21. SSW (21. Schwanger­schafts­woche)

Dein Baby und seine Entwicklung in der 21. SSW

Halbzeit bei der Schwangerschaft! Mit Beginn des sechsten Schwangerschaftsmonats ist Dein Baby nun so groß, dass Du spätestens jetzt seine Turnübungen in Deinem Bauch wahrnehmen können solltest. Es wiegt bis zu 350 g und ist um die 27 cm groß. Der Wachstumssprung erklärt sich dadurch, dass inzwischen nicht mehr vom Scheitel bis zum Steiß, sondern bis zur Ferse gemessen wird.

Zugleich kommt in den Schlaf-Wach-Rhythmus des Embryos eine gewisse Regelmäßigkeit hinein. Einen bedeutenden Einfluss spielen dabei Geräusche und das Licht, welches das Baby aufgrund der sich immer weiter entwickelnden Sinneswahrnehmungen fortlaufend besser erkennen kann. Nützlich zu wissen für Dich: Die Geräusche Deiner Darmtätigkeit halten das Baby wach. Mit regelmäßigen Essenszeiten kannst Du den Aktivitätsgrad des Kindes also zu einem gewissen Maße steuern.

Das neue Schlafverhalten betrifft nicht nur die zeitlichen Abläufe: Dein Baby nimmt indessen auch eine ganz individuelle Position ein, wenn es schläft, etwa eine spezielle Kopfhaltung. Mit etwas Glück kannst Du bei der nächsten anstehenden Ultraschalluntersuchung bereits erkennen, wie das Baby schlummert. In der 21. Schwangerschaftswoche schläft es übrigens insgesamt etwa 12 bis 13 Stunden am Tag.

Das ist neu in der 21. SSW

• Nach dem Haupthaar entwickeln sich nun auch die Wimpern und Augenbrauen des Babys.
• Dein Bauchpilot hat mittlerweile eine so feine Zunge, dass er Aromen schmeckt, die von Deinem Essen ins Fruchtwasser übergehen.
• Es bilden sich Furchen am Schädelknochen, die sich erst lange nach der Geburt, nämlich erst im Jugendalter, endgültig schließen werden.
• Das Baby kann jetzt Geräusche von außerhalb des Bauches wahrnehmen und gewöhnt sich so an Deine Stimme, die anderer Menschen und die typische „Klangkulisse“ um Dich herum. 

Was passiert in Deinem Körper?

Der Raum, den das Baby inzwischen einnimmt, führt dazu, dass die Gebärmutter weitere innere Organe berührt und beginnt, diese zu verschieben. Dabei kann es auch zu Druck auf den Ischiasnerv kommen, den Du als vom Po ins Bein ausstrahlenden Schmerz wahrnimmst. Wärmeflasche oder Körnerkissen können das lindern. Auch Dein Hormonhaushalt zeigt möglicherweise Wechselwirkungen mit Deinem Befinden. Ein häufiges Anzeichen sind Kopfschmerzen. Ganz wichtig: Bevor Du Tabletten einnimmst (selbst rezeptfreie!), solltest Du unbedingt ärztliche Beratung einholen.

Achtung: Da sich durch den Babybauch sowohl Dein Körperschwerpunkt verlagert als auch Deine eigene Beweglichkeit eingeschränkt wird, besteht nun vermehrte Sturzgefahr. Bewege Dich achtsam voran, mach Dir aber keine allzu großen Sorgen. Wenn Du hinfällst, tust Du Dir vielleicht weh, aber der kleine Bauchbewohner ist durch das Fruchtwasser als Stoßdämpfer gut geschützt. Sollte es doch zu Blutungen kommen, suche Dir am besten direkt medizinische Hilfe.

Mögliche Symptome und Beschwerden

• Nächtliche Muskelkrämpfe: Ein unausgewogener Magnesiumhaushalt (mehr dazu unten) kann dazu führen, dass die Waden zusammenkrampfen, sobald Deine Beinmuskeln zur Ruhe kommen.
• Blähungen: Der Druck der Gebärmutter auf den Darm kann den Verdauungsprozess stören. Fencheltee sollte Linderung verschaffen.
• Harnwegsentzündungen: Im Verlauf der Schwangerschaft weitet sich Dein Beckenbereich und die Schleimhäute werden empfindlicher. Deswegen ist die Wahrscheinlichkeit von Blasenentzündungen durch eindringende Keime erhöht. Vorbeugend hilft gutes „Durchspülen“: viel trinken und zur Toilette zu gehen. 

Fun Fact

Das Baby selbst kann bereits jetzt zuweilen Bauchschmerzen und Blähungen haben, denn der noch nicht ausgereifte Darm beginnt mit der „Verdauung“ des geschluckten Fruchtwassers. Das Organ muss seine Funktion jedoch erst nach und nach trainieren.

Nimm beim nächsten Einkauf einmal eine große Banane zur Hand: So groß ist Dein Baby in etwa in der 21. SSW. 

Ernährung und Gesundheit

Die Nährstoffversorgung durch möglichst vielseitige Nahrung abdecken und das eigene Wohlsein im Auge behalten – in der 21. SSW ändert sich an dieser Maxime nichts Wesentliches im Vergleich zu den vorangegangenen Wochen. Dein täglicher Mehrbedarf für Dich und Deinen Bauchbewohner liegt nun bei etwa 250 Kalorien. Eventuell rückt das Geschehen in Deinem Darm in Deiner Wahrnehmung ein wenig in den Vordergrund.

Richtig essen

Ausreichend viel Magnesium in der Nahrung mindert nicht nur Wadenkrämpfe, sondern „beruhigt“ auch die Gebärmutter und beugt dem vor, dass diese sich übermäßig zusammenzieht. Umso wichtiger ist es, auf eine ausreichende Magnesiumversorgung zu achten. Gute Nahrungsquellen sind Nüsse und Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, Brokkoli und Kartoffeln.

Da das Baby mittlerweile tatsächlich schmeckt, was Du verzehrst, sollte Dein Speiseplan kulinarisch so abwechslungsreich wie möglich ausfallen. Das kann später vorteilhaft sein, da das Baby so offen für viele neue Geschmackserlebnisse sein wird. Etwas einschränken solltest Du allerdings Deinen Konsum von Lebensmitteln, die Blähungen begünstigen, etwa Zwiebeln, Kohl oder Bohnen. Nicht aufgrund ihres Nährwertes, sondern um mögliche, der Schwangerschafts-Anatomie geschuldete Verdauungsbeschwerden gering zu halten.

Körper und Wohlbefinden

Du musst Dich nicht in Watte packen. Stress und körperliche Anstrengung solltest Du aber nach Möglichkeit vermeiden. Versuche, mit sanftem Sport in Bewegung zu bleiben und gönne Dir eine Auszeit, wann immer möglich. Leg einfach mal die Beine hoch und gönne Dir ganz bewusst Wellness-Einheiten, etwa ein warmes Schaumbad. Übrigens: Sobald Du zur Ruhe kommst, wird Baby munterer, denn während Deiner Liegeposition hat es buchstäblich mehr „Spielraum“ im Bauch. 

Vorsorge in der 21. Schwangerschaftswoche

Falls noch nicht geschehen, steht in der 21. Schwangerschaftswoche die zweite der drei regulären Ultraschalluntersuchungen an. Außerdem ist es an der Zeit, die vierte Vorsorgeuntersuchung wahrzunehmen. 

Tipps für Dich 

• Bewegung und moderat betriebener Sport bleiben weiterhin wichtig für Dein Wohlbefinden. Wie wäre es mit Schwangerschaftsyoga? Mit den sanften Dehnungsübungen und Entspannungstechniken kannst Du Dich prima auf die bevorstehende Geburt vorbereiten.
• Vermeide es ab jetzt, Lasten zu stemmen, die schwerer sind als fünf Kilogramm. Erkläre anwesenden Kleinkindern einfühlsam, wieso Du sie zurzeit nicht auf dem Arm tragen kannst. Sicher haben sie Verständnis fürs Bauchgeschwisterchen.
• Wenn Du noch nicht weißt, wo Du Dein Baby zur Welt bringen willst, solltest Du Dich langsam über die Möglichkeiten für den Geburtsort und gegebenenfalls Alternativen zur Geburtsklinik informieren. 

Unsere besten Wünsche für diese aufregende Phase Deiner Schwangerschaft! 

Dein glückskind-Team ♥