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Schwangerschaftsübelkeit: Ursachen und Tipps

Schwangere, die an Schwangerschaftsübelkeit leidet

Schwangerschaftsübelkeit belastet viele Frauen in der Frühschwangerschaft. © nd3000, shutterstock

Übelkeit gehört für viele Frauen in den ersten Wochen der Schwangerschaft zum Alltag. Gerade am Morgen ist der Magen flau und es fällt schwer, zu frühstücken oder die Zähne zu putzen. Was gegen Schwangerschaftsübelkeit hilft, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Wir haben einige Tipps und Anregungen zusammengestellt, mit denen Du möglichst entspannt durch die ersten Wochen kommst.

Übelkeit in der Schwangerschaft: Die meisten Frauen sind betroffen

Wenn der Schwangerschaftstest zwei Striche zeigt, beginnt für die Frau eine der aufregendsten Zeiten ihres Lebens. Das heranwachsende Baby sorgt im weiblichen Körper für einige Veränderungen, die zum Teil auch mit unangenehmen Nebenwirkungen einhergehen. Schwangerschaftsübelkeit ist eine dieser Begleiterscheinungen. Man geht davon aus, dass mindestens 75 Prozent der Frauen in den ersten Schwangerschaftswochen davon betroffen sind, für einige wenige zieht sich das Unwohlsein durch die komplette Schwangerschaft.

Schwangerschaftsübelkeit: Ab wann ist damit zu rechnen?

Viele Frauen fragen sich, ab wann Schwangerschaftsübelkeit für gewöhnlich auftritt. Die Antwort darauf kann nicht pauschal gegeben werden, da jeder Körper anders auf die Umstellungen in der Schwangerschaft reagiert. Es lässt sich aber zusammenfassen, dass die meisten Frauen, die mit Übelkeit in der Schwangerschaft zu kämpfen haben, diese Beschwerden vor allem in den ersten Monaten haben.
Die Ursachen für die Übelkeit können nicht eindeutig geklärt werden, zu viele körperliche Veränderungen gehen mit dem wachsenden Kind einher. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass der massive Anstieg des weiblichen Geschlechtshormons Östrogen und des Schwangerschaftshormons hCG einen Beitrag zum Unwohlsein leisten. hCG wird vor allem in der Frühschwangerschaft von der Plazenta gebildet und sinkt zum zweiten Trimester hin deutlich ab. Auch andere als Schwangerschaftsanzeichen wahrgenommene Begleiterscheinungen wie starke Müdigkeit oder ein schärferer Geruchssinn werden dem Anstieg des hCG zugeschrieben und treten daher beim Großteil der Frauen vor allem im ersten Trimester auf.
Bei wenigen Frauen kommt die Übelkeit allerdings auch zu anderen Zeiten der Schwangerschaft vor, manche empfinden das Problem während der gesamten 40 Wochen. Wenn der Leidensdruck durch das ständige Unwohlsein zu groß wird, sollte in jedem Fall ein Arzt oder eine Hebamme hinzugezogen werden.

Erbrechen in der Schwangerschaft: Dem Baby geht es gut

Wenn die Übelkeit so groß ist, dass ein Erbrechen unumgänglich wird, machen sich viele Frauen Sorgen: Ist das Baby noch gut versorgt, wenn ich meine Mahlzeit nicht bei mir behalten kann? Spürt das Baby meinen verkrampften Bauch? Ist es schlimm, wenn ich ausgerechnet das Frühstück nicht bei mir behalten kann? Grundsätzlich kann man hier Entwarnung geben.
Schwangerschaftserbrechen ist nichts Ungewöhnliches und der Körper ist auf diese Begleiterscheinung bestens vorbereitet. In Phasen, in denen durch Schwangerschaftsübelkeit die Nahrungsaufnahme erschwert wird, versorgt der Körper der Mutter das Baby mit seinen Reserven. Auch vom krampfartigen Zusammenziehen des Bauches beim Erbrechen bekommt das Baby durch das Fruchtwasser, das es umgibt, nichts mit.
Kritisch wird es, wenn das Erbrechen mehrmals täglich passiert und Du das Gefühl hast, keine Nahrung bei Dir behalten zu können. Mediziner sprechen hier von einer Hyperemesis Gravidarum (auch “unstillbares Schwangerschaftserbrechen”), das bei etwa 0,5 bis 3 Prozent der Schwangeren vorkommt. In diesem Fall solltest Du unbedingt einen Arzt hinzuziehen, da die Gefahr der Dehydrierung besteht. Medikamente können hier Abhilfe schaffen und dabei unterstützen, wieder Nahrung und Flüssigkeit aufnehmen zu können.

Tipps: Was hilft gegen Schwangerschaftsübelkeit?

Das Unwohlsein in den ersten Schwangerschaftswochen kann für die betroffenen Frauen quälend sein. Viele suchen deshalb nach passenden Mitteln gegen die drückende Übelkeit, um schnell wieder wie gewohnt am Alltag teilnehmen zu können. Bei einem so individuellen Problem wie Schwangerschaftsübelkeit ist es allerdings nicht möglich, pauschal gültige Tipps zu geben. Jeder Frau hilft ein anderes Hausmittel, andere schwören auf Homöopathie oder Akupunktur.

Ingwer, Zitrone und Zwieback gegen Übelkeit

Verschiedene Methoden: Teste, was Dir gegen Schwangerschaftsübelkeit hilft.

Hier findest Du unsere Tipps gegen Schwangerschaftsübelkeit:

  • Erste kleine Mahlzeit im Bett genießen: Manche Frauen schwören darauf, mit einem kleinen Frühstück im Bett der Übelkeit entgehen zu können. Zu Recht: Wer nach dem Aufwachen im Bett oder direkt nach dem Aufstehen ein wenig Zwieback oder Knäckebrot isst, stabilisiert den Blutzuckerspiegel, was sich positiv auf das Übelkeitsempfinden auswirken kann.
  • Mehrere kleine Mahlzeiten: Um den Blutzuckerspiegel konstant zu halten, empfiehlt es sich, statt drei großer Mahlzeiten mehrere kleine zu essen. Dazu gehört auch, dass Du nach Möglichkeit immer einen kleinen Snack dabei hast, z.B. ein paar Müsliriegel, Dinkelkekse oder etwas Knäckebrot.
  • Keine stark gewürzten Lebensmittel: Wie immer bei Übelkeit empfiehlt es sich auch in der Schwangerschaft, auf würzige Lebensmittel vorübergehend zu verzichten. Süß, salzig, scharf - all das reizt den Magen unnötig und begünstigt so Übelkeit.
  • Ausreichend trinken: Trinken fällt bei Schwangerschaftsübelkeit manchmal schwer. Versuche dennoch, wann immer es Dir möglich ist, Flüssigkeit zuzuführen. Auch hier gilt: Süße oder saure Getränke sollten gemieden werden, auch Kohlensäure reizt den Magen. Trinke am besten stilles Wasser oder Tee.
  • Geheimtipp Ingwer: Im Zusammenhang mit Magenproblemen und Übelkeit wird häufig Ingwer genannt. Viele Schwangere empfinden durch den Verzehr von Ingwer eine Besserung und schwören auf aufgebrühten Ingwertee oder das direkte Kauen auf einem Stück der Wurzel. Wird die übliche Verzehrmenge nicht überschritten, ist Ingwer in der Schwangerschaft absolut unbedenklich.
  • Füße hochlegen und Tee trinken: Stress kann zu einer Verschlimmerung der Symptome führen. Daher empfiehlt es sich bei Übelkeit in der Schwangerschaft so viel wie möglich zu entspannen und beruhigenden Kräutertee zu trinken. Wenn sich dies nicht mit dem Beruf vereinbaren lässt, sollte eine Krankschreibung erwogen werden. Denn auch wenn die Übelkeit sich nicht negativ auf das Baby auswirkt, kann das Wohlbefinden der Mutter erheblich eingeschränkt werden.
  • Aroma gegen Übelkeit in der Schwangerschaft: Werdende Mütter in den ersten Schwangerschaftswochen sind oft auch besonders empfindlich in Bezug auf Düfte. Der Duft von Zitrusfrüchten kann hier Abhilfe schaffen. Eine halbe Zitrone oder auch einige Tropfen Zitronenöl überdecken die unangenehmen Gerüche und das Unwohlsein kommt oftmals gar nicht erst auf.

Medikamente gegen Schwangerschaftsübelkeit

Wenn die Übelkeit nicht abflaut und weit über Morgenübelkeit oder Unwohlsein in den Abendstunden hinaus geht, solltest Du einen Arzt aufsuchen. Auch wenn die Übelkeit so stark ist, dass Du Dich in Deiner Lebensqualität deutlich eingeschränkt fühlst, kann ein Besuch beim Gynäkologen hilfreich sein.
Medikamente sollten in der Schwangerschaft so sparsam wie möglich eingesetzt werden. Nach einer Blutuntersuchung verschreiben Ärzte bei Übelkeit u.U. Präparate mit B-Vitaminen oder wenn nötig Eisen. Auf keinen Fall solltest Du diese Nährstoffe ohne ärztlichen Rat einnehmen.
Wer nicht gleich auf Medikamente zurückgreifen will, sollte seine Hebamme hinzuziehen. Sie ist die Fachfrau, wenn es um Schwangerschaftsübelkeit geht und kann mit ihren Ratschlägen und Erfahrungswerten sicher die richtigen Mittel gegen Schwangerschaftsübelkeit nennen. Manche Hebammen haben auch eine Akupunktur-Ausbildung. Die kleinen Nadeln sorgen in der Schwangerschaft nicht nur bei Übelkeit für Erleichterung.

Dein glückskind-Team