Hautpflege in der Schwangerschaft

Wohlfühlbonus für Mama und Kind - die Bauchmassage nach dem Bad. © skynesher, iStock
Während der Schwangerschaft verändert sich nicht nur Dein Körper. Der veränderte Hormonhaushalt wirkt sich auch auf die Haut aus. Vielen Schwangeren sagt man nach, dass ihre Haut strahlen würde. Kein Wunder – schließlich strafft das Hormon Östrogen durch Bindung von Wasser die Haut und glättet Fältchen. Deine Haut hat nun aber auch andere Pflegebedürfnisse. Erfahre mehr über die Hautpflege in der Schwangerschaft und mit welchen Pflegeritualen Du Dich jetzt besonders verwöhnen kannst.
Wie verändern sich Haut und Haar in der Schwangerschaft?
In der Schwangerschaft verändert sich der Stoffwechsel und die Hormone fahren Achterbahn. Das wirkt sich auf Deine Haut aus – und durchaus auch positiv. So kannst Du Dich über eine verbesserte Durchblutung, rosige, straffe Haut und einen gewissen Glow freuen. Vermehrte Wassereinlagerungen machen Deine Haut straffer, Fältchen verschwinden.
Haut in der Schwangerschaft
Haut in der Schwangerschaft
Zugleich kann Deine Haut vermehrt Pigmente bilden, was sich in großflächigen, dunklen Flecken bemerkbar macht. Das Phänomen ist auch als Schwangerschaftsmaske oder Chloasma bekannt. Doch keine Sorge: Ist Dein Baby erst einmal auf der Welt, verschwindet die Pigmentierung in der Regel wieder. Auch ungewöhnlich trockene, schuppige oder ölige Haut bemerken viele Schwangere an sich. Es kann somit nötig sein, auf Pflegeprodukte für einen anderen Hauttyp umzusteigen.
Haare in der Schwangerschaft
Haare in der Schwangerschaft
Ebenfalls einen Beautyschub erhalten Deine Haare: Sie wirken kräftiger und strahlen einen seidigen Glanz aus. Das vermehrte Östrogen in Deinem Körper sorgt für eine längere Wahstumsphase der Haarfollikel und somit dafür, dass Dein Haar fülliger wirkt. Außerdem fetten die Haare von Schwangeren meist nicht so schnell.
★ glückskind-Tipp ★ Verzichte während der Schwangerschaft zur Sicherheit auf das Tönen oder Färben Deiner Haare. Es ist nicht auszuschließen, dass Du über den Kontakt der Coloration mit der Kopfhaut potenzielle Gefahrenstoffe aufnimmst. Eine clevere Lösung, den Ansatz zu kaschieren, sind spezielle Sprays.
Übrigens: Auch Deine Essgewohnheiten haben einen gewissen Einfluss auf Dein Hautbild. Erfahre mehr über die optimale Ernährung in der Schwangerschaft.
Medizinische Hintergründe einfach erklärt
Wie entsteht unreine Haut in der Schwangerschaft? Woher kommen Schwangerschaftsmasken und Unreinheiten, aber auch die strahlende Haut und der perfekte Glow? Die Antwort geben Deine Hormone. Während der Schwangerschaft produziert Dein Körper vermehrt das weibliche Geschlechtshormon Östrogen.
- Vor allem zu Beginn und gegen Ende der Schwangerschaft neigen viele Frauen dagegen zu fettiger Haut. Ein Grund dafür kann ein Überschuss an männlichen Hormonen sein, die zu einer vermehrten Talgbildung und Verhornungen der Haut anregen.
- Östrogene können obendrein zu trockener Haut führen. Sie reduzieren die Talgproduktion und sind häufig für Wassereinlagerungen verantwortlich. Diese lassen Deinen Teint zwar straffer wirken, allerdings kann es auch zu einem Feuchtigkeitsverlust der Haut kommen.
- Östrogen regt die Melanozyten an, Hautzellen, die für die Bildung des Farbstoffs Melanin verantwortlich sind. Bei Sonneneinfluss kommt es zu einer übermäßigen Bildung des Hautfarbstoffs – die Schwangerschaftsmaske entsteht.
★ glückskind-Tipp ★ Verwende stets einen Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor, um den Verfärbungen vorzubeugen.
Welche Pflege eignet sich für die Gesichtshaut?
Einige Hautpflegeprodukte sind in der Schwangerschaft besonders wohltuend, auf andere solltest Du besser verzichten. Was kann man gegen unreine Haut in der Schwangerschaft machen – und wie pflege ich trockene Haut? Grundsätzlich gilt: Setze auf milde, natürliche Inhaltsstoffe wie ph-neutrale Reinigungsgele oder Gesichtsseifen. Sie enthalten rückfettende Substanzen und versorgen Deinen Teint mit Feuchtigkeit.
Und was ist mit trendigen “skin care” Inhaltsstoffen, die heute in vielen Cremes, Seren und Co. stecken? Das solltest Du beachten:
Niacinamid
Niacinamid
Niacinamid ist eine Vitamin-B3-Variante und gilt als echtes Powermittel für Deine Haut. Sie regt etwa die Kollagenbildung an und strafft Deinen Teint. In der Schwangerschaft gilt es als unbedenklich. Du kannst Deine Beautyprodukte mit Niacinamid getrost weiterverwenden.
Salicylsäure
Salicylsäure
Salicylsäure oder BHA kommt als Mittel gegen Unreinheiten zum Einsatz. Für die Hautpflege in der Schwangerschaft ist es jedoch ratsam, darauf zu verzichten. In sehr hohen Dosen (die für gewöhnlich bei topischem Auftrag durch in Europa zugelassene Kosmetika nicht erreicht werden) kann es zu Risiken für Dein Baby kommen. Als unbedenkliche Alternative gelten daher Glykol- oder Milchsäure, auch als AHA bekannt, sowie PHA (Lactobionsäure) für ein sanftes Peeling.
Retinol
Retinol
Retinol, auch erhältlich als Provitamin-A oder Vitamin-A-Säure, regt die Zellteilung an und fördert so ein frisches Hautbild. Für die Hautpflege während der Schwangerschaft solltest Du davon Abstand nehmen: Der Stoff kann zu Fehlbildungen führen, dies betrifft allerdings vor allem die orale Aufnahme. Die Aufnahme über die Haut ist gering, Mediziner raten jedoch von der Verwendung von Vitamin-A in Kosmetika während der Schwangerschaft ab.
Welche Pflege braucht mein Körper in der Schwangerschaft?
Neun Monate voller Aufregung und Veränderung liegen vor Dir – oder Du steckst schon mitten drin. Da tut es einfach gut, sich regelmäßig zu verwöhnen – zum Beispiel mit einem Beautyritual für die perfekte Hautpflege in der Schwangerschaft. Wir haben da ein paar Tipps für Dich:
Entspannendes Vollbad
Sich schwerelos fühlen, Rücken und Gelenke entlasten: Ein Vollbad entspannt und pflegt dabei wie nebenbei Deine Haut. Achte darauf, nicht zu heiß und zu lange baden. Angenehm ist eine zehnminütige Routine bei einer Wassertemperatur von maximal 37 Grad Celsius. Das entlastet den Kreislauf, und Deine Körpertemperatur sowie die Deines Babys bleiben stabil.
Gib Bade-Essenzen auf pflanzlicher Basis, die frei von künstlichen Duft-, Farb- und Konservierungsstoffen sind, den Vorzug. Lass Dich im Zweifel in der Apotheke oder von Deinem Arzt beraten. Ein sanftes Peeling ohne die Wirkstoffe Vitamin A, Frucht- oder Salicylsäuren entfernt abgestorbene Hautschüppchen, ist gut für die Durchblutung und macht die Haut wunderbar weich.
Dehnungsstreifen vorbeugen
Er wächst und wächst und wächst: Der Bauch vollbringt während der Schwangerschaft eine Höchstleistung, wenn es ums Dehnen geht. Bis zur Geburt umfasst er im Durchschnitt 100 Zentimeter. Deshalb hat er sich eine Extraportion Pflege verdient.
Eine regelmäßige Massage mit Aprikosenkern-, Mandel-, Sesam-, Weizenkeimöl oder Körperölen mit Vitamin E macht die Haut geschmeidig und elastisch.
★ glückskind-Tipp ★ Verbinde die tägliche Ölbehandlung mit einer Zupfmassage, um Schwangerschaftsstreifen vorzubeugen. Gegen Dehnungsstreifen wirken auch Cremes mit Auszügen aus Frauenmantel, Schachtelhalm oder Efeu sowie Produkte mit Hyaluronsäure.
Zupfmassage – wie mache ich’s richtig?
Fasse die oberste Hautschicht zwischen Daumen und Zeigefinger. Ziehe mit leichtem Druck daran und lass nach einer Sekunde wieder los. So bearbeitest Du nach und nach jede Hautpartie. Indem Du zum Herzen hin massierst, steigerst Du den Blutfluss. Massiere auf diese Weise Brust, Bauch, Oberschenkel und Po. Falls Du die Zupfmassage als unangenehm empfindest, massiere Deine Haut kreisend und unter leichtem Druck mit den Fingerspitzen.
★ glückskind-Tipp ★ Etwa einen Monat vor der Geburt solltest Du Deinem Bauch Ruhe gönnen. Verteile jetzt das Massageöl nur sanft und sehr vorsichtig über den Bauch. Zu starker Druck könnte frühzeitig Wehen auslösen.
Bei allem gilt: Bleib entspannt. Tu Dir, Deiner Haut und Deinen Haaren regelmäßig etwas Gutes, gönn Dir Masken mit feuchtigkeitsspendenden Inhaltsstoffen – und freu Dich auf die kommende Zeit mit Deinem Baby. Hier erfährst Du, wie Du der Haut Deines Neugeborenen Gutes tust.
Dein glückskind-Team ♥
