Bronchien – einfach erklärt

• Wo befinden sich die Bronchien und wie arbeiten sie?
• Funktionen der Bronchien
• Erkrankungen der Bronchien 

Unser Atmungssystem ist ein gut eingespieltes Team aus verschiedenen Organen – zentrale Akteure sind dabei die Bronchien. Diese kleinen „Luftleitstraßen“ sorgen dafür, dass die Atemluft zügig und sicher in die Lungenbläschen gelangt und der für uns lebenswichtige Gasaustausch in der Lunge stattfinden kann.

Wo befinden sich die Bronchien und wie arbeiten sie?

Die Bronchien befinden sich gut geschützt in unserem Brustkorb, genauer gesagt in der Lunge. Dort bilden sie ein fein verzweigtes Röhrensystem. Ihren Aufbau kann man sich am besten als einen umgekehrten Baum vorstellen: Den Stamm bildet die Luftröhre, die sich an ihrem unteren Ende in zwei Hauptbronchien aufteilt – eine für jeden Lungenflügel. Von dort aus geht die Verzweigung weiter: In der rechten Lunge entstehen drei Lappenbronchien, in der linken sind es nur zwei, damit das Herz genügend Raum zu Verfügung hat. Aus ihnen entstehen dann die Segmentbronchien, die sich ebenfalls weiter verästeln. Die kleinsten Verzweigungen heißen Bronchiolen. Sie münden in winzige, ballonartige Säckchen – die Lungenbläschen (Alveolen).

Funktionen der Bronchien

Die Bronchien übernehmen mehrere wichtige Aufgaben in unserem Atmungssystem:

• Transport der Luft
  Sie leiten die Atemluft von den oberen Atemwegen (Nase, Nasennebenhöhlen, Kehlkopf, Rachen) bis zu den Lungenbläschen (Alveolen). Dort findet der lebenswichtige Gasaustausch statt: Sauerstoff gelangt ins Blut, Kohlendioxid wird abgegeben und ausgeatmet.
   
• Filterung der Luft
  Die Innenwände der Bronchien sind mit einer dünnen Schleimschicht bedeckt, die Staub, Schmutz und Krankheitserreger einfängt. Millionen winziger Flimmerhärchen transportieren diese Fremdkörper in Richtung Rachen, wo sie entweder verschluckt oder abgehustet werden.
   
• Befeuchtung und Erwärmung der Luft
  Um die Schleimhäute zu schützen und den Gasaustausch zu erleichtern, sorgen die Bronchien dafür, dass die Atemluft die richtige Temperatur hat und schön feucht ist.
   
• Regulation des Luftstroms:
  Die Bronchien sind von glatter Muskulatur umgeben, die sich je nach Bedarf verengen oder erweitern kann. In Aktivphasen, etwa beim Sport, entspannt sich die glatte Muskulatur, sodass die Bronchien möglichst viel Luft durchlassen können.

Erkrankungen der Bronchien

Wie jedes andere System im Körper können auch die Bronchien von Erkrankungen betroffen sein, die ihre Funktion beeinträchtigen und die Atmung erschweren können. Zu den häufigsten Erkrankungen der Bronchien gehören:

• Bronchitis
  Bei einer Bronchitis sind die Bronchien entzündet – meistens durch Erkältungsviren. Ein typisches Symptom ist der anhaltende, trockene Reizhusten. Später geht dieser meist in Husten mit Schleim über, der dann abgehustet wird – „Husten mit Auswurf“ sagen Mediziner dazu.
  Bronchitis kann akut sein, also vorübergehend; hält die Entzündung länger an, spricht man von chronischer Bronchitis.  
  Eine akute Bronchitis heilt in der Regel auch ohne ärztliche Behandlung. Wenn die Beschwerden jedoch sehr belastend sind, sich verschlimmern oder der Husten länger als acht Wochen anhält, lässt Du besser einen Arzt oder eine Ärztin nachschauen.
   
• COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) 
  Meist durch Rauchen oder Schadstoffe in der Luft verursacht, führt COPD dazu, dass die Lunge dauerhaft geschädigt ist und die Bronchien verengt sind. Der erste Schritt in der Behandlung ist der Rauchstopp, unterstützt durch Atemübungen und regelmäßige Bewegung. Reichen diese Maßnahmen nicht aus, können Medikamente helfen, die Symptome zu lindern. Heilbar ist die Krankheit jedoch leider nicht.
   
• Asthma bronchiale
  Bei Asthma reagieren die Bronchien überempfindlich auf äußere Reize wie Tabakrauch, Pollen oder kalte Luft (allergisches Asthma) oder auch innere Faktoren wie Entzündungen der Atemwege (nicht allergisches Asthma). Ein Asthmaanfall führt dazu, dass sich die Bronchien krampfartig verengen – es kommt zu plötzlicher Atemnot, pfeifendem Atem und Hustenattacken. Asthma wird meist mit einer Kombination aus Dauermedikamenten zur Entzündungshemmung und Bedarfsmedikamenten behandelt, die bei einem akuten Anfall die Bronchien erweitern.

Dieser Beitrag dient der Information und ersetzt keine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Wenn Du Fragen hast oder unsicher bist, wende Dich bitte an eine Ärztin, einen Arzt oder eine andere qualifizierte Fachkraft. Entscheidungen, die Du aufgrund dieser Informationen triffst, erfolgen auf eigene Verantwortung.