halten. Lege dabei ein Handtuch über Deinen Kopf und die Schüssel, sodass der Dampf sich sammelt und nicht zu schnell entweicht.
Pflege
Pflege
Da die Haut sich während der Schwangerschaft verändert, kann es sein, dass Du dich plötzlich nach einer neuen Hautpflege umsehen musst. Feuchtigkeit ist das A und O für alle Hautregionen, die für Schwangerschaftspickel typisch sind. Sowohl im Gesicht, im Dekolleté-Bereich, als auch auf Brust und Rücken kannst Du daher auf Produkte mit Aloe Vera oder Hyaluronsäure setzen. Urea hilft der Haut, die Feuchtigkeit zu speichern.
Hast Du eine fettende Haut, kommst Du möglicherweise mit einem leichten Creme-Gel zurecht; trockene Haut benötigt natürlich eine reichhaltigere Pflege.
Achte darauf, dass Du Anti-Aging-Produkte mit Retinol oder Retinaldehyd nur in Absprache mit Deinem Arzt verwenden, denn vor allem rezeptpflichtige Salben und Cremes mit Tretinoin bzw. Isotretinoin können Fehlbildungen beim Embryo hervorrufen. Eine handelsübliche Vitamin-A-Hautcreme indes ist unbedenklich.
Masken und Peelings
Masken und Peelings
Neben dem täglichen Waschen und Cremen lohnen sich bei Pickeln in der Schwangerschaft Masken und Peelings, die abgestorbene Hautschüppchen wirksam abtragen. Sinn und Zweck einer Maske ist es, einer Verstopfung der Talgdrüsen vorzubeugen. Du kannst dafür zu vorproduzierten Masken in praktischen Sachets greifen oder sogar Deine eigene Heilerde-Maske anrühren.
Hautpeelings folgen dem selben Prinzip: Indem Du Deine Haut sanft mit einem Peeling massierst, tragen die feinen Peelingkörner Hornzellen ab und verringern die Wahrscheinlichkeit, dass Hautunreinheiten entstehen. Achte unbedingt darauf, nicht zu stark zu rubbeln. Um Deine Haut, vor allem im Gesicht, nicht zu überreizen, solltest Du Masken oder Peelings maximal zwei Mal pro Woche nutzen.
Punktuelle SOS-Maßnahmen
Punktuelle SOS-Maßnahmen
Jeder, der in seinem Leben mit Pickeln oder Mitessern zu tun hatte, kennt sie bereits: Erhabene Pickel, die besonders unangenehm schmerzen. Für solche Spezialfälle, die auch in der Schwangerschaft vorkommen, kannst Du sogenannte SOS-Produkte gezielt einsetzen. Ob im Gesicht, oder im Dekolleté, die punktuelle Anwendung von entzündungshemmenden Wirkstoffen ist vor allem nach der abendlichen Reinigung vor dem Zubettgehen sinnvoll.
Immer wichtig: Weniger ist mehr
Immer wichtig: Weniger ist mehr
Auch wenn das seelische und körperliche Wohlbefinden unter den Mitessern und Pickeln leidet, gilt beim Thema Reinigung und Pflege: Weniger ist mehr. Trage keinesfalls besonders viel Creme auf und übertreibe es auch nicht mit Masken und Peelings. Es ist wichtig, die Haut nicht unnötig zu reizen oder sie vor lauter Frust mit blindem Aktionismus und hektischen Maßnahmen zu überfordern.
Ausdrücken und quetschen verboten
Ausdrücken und quetschen verboten
Auch wenn es Dir schwer fällt: Auf keinen Fall solltest Du Mitesser herauspressen und Pickel ausdrücken oder aufkratzen – sonst entwickeln sich womöglich hartnäckige Entzündungen oder Narben. Insbesondere das Quetschen schiebt die Verunreinigungen und entzündlichen Bakterien nur noch tiefer in die Haut und ist daher kontraproduktiv für den Heilungsprozess. Um die Verfeinerung Deines Hautbilds zu unterstützen, kannst Du für professionelle Gesichtsbehandlungen ein Kosmetikstudio aufsuchen.
Pflege für Schwangere
Achtung bei Schwangerschaftsakne
Je nach Ausmaß können die Hautunreinheiten im Grunde genommen als lästig, aber harmlos erachtet werden. Sobald sich zu ein paar Mitessern und Pickeln jedoch Pusteln und Knötchen gesellen und sich größere Hautareale röten und entzünden, liegt möglicherweise eine Form von Akne vor. Falls Deine Haut zur Schwangerschaftsakne tendiert, suche am besten einen Dermatologen auf. Ein Hautarzt kann Dich über die rein kosmetische Perspektive hinaus dazu beraten, welche medizinischen Möglichkeiten Du hast, Deine Haut mit Anti-Akne-Wirkstoffen zu behandeln – ohne dem Baby zu schaden.
Ammenmärchen ignorieren
Hartnäckig halten sich Mutmaßungen darüber, dass Pickel in der Schwangerschaft das Geschlecht des Babys verraten. Angeblich stehlen heranwachsende Mädchen bereits während der Schwangerschaft die Schönheit der werdenden Mütter, sodass diese an Unreinheiten und Makeln leiden. Natürlich ist dies wissenschaftlich keinesfalls haltbar. Wie alle Beschwerden, die als Schwangerschafts-Klischee verbreitet werden, gilt: Jede Frau erlebt ihren Körper individuell und auch von Schwangerschaft zu Schwangerschaft unterschiedlich. Vertraue also bezüglich Vorhersagen zum Geschlecht Deines Babys ausschließlich Deinem Frauenarzt.
Fazit: Zeit heilt die Haut und Geduld ist eine Tugend
Schwangerschaftsbedingte Hautunreinheiten lassen oft noch während der Schwangerschaft nach. Falls nicht, ist im Normalfall spätestens mit der Geburt Deines Babys der Spuk bald wieder vorbei. Das Hautbild pendelt sich nach ein paar Wochen wieder ein. Und noch wichtiger ist: Dein Baby ist endlich da und die Freude über den Familienzuwachs überstrahlt jeden noch so lästigen Pickel. Letztlich ist also bei Schwangerschaftspickeln alles nur eine Frage der Zeit. Akzeptanz und Gelassenheit helfen das lästige Phänomen zu ertragen – Geduld auch.
Wir wünschen Dir eine möglichst unproblematische, angenehme Schwangerschaft und alles Gute für Dich und Dein Baby!
Dein glückskind-Team ♥