Letztes Schwangerschaftsdrittel: Tipps von der Hebamme
Zeichnet sich da nicht ein Füßchen an der Bauchdecke ab? Das Baby reagiert auf die Tastuntersuchung.
Nun heißt es Endspurt. Hebamme Bettina Breunig hat Tipps, wie Du den wachsenden Anforderungen gelassen begegnest und das letzte Schwangerschaftsdrittel genießen kannst.
Ein Beitrag unserer Expertin Bettina Breunig.
Sie ist freiberuflich in der Schwangerenvorsorge und Wochenbettbetreuung tätig. Die Hebamme aus München bietet Geburtsvorbereitungs- und Rückbildungskurse sowie Schwangerenyoga (Kundalini) an. Ein weiterer Schwerpunkt ist das Beckenbodentraining.
Schlaflos mit Babybauch
Wenn das Baby mal keine Purzelbäume schlägt und Du endlich eine angenehme Schlafposition für Dich und Deinen Bauch gefunden hast, meldet sich auch schon wieder Deine Blase. Welche schwangere Frau kennt solche Nächte nicht.
Das rät Hebamme Bettina Breunig:
Lege lieber tagsüber mal eine Ruhepause ein und versuche, es positiv zu sehen. Du steckst gerade mitten in der Übungsphase für danach, wenn Dein neues Mittelpünktchen erst einmal die Nacht zum Tag macht.
Wenn der Rücken schmerzt
Drückst Du im Stehen und Sitzen auch automatisch Deinen Bauch raus und gehst ins Hohlkreuz? Damit bist Du nicht alleine. Mit dem Babybauch verlagert sich der Körperschwerpunkt. Viele Schwangere nehmen dadurch eine falsche Haltung ein. Das belastet auch die Wirbelsäule.
Das rät Hebamme Bettina Breunig:
Bleibe aktiv und stärken Deinen Rücken, beispielsweise mit der Übung „Katze – Kuh“: Gehe in den Vierfüßlerstand. Atme langsam ein und mache dabei einen Katzenbuckel. Das Kinn zieht zum Brustbein. Beim Ausatmen darfst Du den Bauch richtig durchhängen lassen, sodass ein Hohlkreuz wie bei einer Kuh entsteht. Der Kopf strebt zum Nacken. Wiederhole die Übung mehrere Male und atme bewusst aus und ein.
Sodbrennen: kein Grund sauer zu werden
Du machst es Dir gerade auf dem Sofa gemütlich – und da ist es wieder, dieses unangenehme Brennen und der säuerliche Geschmack im Mund. Kein Wunder, die Gebärmutter ist jetzt so groß, dass sie auch auf den Magen drückt und Magensäure in die Speiseröhre fließen lässt. Aber keine Bange, das Sodbrennen verschwindet spätestens mit dem Babybauch wieder.
Das rät Hebamme Bettina Breunig:
Verteile mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag, das nimmt den Druck. Empfehlenswert ist eine fettarme Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Ballaststoffen. Weiterer Tipp: Heilerde. Mische einfach einen Esslöffel Heilerde in ein Glas Wasser, das neutralisiert die Magensäure.
Ganz schön geschwollen: Wassereinlagerungen
Der Ring will nicht mehr vom Finger und in Deine Lieblingsschuhe kommst Du nur noch mit Mühe? 75 Prozent aller Schwangeren kennen das: geschwollene Füße und Finger, bevorzugt am Abend. Denn die Schwangerschaftshormone lockern das Gewebe auf und machen es durchlässiger für Wasser. Hinzu kommt, dass die Gefäße jetzt geweitet sind, weil sie eine größere Blutmenge transportieren müssen. Gegen Ende der Schwangerschaft können die Venen daher überlastet sein und die Gewebsflüssigkeit sackt in Beine und Hände.
Das rät Hebamme Bettina Breunig:
Bringe Deinen Kreislauf in Schwung, um die Durchblutung und damit den Flüssigkeitstransport im Körper anzuregen. Dafür ist Bewegung das A und O. Schwimmen ist besonders empfehlenswert, weil der natürliche Wasserdruck zugleich die Wassereinlagerungen zurückdrängen kann. Trage Kompressionsstrümpfe, um Deine Venen zu entlasten. Wohltuend sind auch kalte Beinduschen. Und am Ende darf Dein Partner Dich mit einer Beinmassage mit Arnika- oder Rosmarinsalbe verwöhnen.
Warten, warten, warten
Du hast Babybücher gewälzt, das Kinderzimmer eingerichtet und die Erstausstattung besorgt. Alles ist bereit und nun wartest und wartest Du. Viele Frauen empfinden das letzte Schwangerschaftsdrittel als das längste.
Das rät Hebamme Bettina Breunig:
Genieße bewusst die Ruhe vor dem Sturm. Ein Brief an eine Freundin kann Dir vielleicht dabei helfen, eventuelle Sorgen und Probleme aus einer anderen Perspektive zu betrachten.
Einen Einblick in ihren Arbeitsalltag gewährt Bettina Breunig:
Tipp: Hast Du bereits eine Hebamme für die Nachsorge im Wochenbett gefunden? Wenn Du noch auf der Suche bist, wirst Du hoffentlich mithilfe unserer Links fündig.
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