HauptnavigationKategorienavigationHauptinhalt

Netzhautablösung

dm-drogeriemarkt

dm-drogerie markt

Lesedauer 4 Min.

8.12.2025

Nahaufnahme eines menschlichen Auges, das von einem hellen Lichtstrahl beleuchtet wird, wodurch die Iris in einem goldenen Farbton erscheint und die Wimpern deutlich hervorgehoben werden

Die Netzhaut – eine hauchdünne, durchsichtige Membran im hinteren Teil des Auges – spielt eine zentrale Rolle für das Sehen. Mit ihren Millionen von Sinneszellen wandelt sie einfallende Lichtreize in elektrische Signale um, sodass diese über den Sehnerv ans Gehirn weitergeleitet werden können.   Störungen im Bereich der Netzhaut können schnell zu schwerwiegenden Sehproblemen führen. Das trifft besonders bei der sogenannten Netzhautablösung zu. Diese glücklicherweise eher seltene Komplikation ist immer ein augenärztlicher Notfall und sollte schon bei den ersten Warnzeichen möglichst umgehend untersucht und behandelt werden.

Was passiert bei einer Netzhautablösung?  

Netzhautablösung heißt: Die Netzhaut löst sich von der darunterliegenden sogenannten Aderhaut ab, ähnlich wie sich eine Tapete von der Wand löst. Das ist gefährlich, weil sie dadurch von dem dichten Netzwerk aus Blutgefäßen getrennt wird, das ihre Sinneszellen normalerweise mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Unbehandelt kann eine Netzhautablösung deshalb innerhalb weniger Tage zu einer dauerhaften Sehverschlechterung oder sogar zur Erblindung führen.

Typische Symptome

Eine Netzhautablösung ist nicht schmerzhaft, macht sich aber durch Sehstörungen bemerkbar, zum Beispiel:

  • Lichtblitze – kleine Blitze im Sichtfeld, die manchmal auch bei geschlossenen Augen sichtbar sind,
  • Schlieren oder Ringe, die als helle Linien oder Formen plötzlich auftauchen,
  • „Rußregen“ – kleine schwarze Punkte, die im Sichtfeld von oben herabsinken,
  • „fliegende Mücken“ – kleine schwarze Fäden oder Punkte, die sich beim Umherschauen bewegen.
  • Schatten im Sichtfeld, als ob ein Vorhang von der Seite vor das Gesichtsfeld gezogen wird,
  • unscharfes Sehen – wenn die Makula (der Bereich des schärfsten Sehens) betroffen ist.

Falls Du eines oder mehrere dieser Symptome bemerkst, lass sie bitte sofort augenärztlich abklären.

Häufige Ursachen und Risikofaktoren

Häufigste Ursachen für eine Netzhautablösung sind Risse oder Löcher in der Netzhaut, die meist aufgrund altersbedingter Veränderungen des Glaskörpers entstehen. Durch diese kann die gelartige Flüssigkeit aus dem Inneren des Auges (Glaskörper) unter die Netzhaut gelangen. Ein höheres Risiko für eine rissbedingte Netzhautablösung besteht bei:

  • starker Kurzsichtigkeit,
  • familiärer Veranlagung,
  • früheren Augenoperationen (z. B. bei Grauem Star)
  • vorangegangener Netzhautablösung des Partnerauges,
  • Augenverletzungen durch Unfälle oder Sport,
  • Diabetes mellitus. 

Häufigkeit von Netzhautablösungen
In Mitteleuropa tritt eine Netzhautablösung jährlich bei etwa 10 bis 25 von 100.000 Menschen auf. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko: Bis zum 85. Lebensjahr haben etwa 3 % aller Menschen eine Netzhautablösung. Männer sind häufiger betroffen als Frauen. Kinder und Menschen unter 30 Jahren erkranken nur selten.

Behandlung einer Netzhautablösung

Kleine Netzhautrisse können oft mittels einer Laserbehandlung (Lichtenergie vernarbt den Riss) oder Kältetherapie (Vereisung versiegelt die Stelle) geschlossen werden. Ist die Netzhaut bereits abgelöst, muss meist umgehend operiert werden, um die Netzhaut wieder anzulegen. Dabei kommen unterschiedliche Operationsverfahren infrage:

  • eindellende Chirurgie (Buckelchirurgie): Hierbei wird eine Silikonplombe oder ein Silikonring außen am Augapfel angebracht, sodass die Augenwand leicht nach innen eingedellt wird und die Netzhaut an die darunterliegende Schicht gedrückt wird. Alternativ kann der Augapfel ringförmig mit einem Silikonband umschnürt werden. So lassen sich mehrere Netzhautlöcher gleichzeitig verschließen.
  • Glaskörperentfernung (Vitrektomie): Der Glaskörper wird (teilweise) abgesaugt und durch ein spezielles Gas oder Silikonöl ersetzt. Dadurch werden die Netzhaut und die darunterliegende Schicht wieder aneinandergepresst. 

Netzhautablösung vorbeugen: Wie lässt sich das Risiko senken?

Eine Netzhautablösung lässt sich leider nicht grundsätzlich durch vorbeugende Maßnahmen verhindern. Grundsätzlich jedoch ist es sinnvoll, regelmäßig augenärztliche Vorsorge- und Kontrolluntersuchungen wahrzunehmen – insbesondere, falls ein oder mehrere Risikofaktor(en) vorliegt bzw. vorliegen. Außerdem:  Eine Schutzbrille beim Heimwerken (Sägen, Bohren) oder bei Sportarten mit höherem Verletzungsrisiko wie Squash oder Hockey senkt das Risiko von Netzhautverletzungen. Am allerwichtigsten ist jedoch, Veränderungen im Sichtfeld frühzeitig ernst zu nehmen und sofort ärztlich abklären zu lassen.

Dieser Beitrag dient der Information und ersetzt keine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Wenn Du Fragen hast oder unsicher bist, wende Dich bitte an eine Ärztin, einen Arzt oder eine andere qualifizierte Fachkraft. Entscheidungen, die Du aufgrund dieser Informationen triffst, erfolgen auf eigene Verantwortung.

Quellen